Der Böhmerwald und die I. Tschechoslowakische Republik, Teil 3

Der Böhmerwald und die I. Tschechoslowakische Republik, Teil 3 von Singer,  Roland
Gewerbe, Industrie wie Tourismus waren im Böhmerwald im Rahmen ihrer Möglichkeiten wohl gediehen. Hiesige Großindustrie wie Mittelstand genossen meist globales Renommee und man exportierte die mit hoher Fachmannschaft und in qualitativ anerkannter Güte hergestellten Produkte in sämtliche Teile der Welt. Das erfolgreiche Unternehmertum war seit der Mitte des 19. Jh. auch im Böhmerwald insgesamt zu einem entscheidenden sozioökonomischen Gestalter emporgestiegen und prägte fortan mitunter gerade auch das regionale Siedlungsbild bedeutend. Insgesamt mochter der Mangel an externem Kapitalzufluß in mehrfacher Hinsicht verhindert haben, daß die Region ihr ökonomisches Entwicklungspotential gänzlich auszuschöpfen imstande war. Vor allem die notorische Vernachlässigung von Infrastruktur wie Energiewirtschaft durch öffentlich-staatliche Geldgeber und damit verbunden fehlender politischer Wille hemmten eine weitere Rationalisierung wie die fortschreitende Steigerung der Produktivität des gesamten Gebietes. Privatunternehmerisches und vor allem jüdisches Investitionskapital zog es hingegen traditionell in den Böhmerwald. Diese Bewegung sollte sich im Laufe der industriellen Expansion wie Konzentration seit dem 19. Jh. bis tief in die Republikzeit hinein intensivieren, weshalb für den Böhmerwald mitunter der immense Einfluß mächtiger jüdischer Unternehmer charakteristisch wurde. Damit verbunden entstand im Laufe der Zeit eine fruchtbare Symbiose zwischen böhmerwäldlerischem Gewerbefleiß wie beharrlicher Arbeitsamkeit und jüdischer Geschäftstüchtigkeit wie Innvovationskraft, welche erst mit dem Einzug des ordinären und unifizierenden Geist des bayerisch-reichsdeutschen Nationalsozialismus im Herbst 1938 ein schändlich-erbärmliches wie jähes Ende fand.
Aktualisiert: 2023-06-26
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Die Glasindustrie im Hirschberger Thale.

Die Glasindustrie im Hirschberger Thale. von Lange,  Gustav
Im Rahmen des Projekts »Duncker & Humblot reprints« heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Von schönen und necessairen Künsten.

Von schönen und necessairen Künsten. von Netzer,  Susanne
Für die Glasproduktion und -veredelung in Preußen war die hier behandelte Epoche eine Zeit des Umbruchs – ökonomisch, politisch-administrativ wie naturwissenschaftlich. Handels- und Transporterleichterungen führten zur Expansion der Märkte und zur Steigerung der Produktion. Anhand von Einzelschicksalen, Gattungen, Gewerbereform und Mäzenatentum, Gläsern des Berliner Kunstgewerbemuseums und Quellen des Geheimen Staatsarchivs PK veranschaulicht die Autorin diesen Prozess.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Recycling von Flachglas im Bauwesen – Analyse des Ist-Zustandes und Ableitung von Handlungsempfehlungen.

Recycling von Flachglas im Bauwesen – Analyse des Ist-Zustandes und Ableitung von Handlungsempfehlungen. von Gassman,  Andrea, Nothacker,  Klemens, Rose,  Ansgar, Sack,  Norbert
Ziel des Forschungsvorhabens war es, eine detaillierte Analyse des Ist-Zustandes hinsichtlich des Recyclings von Flachglas in Deutschland zu erstellen. Basierend auf den Ergebnissen sollten Handlungsvorschläge für ein closed-loop Recycling von Flachglas erarbeitet werden. Zunächst wurde ein qualitatives Stoffstrommodell für Floatglas erarbeitet. Es stellt die Stoffströme von der Erzeugung in der Floatglashütte über die Veredelung zu Halbzeugen, die Fertigung von Mehrscheiben-Isoliergläsern und die Anwendung in Fenstern und Fassaden bis zum Recycling zu neuem Floatglas oder anderen Verwendungen bzw. der Endlagerung auf einer Deponie dar. Dieses Modell zeigt die an dem Stoffstrom beteiligten Stakeholder, z. B. Floatglashütten, Fenster-/Fassadenbauer und Recyclingbetriebe. Über Umfragen bei den Stakeholdern wurden Daten zu den Stoffumsätzen in Deutschland im Jahr 2016 und Informationen zur jeweiligen Situation hinsichtlich des Recyclings von Flachglas gesammelt. Parallel dazu wurde versucht, die in Deutschland im Jahr 2016 in pre- und post-consumer Bereichen anfallenden Flachglasabfallmengen rechnerisch abzuschätzen. Des Weiteren wurde der aktuelle Sachstand der Recyclingtechnologie über Literaturstudien und Gespräche mit Experten aus der Industrie ermittelt.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Von schönen und necessairen Künsten.

