Die Grand Opéra des 19. Jahrhunderts stellt sich als ein Vexierbild dar. Auf den ersten Blick zeigt sie sich als Vergnügungsapparat zur Erzeugung visueller und emotionaler Sensationen. In dieses Bild aber schreiben sich die Züge eines Seismografen ein, der die gesellschaftlichen Erschütterungen im Zeitalter der Revolutionen präzise verzeichnet. Die Schnittlinie beider Ansichten durchquert die Grand Opéra als "Kraftwerk der Gefühle" (A. Kluge). In ihm kehren die verdrängten Erfahrungen und Traumata von Terror, Umbruch und Rebellion als fremde Leidenschaften wieder. Sie bieten die Chance der Wiederaneignung und Transformation der in die Gegenwart ragenden Vergangenheit.
Das Buch untersucht die Szene der Grand Opéra und geht den Spuren ihres Nachlebens in Inszenierungen und Werken des zeitgenössischen Musiktheaters nach. Mit Gastbeiträgen von Merle Fahrholz, Anselm Gerhard und Klaus Zehelein.
Die Arbeit des Forschungsprojekts "Das Theater der Wiederholung" von Günther Heeg wird mit einem zweiten Band zum Reenactment fortgesetzt.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Die Grand Opéra des 19. Jahrhunderts stellt sich als ein Vexierbild dar. Auf den ersten Blick zeigt sie sich als Vergnügungsapparat zur Erzeugung visueller und emotionaler Sensationen. In dieses Bild aber schreiben sich die Züge eines Seismografen ein, der die gesellschaftlichen Erschütterungen im Zeitalter der Revolutionen präzise verzeichnet. Die Schnittlinie beider Ansichten durchquert die Grand Opéra als "Kraftwerk der Gefühle" (A. Kluge). In ihm kehren die verdrängten Erfahrungen und Traumata von Terror, Umbruch und Rebellion als fremde Leidenschaften wieder. Sie bieten die Chance der Wiederaneignung und Transformation der in die Gegenwart ragenden Vergangenheit.
Das Buch untersucht die Szene der Grand Opéra und geht den Spuren ihres Nachlebens in Inszenierungen und Werken des zeitgenössischen Musiktheaters nach. Mit Gastbeiträgen von Merle Fahrholz, Anselm Gerhard und Klaus Zehelein.
Die Arbeit des Forschungsprojekts "Das Theater der Wiederholung" von Günther Heeg wird mit einem zweiten Band zum Reenactment fortgesetzt.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Inhalt: Bodo Bischoff: Maß und Zahl - Kerygma und Melos. Textauslegung und theologischer Formbegriff in der Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“ (SWV 380) aus der „Geistlichen Chormusik“ 1648 von Heinrich Schütz • Susanne Oschmann: Johann Kuhnaus Roman „Der Musicalische Quack-Salber“: Satire und tiefere Bedeutung • Arne Langer: „Ein Guß, Ein Strom der Rede und des Klanges“ Heinrich Marschners Musik zu Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ • Gerrit Waidelich: „in dem Vaterlande der Haydn, der Mozarte und so vieler andern berühmten Componisten“. Ein unbekannter Brief Gaetano Donizettis betreffend den Vertrieb seiner Opera buffa „Olivo e Pasquale“ in Deutschland • Manuela Jahrmärker: „Eine Sonate für das Album von Frau M. W.“ Überlegungen zu Titel und Gattung von Richard Wagners Wesendonck-Sonate • Gerd Rienäcker: Im Blick zurück nach vorn. Lebensbilder in der Wiener Operette • Christian Martin Schmidt: Das Verhältnis zwischen Text und Musik bei Schönberg: Musik über Musik • Andreas Traub: Zur Trompetensonate von Paul Hindemith • Lucinde Lauer: Creatio ex nihilo - Das sowjetische Oratorium • Thomas Gerlich: Zum „Corale“-Satz in Sándor Veress' „Glasklängespiel“ • Volker Rülke: „Die Unendliche Säule“. Überlegungen zum Verhältnis von Musik und bildender Kunst anhand zweier Werke von Constantin Brancusi und György Ligeti • Jens Rosteck: „La musique sous-entendue“. Vertonung als verschleierte Stilbilanz bei Federico Mompou • Bernward Halbscheffel: Rühreier, Hard Disc Recording und etwas Betrug. Der kreative Prozeß in der Rockmusik • Heinrich Poos: Postscriptum zu einem Kompositionswettbewerb • Andreas Moraitis: Das Parallelenverbot und die Beziehungen zwischen Klang und Stimmführung • Hans-Joachim Hinrichsen: „Vermittlung“ oder Die Anwesenheit der Gesellschaft im Werk. Der Briefwechsel zwischen Theodor W. Adorno und Walter Benjamin als kunstsoziologische Methodendiskussion • Hanns-Werner Heister: Absolute Muzak. Zur Konstituierung und Destruktion von Bedeutungen im Musikprozeß • Schriftenverzeichnis Tibor Kneif.
Aktualisiert: 2021-01-04
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