Schon lange, bevor es Atheisten im heutigen Wortsinn gab, wurde über den Unglauben oder die Gottlosigkeit geschrieben und vor den angeblich damit verbundenen Gefahren gewarnt. Die Studie folgt der Hypothese, dass es sich nicht um eine präzise Bezeichnung für reale Personen handelte, sondern um ein Feindbild, das verschiedensten Zwecken dienen konnte. Es blieb für mehr als 200 Jahre konstant und trat unter verschiedenen Bezeichnungen auf. Ob Atheist, Politicus, impius, Epikureer, Religionsspötter oder Freigeist: Von der Reformationszeit bis zur Aufklärung lässt sich durchgehend die Spur dieses Vorstellungskomplexes verfolgen, anhand dessen sich eine im Wandel befindliche Gesellschaft über ihre eigenen Grundlagen verständigte. Führende Geister aus mehreren Epochen nahmen daran teil. Sie kommen hier in zahlreichen Einzelanalysen zu Wort. Die Annahme, dass allein die Orthodoxie gegen den ›Unglauben‹ kämpfte, muss endgültig als überholt gelten.
"Aus der Sicht der Frühen Neuzeit stand der Atheismus zuallermeist nicht auf Seiten der Vernunft, sondern der Unvernunft, der Macht der Affekte. […] Es gilt also einiges von vorschnellen Gleichsetzungen, wie der Vernunftgläubigkeit mit Aufklärung, zu revidieren; dazu hat Spiekermanns bedeutende Studie ein zuverlässiges Kompendium an die Hand gegeben." Martin Mulsow, Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Björn Spiekermann hat eine hervorragende, ungemein reichhaltige Arbeit vorgelegt, deren Lektüre auch sprachlich ein Genuss ist. Ein exemplarisches Kursbuch frühneuzeitlicher Geistesgeschichte." Gerd Schwerhoff, Zeitschrift für Historische Forschung
"Die Lektüre der ideensprühenden und glänzend geschriebenen siebenhundert Seiten ist eine wahre Lust. Und es steht außer Zweifel, dass dieses Buch für lange Zeit das Standardwerk zu dieser für die Aufklärung zentralen Thematik bleiben wird." Winfried Schröder, Das 18. Jahrhundert
Long before there were atheists in the modern sense of the word, people wrote about unbelief or godlessness and warned of the dangers supposedly associated with it. The study follows the hypothesis that “atheist” did not serve as a precise designation for real persons, but as an enemy image that could answer to a wide variety of purposes. It remained unchanged for more than 200 years and appeared under different names. Whether atheist, politicus, impius, epicurean, mocker of religion, or freethinker: this complex, by means of which a society in flux came to understand its own foundations, can be traced from the Reformation to the Enlightenment. Leading minds from several epochs participated in it. In this book they have their say in numerous individual analyses. The assumption that it was orthodoxy alone fighting against 'unbelief' must ultimately be considered obsolete.
Aktualisiert: 2023-06-21
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Schon lange, bevor es Atheisten im heutigen Wortsinn gab, wurde über den Unglauben oder die Gottlosigkeit geschrieben und vor den angeblich damit verbundenen Gefahren gewarnt. Die Studie folgt der Hypothese, dass es sich nicht um eine präzise Bezeichnung für reale Personen handelte, sondern um ein Feindbild, das verschiedensten Zwecken dienen konnte. Es blieb für mehr als 200 Jahre konstant und trat unter verschiedenen Bezeichnungen auf. Ob Atheist, Politicus, impius, Epikureer, Religionsspötter oder Freigeist: Von der Reformationszeit bis zur Aufklärung lässt sich durchgehend die Spur dieses Vorstellungskomplexes verfolgen, anhand dessen sich eine im Wandel befindliche Gesellschaft über ihre eigenen Grundlagen verständigte. Führende Geister aus mehreren Epochen nahmen daran teil. Sie kommen hier in zahlreichen Einzelanalysen zu Wort. Die Annahme, dass allein die Orthodoxie gegen den ›Unglauben‹ kämpfte, muss endgültig als überholt gelten.
