In "Die Verbündeten", einem seiner Hauptwerke, das 1927 in Paris erschienen ist, porträtiert Emmanuel Bove seine Mutter und seinen Bruder Léon, die sich im Kampf gegen ihr Schicksal zusammengetan hatten.
Geld, eine wahre Obsession im Leben und Werk Emmanuel Boves, ist auch hier eines der wichtigsten Themen. Seine Beziehung zu Mutter und Bruder war lebenslang schwer davon belastet, dass die beiden ihn als ihren Ernährer betrachteten – ihn, den Schriftsteller, der selbst kaum über die Runden kam.
Radikal und schonungslos zeigt Bove seine Figuren in ihrer Unfähigkeit zu handeln, in ihrem ausweglosen Scheitern. Peter Handke, ein großer Bewunderer Emmanuel Boves, meinte zu "Die Verbündeten": "Ich könnte so ein Buch nicht schreiben. Man bräuchte viel Mut dazu."
"Bove-Leser haben eines gemeinsam: Sie werden süchtig, und je mehr sie lesen, nach desto mehr verlangen sie."
[Quelle: Wolfgang Matz, Die Zeit]
Zum Weiterlesen:
"Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
ISBN 9783860347096
Aktualisiert: 2023-05-11
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"Flucht in der Nacht" und "Einstellung des Verfahrens" sind so etwas wie das literarische Vermächtnis von Emmanuel Bove, abgefasst zwischen 1942 und 1944 im Exil in Algier. Die beiden Romane schließen inhaltlich aneinander an, und beide spielen vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs: Der Ich-Erzähler aus "Flucht in der Nacht" bricht mit einem Dutzend Kameraden aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager aus und schlägt sich, zuletzt nur noch mit einem Gefährten, bis nach Frankreich durch. Doch auch nach seiner Rückkehr ins besetzte Paris, an den Hauptschauplatz von "Einstellung des Verfahrens", kommt der Bove'sche Antiheld nicht zur Ruhe. Seine persönliche Tragödie wird zur Groteske: Hin und her gerissen zwischen heroischen Anwandlungen und Paranoia, dem Wunsch nach Einsamkeit und der Unfähigkeit dazu, lähmender Entschlusslosigkeit und panischer Aktivität, Hilflosigkeit und maßlosen Ansprüchen, ist er mit seinem Drang nach Freiheit und Sicherheit – obwohl ihm die Flucht nach Spanien gelingt – letztlich zum Scheitern verurteilt.
Emmanuel Bove, für seine gleichsam chirurgische stilistische Präzision von der Kritik hoch gerühmt, schildert diesen menschlichen Niedergang ungeschönt subjektiv als ein Scheitern nicht nur an der Welt, sondern vor allem an sich selbst.
"Boves Figuren sind Sonderlinge. Sie träumen davon, unentdeckt zu bleiben und doch verstanden zu werden."
[Quelle: Ralf Konersmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung]
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In "Die Verbündeten", einem seiner Hauptwerke, das 1927 in Paris erschienen ist, porträtiert Emmanuel Bove seine Mutter und seinen Bruder Léon, die sich im Kampf gegen ihr Schicksal zusammengetan hatten.
Geld, eine wahre Obsession im Leben und Werk Emmanuel Boves, ist auch hier eines der wichtigsten Themen. Seine Beziehung zu Mutter und Bruder war lebenslang schwer davon belastet, dass die beiden ihn als ihren Ernährer betrachteten – ihn, den Schriftsteller, der selbst kaum über die Runden kam.
Radikal und schonungslos zeigt Bove seine Figuren in ihrer Unfähigkeit zu handeln, in ihrem ausweglosen Scheitern. Peter Handke, ein großer Bewunderer Emmanuel Boves, meinte zu "Die Verbündeten": "Ich könnte so ein Buch nicht schreiben. Man bräuchte viel Mut dazu."
"Bove-Leser haben eines gemeinsam: Sie werden süchtig, und je mehr sie lesen, nach desto mehr verlangen sie."
