Gesellschaft ist Ordnung. Doch jede Ordnung kennt auch das Ungeordnete, die Anarchie: etwas, dass sich nicht bezeichnen lässt, das Namenlose. Ein Name für dieses Namenlose musste erst erfunden werden: Anonymität. Damit ist ein Grundstein gelegt von heftigen Auseinandersetzungen, Such- und Jagdstrategien, Utopien, die die modernen Gesellschaften seit ihren Anfängen begleiten, irritieren. Anonymitätsdiskurse entstehen in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, technischer Revolutionen, um neu entstehende Wirklichkeiten zu benennen, zu kartografieren. Aber die Beschreibung, Identifikationen, Einordnungen produzieren erst das, was Anonymität überhaupt ermöglicht: unmarkierte Zonen, zugleich Zonen der Instabilität und der Ambivalenz.
Der erste Band der vorliegenden Untersuchung entwickelt einen theoretischen Rahmen, indem er gängige Namenstheorien auf den Kopf stellt und hin zu einer Theorie des Namenlosen umformuliert. Dieser theoretische Horizont bildet den Hintergrund für die Frage, in welchem technisch-sozialen Zusammenhang Anonymität ausgestaltet wurde. Dies geschieht im Bereich der Textproduktion und dem Versuch, eine Ordnung von Texten, Wissen und Fiktionen zu etablieren und zu kontrollieren. In der Presse werden immer wieder heftige Debatten entfacht über Sinn und Legitimität von Zeichnungsrecht und von Publikationen anonymer Stimmen. Analog erzeugt die Erfindung der Sociétés Anonymes (Aktiengesellschaften) Kontrollkrisen angesichts anonym zirkulierenden Kapitals. Erst allmählich erregt die Präsenz von unbekannten Menschen in den Städten Aufmerksamkeit. Hier zeigt sich eine spezifische Konstellation erwachender Anonymitätsdiskurse: Die Leute kennen sich sehr wohl, allein die kontrollierende Beschreibung der anarchisch anmutenden Gesellschaft und ihrer gefährlichen Klassen scheitert. Was zur bürokratischen Überförderung führt, freut die Literatur. Die Erfindung von Anonymität eröffnete Zonen der Unentschiedenheit, der Ambivalenz, die bis heute fortdauern. Die vorliegende Untersuchung liefert Mittel, ihre Unhintergehbarkeit zu begreifen.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Die Beiträge des Bandes loten Tiefe und Wirkung der Schriften des Philosophen Hermann Schweppenhäuser aus. Schweppenhäuser (1928-2015) gehörte zum engsten Kreis um Adorno und Horkheimer, führte die kritische Theorie als dialektische Philosophie weiter und verband sie mit dem Denkstil Walter Benjamins, dessen Schriften er mit Rolf Tiedemann herausgegeben hat. Schweppenhäuser hinterlässt ein vielfältiges philosophisches und schriftstellerisches Werk: Abhandlungen, Essays, Aphorismen und Handbuchartikel, lyrische Formen und kurze Prosa. Die Autorinnen und Autoren geben in diesem Gedenkbuch Resonanz davon, wie sich ihnen die Vielfalt von Schweppenhäusers Denken und Schaffen gezeigt hat; teils in biografischer, teils in thematischer Hinsicht. Dazu kommen unveröffentlichte Texte aus dem Nachlass.„In der Zeitrechnung der kritischen Theorie endete mit Schweppenhäusers Tod eine Ära.“ Christoph Türcke
Aktualisiert: 2023-04-01
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Die Beiträge des Bandes loten Tiefe und Wirkung der Schriften des Philosophen Hermann Schweppenhäuser aus. Schweppenhäuser (1928-2015) gehörte zum engsten Kreis um Adorno und Horkheimer, führte die kritische Theorie als dialektische Philosophie weiter und verband sie mit dem Denkstil Walter Benjamins, dessen Schriften er mit Rolf Tiedemann herausgegeben hat. Schweppenhäuser hinterlässt ein vielfältiges philosophisches und schriftstellerisches Werk: Abhandlungen, Essays, Aphorismen und Handbuchartikel, lyrische Formen und kurze Prosa. Die Autorinnen und Autoren geben in diesem Gedenkbuch Resonanz davon, wie sich ihnen die Vielfalt von Schweppenhäusers Denken und Schaffen gezeigt hat; teils in biografischer, teils in thematischer Hinsicht. Dazu kommen unveröffentlichte Texte aus dem Nachlass.„In der Zeitrechnung der kritischen Theorie endete mit Schweppenhäusers Tod eine Ära.“ Christoph Türcke
Aktualisiert: 2023-04-04
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