"Aus der Sicht der Frühen Neuzeit stand der Atheismus zuallermeist nicht auf Seiten der Vernunft, sondern der Unvernunft, der Macht der Affekte. […] Es gilt also einiges von vorschnellen Gleichsetzungen, wie der Vernunftgläubigkeit mit Aufklärung, zu revidieren; dazu hat Spiekermanns bedeutende Studie ein zuverlässiges Kompendium an die Hand gegeben." Martin Mulsow, Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Björn Spiekermann hat eine hervorragende, ungemein reichhaltige Arbeit vorgelegt, deren Lektüre auch sprachlich ein Genuss ist. Ein exemplarisches Kursbuch frühneuzeitlicher Geistesgeschichte." Gerd Schwerhoff, Zeitschrift für Historische Forschung
"Die Lektüre der ideensprühenden und glänzend geschriebenen siebenhundert Seiten ist eine wahre Lust. Und es steht außer Zweifel, dass dieses Buch für lange Zeit das Standardwerk zu dieser für die Aufklärung zentralen Thematik bleiben wird." Winfried Schröder, Das 18. Jahrhundert
Long before there were atheists in the modern sense of the word, people wrote about unbelief or godlessness and warned of the dangers supposedly associated with it. The study follows the hypothesis that “atheist” did not serve as a precise designation for real persons, but as an enemy image that could answer to a wide variety of purposes. It remained unchanged for more than 200 years and appeared under different names. Whether atheist, politicus, impius, epicurean, mocker of religion, or freethinker: this complex, by means of which a society in flux came to understand its own foundations, can be traced from the Reformation to the Enlightenment. Leading minds from several epochs participated in it. In this book they have their say in numerous individual analyses. The assumption that it was orthodoxy alone fighting against 'unbelief' must ultimately be considered obsolete.
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Schon lange, bevor es Atheisten im heutigen Wortsinn gab, wurde über den Unglauben oder die Gottlosigkeit geschrieben und vor den angeblich damit verbundenen Gefahren gewarnt. Die Studie folgt der Hypothese, dass es sich nicht um eine präzise Bezeichnung für reale Personen handelte, sondern um ein Feindbild, das verschiedensten Zwecken dienen konnte. Es blieb für mehr als 200 Jahre konstant und trat unter verschiedenen Bezeichnungen auf. Ob Atheist, Politicus, impius, Epikureer, Religionsspötter oder Freigeist: Von der Reformationszeit bis zur Aufklärung lässt sich durchgehend die Spur dieses Vorstellungskomplexes verfolgen, anhand dessen sich eine im Wandel befindliche Gesellschaft über ihre eigenen Grundlagen verständigte. Führende Geister aus mehreren Epochen nahmen daran teil. Sie kommen hier in zahlreichen Einzelanalysen zu Wort. Die Annahme, dass allein die Orthodoxie gegen den ›Unglauben‹ kämpfte, muss endgültig als überholt gelten.
"Aus der Sicht der Frühen Neuzeit stand der Atheismus zuallermeist nicht auf Seiten der Vernunft, sondern der Unvernunft, der Macht der Affekte. […] Es gilt also einiges von vorschnellen Gleichsetzungen, wie der Vernunftgläubigkeit mit Aufklärung, zu revidieren; dazu hat Spiekermanns bedeutende Studie ein zuverlässiges Kompendium an die Hand gegeben." Martin Mulsow, Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Björn Spiekermann hat eine hervorragende, ungemein reichhaltige Arbeit vorgelegt, deren Lektüre auch sprachlich ein Genuss ist. Ein exemplarisches Kursbuch frühneuzeitlicher Geistesgeschichte." Gerd Schwerhoff, Zeitschrift für Historische Forschung
"Die Lektüre der ideensprühenden und glänzend geschriebenen siebenhundert Seiten ist eine wahre Lust. Und es steht außer Zweifel, dass dieses Buch für lange Zeit das Standardwerk zu dieser für die Aufklärung zentralen Thematik bleiben wird." Winfried Schröder, Das 18. Jahrhundert
Long before there were atheists in the modern sense of the word, people wrote about unbelief or godlessness and warned of the dangers supposedly associated with it. The study follows the hypothesis that “atheist” did not serve as a precise designation for real persons, but as an enemy image that could answer to a wide variety of purposes. It remained unchanged for more than 200 years and appeared under different names. Whether atheist, politicus, impius, epicurean, mocker of religion, or freethinker: this complex, by means of which a society in flux came to understand its own foundations, can be traced from the Reformation to the Enlightenment. Leading minds from several epochs participated in it. In this book they have their say in numerous individual analyses. The assumption that it was orthodoxy alone fighting against 'unbelief' must ultimately be considered obsolete.
