Fotografien sind Gesten des Zeigens. Wie der Finger, der in eine Richtung gestreckt wird, lenken Fotografien Blicke, als sagten sie: Schau mal!
Das NS-Regime nutzte fotoillustrierte Zeitschriften als wirkungsvolles Propagandainstrument, das Unterhaltung und ideologische Beeinflussung geschickt miteinander verband. Ein Großteil der Fotos stammte von Mitgliedern der Propagandakompanien. Neben Frontberichten wurden Beiträge aus Politik, Literatur, Musik, Radio und Film, aber auch Leser*innenbriefe, Privatfotos, Benimm- und Beziehungsratschläge veröffentlicht. Zeitschriften konnten gesammelt, ausgetauscht und zwischen Front und Heimat verschickt werden. Sie waren somit das ideale Medium für die Verknüpfung einer weiblich markierten Heimat und einer männlich visualisierten Kriegsfront – und damit auch der zu etablierenden Volksgemeinschaft.
Der methodische Zugang der fotografischen Geste erschließt einen neuen Blick auf die Fotoproduktion als wesentlichem Bestandteil der nationalsozialistischen Öffentlichkeit.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Kaum jemand kennt die Vorgänger der sowjetischen Industriefotografie. Dieses Buch nimmt erstmals diese Aufnahmen in den Fokus und zeichnet nach, welche Rolle der Industrie und den Fabriken in den Bildwelten des Zarenreichs zugedacht war. Industriefotografien eröffneten Außenstehenden einen Blick hinter russische Fabriktore. Damit prägten sie in Alben, Fest und Zeitschriften sowie auf Postkarten das Bild von Fabriken in der russischen Gesellschaft. An den Schnittstellen von Fotografie, Industrie, Technik und visueller Geschichte analysiert die Autorin erstmals, wie sich die Industriefotografie im Zarenreich entwickelte und welche Botschaften über Industrialisierung und Fabriken die an der Herstellung und Verbreitung der neuen Bilder beteiligten Akteure mit den Aufnahmen vermittelten. Vergleiche mit Studien aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA stellen die russische Fabrikfotografie in einen größeren Kontext und verdeutlichen, dass weniger von einer nationalen als von einer europäisch/nordamerikanischen Bildsprache gesprochen werden muss.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Kaum jemand kennt die Vorgänger der sowjetischen Industriefotografie. Dieses Buch nimmt erstmals diese Aufnahmen in den Fokus und zeichnet nach, welche Rolle der Industrie und den Fabriken in den Bildwelten des Zarenreichs zugedacht war. Industriefotografien eröffneten Außenstehenden einen Blick hinter russische Fabriktore. Damit prägten sie in Alben, Fest und Zeitschriften sowie auf Postkarten das Bild von Fabriken in der russischen Gesellschaft. An den Schnittstellen von Fotografie, Industrie, Technik und visueller Geschichte analysiert die Autorin erstmals, wie sich die Industriefotografie im Zarenreich entwickelte und welche Botschaften über Industrialisierung und Fabriken die an der Herstellung und Verbreitung der neuen Bilder beteiligten Akteure mit den Aufnahmen vermittelten. Vergleiche mit Studien aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA stellen die russische Fabrikfotografie in einen größeren Kontext und verdeutlichen, dass weniger von einer nationalen als von einer europäisch/nordamerikanischen Bildsprache gesprochen werden muss.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Die Münchner Kunst und Literaturszene am Ende des 19. Jahrhunderts war bunt, heterogen, vorwärts gerichtet - aber ohne Sprachrohr. In der Jugend sollte sie ihr Forum finden. Das Programm der Programmlosigkeit wurde zum Schmelztiegel, zeigte sich offen für die unterschiedlichsten Strömungen und wurde Förderer für eine Vielzahl von Künstlern und Literaten.
Schon in den ersten sieben Jahrgängen der Zeitschrift sind über 250 Künstler vertreten. Alle sind noch weitgehend unbekannt, und alle haben einen unmittelbaren Bezug zu München. Für viele, so auch für Max Slevogt und Ernst Barlach, war die Jugend eine der ersten Gelegenheiten, ihre Arbeiten vorzustellen.
Ein maßgeblicher Einfluß auf die künstlerische Gestaltung der frühen Jahrgänge geht von Arnold Böcklin und Franz von Stuck aus. Kentauren und Nymphen, Eros, Melancholie und Tod sind häufig wiederkehrende Bildelemente und Themen.
