Flexicurity und beschäftigtenorientierte Unternehmensstrategien im Betrieb

Flexicurity und beschäftigtenorientierte Unternehmensstrategien im Betrieb von Tech,  Daniel
Flexicurity - die Verbindung von Flexibilität und Sicherheit - und Beschäftigtenorientierten Unternehmensstrategien - die strategische Beteiligung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnnen an den Unternehmensprozessen spielen in vielen Betrieben eine Rolle. Die sechs Fallstudien dieser Veröffentlichung zeigen auf, wie solche Konzepte in Betrieben umgesetzt werden und welche Rolle dabei die betrieblichen Interessenvertretungen spielen: Bürgerschaftliches Engagement, Beteiligungsorientierte Modernisierung, Selbst-GmbH, Strategischer Personaltransfer, Beschäftigungssicherung durch Arbeitszeitflexibilisierung.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Die bilanzielle Behandlung von Zweckgesellschaften und ihre Bedeutung im Rahmen der Corporate Governance

Die bilanzielle Behandlung von Zweckgesellschaften und ihre Bedeutung im Rahmen der Corporate Governance von Kühne,  Oliver, Schäfer,  Henry
Fälle wie der des insolventen amerikanischen Energiekonzerns Enron erwecken den Eindruck, dass Special Purpose Entities in erster Linie dazu gegründet werden, den Einblick Unternehmensexterner in die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens zu begrenzen. Die kritische Einstellung zu solchen Instrumenten der Unternehmenspolitik wird noch dadurch verstärkt, dass Unternehmenszusammenbrüche wie im Falle Enron regelmäßig mit einem erheblichen Verlust an Arbeitsplätzen verbunden sind. Andererseits erfüllen Zweckgesellschaften insbesondere in Branchen wie der Automobil(zulieferer)industrie, wo Wertschöpfungsketten einem steten Wandel durch neue Technologien und hohe Marktdynamik unterliegen, eine wichtige Finanzie-rungsfunktion. Die vorliegende Broschüre erläutert die rechtlichen und wirtschaftlichen Merkmale, die finanzwirtschaftliche Bedeutung und die Erscheinungsformen von Zweckgesellschaften für deutsche Unternehmen. Sie möchte damit vor allem Aufsichts- und Betriebsräte unterstützen, die sich mit Special Purpose Entities in der Praxis der Unternehmensfinanzierung und bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage von Konzernen auseinandersetzen müssen. Darüber hinaus richtet sie sich an Bilanzanalysten, die sich mit den deutschen und internationalen Standards zur Rechnungslegung von Zweckgesellschaften vertraut machen wollen.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Instrumente nachhaltigen Wirtschaftens in der Unternehmenspraxis

Instrumente nachhaltigen Wirtschaftens in der Unternehmenspraxis von Klemisch,  Herbert, Potter,  Philip
Nach einer Umfrage des IFO-Instituts von 2002 schätzen sich nur 18% der deutschen Unternehmen als nachhaltigkeitsorientiert ein. Dagegen ist nachhaltiges Wirtschaften auf politischer Ebene mittlerweile eine allgemein akzeptierte Zielvorstellung und gewinnt für die Wis-senschaft und den Consulting-Sektor zunehmend an Bedeutung. In der Unternehmensberatung und in der praxisorientierten Forschung werden neue Instrumente der Personal- und Organisationsentwicklung erarbeitet, die das Leitbild nachhaltiges Wirtschaften in der Unternehmenspraxis konkretisieren und sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene einsetzbar sind. In vielen der 16 in diesem Band vorgestellten Instrumente werden dabei bestehende Management-Tools um Nachhaltigkeitsdimensionen erweitert. Um die Verbreitung der entwickelten Instrumente in den Mainstream der Betriebspraxis zu erreichen, müssen über die erfolgreiche Umsetzung im Rahmen von Modellprojekten hinaus Strategien formuliert werden, wie der Bekanntheitsgrad zu steigern ist, wie Hemmnisse der Entscheidungsträger überwunden werden können und wie Unternehmen auch ohne intensive wissenschaftliche Begleitung eine erfolgreiche Anwendung realisieren können. Entscheidend zur Beantwortung der Wirksamkeit der Anwendung von Instrumenten ist der Punkt, an dem sich modellhaft angestoßene Prozesse in den betrieblichen Alltag integrieren. Die sechs dokumentierten Fallbeispiele in diesem Band tragen hier zur Klarheit bei. Eindeutig ist, dass es sich um längerfristige Prozesse handelt, die, sollen sie nachhaltig sein, einer kontinuierlichen Pflege durch Akteure im Unternehmen bedürfen und nicht dauerhaft auf Impulse von externen Beratern angewiesen sein können. Das zeigt die anregende Diskussion im Rahmen des von der Hans Böckler Stiftung in Kooperation mit dem Klaus Novy Institut durchgeführten Workshops, die in dem vorliegenden Band dokumentiert und damit dem interessierten Fachpublikum zugänglich gemacht wird.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Personalkennzahlen