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Schon lange, bevor es Atheisten im heutigen Wortsinn gab, wurde über den Unglauben oder die Gottlosigkeit geschrieben und vor den angeblich damit verbundenen Gefahren gewarnt. Die Studie folgt der Hypothese, dass es sich nicht um eine präzise Bezeichnung für reale Personen handelte, sondern um ein Feindbild, das verschiedensten Zwecken dienen konnte. Es blieb für mehr als 200 Jahre konstant und trat unter verschiedenen Bezeichnungen auf. Ob Atheist, Politicus, impius, Epikureer, Religionsspötter oder Freigeist: Von der Reformationszeit bis zur Aufklärung lässt sich durchgehend die Spur dieses Vorstellungskomplexes verfolgen, anhand dessen sich eine im Wandel befindliche Gesellschaft über ihre eigenen Grundlagen verständigte. Führende Geister aus mehreren Epochen nahmen daran teil. Sie kommen hier in zahlreichen Einzelanalysen zu Wort. Die Annahme, dass allein die Orthodoxie gegen den ›Unglauben‹ kämpfte, muss endgültig als überholt gelten.
"Aus der Sicht der Frühen Neuzeit stand der Atheismus zuallermeist nicht auf Seiten der Vernunft, sondern der Unvernunft, der Macht der Affekte. […] Es gilt also einiges von vorschnellen Gleichsetzungen, wie der Vernunftgläubigkeit mit Aufklärung, zu revidieren; dazu hat Spiekermanns bedeutende Studie ein zuverlässiges Kompendium an die Hand gegeben." Martin Mulsow, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Long before there were atheists in the modern sense of the word, people wrote about unbelief or godlessness and warned of the dangers supposedly associated with it. The study follows the hypothesis that “atheist” did not serve as a precise designation for real persons, but as an enemy image that could answer to a wide variety of purposes. It remained unchanged for more than 200 years and appeared under different names. Whether atheist, politicus, impius, epicurean, mocker of religion, or freethinker: this complex, by means of which a society in flux came to understand its own foundations, can be traced from the Reformation to the Enlightenment. Leading minds from several epochs participated in it. In this book they have their say in numerous individual analyses. The assumption that it was orthodoxy alone fighting against 'unbelief' must ultimately be considered obsolete.
Aktualisiert: 2021-10-05
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Schon lange, bevor es Atheisten im heutigen Wortsinn gab, wurde über den Unglauben oder die Gottlosigkeit geschrieben und vor den angeblich damit verbundenen Gefahren gewarnt. Die Studie folgt der Hypothese, dass es sich nicht um eine präzise Bezeichnung für reale Personen handelte, sondern um ein Feindbild, das verschiedensten Zwecken dienen konnte. Es blieb für mehr als 200 Jahre konstant und trat unter verschiedenen Bezeichnungen auf. Ob Atheist, Politicus, impius, Epikureer, Religionsspötter oder Freigeist: Von der Reformationszeit bis zur Aufklärung lässt sich durchgehend die Spur dieses Vorstellungskomplexes verfolgen, anhand dessen sich eine im Wandel befindliche Gesellschaft über ihre eigenen Grundlagen verständigte. Führende Geister aus mehreren Epochen nahmen daran teil. Sie kommen hier in zahlreichen Einzelanalysen zu Wort. Die Annahme, dass allein die Orthodoxie gegen den ›Unglauben‹ kämpfte, muss endgültig als überholt gelten.
