Mit dem Ende des Krimkrieges (1853–56) begann der Niedergang des Osmanischen Reiches. Im Ergebnis der Angriffe der imperialistischen Länder England, Frankreich, Deutschland und Russland gestalteten sich auch die osmanisch-armenischen Beziehungen grundlegend neu. Die europäischen Länder hatten sich dabei zum Ziel gesetzt, Auseinandersetzungen zwischen den Türken und anderen ethnischen Gruppen, besonders den Armeniern, herbeizuführen, um das Osmanische Reich zu spalten und ihre ökonomisch-politischen Interessen in dieser Region durchsetzen zu können. Die europäischen Großmächte mischten sich zum einen unter dem Deckmantel der „Reformen“ (Ferman des Sultans) in die inneren Angelegenheiten des osmanischen zentralistischen Staates ein und ließen zum anderen armenische Organisationen gegen die osmanische Regierung zu. Infolge der Aufstände und Provokationen der organisierten und bewaffneten armenischen Komitees und armenischen Kirchen im In- und Ausland begannen sich die armenischen Gruppen zunehmend von der türkischen Gesellschaft zu isolieren.
Als die Armenier nach dem Russisch-Osmanischen Krieg (1877–1878) und dem Berliner Kongress (1878) durch eine Reform den Moslems und anderen nicht-moslemischen Bürgern gleichgesetzt wurden, verlangten sie von den Russen, dass sie „die Besatzungsgebiete in Anatolien nicht evakuieren“ und dem Gebiet „Autonomie zugestehen“ oder „zugunsten der Armenier Reformen“ durchführen sollten, die den Prozess einer Gleichstellung der Rechte aller ethnischer Gruppen im Osmanischen Reich einläuten würden. Erst jetzt, nach diesen Forderungen, entstand die armenische Frage und nahm einen internationalen Charakter an.
Im Oktober 1915 – mitten im Ersten Weltkrieg, als Deutschland und die Türkei Verbündete waren – hielt der Theologe Johannes Lepsius auf Einladung der Pressevereinigung im Berliner Reichstagsgebäude eine mutige Rede über die Deportationen und Morde und forderte die deutsche Regierung auf, sofort einzugreifen. Unmittelbar danach wurde das Thema in Deutschland unter Militärzensur gestellt, der auch Johannes Lepsius‘ erste Genozid-Dokumentation zum Opfer fiel und somit die Politiker nie erreichte. Ließe sich der Bundestag in diesem Jahr endlich auf ein offizielles Gedenken ein, könnte er damit eine Debatte entfachen, zu der es vor Jahrzehnten wegen „übergeordneter nationaler Interessen“ nicht kam.
Aktualisiert: 2021-08-02
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