Von schönen und necessairen Künsten. von Netzer,  Susanne
Für die Glasproduktion und -veredelung in Preußen war die hier behandelte Epoche eine Zeit des Umbruchs – ökonomisch, politisch-administrativ wie naturwissenschaftlich. Handels- und Transporterleichterungen führten zur Expansion der Märkte und zur Steigerung der Produktion. Anhand von Einzelschicksalen, Gattungen, Gewerbereform und Mäzenatentum, Gläsern des Berliner Kunstgewerbemuseums und Quellen des Geheimen Staatsarchivs PK veranschaulicht die Autorin diesen Prozess.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die Glasindustrie im Hirschberger Thale.

Die Glasindustrie im Hirschberger Thale. von Lange,  Gustav
Im Rahmen des Projekts »Duncker & Humblot reprints« heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Glaslandblues

Glaslandblues von Bäumler,  Thomas
Was haben der gewaltsame Tod eines pensionierten Lehrers, eines rechten Politikers und eines früheren Oberamtsrats mit ehemaligen Glasfabriken in der nördlichen Oberpfalz zu tun? Die Recherchen zu diesem Fall führen Gerti Zimmermann bis nach Südtirol, und lassen sie über behördliche Versäumnisse und schuldhafte Verstrickungen stolpern. Und welche Rolle spielen dabei Ereignisse, die sich Ende des 15. Jahrhunderts im Passeiertal in Tirol zugetragen haben?
Aktualisiert: 2022-11-12
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Glaslandblues

Glaslandblues von Bäumler,  Thomas
Was haben der gewaltsame Tod eines pensionierten Lehrers, eines rechten Politikers und eines früheren Oberamtsrats mit ehemaligen Glasfabriken in der nördlichen Oberpfalz zu tun? Die Recherchen zu diesem Fall führen Gerti Zimmermann bis nach Südtirol, und lassen sie über behördliche Versäumnisse und schuldhafte Verstrickungen stolpern. Und welche Rolle spielen dabei Ereignisse, die sich Ende des 15. Jahrhunderts im Passeiertal in Tirol zugetragen haben?
Aktualisiert: 2022-09-30
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Industrie 4.0 – Grundlagen und Anwendungen – Buch mit E-Book

Industrie 4.0 – Grundlagen und Anwendungen – Buch mit E-Book von Pinnow,  Carsten, Schaefer,  Stephan
Nach Mechanisierung, Massenfertigung und Automatisierung kommt jetzt die Digitalisierung. Industrie 4.0 wird die gesamte Wertschöpfungskette der meisten Unternehmen entscheidend verändern! Anlässlich des Branchentreffs der Berliner Wissenschaft und Industrie vom 9. Oktober 2015 ist dieser Tagungsband entstanden. Führende Akteure aus Wirtschaft und Forschung bündeln mit ihren Beiträgen die neuesten Erkenntnisse und Trends zum Thema "Industrie 4.0", besprochen sind u. a.: 4.0-relevantes Basiswissen und grundlegende Entwicklungen // erfolgreiche Einführung von Industrie-4.0-tauglichen Produkten und Prozessen // steigende Anforderungen an die Sicherheit von Automatisierungsanlagen // Best-Practice-Beispiele, konkrete Produkt- und Prozessrealisierungen aus der Industrie // Geschäftsmodelle für die "Fabrik von Morgen".
Aktualisiert: 2021-12-01
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Modellfall Weißwasser oder das Masz aller Dinge

