Die Besonderheiten des Wirtschaftsgutes Wohnen führen zu Friktionen bezüglich der Koordinations- und Allokationsprozesse des Wohnungsmarktes. Die Autorin überprüft, ob ein Marktversagen auf dem Wohnungsmarkt vorliegt, das als ökonomische Rechtfertigung für staatliche Interventionen herangezogen werden könnte. Im Anschluß daran werden die wohnungspolitischen Instrumente hinsichtlich ihrer Zieladäquanz analysiert. Als geeignete Kriterien werden hierbei die soziale Treffsicherheit und die Effizienz in das Zentrum der Betrachtungen gerückt. In die Analyse wird auch die Wohnungspolitik in Ostdeutschland einbezogen.
Als Ergebnis ist in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg eine in vielen Punkten ineffiziente und sozial wenig treffsichere Wohnungspolitik festzustellen. Vielmehr verstärken oder erzeugen die staatlichen Regulierungen die Koordinations- und Allokationsstörungen.
Unter Verwendung der Ansätze der Neuen Institutionenökonomik und der Public-Choice Theorie wird die Neigung zu einer kurzatmigen, diskretionär-interventionistischen Wohnungspolitik als Ergebnis von Interaktionen der beteiligten Akteure erklärt. Annette Mayer entwickelt Lösungsvorschläge, die die dysfunktionalen Anreize und Arbeitsbedingungen der Politiker, Bürokraten und Interessengruppen beheben sollen.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Der Band beinhaltet die schriftliche Ausarbeitung der Referate zweier Tagungen des wirtschaftshistorischen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik in den Jahren 1993 und 1994. Es wird in exemplarischer Weise das Phänomen der Kommunalisierung von Leistungen und Institutionen im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland und in der Schweiz dargestellt und diskutiert. In einer generellen Perspektive wird Kommunalisierung dabei als wesentlicher Faktor des langfristigen wechselwirksamen Prozesses von Regulierung und Deregulierung wirtschaftlicher und sozialer Verhältnisse gesehen und interpretiert.
In umfassender und differenzierter Weise wird im Beitrag von Alfons Labisch und Reinhard Spree die Kommunalisierung des Krankenhauswesens in Deutschland als Ablösung der traditionalen, mittelalterlich-frühneuzeitlichen Spitäler und hinsichtlich der weiteren Entwicklung im Zuge der Industrialisierung untersucht.
Horst A. Wessel bietet einen informationsreichen Überblick über die Entwicklung der kommunalen Wasser-, Gas- und Elektrizitätsversorgung in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Margrit Grabas analysiert die Kommunalisierungsprozesse einerseits als Element des wirtschaftspolitischen Systems und andererseits als Faktor des Wachstums- und Konjunkturgeschehens im Wilhelminischen Kaiserreich. Die Entfaltung der politischen Willensbildung unter Einbeziehung der "öffentlichen Meinung" zur Kommunalisierung der städtischen Elektrizitätsversorgung sowie zu deren Einbindung in die städtische Infrastrukturpolitik um die Jahrhundertwende in der Schweiz ist der thematische Schwerpunkt des Beitrages von David Gugerli. Explizit im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage von Regulierung und Deregulierung, in Verknüpfung mit der Diskussion des Begriffes der "Privatisierung", in dem stark theoretisch orientierten und zeitlich auf das ausgehende 19. Jahrhundert und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentrierten Beitrag von Gerold Ambrosius. Das Verhältnis vo
Aktualisiert: 2023-06-15
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Der Erste Weltkrieg spielte sich nicht nur auf den Schlachtfeldern ab, sondern führte auch im Innern der betroffenen Staaten zu heftigen Verteilungs- und Machtkämpfen. Die Umstellung der Wirtschaft von Friedens- auf Kriegsproduktion unter völlig veränderten außenwirtschaftlichen Konstellationen warf die Frage nach staatlicher Intervention ebenso auf wie nach der Verteilung der daraus entstehenden Lasten. Eine Antwort darauf war die Gründung von Kriegsgesellschaften, die knappe Güter bewirtschaften sollten. Die Autorin untersucht anhand der Kriegsgesellschaften, die sich mit Eisen und Stahl, Nichteisenmetallen und Chemikalien befaßten, die Konflikte, die aus Reglementierung und Kontrolle der Rohstoffwirtschaft resultierten.