"Aus der Sicht der Frühen Neuzeit stand der Atheismus zuallermeist nicht auf Seiten der Vernunft, sondern der Unvernunft, der Macht der Affekte. […] Es gilt also einiges von vorschnellen Gleichsetzungen, wie der Vernunftgläubigkeit mit Aufklärung, zu revidieren; dazu hat Spiekermanns bedeutende Studie ein zuverlässiges Kompendium an die Hand gegeben." Martin Mulsow, Frankfurter Allgemeine Zeitung
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Aktualisiert: 2021-10-05
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Schon lange, bevor es Atheisten im heutigen Wortsinn gab, wurde über den Unglauben oder die Gottlosigkeit geschrieben und vor den angeblich damit verbundenen Gefahren gewarnt. Die Studie folgt der Hypothese, dass es sich nicht um eine präzise Bezeichnung für reale Personen handelte, sondern um ein Feindbild, das verschiedensten Zwecken dienen konnte. Es blieb für mehr als 200 Jahre konstant und trat unter verschiedenen Bezeichnungen auf. Ob Atheist, Politicus, impius, Epikureer, Religionsspötter oder Freigeist: Von der Reformationszeit bis zur Aufklärung lässt sich durchgehend die Spur dieses Vorstellungskomplexes verfolgen, anhand dessen sich eine im Wandel befindliche Gesellschaft über ihre eigenen Grundlagen verständigte. Führende Geister aus mehreren Epochen nahmen daran teil. Sie kommen hier in zahlreichen Einzelanalysen zu Wort. Die Annahme, dass allein die Orthodoxie gegen den ›Unglauben‹ kämpfte, muss endgültig als überholt gelten.
"Aus der Sicht der Frühen Neuzeit stand der Atheismus zuallermeist nicht auf Seiten der Vernunft, sondern der Unvernunft, der Macht der Affekte. […] Es gilt also einiges von vorschnellen Gleichsetzungen, wie der Vernunftgläubigkeit mit Aufklärung, zu revidieren; dazu hat Spiekermanns bedeutende Studie ein zuverlässiges Kompendium an die Hand gegeben." Martin Mulsow, Frankfurter Allgemeine Zeitung
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Aktualisiert: 2021-12-21
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Schon lange, bevor es Atheisten im heutigen Wortsinn gab, wurde über den Unglauben oder die Gottlosigkeit geschrieben und vor den angeblich damit verbundenen Gefahren gewarnt. Die Studie folgt der Hypothese, dass es sich nicht um eine präzise Bezeichnung für reale Personen handelte, sondern um ein Feindbild, das verschiedensten Zwecken dienen konnte. Es blieb für mehr als 200 Jahre konstant und trat unter verschiedenen Bezeichnungen auf. Ob Atheist, Politicus, impius, Epikureer, Religionsspötter oder Freigeist: Von der Reformationszeit bis zur Aufklärung lässt sich durchgehend die Spur dieses Vorstellungskomplexes verfolgen, anhand dessen sich eine im Wandel befindliche Gesellschaft über ihre eigenen Grundlagen verständigte. Führende Geister aus mehreren Epochen nahmen daran teil. Sie kommen hier in zahlreichen Einzelanalysen zu Wort. Die Annahme, dass allein die Orthodoxie gegen den ›Unglauben‹ kämpfte, muss endgültig als überholt gelten.
"Aus der Sicht der Frühen Neuzeit stand der Atheismus zuallermeist nicht auf Seiten der Vernunft, sondern der Unvernunft, der Macht der Affekte. […] Es gilt also einiges von vorschnellen Gleichsetzungen, wie der Vernunftgläubigkeit mit Aufklärung, zu revidieren; dazu hat Spiekermanns bedeutende Studie ein zuverlässiges Kompendium an die Hand gegeben." Martin Mulsow, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Long before there were atheists in the modern sense of the word, people wrote about unbelief or godlessness and warned of the dangers supposedly associated with it. The study follows the hypothesis that “atheist” did not serve as a precise designation for real persons, but as an enemy image that could answer to a wide variety of purposes. It remained unchanged for more than 200 years and appeared under different names. Whether atheist, politicus, impius, epicurean, mocker of religion, or freethinker: this complex, by means of which a society in flux came to understand its own foundations, can be traced from the Reformation to the Enlightenment. Leading minds from several epochs participated in it. In this book they have their say in numerous individual analyses. The assumption that it was orthodoxy alone fighting against 'unbelief' must ultimately be considered obsolete.