Modellfall Weißwasser oder das Masz aller Dinge von Baltzer,  David, Brodowsky,  Paul, Feindel,  Ruth, Fischbeck,  Constanze, Hendrik,  Scheel, Kühn,  Rolf, La Hengst,  Bernadette, Nolte,  Stefan, Pötzsch,  Torsten, Roller,  Jochen, Scheel,  Hendrick, Scheel,  Hendrik, Stefan,  Nolte, Steffan,  Nolte, Thormann,  Ulrich
Erst die Glasindustrie, jetzt der Kohleausstieg. Weißwasser in der Oberlausitz, einst größter Glasproduzent Europas, erlebt einen tiefgreifenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruch. Ein performatives Stadtprojekt zum 100. Bauhaus-Jubiläum probt den Aufbruch. Das Buch dokumentiert das einjährige Projekt, bei dem über 130 Beteiligte gemeinsam mit Künstler*innen brachliegende Orte ihrer Stadt in Zukunftsorte verwandelten und dabei an das ­reiche und lange verschüttete Bauhaus-Erbe der Stadt anknüpften. Weißwasser wird so zum faszinierenden Modellfall einer Stadt­gestaltung von unten und präsentiert sich selbstbewusst als ­herausragender Ort mit Bauhaus-Tradition.
Aktualisiert: 2021-06-17
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Der Böhmerwald und die I. Tschechoslowakische Republik, Teil 3

Der Böhmerwald und die I. Tschechoslowakische Republik, Teil 3 von Singer,  Roland
Gewerbe, Industrie wie Tourismus waren im Böhmerwald im Rahmen ihrer Möglichkeiten wohl gediehen. Hiesige Großindustrie wie Mittelstand genossen meist globales Renommee und man exportierte die mit hoher Fachmannschaft und in qualitativ anerkannter Güte hergestellten Produkte in sämtliche Teile der Welt. Das erfolgreiche Unternehmertum war seit der Mitte des 19. Jh. auch im Böhmerwald insgesamt zu einem entscheidenden sozioökonomischen Gestalter emporgestiegen und prägte fortan mitunter gerade auch das regionale Siedlungsbild bedeutend. Insgesamt mochter der Mangel an externem Kapitalzufluß in mehrfacher Hinsicht verhindert haben, daß die Region ihr ökonomisches Entwicklungspotential gänzlich auszuschöpfen imstande war. Vor allem die notorische Vernachlässigung von Infrastruktur wie Energiewirtschaft durch öffentlich-staatliche Geldgeber und damit verbunden fehlender politischer Wille hemmten eine weitere Rationalisierung wie die fortschreitende Steigerung der Produktivität des gesamten Gebietes. Privatunternehmerisches und vor allem jüdisches Investitionskapital zog es hingegen traditionell in den Böhmerwald. Diese Bewegung sollte sich im Laufe der industriellen Expansion wie Konzentration seit dem 19. Jh. bis tief in die Republikzeit hinein intensivieren, weshalb für den Böhmerwald mitunter der immense Einfluß mächtiger jüdischer Unternehmer charakteristisch wurde. Damit verbunden entstand im Laufe der Zeit eine fruchtbare Symbiose zwischen böhmerwäldlerischem Gewerbefleiß wie beharrlicher Arbeitsamkeit und jüdischer Geschäftstüchtigkeit wie Innvovationskraft, welche erst mit dem Einzug des ordinären und unifizierenden Geist des bayerisch-reichsdeutschen Nationalsozialismus im Herbst 1938 ein schändlich-erbärmliches wie jähes Ende fand.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Recycling von Flachglas im Bauwesen – Analyse des Ist-Zustandes und Ableitung von Handlungsempfehlungen.