[Quelle: Wolfgang Matz, Die Zeit]
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"Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
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Maurice Lesca wohnt mit seiner Schwester Emily in einer kleinen Wohnung an der Rue de Rivoli in Paris. Einst war er Arzt ohne Berufung, heute geht er keiner Beschäftigung mehr nach. Er ist arm und lebt von den gelegentlichen Zuwendungen einiger großzügiger Bekannter aus früheren Zeiten. Was hat es mit seiner jämmerlichen Untüchtigkeit und seiner unbeholfenen Art auf sich, die er im Umgang mit seiner Schwester etwa oder mit Madame Male, die er regelmäßig in ihrem Buchladen besucht, so meisterhaft einzusetzen versteht? Geld ist ihm gleichgültig. Behauptet er. Und doch spinnt sich das ganze Geschehen um eine Intrige – oder ist es doch keine Intrige? –, bei der Geld im Spiel ist. Was geht hier vor? Wer ist Maurice Lesca?
"Der Schriftsteller als Stoffsammler im eigenen Leben."
[Quelle: Manuela Reichart, Berliner Zeitung]
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"Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
ISBN 9783860347096
Aktualisiert: 2023-05-11
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Ein vernünftiger Ehrgeiz hat den Architekten Jean Michelez veranlasst, sich als Bauunternehmer selbständig zu machen. Auch in seinem Gefühlsleben schließt er einen Kompromiss: Nachdem er lange Zeit auf das ideale Wesen gewartet hat und immer wieder enttäuscht wurde, zieht er nun jede beliebige Gesellschaft der Einsamkeit vor. Er lebt nach dem Grundsatz, nichts zu geben, ohne etwas zu erhalten – im Beruf wie in der Liebe. Mehr als ungelegen kommt ihm daher eine Bitte seiner Nachbarin Madame Auriol, die nach dem Tod ihres Mannes zurückgezogen und ärmlich in einem Gartenhaus lebt und sich ganz der Pflege ihrer kranken Tochter Dinah hingibt. Den Aufenthalt in der Schweiz, der nach Auskunft des Arztes das einzige Heilmittel für Dinah sein könnte, kann sich Madame Auriol nicht leisten, weshalb sie sich in ihrer Not an Michelez wendet. Dieser weigert sich zunächst, ihr zu helfen. Erst als es zu spät ist, gewinnt seine wahre Natur die Oberhand.
"›Dinah‹ entpuppt sich als literarisches Kleinod."
[Quelle: Jürg Altwegg, Frankfurter Allgemeine Zeitung]
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Ein vernünftiger Ehrgeiz hat den Architekten Jean Michelez veranlasst, sich als Bauunternehmer selbständig zu machen. Auch in seinem Gefühlsleben schließt er einen Kompromiss: Nachdem er lange Zeit auf das ideale Wesen gewartet hat und immer wieder enttäuscht wurde, zieht er nun jede beliebige Gesellschaft der Einsamkeit vor. Er lebt nach dem Grundsatz, nichts zu geben, ohne etwas zu erhalten – im Beruf wie in der Liebe. Mehr als ungelegen kommt ihm daher eine Bitte seiner Nachbarin Madame Auriol, die nach dem Tod ihres Mannes zurückgezogen und ärmlich in einem Gartenhaus lebt und sich ganz der Pflege ihrer kranken Tochter Dinah hingibt. Den Aufenthalt in der Schweiz, der nach Auskunft des Arztes das einzige Heilmittel für Dinah sein könnte, kann sich Madame Auriol nicht leisten, weshalb sie sich in ihrer Not an Michelez wendet. Dieser weigert sich zunächst, ihr zu helfen. Erst als es zu spät ist, gewinnt seine wahre Natur die Oberhand.
"›Dinah‹ entpuppt sich als literarisches Kleinod."