Personalkennzahlen von Havighorst,  Frank
Anders als im Finanzsektor hat sich die Nutzung von Kennzahlen im Personalbereich erst relativ spät durchgesetzt. Wo sie eingesetzt werden, sind sie oft begrenzt auf leicht messba-re Sachverhalte. So nimmt die Produktivität von Beschäftigten einen festen Platz in jedem Unternehmens-Controlling ein, während Indikatoren zur Messung der Mitarbeiterzufrieden-heit immer noch die Ausnahme sind. Dr. Frank Havighorst beschäftigt sich in dieser Broschüre mit beiden Arten von Kennzahlen, quantitativen und qualitativen. Er erläutert ihren Aufbau und interpretiert ihren Aussagege-halt, um daraus praktische Anwendungsmöglichkeiten für Arbeitnehmervertreter abzuleiten. Damit will er Aufsichts- und Betriebsräte auch dabei unterstützen, Kennzahlen zu Frühwarn-indikatoren weiterzuentwickeln, um Signale für Veränderungsprozesse im Unternehmen rechtzeitig zu erkennen und unternehmerische Maßnahmen sicher zu beurteilen.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Verbriefung von Krediten und Forderungen in Deutschland

Verbriefung von Krediten und Forderungen in Deutschland von Ricken,  Stephan
Verbriefungen sind Finanzinstrumente, wobei Forderungen in Wertpapiere eingekleidet und anschließend am Kapitalmarkt platziert werden. Mit Verbriefungen beschaffen sich Unternehmen Liquidität und streuen ihre Risiken. Die Wellen, die das Thema Verbriefung vor allem im Zuge der Krise der IKB Deutsche Industriebank AG in Düsseldorf geschlagen hat, sind dabei nicht mehr nur auf die Kreditwirtschaft beschränkt, sondern längst auf die betriebliche Finanzwirtschaft herübergeschwappt - und haben auch schon so manchen Privathaushalt erreicht. Tatsache ist, dass sich die Verbriefung von Krediten und Kreditrisiken als modernes Finanzinstrument in der deutschen und europäischen Kreditwirtschaft etabliert hat. Daher werden auch Aufsichtsräte mit diesem Finanzinstrument dauerhaft konfrontiert werden, und auch Wirtschaftsausschüsse sollten wissen, welche Chancen und Risiken mit diesem Instrument verbunden sind. Dr. Stephan Ricken weiht den Leser ein in die "Mechanik" der Verbriefung - verständlich, umfassend und kompetent. Lesenswert also nicht nur für Finanzexperten!
Aktualisiert: 2022-09-23
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Union Renewal – Gewerkschaften in Veränderung

Union Renewal – Gewerkschaften in Veränderung von Hälker,  Juri, Vellay,  Claudius
Wo stehen die Gewerkschaften heute? Wie kommen sie wieder von der Defensive in die Offensive? Diese Fragen stehen im Zentrum von Publikationen zur internationalen Gewerkschaftsforschung. Der vorliegenden Band "Union Renewal - Gewerkschaften in Veränderung" gibt einen Einblick in diese aktuellen Diskussionen aus dem englischen und französischen Sprachraum. Die Zusammenfassungen der Ergebnisse prominenter Studien zur Gewerkschaftserneuerung aus Frankreich, Großbritannien und den USA richten sich nicht nur an die interessierte Wissenschaft, sondern bieten darüber hinaus engagierten Gewerkschaftern zahlreiche Anregungen für ihre eigene Arbeit. Die einzelnen Beiträge wurden für das deutschsprachige Publikum aufbereitet und unter Berücksichtigung der spezifischen nationalen Besonderheiten rezensiert. Die thematische Gliederung und die zusammenfassenden Kapiteleinleitungen ermöglichen dem Leser einen schnellen Einblick in komplexe Themengebiete. Mit abschließenden Thesen zur gewerkschaftlichen Erneuerung laden die Herausgeber zur weiterführenden Diskussion über die notwendigen Neuausrichtungen und Schwerpunktsetzungen der gewerkschaftlichen Strategien ein.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Was heisst hier eigentlich gewerkschaftlich?

Was heisst hier eigentlich gewerkschaftlich? von Würmann,  Carsten
Wie sollen sie sein, die Stipendiatinnen und Stipendiaten der Promotionsförderung der Hans-Böckler-Stiftung? Schwerstbegabt? Besonders engagiert? Besonders wissenschaftlich? Besonders aussichtsreich? Und warum und wozu dies alles? Die seit längerem geführte Diskussion um die Auswahlkriterien und die zunehmende Orientierung auf die Förderung von "strukturiertem Promovieren", z.B. mit der Finanzierung von Kollegs und dem Aufbau von institutionellen Kooperationen, waren für das Leitungskollektiv der Promovierenden Anlass, im Rahmen einer Promovierendenkonferenz Förderziele und -praxis der Stiftung genauer in Augenschein zu nehmen. Welches sind Perspektiven, Ansprüche und Möglichkeiten einer Bildungs- und Forschungsförderung, die den Gedanken von Gerechtigkeit, Emanzipation, Solidarität und der Verwirklichung demokratischer Gesellschaftsstrukturen verpflichtet ist? Dieser Band dokumentiert zentrale Vorträge der eingeladenen Fachreferentinnen und -refenten sowie Positionen der Stipendiatinnen und Stipendiaten, von Vertretern des Referates Studien- und Promotionsförderung, der Gewerkschaften und der Vertrauensdozentinnen und -dozenten, des weiteren präsentiert er die künstlerischen und kunsttheoretischen Beiträge der Konferenz, die sich mit dem Verhältnis von "Kultur und Kunst" einerseits sowie "Emanzipation und Engagement" andererseits auseinandersetzen.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Mobile Büroarbeit – Neue Arbeitsformen human gestalten