Recycling von Flachglas im Bauwesen – Analyse des Ist-Zustandes und Ableitung von Handlungsempfehlungen. von Gassman,  Andrea, Nothacker,  Klemens, Rose,  Ansgar, Sack,  Norbert
Ziel des Forschungsvorhabens war es, eine detaillierte Analyse des Ist-Zustandes hinsichtlich des Recyclings von Flachglas in Deutschland zu erstellen. Basierend auf den Ergebnissen sollten Handlungsvorschläge für ein closed-loop Recycling von Flachglas erarbeitet werden. Zunächst wurde ein qualitatives Stoffstrommodell für Floatglas erarbeitet. Es stellt die Stoffströme von der Erzeugung in der Floatglashütte über die Veredelung zu Halbzeugen, die Fertigung von Mehrscheiben-Isoliergläsern und die Anwendung in Fenstern und Fassaden bis zum Recycling zu neuem Floatglas oder anderen Verwendungen bzw. der Endlagerung auf einer Deponie dar. Dieses Modell zeigt die an dem Stoffstrom beteiligten Stakeholder, z. B. Floatglashütten, Fenster-/Fassadenbauer und Recyclingbetriebe. Über Umfragen bei den Stakeholdern wurden Daten zu den Stoffumsätzen in Deutschland im Jahr 2016 und Informationen zur jeweiligen Situation hinsichtlich des Recyclings von Flachglas gesammelt. Parallel dazu wurde versucht, die in Deutschland im Jahr 2016 in pre- und post-consumer Bereichen anfallenden Flachglasabfallmengen rechnerisch abzuschätzen. Des Weiteren wurde der aktuelle Sachstand der Recyclingtechnologie über Literaturstudien und Gespräche mit Experten aus der Industrie ermittelt.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Industriekultur. Düren und die Nordeifel