Es wird gezeigt, daß die Bereitschaft staatlicher Stellen zur Intervention in den Wirtschaftsablauf sich im Laufe des Krieges verstärkte, während gleichzeitig der Spielraum zur Realisierung solcher Regulierungsmaßnahmen beständig abnahm. Treibende Kraft waren die neu errichteten militärischen Institutionen, allen voran die Kriegsrohstoffabteilung, teilweise auch das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt. Sie mußten sich nicht allein mit den Vertretern der Wirtschaft, sondern oft auch mit den zivilen Behörden auseinandersetzen. Was die Lastenverteilung anging, gab es eine Reihe von Maßnahmen, um die Wirtschaft an den Kosten und Risiken des Krieges zu beteiligen, wie beispielsweise die immer wieder aufflammende Diskussion um die Beschränkung von Preisen und Gewinnen deutlich macht. Aufs Ganze gesehen scheiterten diese Versuche weitgehend, denn die Befürworter, die sich auch hier vorwiegend in den neu geschaffenen militärischen Behörden fanden, trieben keine stringente Verteilungspolitik. Vielmehr standen sie ständig im Konflikt zwischen Sicherung des Rüstungsbedarfs und Sicherung des sozialen Friedens, zwei Zielen, die kaum miteinander zu vereinbaren waren.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die Besonderheiten des Wirtschaftsgutes Wohnen führen zu Friktionen bezüglich der Koordinations- und Allokationsprozesse des Wohnungsmarktes. Die Autorin überprüft, ob ein Marktversagen auf dem Wohnungsmarkt vorliegt, das als ökonomische Rechtfertigung für staatliche Interventionen herangezogen werden könnte. Im Anschluß daran werden die wohnungspolitischen Instrumente hinsichtlich ihrer Zieladäquanz analysiert. Als geeignete Kriterien werden hierbei die soziale Treffsicherheit und die Effizienz in das Zentrum der Betrachtungen gerückt. In die Analyse wird auch die Wohnungspolitik in Ostdeutschland einbezogen.
Als Ergebnis ist in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg eine in vielen Punkten ineffiziente und sozial wenig treffsichere Wohnungspolitik festzustellen. Vielmehr verstärken oder erzeugen die staatlichen Regulierungen die Koordinations- und Allokationsstörungen.
Unter Verwendung der Ansätze der Neuen Institutionenökonomik und der Public-Choice Theorie wird die Neigung zu einer kurzatmigen, diskretionär-interventionistischen Wohnungspolitik als Ergebnis von Interaktionen der beteiligten Akteure erklärt. Annette Mayer entwickelt Lösungsvorschläge, die die dysfunktionalen Anreize und Arbeitsbedingungen der Politiker, Bürokraten und Interessengruppen beheben sollen.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Der Erste Weltkrieg spielte sich nicht nur auf den Schlachtfeldern ab, sondern führte auch im Innern der betroffenen Staaten zu heftigen Verteilungs- und Machtkämpfen. Die Umstellung der Wirtschaft von Friedens- auf Kriegsproduktion unter völlig veränderten außenwirtschaftlichen Konstellationen warf die Frage nach staatlicher Intervention ebenso auf wie nach der Verteilung der daraus entstehenden Lasten. Eine Antwort darauf war die Gründung von Kriegsgesellschaften, die knappe Güter bewirtschaften sollten. Die Autorin untersucht anhand der Kriegsgesellschaften, die sich mit Eisen und Stahl, Nichteisenmetallen und Chemikalien befaßten, die Konflikte, die aus Reglementierung und Kontrolle der Rohstoffwirtschaft resultierten.
Es wird gezeigt, daß die Bereitschaft staatlicher Stellen zur Intervention in den Wirtschaftsablauf sich im Laufe des Krieges verstärkte, während gleichzeitig der Spielraum zur Realisierung solcher Regulierungsmaßnahmen beständig abnahm. Treibende Kraft waren die neu errichteten militärischen Institutionen, allen voran die Kriegsrohstoffabteilung, teilweise auch das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt. Sie mußten sich nicht allein mit den Vertretern der Wirtschaft, sondern oft auch mit den zivilen Behörden auseinandersetzen. Was die Lastenverteilung anging, gab es eine Reihe von Maßnahmen, um die Wirtschaft an den Kosten und Risiken des Krieges zu beteiligen, wie beispielsweise die immer wieder aufflammende Diskussion um die Beschränkung von Preisen und Gewinnen deutlich macht. Aufs Ganze gesehen scheiterten diese Versuche weitgehend, denn die Befürworter, die sich auch hier vorwiegend in den neu geschaffenen militärischen Behörden fanden, trieben keine stringente Verteilungspolitik. Vielmehr standen sie ständig im Konflikt zwischen Sicherung des Rüstungsbedarfs und Sicherung des sozialen Friedens, zwei Zielen, die kaum miteinander zu vereinbaren waren.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Die Besonderheiten des Wirtschaftsgutes Wohnen führen zu Friktionen bezüglich der Koordinations- und Allokationsprozesse des Wohnungsmarktes. Die Autorin überprüft, ob ein Marktversagen auf dem Wohnungsmarkt vorliegt, das als ökonomische Rechtfertigung für staatliche Interventionen herangezogen werden könnte. Im Anschluß daran werden die wohnungspolitischen Instrumente hinsichtlich ihrer Zieladäquanz analysiert. Als geeignete Kriterien werden hierbei die soziale Treffsicherheit und die Effizienz in das Zentrum der Betrachtungen gerückt. In die Analyse wird auch die Wohnungspolitik in Ostdeutschland einbezogen.