Gegen den Willen ihres Herausgebers wurde die Jugend zur Namensgeberin einer ganzen kunstgewerblichen und literarischen Stilrichtung, dem Jugendstil. Eine Beschreibung der Jugend durch Merkmale des Jugendstils würde jedoch wesentliche Aspekte der Zeitschrift ausblenden.
Als Zeitschriftentyp ist die Jugend schwer einzuordnen; sie ist künstlerisch, satirisch, kritisch und universal. Satire und Lyrik sind ihre wichtigsten literarischen Gattungen. Zu den Autoren zählen u.a. der heute weitgehend vergessene Georg Bötticher, Fritz von Ostini, Anton Alfred Noder, Karl Ettlinger, Franz Kunzendorf.
Karl Ettlinger, der 'alde Frankforder', hat über 20 Jahre für die Jugend gearbeitet und in den Jahren 1902-1914 als 'Karlchen' über 1.700 Beiträge für das Blatt geschrieben. Er hat wesentlich zum satirischen Niveau der Zeitschrift beigetragen.
Mit dem Tod des Zeitschriftengründers Georg Hirth im Jahr 1916, einer unsteten Geschäftsleitung und in einer wirtschaftlich schwierigen Nachkriegszeit bewegte sich die Zeitschrift ein Jahrzehnt am Rande des Abgrunds. Unter der Schriftleitung von Franz Schoenberner erfuhr die Jugend ab 1927 eine Modernisierung; die allzu bajuwarisch schollenverhaftete und bierselige Atmosphäre wurde abgelöst durch eine scharfe Intellektualität und skeptische Wachheit.
Kurze Skizzen von Hermann Kesten, satirische Gedichte von Erich Kästner oder zornige Artikel von Kurt Tucholsky gaben der Zeitschrift ein neues Profil. Kleine böse Zeichnungen von George Grosz, dunkle märchenhafte Monstren von Alfred Kubin und fragile Totentänze Mayrhofers trafen das Morbide und Makabre der Zeit.
Es scheint zu überraschen, daß die Jugend bis 1940 erscheinen konnte, und es stellt sich die Frage, unter welchen Zugeständnissen an die Nationalsozialisten dies möglich war. In der Sondernummer 'Tag der Deutschen Kunst' 1937 heißt es in der Einleitung: 'Als das deutsche Volk uneinig und zerrissen war, maßte sich auch die Kunst an, sich von ihrem Volke loszusagen und ein selbständiges Eigenleben zu führen'. 'Wenn sich die Kunst loslöst vom Pulsschlag des Volkes, wird sie unfähig ethische Werte zu zeugen.' Aber die Zeit des 'krankhaften Intellektualismus', der 'künstlerischen Verirrung' und des 'entwurzelten Geisteslebens' sei vorbei.
Das einst freche kritische Blatt hatte - seines Überlebens wegen - die Ziele und Ideale aus seiner Gründerzeit längst aufgeben müssen.
Aktualisiert: 2022-01-28
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Als 'Armeleutemalerei' bezeichneten viele Kunstkritiker die Darstellungen von Armut und Elend, die Ende des 19. Jahrhunderts auf den Ausstellungen überall in Europa zu sehen waren. Dieser Band beleuchtet erstmals die Armut in der deutschen Kunst von 1830 bis 1914 aus verschiedenen Perspektiven. Auf der Basis zeitgenössischer Quellen (Ausstellungs- und Sammlungskataloge, Monographien, Kunstzeitschriften sowie andere illustrierte Zeitschriften) wurden rund 680 Armeleutebilder, -zeichnungen und -graphiken gesammelt und ausgewertet. So konnte ermittelt werden, wie hoch der Anteil der Armutsdarstellungen auf den Akademieausstellungen in Berlin und München war oder welche Gemälde in den illustrierten Zeitschriften zur Abbildung kamen. Dem Umgang mit der Armut in den Satirezeitschriften Fliegende Blätter und Simplicissimus ist ein weiterer Abschnitt gewidmet.
Armut hatte im 19. Jahrhundert viele Gesichter und bot den Künstlern eine Fülle von Möglichkeiten bei der Umsetzung. Ein umfangreiches Kapitel beschäftigt sich daher mit den Themen der Armeleutemalerei und zeigt, wie sich diese über die Jahre verändert und entwickelt haben. Mit Ferdinand Georg Waldmüller, Carl Wilhelm Hübner, Ludwig Knaus, Max Liebermann, Fritz von Uhde, Heinrich Zille, Käthe Kollwitz und Hans Baluschek werden darüber hinaus acht Maler vorgestellt, die sich in ihren Werken intensiv mit Not, Elend und sozialer Ungerechtigkeit auseinandergesetzt haben.