[Quelle: Jürg Altwegg, Frankfurter Allgemeine Zeitung]
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Maurice Lesca wohnt mit seiner Schwester Emily in einer kleinen Wohnung an der Rue de Rivoli in Paris. Einst war er Arzt ohne Berufung, heute geht er keiner Beschäftigung mehr nach. Er ist arm und lebt von den gelegentlichen Zuwendungen einiger großzügiger Bekannter aus früheren Zeiten. Was hat es mit seiner jämmerlichen Untüchtigkeit und seiner unbeholfenen Art auf sich, die er im Umgang mit seiner Schwester etwa oder mit Madame Male, die er regelmäßig in ihrem Buchladen besucht, so meisterhaft einzusetzen versteht? Geld ist ihm gleichgültig. Behauptet er. Und doch spinnt sich das ganze Geschehen um eine Intrige – oder ist es doch keine Intrige? –, bei der Geld im Spiel ist. Was geht hier vor? Wer ist Maurice Lesca?
"Der Schriftsteller als Stoffsammler im eigenen Leben."
[Quelle: Manuela Reichart, Berliner Zeitung]
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Maurice Lesca wohnt mit seiner Schwester Emily in einer kleinen Wohnung an der Rue de Rivoli in Paris. Einst war er Arzt ohne Berufung, heute geht er keiner Beschäftigung mehr nach. Er ist arm und lebt von den gelegentlichen Zuwendungen einiger großzügiger Bekannter aus früheren Zeiten. Was hat es mit seiner jämmerlichen Untüchtigkeit und seiner unbeholfenen Art auf sich, die er im Umgang mit seiner Schwester etwa oder mit Madame Male, die er regelmäßig in ihrem Buchladen besucht, so meisterhaft einzusetzen versteht? Geld ist ihm gleichgültig. Behauptet er. Und doch spinnt sich das ganze Geschehen um eine Intrige – oder ist es doch keine Intrige? –, bei der Geld im Spiel ist. Was geht hier vor? Wer ist Maurice Lesca?
"Der Schriftsteller als Stoffsammler im eigenen Leben."
[Quelle: Manuela Reichart, Berliner Zeitung]
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In dem Roman "Der Stiefsohn" wird Schritt um Schritt das Innere eines Einzelgängers nach außen gekehrt, es ist der wohl autobiographischste des Autors, eine Art Selbstentblößung. Jean-Noël, schon der Klang dieses Vornamens erinnert an Emmanuel, Jean-Noël Œtlinger ist der Stiefsohn, von dem man nach und nach – wie von einem verborgenen Beobachter beschrieben – immer mehr erfährt. Im Zwiespalt zwischen pathologischer Idealisierung der Stiefmutter und befremdlicher Distanz zur leiblichen Mutter, bis hin zur Verleugnung, zeigt sich der Held des Romans, der dem Leser über eine entscheidende Lebensspanne von fast dreißig Jahren begegnet, als bindungssüchtig und zugleich bindungsunfähig. Ständig bemüht, mehr zu scheinen als zu sein, ständig bemüht, einer Welt zugeordnet zu sein, zu der er eigentlich nicht gehört, ständig begierig, den moralischen und geistigen Anforderungen der Stiefmutter Annie zu genügen, entfaltet sich der entscheidende Lebensabschnitt eines Mannes. der um seiner Eigenliebe, seiner Gefallsucht willen fast alles an menschlicher Bindung opfert, der eine hohe Kunst der Selbstverleugnung zelebriert. Immer tiefer wird man in den ganz eigenen Kosmos Bove'scher Unentrinnbarkeit gezogen, immer gebannter folgt man dem unsteten Leben zwischen großbürgerlichem Wohnambiente am Boulevard du Montparnasse und spießiger Vorstadtwelt, zwischen Pariser Hotelzimmern und Hinterhofambiente. Eindringlich entfalten sich Charaktere, offenbaren sich Seelenlandschaften. Der Schlüsselroman eines großen europäischen Schriftstellers.