Aktualisiert: 2021-12-21
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Jede Zeit hat ihre eigene Vorstellung davon, nach welchen Grundsätzen ein Gemeinwesen verwaltet und auf welche Ziele dabei hingearbeitet werden sollte. In der Frühen Neuzeit waren solche Leitbilder guter Verwaltung und Regierung unter dem Begriff der "Guten Policey" zusammengefaßt. Die Lehre von der "Guten Policey" beinhaltete ein Ensemble von Strukturmerkmalen, die man für ein wohlgeordnetes Gemeinwesen für unerläßlich hielt. Darüber hinaus bot sie konkrete Anweisungen für das Regierungs- und Verwaltungshandeln, mit denen man die Respublica an diese Strukturmerkmale heranführen konnte. Es war die im Laufe des Hochmittelalters entstehende Literatur von der Politik, die jene Grundsätze einer guten Regierung ausformulierte und literarisch verarbeitete. Sie bildet die Quellengrundlage dieser Untersuchung, die den Wandel der politischen Leitvorstellungen im Laufe der Frühen Neuzeit bis an die Schwelle der Moderne nachzuzeichnen sucht. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach dem Hintergrund des rapide steigenden Steuerungsbedarfs, der sich in der stetig und rasch wachsenden Zahl policeylicher Normen niederschlägt, die durch die Gesetzgebung der frühneuzeitlichen Territorien hervorgebracht wurden. Die Arbeit sucht den Zusammenhang zwischen der Veränderung der Steuerungsziele und dem ständig steigenden Steuerungsbedarf zu ergründen.
Aktualisiert: 2020-12-03
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Die als territoriale Fallstudie angelegte Arbeit behandelt Ordnungsgesetzgebung, Normdurchsetzung und Strafpraxis im frühneuzeitlichen Kurmainz, einem mittleren geistlichen Territorium des Alten Reiches. Sie ist damit im Schnittfeld der aktuellen (rechts-)historischen Forschungsfelder "gute Ordnung und Policey" und "historische Kriminalitätsforschung" situiert. Im Mittelpunkt steht das komplexe Verhältnis zwischen "guter Policey" und Strafjustiz, das erstmals umfassend und unter Anwendung quantitativer Methoden untersucht wird. Herausgearbeitet wird nicht nur der Prozeß der Normgebung, die Expansion der Regelungsmaterien im Bereich des devianten Verhaltens und die Entfaltung eines criminalpoliceylichen Ordnungs- und Sicherheitsdiskurses, sondern auch die praktische Umsetzung und Wirkung der Policey- und Strafnormen. Behandelt werden die Strukturen und die Entwicklung der Strafgerichtsbarkeit, das Straf- und Entscheidungsverfahren, die Schaffung exekutiver Verwaltungs- und Polizeiorgane sowie die Etablierung "moderner" Techniken der Sozialkontrolle. Ein zweiter Schwerpunkt thematisiert Struktur und Entwicklung der Kriminalität, die Entscheidungspraxis, die Strafzwecke, die Sanktionen und den konkreten Strafvollzug. Praxis und Zusammenwirken von Policeygesetzgebung, Normdurchsetzung, Devianz und Strafe werden schließlich für drei zentrale Bereiche - Festkultur/Gewalt, Ehe und Sexualität, mobile Randgruppen/Eigentumsdelinquenz - exemplarisch analysiert und dabei auch die Wechselwirkungen und Kommunikationen zwischen Obrigkeit und sozialer Gemeinschaft einbezogen. Im Ergebnis zeigt die Arbeit, daß die für Kurmainz beobachtete Interaktion zwischen "guter Policey" und Strafjustiz exemplarischen Charakter für die Entwicklung des frühmodernen Staates in Europa besitzt.
Aktualisiert: 2020-12-08
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Mit dem fünften Band des Repertoriums der Policeyordnungen der Frühen Neuzeit werden erstmals die Policeynormen einer Reichsstadt - Frankfurt am Main - erschlossen. Die über 5000 erfaßten Policeygesetze dokumentieren, daß sich bereits in den spätmittelalterlichen Reichsstädten ein ausgeprägtes Ordnungsbedürfnis entwickelte, das zunehmend viele Bereiche des städtischen Lebens erfaßte. Der Band - dem weitere zu über 20 Reichsstädten folgen sollen - erschließt wichtige Archivbestände und stellt eine breite Datenbasis für vergleichende Forschungen bereit. Auf dieser Grundlage lassen sich detaillierte Einblicke in die obrigkeitlichen Steuerungsmaßnahmen wie auch das Alltagsleben einer vormodernen Stadt gewinnen. Weitere Forschungen zur "guten Ordnung und Policey" werden so ermöglicht.
Aktualisiert: 2021-01-29
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