Mobile Büroarbeit – Neue Arbeitsformen human gestalten von Martin,  Peter
Büroarbeit und Büroräume verändern sich: New Work, Office 21, E-Place, Offene Bürowelt, Business-Club, Desk-Sharing und Flexible-Office sind nur einige der neuen Schlagworte. Der Autor hat sich Arbeitsplätze dieser Art in einer Reihe von Unternehmen angesehen und mit den Betriebsräten gesprochen. Fazit: Damit bei der Umsetzung der neuen Konzepte die Gesundheit der Beschäftigten nicht auf der Strecke bleibt, müssen arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt werden. Dazu ist die tatkräftige Beteiligung von Personal- und Betriebsräten notwendig. Mit dieser Veröffentlichung erhalten sie neben einer Einführung in die Thematik und einer Darstellung von Praxisbeispielen, Gestaltungshinweise zu folgenden Themen: - organisatorische Gestaltung neuer Büroarbeit - Beteiligung der Beschäftigten - neue Bürokonzepte wie Desk-Sharing - Normen und Regelwerke für das Büro - Rechtliche Handlungsmöglichkeiten - Regelungsinhalte von Betriebsvereinbarungen.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Störfallrecht und Betriebsverfassung

Störfallrecht und Betriebsverfassung von Faber,  Ulrich, Kohte,  Wolfgang
Im Sommer 2000 ist mit der Neuregelung des europäischen Störfallrechts der Schutz der Beschäftigten, der Anwohner und der Umwelt umfassend verbessert worden. Die Störfallverordnung verlangt, betriebliche Sicherheitsmanagementsysteme zu schaffen. An der Entwicklung und Ausgestaltung müssen die Beschäftigten und ihre Interessenvertretung beteiligt werden.Die Risiken einer unzureichenden Störfallprävention, eines unzulänglichen Sicherheitsmanagementsysteme sind erheblich. Gesundheit und Leben der Beschäftigten ist bedroht, das Leben- und die Gesundheit der Anwohner des Betriebsgeländes wird gefährdet, schwere Schäden für die Umwelt können davon ausgehen. In der Vergangenheit haben schwere bzw. häufige Störfalle am Ende zur Schließung ganzer Standorte beigetragen. Störfallprävention ist so gesehen auch ein Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung. Daher ist die aktive Mitwirkung der Beschäftigten und ihrer Betriebsräte von zentraler Bedeutung. Dazu werden den Beschäftigten und ihrer Interessenvertretung umfassende und weit reichende Informations- und Beteiligungsrechte eingeräumt. Es gilt, sie auch zu nutzen.Dieser zweite, aktualisierte und überarbeitete Leitfaden bietet Betriebsräten und Beschäftigten das für ihre Arbeit notwendige, aktuelle, juristische Fachwissen als praktische Handlungshilfe zur Mitwirkung und Beteiligung. Sie beginnt mit einem Überblick zur Entwicklung des deutschen und europäischen Störfallrechts und ihren Zielen, erläutert detailliert die Instrumente, die Beteiligung des Betriebsrates bei der Erstellung des Sicherheitsmanagementsystems und das Zusammenwirken der Akteure in den betrieblichen Arbeits- und Umweltschutzausschüssen.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Stabsmitarbeiter und Referenten betrieblicher Interessenvertretungen

Stabsmitarbeiter und Referenten betrieblicher Interessenvertretungen von Kübler,  Ingo
Betriebsrat-Referenten arbeiten ohne politisches Mandat, wirken aber durch ihre fachliche wie organisatorische Zuarbeit auf die Entscheidungsprozesse des Gremiums ein. Diese funktionale Einflußnahme - oftmals auch bedingt durch ihre formal höhere Fachausbildung - kann zu Konflikten führen, wenn die Erwartungshaltung der Betriebsräte eine andere oder der Aufgaben- und Kompetenzbereich des Referenten unscharf definiert ist. Die vorliegende Broschüre stellt die Ergebnisse einer Befragung von 83 Stabsmitarbeiter und Referenten betrieblicher Interessenvertretungen vor. Gefragt wurde sowohl nach grundlegenden Daten wie Bezeichnung und Qualifikation des Referenten, als auch nach der Gewichtung von Arbeitsinhalten und möglichen Spannungs- und Konfliktfeldern.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Kooperationen und Netzwerke in ausgewählten Branchen der Region Ostwestfalen-Lippe

Kooperationen und Netzwerke in ausgewählten Branchen der Region Ostwestfalen-Lippe von Bonkamp,  Oliver, Gohs,  Britta M, Liepmann,  Peter
Auch angesichts der zu beobachtenden Globalisierung bleibt die gesamtwirtschaftliche Ent-wicklung durch regionale Besonderheiten und Einflüsse geprägt. In der ökonomischen Litera-tur wird einerseits die These vertreten, Kooperationen und Netzwerke von Unternehmen, als neue Organisationsformen zwischen Hierarchie und Markt, förderten maßgeblich die regio-nale Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfung und Beschäftigung. Insbesondere mittelständische Unternehmen könnten durch Kooperationen und Netzwerke Größen- und Flexibilitätsvorteile realisieren, wie sie sonst nur größere Unternehmen nutzen. Sie könnten sich zusammen schneller und umfassender als jeweils einzeln an Veränderungen ihres Wettbewerbsumfeldes anpassen. In der Literatur wird andererseits die These vertreten, Kooperationen und Netzwerke ließen sich empirisch kaum nachweisen. Regionale Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfung und Beschäftigung würden vermutlich nach wie vor innerhalb traditioneller hierarchischer oder marktmäßiger Beziehungen bestimmt. Die vorliegende Untersuchung geht zunächst der Frage nach, inwieweit sich Kooperationen und Netzwerke der Möbelindustrie und der Gesundheitswirtschaft in der Untersuchungsregion Ostwestfalen-Lippe empirisch nachweisen lassen, wie sie beschaffen sind und sein könnten. Untersucht werden ferner etwaige Hemmnisse für Kooperationen und Netzwerke sowie Einflussmöglichkeiten, um solche Hemmnisse zu überwinden. Zu prüfen ist die Unterstützung von Institutionen des Wissens- und Technologietransfers sowie der Wirtschaftsförderung ebenso wie eine finanzielle Anschubförderung für konkrete Kooperationsprojekte. Soweit sich Fallbeispiele für erfolgreiche Kooperations- und Netzwerkprojekte in den beiden untersuchten Wirtschaftsbereichen nachweisen lassen, werden deren Zustandekommen und Funktionsweise untersucht, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ)

Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ) von Klein,  Birgit, Kühnlein,  Gertrud
Um Jugendlichen mit "individuellen Vermittlungshemmnissen" den Einstieg in Ausbildung und Beruf zu erleichtern, steht seit dem Ausbildungsjahr 2004/2005 das neue Instrument Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ-Maßnahmen) zur Verfügung. Die Partner des Nationalen Ausbildungspaktes streben durch diese sechs- bis zwölfmonatigen betrieblichen Praktika einen "Brückenschlag" in die reguläre betriebliche Ausbildung an. Im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung wurden die Erfahrungen des ersten Durchgangs für die Region Dortmund/"Westfälisches Ruhrgebiet" untersucht. Die Expertenbefragungen im Rahmen der Kurzstudie haben ergeben, dass von den knapp 300 Jugendlichen, die im Jahr 2004/2005 ein solches Praktikum absolvierten, etwa jede/r zweite anschließend in eine betriebliche Ausbildung übernommen wurde. Im Vergleich zu anderen ausbildungsvorbereitenden Maßnahmen und angesichts der anhaltend hohen Jugendarbeitslosigkeit im Raum Dortmund wird dies als großer Erfolg gewertet. In der Untersuchung wird allerdings auch auf diverse Konstruktionsmängel dieses neuen Instruments hingewiesen: So verfügen die teilnehmenden Jugendlichen über relativ hohe Schulabschlüsse, Schüler/innen ohne Schulabschluss haben bei den EQJ-Maßnahmen kaum eine Chance. Als äußerst schwierig erweist sich auch die Anerkennung der Qualifizierungsbausteine auf die Ausbildungsdauer, weil die Teilnahme am Berufsschulunterricht nicht geregelt ist. Einstiegsqualifizierungen erweisen sich insofern allenfalls als Einstieg in eine verlängerte Ausbildung. Ob das Instrument EQJ dazu beiträgt, neue Ausbildungsplätze zu schaffen oder ob damit Ausbildungsplätze durch Langzeitpraktika tendenziell ersetzt werden, muss sich erst im Langzeitvergleich herausstellen.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat

Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat von Kühling,  Jürgen
Immer wieder äußern Kritiker der Mitbestimmung Zweifel an der Legitimation und der Verfassungsmäßigkeit externer Arbeitnehmervertreter, die die Gewerkschaften nach § 7 Mitbestimmungsgesetz zur Wahl in die Aufsichtsräte den Arbeitnehmern vorschlagen. Dabei hatte bereits die erste Biedenkopf-Kommission 1970 ein eigenes Nominationsrecht der Gewerkschaften vorgeschlagen und betont, dass dies seine Wirkungen nur entfalten kann, wenn es ausschließlich den Gewerkschaften zusteht. Jürgen Kühling, ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht, überprüft anhand der einschlägigen Rechtssprechung, zu der vor allen Dingen und immer noch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Mitbestimmungsgesetz vom 1.3.1979 gehört, und der aktuellen Fachliteratur detailliert dieses eigene Teilhaberrecht der Gewerkschaften im Interesse der Arbeitnehmer. Er kommt zu dem Ergebnis, dass dieses Recht auch heute noch ohne jede Einschränkung mit der Verfassung in Einklang steht.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Lohnspreizung: Mythen und Fakten