Zum Weiterlesen:
"Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
ISBN 9783860347096
Aktualisiert: 2023-05-11
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In dem Roman "Der Stiefsohn" wird Schritt um Schritt das Innere eines Einzelgängers nach außen gekehrt, es ist der wohl autobiographischste des Autors, eine Art Selbstentblößung. Jean-Noël, schon der Klang dieses Vornamens erinnert an Emmanuel, Jean-Noël Œtlinger ist der Stiefsohn, von dem man nach und nach – wie von einem verborgenen Beobachter beschrieben – immer mehr erfährt. Im Zwiespalt zwischen pathologischer Idealisierung der Stiefmutter und befremdlicher Distanz zur leiblichen Mutter, bis hin zur Verleugnung, zeigt sich der Held des Romans, der dem Leser über eine entscheidende Lebensspanne von fast dreißig Jahren begegnet, als bindungssüchtig und zugleich bindungsunfähig. Ständig bemüht, mehr zu scheinen als zu sein, ständig bemüht, einer Welt zugeordnet zu sein, zu der er eigentlich nicht gehört, ständig begierig, den moralischen und geistigen Anforderungen der Stiefmutter Annie zu genügen, entfaltet sich der entscheidende Lebensabschnitt eines Mannes. der um seiner Eigenliebe, seiner Gefallsucht willen fast alles an menschlicher Bindung opfert, der eine hohe Kunst der Selbstverleugnung zelebriert. Immer tiefer wird man in den ganz eigenen Kosmos Bove'scher Unentrinnbarkeit gezogen, immer gebannter folgt man dem unsteten Leben zwischen großbürgerlichem Wohnambiente am Boulevard du Montparnasse und spießiger Vorstadtwelt, zwischen Pariser Hotelzimmern und Hinterhofambiente. Eindringlich entfalten sich Charaktere, offenbaren sich Seelenlandschaften. Der Schlüsselroman eines großen europäischen Schriftstellers.
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"Flucht in der Nacht" und "Einstellung des Verfahrens" sind so etwas wie das literarische Vermächtnis von Emmanuel Bove, abgefasst zwischen 1942 und 1944 im Exil in Algier. Die beiden Romane schließen inhaltlich aneinander an, und beide spielen vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs: Der Ich-Erzähler aus "Flucht in der Nacht" bricht mit einem Dutzend Kameraden aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager aus und schlägt sich, zuletzt nur noch mit einem Gefährten, bis nach Frankreich durch. Doch auch nach seiner Rückkehr ins besetzte Paris, an den Hauptschauplatz von "Einstellung des Verfahrens", kommt der Bove'sche Antiheld nicht zur Ruhe. Seine persönliche Tragödie wird zur Groteske: Hin und her gerissen zwischen heroischen Anwandlungen und Paranoia, dem Wunsch nach Einsamkeit und der Unfähigkeit dazu, lähmender Entschlusslosigkeit und panischer Aktivität, Hilflosigkeit und maßlosen Ansprüchen, ist er mit seinem Drang nach Freiheit und Sicherheit – obwohl ihm die Flucht nach Spanien gelingt – letztlich zum Scheitern verurteilt.
Emmanuel Bove, für seine gleichsam chirurgische stilistische Präzision von der Kritik hoch gerühmt, schildert diesen menschlichen Niedergang ungeschönt subjektiv als ein Scheitern nicht nur an der Welt, sondern vor allem an sich selbst.
"Boves Figuren sind Sonderlinge. Sie träumen davon, unentdeckt zu bleiben und doch verstanden zu werden."