Industriekultur. Düren und die Nordeifel von Benden,  Paul, Brunemann,  Hans-Georg, Buhren,  Jochen, Buschmann,  Walter, Dick,  Hans-Gerd, Droste,  Peter Johannes, Glasneck,  Ulrich, Hahne,  Bernd, Harzheim,  Gabriele, Janssen-Schnabel,  Elke, Knauf,  Norbert, Könen,  Peter-Lorenz, Krebs,  Helmut, Kussinger-Stankovic,  Heike, Larue,  Paul, Oevermann,  Heike, Wegener,  Wolfgang, Wessel,  Horst A.
Seit 2009 hat die RWTH Aachen University mit dem Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege / Historische Bauforschung und dem dort seit 1995 angesiedelten Lehrauftrag Industriedenkmalpflege mit wechselnden Partnern in einer Veranstaltungsreihe den Versuch unternommen, Industriegeschichte und Industriedenkmale des Rheinlandes in ihrer örtlichen und regionalen Verankerung stärker als bisher verständlich zu machen. Tagungsorte waren in chronologischer Reihenfolge Essen, Köln, Aachen, Wuppertal, Krefeld und Düren. Drei Tagungsbände sind aus diesen Veranstaltungen entstanden. Dieser vierte nun beschäftigt sich mit der Industriegeschichte der Nordeifel und besonders mit der Stadt Düren. Wie in den voraufgegangenen Bänden war es hier nun das Ziel, wichtige Themen, Orte und Objekte der Industriegeschichte und Industriedenkmalpflege in einer der bedeutenden industriekulturellen Regionen des Rheinlandes darzustellen. Es konnte selbstverständlich nicht um Vollständigkeit gehen. Dazu fehlt der Raum in dieser auch so schon voluminösen Publikation, die dann auf Mehrbändigkeit hätte angelegt sein müssen. Neben einer Auswahl der Inhalte bestimmte auch die aktuelle Verfügbarkeit sachkundiger Personen das thematische Spektrum dieses Bandes. Einiges, was Herausgeber und Verlag gern noch einbezogen hätten, konnte hier nicht erscheinen, weil die zu dem Sujet passende, das angestrebte Thema profund beherrschende Person nicht zu finden oder in anderen Fällen eine Mitwirkung am Tagungsband aus Zeitgründen nicht möglich war. Die ganze Landesgeschichte von Nordrhein-Westfalen im Focus war die Nordeifel mit den vorgelagerten Städten Düren und Eschweiler mehr als jede andere Region beteiligt an einer industriellen Entwicklung, deren Höhepunkt im 19. / 20. Jahrhundert das Ruhrgebiet als das weltweit wohl bekannteste Industrierevier hervorbrachte und die einseitig auf Handel, Industriefinanzierung und -verwaltung orientierten Rheinstädte wie Düsseldorf und Köln auch zu industriellen Zentren machte. Namen wie Hoesch und Poensgen stehen für diese Entwicklung. Beide Familien, groß geworden in den metallerzeugenden und -verarbeitenden Tälern der Vicht, südlich von Stolberg, und der Olef bei Schleiden waren beteiligt am industriellen Aufstieg des Landes, die eine in Dortmund, die andere in Düsseldorf. Blei aus dem zeitweise größten europäischen Abbaugebiet bleihaltiger Erze gelangte über Köln in die Welt und prägte dort eine auf Bleiverarbeitung gegründete Industrie. Es ist insofern kein Zufall, wenn in diesem Band Bergbau und Hüttenwesen in der Nordeifel und in Düren einen Schwerpunkt bilden. Dass das industrielle Zentrum Eschweiler, aus dem neben Hoesch und Poensgen mit Thyssen die dritte, große Industriellenfamilie von Weltgeltung stammt, in diesem Band nur am Rande behandelt wird, hat mit den eingangs benannten Umständen zu tun. Eschweiler mit seiner Eisen- und Stahlindustrie und dem alten Steinkohlebergbau am Ichenberg, dem ‚Eschweiler Kohlberg‘, wie auch die Messingherstellung in der Nachbarstadt Stolberg hätten zudem einen eigenen Band verdient, der diesen nun vorliegenden sinnvoll ergänzen würde. Zeitweise erwogen wurde auch, den dicht an Düren und Eschweiler heranreichenden Braunkohlebergbau bei Inden und Hambach mit einzubeziehen. Auch hier jedoch galt dann die Entscheidung, dass dies einen zusätzlichen und voraussichtlich auch noch folgenden Band bedingen würde. Der ganz direkt in der näheren Umgebung von Düren und etwas weiter bei Zülpich umgehende Bergbau auf Braunkohle war geographisch so stark mit der Voreifel verknüpft, dass darauf dann doch nicht verzichtet werden sollte. Einen sachlich berechtigten und gebotenen Ausflug in den westlichen Teil der Wirtschaftsregion verlangte geradezu die Glasindustrie. Ausgehend von einem durch seine Erzeugnisse überregional bekannten Hersteller von Hohlglas, der Firma Peill / Putzler in Düren, die unter den beauftragten Gestaltern auch den Bauhauskünstler Wilhelm Wagenfeld beschäftigte, sollte die Verbindung zur Stolberger Glasindustrie behandelt werden. Viel zu wenig ist die Bedeutung Stolbergs als eines der Zentren der europäischen Glasproduktion bekannt, obwohl die großflächige, heute zu St. Gobain gehörende Produktionsanlage unübersehbar am Ortsrand liegt. Es ist fast naheliegend, dass beide Aufsätze zur Glasindustrie in diesem Band von aus Stolberg stammenden Autoren verfasst wurden, die sich intensiv mit dieser Branche fast ein Leben lang beschäftigt haben. Wie in den anderen Bänden dieser auf das Rheinland fokussierten Publikationsreihe mit den dort vorgestellten Industriestädten Aachen, Wuppertal und Krefeld spielt auch im Dürener Band die Textilindustrie eine große Rolle. Teil einer bis nach Belgien mit den