Lohnspreizung: Mythen und Fakten von Schettkat,  Ronald
Zunehmende Lohnungleichheit und Beschäftigungsprobleme in den OECD-Ländern haben Fragen der Lohnstruktur in den Mittelpunkt der ökonomischen und politischen Diskussion gerückt.Die Literatur hinsichtlich Ausmaß,Entwicklung sowie ihrer Ursachen und Beschäftigungseffekte ist in den letzten Jahren geradezu explodiert. Das vorliegende Papier fasst deshalb die zentralen Ergebnisse zusammen. Es werden die wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen und Zusammenhänge diskutiert und es werden die empirischen Befunde zur Lohnspreizung nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen OECD-Ländern, vor allem in den USA, dargestellt. Die Lohnstruktur in Deutschland wird insbesondere im unteren Lohnbereich als marktwidrig komprimiert, starr und beschäftigungsmindernd angesehen,weshalb ein weites Spektrum in Politik und Wissenschaft eine stärkere Spreizung der Löhne fordert. Es wird behauptet, dass die unteren Lohngruppen überproportionale Lohnsteigerungenerfahren haben, die sie aus Beschäftigung hinaus in Arbeitslosigkeit gedrängt haben. Zudem wird ein zu geringer Lohnabstand zwischen Transferzahlungen und niedrigeren Arbeitseinkommen behauptet – die sogenannte Armutsfalle – und die Senkung der Transfers gefordert. Entsprechend vehement werden gesetzliche Mindestlöhne abgelehnt. Insbesondere die hohe und seit Mitte der 1990er Jahre nochmals gestiegene Arbeitslosigkeit unter gering qualifizierten Arbeitnehmern wird in Deutschland mit einer am untereren Ende komprimierten Lohnstruktur ›erklärt‹.Tatsächlich ist aber die Lohnspreizung in Deutschland unterschätzt und die starke Zunahme der Lohnspreizung seit Mitte der 1990er Jahre ist bisher nicht zur Kenntnis genommen worden. Generell ist die Debatte mehr normativ,theoretisch als empirisch,positiv geführt worden. Die wirtschaftspolitische Diskussion in Deutschland ist zu stark vom theoretischen Modell des perfekten Marktes dominiert,weshalb anekdotische Evidenz oftmals hinreichend für die Belegung der These einer komprimierten Lohnstruktur in Deutschland angesehen wird und widersprüchliche Forschungsergebnisse ignoriert werden. Eine Versachlichung der Diskussion um die richtige Lohnstruktur ist dringend geboten. In diesem Papier wird gezeigt, dass der unterstellte strenge Zusammenhang zwischen Löhnen und Beschäftigung starke theoretische Annahmen über den Marktkontext erfordert. Abweichungen vom idealisierten theoretischen Modell 3 haben fundamentale Änderungen der Zusammenhänge zur Folge.Die theoretische Indeterminiertheit erfordert eine gründliche empirische Analyse der Lohnstreuung und des Zusammenhanges von Lohnstruktur und Beschäftigung. Hierzu wertet das vorliegende Papier die vorhandene Literatur aus, wobei sowohl die deutsche wie auch internationale Veröffentlichungen berücksichtigt werden.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Der Jahresabschluss der Holding

Der Jahresabschluss der Holding von Tramp,  Reiner
Holding-Konzepte spielen eine zentrale Rolle im Rahmen der Ausrichtung von Konzernen in der globalisierten Wirtschaft ein. Die Jahresabschlüsse von Holding-Gesellschaften sind nur begrenzt aussagefähig, weil diese Gesellschaften kein eigenes operatives Geschäft und damit keine Umsatzerlöse aufweisen. Welche Instrumente sinnvoll sind, um mit den Besonderheiten von Holding-Abschlüssen aus der Sicht eines externen Betrachters umzugehen, untersucht dieser Band aus der Reihe "Betriebswirtschaftliche Handlungshilfen". Ziel ist es, eine praktisch handhabbare Herangehensweise für die Analyse des Jahresabschlusses einer Holding auf der Basis der HGB-Rechnungslegung zu entwickeln. Dabei wird auf die Grenzen einer solchen Analyse eingegangen und auf Beziehungen zur Analyse des Konzernabschlusses der Holding sowie der Jahresabschlüsse der verbundenen Unternehmen hingewiesen.
Aktualisiert: 2022-09-23
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Ökonomie und Gesellschaft / Die Gewerkschaft in der ökonomischen Theorie