Als Ergebnis ist in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg eine in vielen Punkten ineffiziente und sozial wenig treffsichere Wohnungspolitik festzustellen. Vielmehr verstärken oder erzeugen die staatlichen Regulierungen die Koordinations- und Allokationsstörungen.
Unter Verwendung der Ansätze der Neuen Institutionenökonomik und der Public-Choice Theorie wird die Neigung zu einer kurzatmigen, diskretionär-interventionistischen Wohnungspolitik als Ergebnis von Interaktionen der beteiligten Akteure erklärt. Annette Mayer entwickelt Lösungsvorschläge, die die dysfunktionalen Anreize und Arbeitsbedingungen der Politiker, Bürokraten und Interessengruppen beheben sollen.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Der Erste Weltkrieg spielte sich nicht nur auf den Schlachtfeldern ab, sondern führte auch im Innern der betroffenen Staaten zu heftigen Verteilungs- und Machtkämpfen. Die Umstellung der Wirtschaft von Friedens- auf Kriegsproduktion unter völlig veränderten außenwirtschaftlichen Konstellationen warf die Frage nach staatlicher Intervention ebenso auf wie nach der Verteilung der daraus entstehenden Lasten. Eine Antwort darauf war die Gründung von Kriegsgesellschaften, die knappe Güter bewirtschaften sollten. Die Autorin untersucht anhand der Kriegsgesellschaften, die sich mit Eisen und Stahl, Nichteisenmetallen und Chemikalien befaßten, die Konflikte, die aus Reglementierung und Kontrolle der Rohstoffwirtschaft resultierten.
Es wird gezeigt, daß die Bereitschaft staatlicher Stellen zur Intervention in den Wirtschaftsablauf sich im Laufe des Krieges verstärkte, während gleichzeitig der Spielraum zur Realisierung solcher Regulierungsmaßnahmen beständig abnahm. Treibende Kraft waren die neu errichteten militärischen Institutionen, allen voran die Kriegsrohstoffabteilung, teilweise auch das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt. Sie mußten sich nicht allein mit den Vertretern der Wirtschaft, sondern oft auch mit den zivilen Behörden auseinandersetzen. Was die Lastenverteilung anging, gab es eine Reihe von Maßnahmen, um die Wirtschaft an den Kosten und Risiken des Krieges zu beteiligen, wie beispielsweise die immer wieder aufflammende Diskussion um die Beschränkung von Preisen und Gewinnen deutlich macht. Aufs Ganze gesehen scheiterten diese Versuche weitgehend, denn die Befürworter, die sich auch hier vorwiegend in den neu geschaffenen militärischen Behörden fanden, trieben keine stringente Verteilungspolitik. Vielmehr standen sie ständig im Konflikt zwischen Sicherung des Rüstungsbedarfs und Sicherung des sozialen Friedens, zwei Zielen, die kaum miteinander zu vereinbaren waren.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Der Band beinhaltet die schriftliche Ausarbeitung der Referate zweier Tagungen des wirtschaftshistorischen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik in den Jahren 1993 und 1994. Es wird in exemplarischer Weise das Phänomen der Kommunalisierung von Leistungen und Institutionen im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland und in der Schweiz dargestellt und diskutiert. In einer generellen Perspektive wird Kommunalisierung dabei als wesentlicher Faktor des langfristigen wechselwirksamen Prozesses von Regulierung und Deregulierung wirtschaftlicher und sozialer Verhältnisse gesehen und interpretiert.