In den Ausstellungsbesprechungen wurde die Armeleutemalerei kontrovers diskutiert. Armut in der bildenden Kunst war offensichtlich ein Gegenstand, der die Gemüter erhitzen konnte, bis hin zum Kaiser. Die Kritiker denunzierten viele Bilder, die Hunger und Elend zeigten, als 'sozialistische Tendenzbilder' oder taten sie ab als 'Pariser Import'. Nur selten ging es bei den Besprechungen wirklich um die Gemälde.
Schließlich stellt sich die Frage, was die Armeleutemalerei beabsichtigte – und was sie faktisch bewirkt hat. Denn fast immer ging das Publikum davon aus, dass ein Maler mit der Darstellung armer Frauen, Männer und Kinder etwas bezweckte. Bei der Wirkung der Gemälde und Graphiken spielte wiederum die soziale Haltung des Betrachters eine Rolle. Und so widmet sich der letzte Teil des Buches den Visionen der Armeleutemaler und dem tatsächlichen Einfluss ihrer Werke auf Politik und Gesellschaft.
Der Band enthält 115 Abbildungen (60 davon in Farbe), drei tabellarische Aufstellungen, ein Verzeichnis der Werke, die der Untersuchung zugrunde liegen, sowie ein umfangreiches Literaturverzeichnis und Personenregister. Das detaillierte Inhaltsverzeichnis ist auf der Homepage des Verlages einsehbar.
Aktualisiert: 2018-07-12
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'Durch Belehrung unterhalten und durch Unterhaltung belehren, und also Bildung und Wissen, und zwar in volksthümlicher Weise, dem allgemeinen Verständnis zugänglich machen.' Das war der kulturhistorische Auftrag der neuen Zeitschrift, wie ihn der Verleger George Westermann 1856 in der Ankündigung der Monatshefte beschrieb.
Nach einer anfänglichen naturwissenschaftlich-technischen Schwerpunktsetzung fanden die Monatshefte 'für das gesamte geistige Leben der Gegenwart' bald zu ihrem eigentlichen, dauerhaften Charakter. Sie etablierten sich als belletristisch-populärwissenschaftliches Medium, das allen bildungsrelevanten Themen - bis auf die Politik - offenstand.
Die Illustration der Beiträge, anfangs mit Holzschnitten, später unter zunehmender Nutzung der neu aufkommenden Illustrations- und Drucktechniken, gehörte zu den zentralen Punkten in der Aufmachung und sollte den Monatsheften den Erfolg beim Publikum sichern. Dabei standen, anders als in anderen illustrierten Zeitschriften, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet wurden, die Illustrationen nie für sich allein, sondern bildeten immer eine Ergänzung des an erster Stelle stehenden Textes.
Wesentlich für den immensen Erfolg, den die Monatshefte schon nach kurzer Zeit verbuchen und bis ins 20. Jahrhundert hinein aufrechterhalten konnten, war ein großer Stab hervorragender und prominenter Mitarbeiter. Für die wissenschaftlichen Beiträge wurden Hochschullehrer aus den verschiedensten Disziplinen gewonnen. Der literarische Bereich erhielt sein Profil durch mehrere parallel verfolgte Strategien. Einmal setzte die Redaktion auf die kontinuierliche und langfristige Zusammenarbeit mit namhaften Schriftstellern (wie z.B. Wilhelm Raabe, Theodor Storm oder Paul Heyse). Daneben wurde aber auch den jeweiligen literarischen Modeströmungen Rechnung getragen, und auch ein Phänomen wie die wachsende Bedeutung des weiblichen Lesepublikums wurde nicht vernachlässigt: Marie von Ebner-Eschenbach lieferte über viele Jahre Beiträge für die Monatshefte, und Autorinnen wie Fanny Lewald und Ossip Schubin wurden mit Rücksicht auf den Publikumsgeschmack wiederholt um Mitarbeit gebeten.
Immer noch galt das Bestreben, das gehobene Niveau der Monatshefte und den ihnen eigenen Charakter zu wahren. Das Vorbild der englischen Reviews und der kulturhistorische Auftrag, wie ihn ihr Gründer George Westermann formuliert hatte, blieben über Jahrzehnte bestimmend und sicherten ihr einen exponierten Platz in der deutschen Zeitschriftenlandschaft.
Aktualisiert: 2022-01-28
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