Ökonomie und Gesellschaft / Die Gewerkschaft in der ökonomischen Theorie von Gerlach,  Knut, Gijsel,  Peter de, Glombowski,  Jörg, Haslinger,  Franz, Kalmbach,  Peter, Nutzinger,  Hans G, Riese,  Hajo, Rothschild,  Kurt W, Schmid-Schönbein,  Thomas, Schneider,  Johannes, Vogt,  Winfried, Wagener,  Hans-Jürgen, Weise,  Peter, Wittmann,  Ulrich
Inhalt John T. Addison: On Modeling Union Behavior Wilhelm Althammer: Gewerkschaften als Informationsagentur Filip Abraham: Union and the Government: What does Economic Theory (Not) Tell Us? Roland Eisen und Klaus Schrüfer: Institutionelle Restriktionen für Gewerkschaften: Lohnhöhe und Beschäftigung Lutz Bellmann: Gewerkschaften und Arbeitsmarktrigiditäten Claus Schnabel: Die gewerkschaftliche Mitgliederentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland - eine ökonometrische Untersuchung Kornelius Kraft: Gewerkschaften, Löhne und Produktivität Wolfgang Meyer: Der gewerkschaftliche Einfluß auf die Geldlohndynamik Jürgen Wahl: Mikroökonomische Gewerkschaftstheorie und tarifliche Arbeitszeitverkürzung Editorial Das 1941 von Sumner H. Slichter veröffentlichte Werk "Union Policies and Industrial Management" beginnt mit den folgenden Sätzen: "Collective bargaining, as carried on by labor unions with employers, has two principal aspects. In the first place, it is a method of price-making - making the price of labor. In the second place, it is a method of introducing civil rights into industry, that is of requiring that management be conducted by rule than by arbitrary decision. In the latter aspect, collective bargaining becomes a method of building up a system of 'industrial jurisprudence'." Slichter beschäftigt sich dann auf knapp 600 Seiten ausschließlich und in Fallstudien mit dem zweiten Aspekt des Collective Bargaining und kommt zu dem Ergebnis, "that in important respects trade union shop rules and policies may contribute to more efficient management". Diese im Großen und Ganzen positive, weil mit Effizienzgewinnen und mit nicht nur ökonomischen Gewinnen für eine demokratische Gesellschaft verbundene Beurteilung der Gewerkschaften, findet sich noch etwa 25 Jahre später in dem Beitrag "Gewerkschaften - Theorie", den Götz Briefs im Handwörterbuch der Sozialwissenschaften publizierte. Er betont dort u.a., es sei der Ruhmestitel der Gewerkschaften, dazu beigetragen zu haben, aus den Labouring Poor des Beginns der Industrialisierung "den gleichberechtigten, mitverantwortlichen und respektierten Arbeiter von heute gemacht zu haben. Sie haben mitgeholfen, dem arbeitenden Menschen den Status der Person zu geben". Diese positive Beurteilung der Gewerkschaften ist von der ökonomischen Theorie nie ganz geteilt worden. Aus ökonomischer Sicht werden Gewerkschaften bislang in erster Linie als monopolistische Anbieter von Arbeit begriffen, die gesamtwirtschaftlich zu statischen Effizienzverlusten führen. Für die ökonomische Gewerkschaftsforschung gilt allerdings, wie Henry S. Farber in seinem Überblicksartikel im Handbook of Labor Economics betont: "While the union will obviously be concerned with a wide range of employment related issues, virtually all economic research on the behavior of unions has focused on the determination of wages and employment." In dem Monopolmodell der Gewerkschaft, das auf Dunlop zurückgeht, wird dabei davon ausgegangen, daß in der gewerkschaftlichen Nutzenfunktion Reallohn und Beschäftigung der Gewerkschaftsmitglieder berücksichtigt werden. Die Gewerkschaft handelt unter der Nebenbedingung der Nachfragefunktion nach Arbeit, d.h. des inversen Zusammenhangs zwischen Lohnhöhe und Beschäftigungsniveau. Nur der Lohnsatz wird ausgehandelt. Die Unternehmung entscheidet über die gewinnmaximale Beschäftigung. Der aus der Perspektive der Gewerkschaft optimale Lohn liegt dort, wo die marginale Grenzrate der gewerkschaftlichen Indifferenzkurve zwischen Beschäftigung und Löhnen gleich der Steigung der Arbeitsnachfragekurve ist. Das Monopolmodell sieht sich dem zentralen Einwand ausgesetzt, daß es nicht begründet, warum es für Gewerkschaften und Unternehmen vorteilhaft ist, nur über den Lohnsatz zu verhandeln und die Festlegung der Beschäftigung bei gegebenem Lohnsatz der Unternehmung zu überlassen. Wie das effiziente Verhandlungsmodell von McDonald und Solow jedoch zeigt, können sich sowohl Gewerkschaften als auch Unternehmen besser stellen, wenn sie simultan über Beschäftigung und Lohnsatz verhandeln. Auch wenn das effiziente Verhandlungsmodell aus theoretischer Sicht befriedigender ist als das Monopolmodell, bleibt das Problem bestehen, daß in der Realität die Entlohnung üblicherweise Gegenstand von Tarifverhandlungen zwischen Unternehmen und Gewerkschaften ist, über die Beschäftigung aber ganz überwiegend von den Firmen entschieden wird. Theoretisch bleibt zu begründen, warum sich in der Realität die effiziente Verhandlungslösung bislang in den meisten westlichen Ländern nicht durchgesetzt hat. Daß dieses Problem bislang im Rahmen der ökonomischen Gewerkschaftstheorie nicht befriedigend gelöst worden ist, dürfte in hohem Maße damit zusammenhängen, daß in dieser Theorie den Gewerkschaften als eine bestimmte Organisationsform ökonomischer Interessen bislang nur in unzureichenden Maße Rechnung getragen wurde. Die institutionelle Seite der Gewerkschaften ist von jeher eher durch die Industrial Relations Forschung als durch die ökonomische Gewerkschaftsforschung betont worden, die sich bislang schwer damit getan hat, die Existenz und Funktion von Gewerkschaften als eine bestimmte Organisationsforrn ökonomischer Interessen im Rahmen einer Theorie der Wettbewerbsmärkte zu begründen. Eine interessante Verbindung zwischen der ökonomischen Gewerkschaftsforschung und der Industrial Relations Forschung ist allerdings in den letzten Jahren durch die Arbeiten von Freeman und Medoff über die "Two Faces of Unionism" hergestellt worden. Danach haben Ökonomen zwar die Monopoleffekte gewerkschaftlicher Lohnsetzung immer und zu Recht betont, ihrer Analyse aber sind die ökonomischen Effekte der zwischen Gewerkschaften und Firmen ausgehandelten Regeln und Verhaltensgrundsätze entgangen. Die Quelle der Inspiration war Hirschman, dessen Buch "Exit, Voice, and Loyalty" die Rolle der Partizipation an Entscheidungen in Organisationen (Voice) als eine Alternative zur Mobilität (Exit) diskutiert. Eine Entscheidungspartizipation setzt häufig kollektives Verhandeln (z.B. Gewerkschaften) voraus, da wesentliche Aspekte der Arbeitswelt die Eigenschaften von öffentlichen Gütern haben und individuelle Arbeitskräfte ihre wahren Präferenzen aus Furcht vor Entlassungen häufig nicht äußern. Wenn die von Gewerkschaften ausgehandelten Regeln die negativ bewerteten Eigenschaften der Beschäftigungsverhältnisse schneller und besser korrigieren als das durch Mobilität möglich wäre, müßten freiwillige Kündigungen zurückgehen und die Dauer der Betriebszugehörigkeit zunehmen. Damit wären auch bestimmte Kosten für das Unternehmen rückläufig, besonders solche, die mit der betriebsinternen Bildung von Humankapital verbunden sind. Gefragt worden ist natürlich, weshalb das Management erst durch gewerkschaftliche Organisation und kollektives Erheben der Stimme zu effizientem Handeln veranlaßt wird. Freeman und Medoff appellieren hier an Vorwissen und Erfahrung: "The reader who believes that the industrial relations and personnel policies of management can affect the outcome of the economic system will find our results more believable than the reader who believes that all enterprises are always operating with perfect information in a way that makes profits as large as possible." Die stärkere Berücksichtigung institutioneller Aspekte im Rahmen der ökonomischen Analyse dürfte der einzig erfolgversprechende Weg sein, um zu einer befriedigenden ökonomischen