In umfassender und differenzierter Weise wird im Beitrag von Alfons Labisch und Reinhard Spree die Kommunalisierung des Krankenhauswesens in Deutschland als Ablösung der traditionalen, mittelalterlich-frühneuzeitlichen Spitäler und hinsichtlich der weiteren Entwicklung im Zuge der Industrialisierung untersucht.
Horst A. Wessel bietet einen informationsreichen Überblick über die Entwicklung der kommunalen Wasser-, Gas- und Elektrizitätsversorgung in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Margrit Grabas analysiert die Kommunalisierungsprozesse einerseits als Element des wirtschaftspolitischen Systems und andererseits als Faktor des Wachstums- und Konjunkturgeschehens im Wilhelminischen Kaiserreich. Die Entfaltung der politischen Willensbildung unter Einbeziehung der "öffentlichen Meinung" zur Kommunalisierung der städtischen Elektrizitätsversorgung sowie zu deren Einbindung in die städtische Infrastrukturpolitik um die Jahrhundertwende in der Schweiz ist der thematische Schwerpunkt des Beitrages von David Gugerli. Explizit im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage von Regulierung und Deregulierung, in Verknüpfung mit der Diskussion des Begriffes der "Privatisierung", in dem stark theoretisch orientierten und zeitlich auf das ausgehende 19. Jahrhundert und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentrierten Beitrag von Gerold Ambrosius. Das Verhältnis vo
Aktualisiert: 2023-05-15
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Der Band beinhaltet die schriftliche Ausarbeitung der Referate zweier Tagungen des wirtschaftshistorischen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik in den Jahren 1993 und 1994. Es wird in exemplarischer Weise das Phänomen der Kommunalisierung von Leistungen und Institutionen im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland und in der Schweiz dargestellt und diskutiert. In einer generellen Perspektive wird Kommunalisierung dabei als wesentlicher Faktor des langfristigen wechselwirksamen Prozesses von Regulierung und Deregulierung wirtschaftlicher und sozialer Verhältnisse gesehen und interpretiert.
In umfassender und differenzierter Weise wird im Beitrag von Alfons Labisch und Reinhard Spree die Kommunalisierung des Krankenhauswesens in Deutschland als Ablösung der traditionalen, mittelalterlich-frühneuzeitlichen Spitäler und hinsichtlich der weiteren Entwicklung im Zuge der Industrialisierung untersucht.
Horst A. Wessel bietet einen informationsreichen Überblick über die Entwicklung der kommunalen Wasser-, Gas- und Elektrizitätsversorgung in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Margrit Grabas analysiert die Kommunalisierungsprozesse einerseits als Element des wirtschaftspolitischen Systems und andererseits als Faktor des Wachstums- und Konjunkturgeschehens im Wilhelminischen Kaiserreich. Die Entfaltung der politischen Willensbildung unter Einbeziehung der "öffentlichen Meinung" zur Kommunalisierung der städtischen Elektrizitätsversorgung sowie zu deren Einbindung in die städtische Infrastrukturpolitik um die Jahrhundertwende in der Schweiz ist der thematische Schwerpunkt des Beitrages von David Gugerli. Explizit im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage von Regulierung und Deregulierung, in Verknüpfung mit der Diskussion des Begriffes der "Privatisierung", in dem stark theoretisch orientierten und zeitlich auf das ausgehende 19. Jahrhundert und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentrierten Beitrag von Gerold Ambrosius. Das Verhältnis vo
Aktualisiert: 2023-05-11
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Die Besonderheiten des Wirtschaftsgutes Wohnen führen zu Friktionen bezüglich der Koordinations- und Allokationsprozesse des Wohnungsmarktes. Die Autorin überprüft, ob ein Marktversagen auf dem Wohnungsmarkt vorliegt, das als ökonomische Rechtfertigung für staatliche Interventionen herangezogen werden könnte. Im Anschluß daran werden die wohnungspolitischen Instrumente hinsichtlich ihrer Zieladäquanz analysiert. Als geeignete Kriterien werden hierbei die soziale Treffsicherheit und die Effizienz in das Zentrum der Betrachtungen gerückt. In die Analyse wird auch die Wohnungspolitik in Ostdeutschland einbezogen.
Als Ergebnis ist in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg eine in vielen Punkten ineffiziente und sozial wenig treffsichere Wohnungspolitik festzustellen. Vielmehr verstärken oder erzeugen die staatlichen Regulierungen die Koordinations- und Allokationsstörungen.