Hauptorten Verviers und Eupen sich erstreckenden textilindustriellen Region war es geradezu ein Glücksfall, dass sich für den grundlegenden Aufsatz in diesem Band ein Autor aus Aachen fand, der diesen räumlichen Kontext im Blickfeld hat. Die diese Zusammenhänge würdigende, sehr verdienstvolle „Wollroute Euregio Maas/Rhein“ hat einen ihrer Fixpunkte mit der Tuchfabrik Müller in Euskirchen-Kuchenheim. Es ist ein Ort, der einen eigenen Beitrag verdient hätte. Widrige Umstände mit einer aktuellen Personalverknappung und derzeit anderen Arbeitsschwerpunkten in dem heute zum LVR-Industriemuseum gehörenden Standort haben das verhindert. Da diese Tuchfabrik Müller aber auch zu den wichtigsten Erfolgen einer gemeinsam von Museumsleuten und Denkmalpflegern betriebenen Erhaltungs- und Erinnerungsarbeit gehört, machte es sinnvoll, diesen Ort in eben diesen Zusammenhang des Umgangs mit diesem Teil der Industriegeschichte zu stellen. Wie für einige andere Industriestädte gibt es auch in Düren mit der Papierindustrie eine fast identitätsstiftende Branche. So wie im Band über „Düsseldorf und das Bergische Land“ die Solinger Schneidwarenindustrie mit einem umfangreichen Beitrag gewürdigt wurde, war es nun für Düren geradezu geboten, den Produktionsstätten des Papiers einen ebenso ausgedehnten Beitrag zu widmen. In beiden Fällen begegnen sich dabei auch Industriegeschichte und industrielle Wirklichkeit, zumal Düren bis heute stolz ist auf die hochwertigen Produkte aus diesem Bereich. Nicht zuletzt wird das auch in dem in Düren seit Jahrzehnten beheimateten (seit 1990) und vom Leopold-Hoesch-Museum geführten Papiermuseum deutlich. Auch dieser Ort hat mit seiner umgestalteten Ausstellung (Wiedereröffnung September 2018) selbstverständlich einen eigenen Beitrag verdient. Die zu den erfreulichen Erfolgen der Industriedenkmalpflege in Düren zählende Umnutzung der Papierfabrik Becker & Funck ist jedoch auch ein sehr vorzeigbares Resultat, das zeigt, wie man sich in der Stadt mit dem Erbe dieser Branche auseinandersetzt und das hoffentlich Vorbild für ähnliche Konversionen der Zukunft sein wird. Getreide und Zucker gehören zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten der Dürener Region. Während die Pleußmühle nicht nur orts- und industriegeschichtlich bedeutend ist, sondern auch zu den bemerkenswerten, weil strittigen Fällen der Erhaltung und Umnutzung eines Industriedenkmals zählt, lässt sich dieser Doppelaspekt in der Zuckerindustrie noch nicht darstellen. Wie dieser weit über Düren und in diesem Fall nicht nach Süden, sondern nach Norden weit in die Kölner Bucht und auch mit der Geschichte der Stadt Köln verbundene Aspekt der Industriegeschichte sich in eine angemessene Erinnerungskultur einbinden lässt, ist ungewiss. Der Aufsatz in diesem Band soll dafür einen Anstoß bieten. Einige branchenübergreifende Aufsatzthemen sind diesem Band vorangestellt. Sie machen deutlich, wie stark die Wasserenergie das Ausgangselement einer Wirtschaftsregion war, die sich über Jahrhunderte hinweg wesentlich über die Flüsse Rur/Kallbach, Olef/Urft und Vicht/Inde definierte. In ihrer räumlichen Ausdehnung einzigartig dürften die sich über mehrere Gemeinden hinweg erstreckenden, für den Antrieb von Getreide- und Gewerbemühlen geschaffenen Dürener Mühlenteiche sein. Aus ihrer erfolgreichen Eintragung in die von den beteiligten Kommunen geführten Denkmallisten entstand eine Art gesicherter Basissubstanz zur Dürener Industriegeschichte, an der fast alle hier genannten Branchen partizipierten. Und die durch Monschau fließende Rur, konstituierend für die dortige Textilindustrie, Olef und Urft im Schleidener Tal, wie auch die aus dem Venn kommenden, durch Stolberg und Eschweiler verlaufenden Flüsse Inde und Vicht waren jene Lebensadern, die den industriekulturellen Raum der Nordeifel in seiner räumlichen Ausdehnung historisch bestimmten. Einen noch etwas anderen Blick auf die regionale Industrie- und Wirtschaftsgeschichte vermitteln die früher in der Stadt Düren zahlreichen Unternehmervillen. Ihre Darstellung im Zusammenhang mit den zugehörigen Produktionsstätten soll einführend einen Blick auf die Personen bieten, mit denen die Industrieentwicklung in der Stadt und in der Region Düren wesentlich zusammenhing. Wie schon für Krefeld und Wuppertal soll diese Publikation den Blick auf die Industriegeschichte und ihre erhaltenen Zeugnisse in diesem Teil des Rheinlandes schärfen. Dies erscheint umso wichtiger, als diese beeindruckende Industrieregion mit ihrem Schatz an hochrangiger Industriekultur noch viel zu wenig im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert ist und so auch nur weit unterhalb, trotz der von der Substanz her gegebenen Möglichkeiten, an einem stark dem Ruhrgebiet zuzuordnenden Boom partizipieren konnte.
Aktualisiert: 2020-07-08
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Die deutsche Tafelglasindustrie

Die deutsche Tafelglasindustrie von Riepen,  Hans
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor 1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Aktualisiert: 2023-04-02
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