[Quelle: Ralf Konersmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung]
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ISBN 9783860347096
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In dem Roman "Der Stiefsohn" wird Schritt um Schritt das Innere eines Einzelgängers nach außen gekehrt, es ist der wohl autobiographischste des Autors, eine Art Selbstentblößung. Jean-Noël, schon der Klang dieses Vornamens erinnert an Emmanuel, Jean-Noël Œtlinger ist der Stiefsohn, von dem man nach und nach – wie von einem verborgenen Beobachter beschrieben – immer mehr erfährt. Im Zwiespalt zwischen pathologischer Idealisierung der Stiefmutter und befremdlicher Distanz zur leiblichen Mutter, bis hin zur Verleugnung, zeigt sich der Held des Romans, der dem Leser über eine entscheidende Lebensspanne von fast dreißig Jahren begegnet, als bindungssüchtig und zugleich bindungsunfähig. Ständig bemüht, mehr zu scheinen als zu sein, ständig bemüht, einer Welt zugeordnet zu sein, zu der er eigentlich nicht gehört, ständig begierig, den moralischen und geistigen Anforderungen der Stiefmutter Annie zu genügen, entfaltet sich der entscheidende Lebensabschnitt eines Mannes. der um seiner Eigenliebe, seiner Gefallsucht willen fast alles an menschlicher Bindung opfert, der eine hohe Kunst der Selbstverleugnung zelebriert. Immer tiefer wird man in den ganz eigenen Kosmos Bove'scher Unentrinnbarkeit gezogen, immer gebannter folgt man dem unsteten Leben zwischen großbürgerlichem Wohnambiente am Boulevard du Montparnasse und spießiger Vorstadtwelt, zwischen Pariser Hotelzimmern und Hinterhofambiente. Eindringlich entfalten sich Charaktere, offenbaren sich Seelenlandschaften. Der Schlüsselroman eines großen europäischen Schriftstellers.
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"Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
ISBN 9783860347096
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"Alexandre, ein vagabundierender Intellektueller, ist auf dem Weg von Osteuropa nach Paris. Überall wo er hinkommt, ergreift er Gelegenheiten, sein Ziel ehrgeiziger Pläne zu erreichen, Arzt, Beamter oder Gelehrter zu werden. In Paris nimmt er an gebildeten Diskussionen teil, lernt ein Mädchen kennen, beide finden zueinander, haben einen Sohn, dem Alexandre alle Segnungen eines besseren Lebens angedeihen lassen will. Ein inniges Vater-Sohn-Verhältnis bahnt sich an, aus dem sich die Mutter in schamhafter Unnahbarkeit entfernt. […]
Nicht die Geschichte selbst ist es, die interessiert, den Leser fesselt, ja tief bewegt: Es ist die Art und Weise, wie sie im Kontext von Boves Werk in ihrer poetischen Sprache auftaucht."
[Quelle: Ludwig Harig, Die Zeit]
"Wenn Sie niemals Emmanuel Bove gelesen haben – beginnen Sie mit ›Aftalion, Alexandre‹!"
[Quelle: Le Monde]
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"Flucht in der Nacht" und "Einstellung des Verfahrens" sind so etwas wie das literarische Vermächtnis von Emmanuel Bove, abgefasst zwischen 1942 und 1944 im Exil in Algier. Die beiden Romane schließen inhaltlich aneinander an, und beide spielen vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs: Der Ich-Erzähler aus "Flucht in der Nacht" bricht mit einem Dutzend Kameraden aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager aus und schlägt sich, zuletzt nur noch mit einem Gefährten, bis nach Frankreich durch. Doch auch nach seiner Rückkehr ins besetzte Paris, an den Hauptschauplatz von "Einstellung des Verfahrens", kommt der Bove'sche Antiheld nicht zur Ruhe. Seine persönliche Tragödie wird zur Groteske: Hin und her gerissen zwischen heroischen Anwandlungen und Paranoia, dem Wunsch nach Einsamkeit und der Unfähigkeit dazu, lähmender Entschlusslosigkeit und panischer Aktivität, Hilflosigkeit und maßlosen Ansprüchen, ist er mit seinem Drang nach Freiheit und Sicherheit – obwohl ihm die Flucht nach Spanien gelingt – letztlich zum Scheitern verurteilt.
Emmanuel Bove, für seine gleichsam chirurgische stilistische Präzision von der Kritik hoch gerühmt, schildert diesen menschlichen Niedergang ungeschönt subjektiv als ein Scheitern nicht nur an der Welt, sondern vor allem an sich selbst.