Theorie der Gewerkschaft zu kommen, weil nur auf diesem Wege dem empirischen Faktum Rechnung getragen werden kann, daß sich historisch ganz unterschiedliche Organisationsformen der Gewerkschaften in den westlichen Ländern herausgebildet haben. Die Existenz solch unterschiedlicher Organisationsformen verbietet es, umstandslos ökonomische Analysen der Gewerkschaften in bestimmten Ländern, die in der Regel implizit oder explizit auf ganz bestimmten institutionellen Regelungen der Gewerkschaften beruhen, auf andere Länder zu übertragen. So belegt ein auch nur kurzer Blick auf die ökonomische Gewerkschaftsanalyse die Prädominanz insbesondere der amerikanischen Beiträge. Dies ist deswegen nicht unproblematisch, weil häufig Modelle, die für amerikanische Gewerkschaften entwickelt wurden, auf europäische und deutsche übertragen werden, ohne ihre andersartige Geschichte, institutionelle Struktur und ihre spezifischen Zielsetzungen in Rechnung zu stellen. Mit fast schon heroischem Mut zur Vereinfachung können die folgenden gemeinsamen Merkmale europäischer Gewerkschaften benannt und mit der amerikanischen Situation verglichen werden. Die europäischen Gewerkschaften profitieren von einer umfassenden Anwendung der Kollektivverträge, weil auch die Arbeitgeberverbände über einen hohen Organisationsgrad verfügen. In vielen europäischen Ländern existiert darüber hinaus die Möglichkeit, Kollektivverträge über die vertragsabschließenden Parteien hinaus auf legislativem oder exekutivern Weg als verbindlich zu erklären. Dies mag erklären helfen, weshalb Fragen des gewerkschaftlichen Lohndifferentials nicht die entscheidende Bedeutung zukommt, die sie in den USA faktisch und in der wissenschaftlichen Literatur einnehmen. Europäische Gewerkschaften sind häufig als Industriegewerkschaften zentralisiert, und schließen Kollektivverträge für Branchen ab. Ihre betriebliche Präsenz ist weniger ausgeprägt als die ihrer amerikanischen Partnerorganisationen, sie ist zum Teil durch Betriebsrätegesetze eingeschränkt. Allerdings ist in den letzten Jahren das Bemühen europäischer Gewerkschaften, eine festere Verankerung in den Betrieben zu erreichen und an kollektiven Verhandlungsprozessen auf betrieblicher Ebene direkt oder indirekt über die Betriebsräte zu partizipieren, unverkennbar. Europäische Gewerkschaften sind im Vergleich mit den amerikanischen Institutionen politisch im Sinne einer engen Verbindung mit einer politischen Partei. Rudimentäre Anklänge einer kapitalismuskritischen Einstellung sind weiterhin auszumachen, jedenfalls haben sie nur selten jene ungebrochene marktwirtschaftsfreundliche, prokapitalistische Haltung entwickelt, die häufig von amerikanischen Gewerkschaften vertreten wird. Darüber hinaus genießen die Gewerkschaften in Europa eine größere gesellschaftliche Akzeptanz als in den USA, was dazu beitragen mag, ihnen einen wirtschafts- und sozialpolitisch weiteren Horizont zu eröffnen. Die holzschnittartigen Kontraste sollen verdeutlichen, daß eine Übertragung von Ergebnissen der neueren amerikanischen Gewerkschaftstheorie auf europäische und speziell deutsche Gewerkschaften vieler Modifikationen bedarf. Auf einen viel kommentierten empirischen Befund sei in diesem Zusammenhang zusätzlich hingewiesen. In den USA wird der Rückgang des Organisationsgrades in den letzten Jahren häufig als eine Krise der Gewerkschaften interpretiert. Allerdings ist die Mitgliederentwicklung der amerikanischen Gewerkschaften auch nicht einheitlich, einer Abnahme im privaten Sektor der Wirtschaft steht eine Zunahme im öffentlichen Sektor gegenüber. Für die deutschen Gewerkschaften läßt sich hingegen feststellen, daß ihre Mitgliederzahlen von den ökonomischen Krisen der 70ger und 80ger Jahre nur wenig beeinflußt wurden. So drängt sich hier die Frage auf, ob die USA die deutsche und eventuell die europäische Entwicklung nur vorwegnehmen oder ob sich die Entwicklungspfade der Gewerkschaften getrennt haben. Die in diesem Band veröffentlichten Beiträge decken wesentliche Bereiche der ökonomischen Gewerkschaftsforschung ab. In dem längeren Überblicksartikel von Addison wird die neuere theoretische und empirische Literatur dargestellt. Behandelt werden verschiedene Zielfunktionen, das Monopolmodell sowie das "Efficient Bargaining, Model" einschließlich der vorliegenden empirischen Studien, die Modellierung der gewerkschaftlichen Mitgliedschaft und die Probleme einer Darstellung der Gewerkschaften als demokratische Institutionen. Althammer untersucht die für die meisten Ökonomen zentrale Frage nach den Funktionen, die Gewerkschaften in einem marktwirtschaftlichen System übernehmen. Seine Antwort läuft darauf hinaus, daß Gewerkschaften hauptsächlich Informationsdienstleistungen für Arbeitnehmer erbringen, die dazu beitragen, Informationsasymmetrien zwischen den beiden Arbeitsmarktseiten zu verringern oder abzubauen. In dem Beitrag von Abraham wird eine Annahme der traditionellen makroökonomischen Theorie, daß Regierungen zumindest für eine gewisse Zeitspanne unabhängig sind, aufgegeben. Gewerkschaften und die Regierung kooperieren in einer Phase, bedrohen und bestrafen sich in der nächsten und sind um ihre Reputation besorgt. Der Autor arbeitet heraus, daß sich die Präferenzen der Gewerkschaften und Regierung für Beschäftigung und Reallöhne unterscheiden können und daß Strategien einer nachfrageseitigen Akkomodation oder Nicht-Akkomodation Auswirkungen auf Arbeitslosigkeit und Lohninflation haben. Eisen und Schrüfer zeigen, daß sich die Arbeitsumverteilung als Bestandteil eines effizienten Vertrages auffassen läßt und folglich Gewerkschaften und Arbeitgeber über Löhne und Arbeitszeiten verhandeln müssen. Im Gegensatz zu der von vielen Ökonomen und Politikern vertretenen Auffassung, daß von den Gewerkschaften verursachte Rigiditäten am Arbeitsmarkt Unterbeschäftigung verursachen, läßt Bellmanns Analyse von Effizienzlohnmodellen das gewerkschaftliche Handeln in einem günstigeren Licht erscheinen. Unter bestimmten Bedingungen können Arbeitsmarktrigiditäten durchaus effizienzsteigernd wirken. Schnabel schätzt Modelle der gewerkschaftlichen Mitgliederentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland. Das von ihm präferierte Modell kann im Beobachtungszeitraum 1955-1986 die jährliche prozentuale Veränderung der Mitgliederzahlen hinreichend gut erklären und vorhersagen. In dem Beitrag von Kraft wird für die Bundesrepublik Deutschland der Zusammenhang zwischen Gewerkschaften, Löhnen und Produktivität analysiert. Der Verfasser gelangt mit Hilfe verschiedener empirischer Überprüfungen zu dem Ergebnis, daß sich die von der Voice-Theorie behauptete produktivitätssteigernde Wirkung von Gewerkschaften nicht nachweisen läßt und daß die Fixierung der Beschäftigung recht gut mit dem Kontraktmodell erklärt werden kann. Meyer untersucht die Steigerungsraten der Ecklöhne, die sich aus den im Metalltarifbezirk Nordwürttemberg-Nordbaden in den Jahren 1962-1987 abgeschlossenen Lohntarifverträgen ergeben. Er zeigt, daß diese durch die Faktoren Arbeitsmarktanspannung, erwartete Inflationsrate, verzögerte Wachstumsdifferenz, gewerkschaftliches Mitgliederwachstum sowie einem auf das Jahr 1970 bezogenen Sondereinfluß bestimmt werden. In dem abschließenden Beitrag von Wahl werden tarifpolitische Strategien vor dem Hintergrund der gewerkschaftlichen Zielfunktion diskutiert. Betrachtet man die Maximierung der gewerkschaftlichen Beitragseinnahmen als ein wesentliches Argument der Zielfunktion, dann läßt sich nachweisen, daß in Zeiten einer Unterbeschäftigung Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung zur budgetmaximierenden Strategie der Gewerkschaften werden können.
Aktualisiert: 2018-11-08
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Zur Bedeutung der Agenda in Tarifverhandlungen