"Boves Figuren sind Sonderlinge. Sie träumen davon, unentdeckt zu bleiben und doch verstanden zu werden."
[Quelle: Ralf Konersmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung]
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"Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
ISBN 9783860347096
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Emmanuel Bove ist ein unerklärlicher Mythos: Zu Lebzeiten ein anerkannter, gefeierter Literat, wurde er nach seinem Tod 1945 schnell vergessen. Erst in den 1970er Jahren kam es zu einer Renaissance, im deutschsprachigen Raum durch die Übersetzungen von Peter Handke.
Seine Helden sind stets »antriebsschwache Eigenbrötler, die ihre Tage in ärmlichen Zimmern oder auf den Boulevards von Paris verrinnen lassen, in mehr oder weniger optimistischer Erwartung einer Wende, die ihnen zu Glück und Ansehen verhelfen soll«, so Andreas Nentwich in der Zeit.
»Boves Stärke ist es, dass er seine Figuren nie verachtet oder verurteilt, er schaut ihnen, wie ein Laborant durch das Mikroskop, beim Leben zu. Und er beschreibt uns schlicht, was er sieht, was er gehört hat und was wir nicht mehr sehen oder ausdrücken können, mit einer fast besessenen Sorge ums Detail – ›Er hat wie niemand sonst einen Sinn für das treffende Detail‹, sagt Beckett.« (Jean-Luc Bitton)
Das Lesebuch versammelt Leseproben aus der 21-bändigen Werkausgabe sowie begleitende Texte.
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"Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
ISBN 9783860347096
Aktualisiert: 2023-05-10
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In tagebuchartigen Einträgen notiert der Erzähler seine Sticheleien gegen seine Frau Madeleine, um mit fast wissenschaftlicher Genauigkeit deren und seine eigenen Reaktionen zu untersuchen. Dabei werden die tiefen Abgründe dieser Beziehung eindringlich aufgedeckt. Die drastischen Selbstversuche und Reflexionen kehren sich jedoch unvermittelt gegen den Protokollanten selbst und führen zum Auseinanderbrechen der Beziehung.
"Die Ehe als kriegerisches Schauspiel. Emmanuel Bove […] ist ein Meister der Schlachtbeschreibung."
[Quelle: Manuela Reichart, Berliner Zeitung]
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Aktualisiert: 2023-05-11
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Jean-Antoine About ist der wenig präsentable Held dieser großen kleinen Erzählung, und sein Name ist Programm: Er ist "à bout", am Ende, fertig mit sich und der Welt. Oder zumindest fast; denn als eines Tages ein Telegramm seiner vor vielen Jahren verstoßenen Tochter Edmonde eintrifft, schöpft der verwahrloste alte Mann Hoffnung auf ein gemeinsames Leben, auf Liebe und Vergebung. Er lässt sein Leben Revue passieren: seine jungen Jahre, in denen er Außergewöhnliches zu vollbringen hoffte, seine Ehe mit der wesentlich jüngeren Marthe, seine Hingabe an sein einziges Kind, die Tochter Edmonde – eine Geschichte des Scheiterns.
Und dann kommt die Tochter zurück. Wiederum geht der Protagonist "à bout", bis zum Äußersten.
"Emmanuel Bove ist längst kein Geheimtipp mehr. Wem es gelingt, dieses große Stück Literatur in die Hände zu bekommen, der wird es entdecken – empfinden – und sich verlieben."