Zur Bedeutung der Agenda in Tarifverhandlungen von Preiß,  Stefan
Jährliche Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften gehören zu den großen Ritualen in Deutschland. Die in Tarifverträgen festgelegten Arbeitsbedingungen sind Mindeststandards, unmittelbar verbindlich für die Mitglieder der vertragschließenden Parteien, de facto gültig fast für die gesamte Arbeitnehmerschaft. In zwei Modellen untersucht der Autor, welche Bedeutung die Arbeitszeit für die Tarifparteien besitzt, wenn diese strategische Entscheidungen über die Zusammensetzung ihres Forderungskatalogs in den Verhandlungen treffen. Es wird gezeigt, unter welchen Bedingungen es für Arbeitgeber und Gewerkschaften optimal sein kann, die Arbeitszeit mit ihren spezifischen Wirkungen auf Produktivität, Kosten und individuelles Wohlbefinden der Arbeitnehmer auf die Agenda der Verhandlungen zu setzen. Dabei wird das verwendete ökonomische Instrumentarium stets auf seine Eignung für die Abbildung des Tarifgeschehens in Deutschland geprüft. In Abgrenzung zu den existierenden Forschungsbeiträgen, die überwiegend aus dem angelsächsischen Raum stammen und damit ein in weiten Teilen stark divergierendes institutionelles Umfeld analysieren, betrachtet der Verfasser die Besonderheiten des deutschen Tarifgeschehens. Im Zentrum steht das Wechselspiel zwischen Gewerkschaftsführung, Gewerkschaftsbasis und Betriebsräten, auf dessen Grundlage die Funktionäre der Arbeitnehmervertretung eine optimale Agenda-Strategie für anstehende Tarifverhandlungen bestimmen.
Aktualisiert: 2020-12-04
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