[Quelle: Julia Franck, tip]
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ISBN 9783860347096
Aktualisiert: 2023-05-10
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"Ein Hauch von Wahnsinn umgab sie. Ihre weitgeöffneten Augen glänzten. Ihre vernachlässigte Kleidung, die Flecken auf ihrem Rock, der Staub auf den Schuhen und ihre müden Gesichtszüge – all das vermochte ihre kindliche Frische und Unbekümmertheit gleichwohl nicht zu verbergen. Wenn sie sich auch als munteres Dämchen gab, so lag in ihrem glühenden Blick etwas Reines und Ungezähmtes …"
"Flucht" erschien im Oktober 1928 in einer Auflage von nur 300 Exemplaren, mit einer Originallithographie von Alexander Alexejew als Frontispiz. In seinem Vorwort zur Neuausgabe 1984 schrieb Raymound Cousse: "Die jugendliche Heldin ist von zu Hause ausgerissen. Mehrere Leute begeben sich auf die Suche. Zum einen sieht man die Erwachsenen, ihr Verhalten und ihre widerlichen Motive; zum anderen sind da die Arglosigkeit des Mädchens, seine Selbstsuche und erfundenen Geschichten, die so entwaffnend sind. Ein Kampf zwischen Plumpheit und Anmut."
"Es sind immer die scheinbar unbedeutenden Ereignisse, die die Katastrophen auslösen." (Emmanuel Bove)
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"Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
ISBN 9783860347096
Aktualisiert: 2023-05-10
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Boves Protagonisten sind nicht selten einsame Menschen, die an einem kritischen Punkt ihres Lebens angelangt sind und nicht mehr weiterkommen. Ein meist geringfügiger Anlass treibt sie in Verzweiflung, meist scheitern die Versuche, das Problem zu lösen. Schicksalsergeben lassen sie sich auf das ein, was sie umtreibt, ungläubig manchmal, hadernd mit ihren Vorstellungen von einem anderen, schöneren Leben, das wieder einmal nur in der Vorstellung Bestand haben durfte. Diese Vorstellungen werden jedoch nicht denunziert, auch nicht die übermäßige Sehnsucht, sie zu verwirklichen. Meist sind es Bagatellen, die den Helden in die Quere kommen – aber so, wie Bove sie darauf reagieren lässt, wird daraus eine Tragödie, der schließlich, auf vertrackte Weise, nicht mehr zu entkommen ist.
"Das Verbrechen einer Nacht" ist der erste Text, den Emmanuel Bove schrieb. 1923 bietet er ihn der Zeitschrift "Matin" an. Die verantwortliche Redakteurin Colette ist so begeistert, dass sie die Veröffentlichung seines ebenfalls gerade fertiggestellten Romans "Meine Freunde" vermittelt, der ihn 1924 berühmt machen wird.
Knapp 90 Jahre nach dem Erscheinen der Originalausgabe 1928 liegt nun erstmals eine deutschsprachige Ausgabe der sieben Erzählungen vor.
"Seine Figuren gehen noch heute durch die Straßen, nicht nur in den zwanziger Jahren. Es gibt eine Art von trister Ewigkeit, Leute, die in der Erwartung leben, die immer warten." (Peter Handke)
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"Emmanuel Bove. Eine Biographie" von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
ISBN 9783860347096
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"Alexandre, ein vagabundierender Intellektueller, ist auf dem Weg von Osteuropa nach Paris. Überall wo er hinkommt, ergreift er Gelegenheiten, sein Ziel ehrgeiziger Pläne zu erreichen, Arzt, Beamter oder Gelehrter zu werden. In Paris nimmt er an gebildeten Diskussionen teil, lernt ein Mädchen kennen, beide finden zueinander, haben einen Sohn, dem Alexandre alle Segnungen eines besseren Lebens angedeihen lassen will. Ein inniges Vater-Sohn-Verhältnis bahnt sich an, aus dem sich die Mutter in schamhafter Unnahbarkeit entfernt. […]
Nicht die Geschichte selbst ist es, die interessiert, den Leser fesselt, ja tief bewegt: Es ist die Art und Weise, wie sie im Kontext von Boves Werk in ihrer poetischen Sprache auftaucht."
[Quelle: Ludwig Harig, Die Zeit]
"Wenn Sie niemals Emmanuel Bove gelesen haben – beginnen Sie mit ›Aftalion, Alexandre‹!"
[Quelle: Le Monde]
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