Unter Verwendung der Ansätze der Neuen Institutionenökonomik und der Public-Choice Theorie wird die Neigung zu einer kurzatmigen, diskretionär-interventionistischen Wohnungspolitik als Ergebnis von Interaktionen der beteiligten Akteure erklärt. Annette Mayer entwickelt Lösungsvorschläge, die die dysfunktionalen Anreize und Arbeitsbedingungen der Politiker, Bürokraten und Interessengruppen beheben sollen.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Der Erste Weltkrieg spielte sich nicht nur auf den Schlachtfeldern ab, sondern führte auch im Innern der betroffenen Staaten zu heftigen Verteilungs- und Machtkämpfen. Die Umstellung der Wirtschaft von Friedens- auf Kriegsproduktion unter völlig veränderten außenwirtschaftlichen Konstellationen warf die Frage nach staatlicher Intervention ebenso auf wie nach der Verteilung der daraus entstehenden Lasten. Eine Antwort darauf war die Gründung von Kriegsgesellschaften, die knappe Güter bewirtschaften sollten. Die Autorin untersucht anhand der Kriegsgesellschaften, die sich mit Eisen und Stahl, Nichteisenmetallen und Chemikalien befaßten, die Konflikte, die aus Reglementierung und Kontrolle der Rohstoffwirtschaft resultierten.
Es wird gezeigt, daß die Bereitschaft staatlicher Stellen zur Intervention in den Wirtschaftsablauf sich im Laufe des Krieges verstärkte, während gleichzeitig der Spielraum zur Realisierung solcher Regulierungsmaßnahmen beständig abnahm. Treibende Kraft waren die neu errichteten militärischen Institutionen, allen voran die Kriegsrohstoffabteilung, teilweise auch das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt. Sie mußten sich nicht allein mit den Vertretern der Wirtschaft, sondern oft auch mit den zivilen Behörden auseinandersetzen. Was die Lastenverteilung anging, gab es eine Reihe von Maßnahmen, um die Wirtschaft an den Kosten und Risiken des Krieges zu beteiligen, wie beispielsweise die immer wieder aufflammende Diskussion um die Beschränkung von Preisen und Gewinnen deutlich macht. Aufs Ganze gesehen scheiterten diese Versuche weitgehend, denn die Befürworter, die sich auch hier vorwiegend in den neu geschaffenen militärischen Behörden fanden, trieben keine stringente Verteilungspolitik. Vielmehr standen sie ständig im Konflikt zwischen Sicherung des Rüstungsbedarfs und Sicherung des sozialen Friedens, zwei Zielen, die kaum miteinander zu vereinbaren waren.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Der Band beinhaltet die schriftliche Ausarbeitung der Referate zweier Tagungen des wirtschaftshistorischen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik in den Jahren 1993 und 1994. Es wird in exemplarischer Weise das Phänomen der Kommunalisierung von Leistungen und Institutionen im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland und in der Schweiz dargestellt und diskutiert. In einer generellen Perspektive wird Kommunalisierung dabei als wesentlicher Faktor des langfristigen wechselwirksamen Prozesses von Regulierung und Deregulierung wirtschaftlicher und sozialer Verhältnisse gesehen und interpretiert.
In umfassender und differenzierter Weise wird im Beitrag von Alfons Labisch und Reinhard Spree die Kommunalisierung des Krankenhauswesens in Deutschland als Ablösung der traditionalen, mittelalterlich-frühneuzeitlichen Spitäler und hinsichtlich der weiteren Entwicklung im Zuge der Industrialisierung untersucht.
Horst A. Wessel bietet einen informationsreichen Überblick über die Entwicklung der kommunalen Wasser-, Gas- und Elektrizitätsversorgung in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Margrit Grabas analysiert die Kommunalisierungsprozesse einerseits als Element des wirtschaftspolitischen Systems und andererseits als Faktor des Wachstums- und Konjunkturgeschehens im Wilhelminischen Kaiserreich. Die Entfaltung der politischen Willensbildung unter Einbeziehung der "öffentlichen Meinung" zur Kommunalisierung der städtischen Elektrizitätsversorgung sowie zu deren Einbindung in die städtische Infrastrukturpolitik um die Jahrhundertwende in der Schweiz ist der thematische Schwerpunkt des Beitrages von David Gugerli. Explizit im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage von Regulierung und Deregulierung, in Verknüpfung mit der Diskussion des Begriffes der "Privatisierung", in dem stark theoretisch orientierten und zeitlich auf das ausgehende 19. Jahrhundert und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentrierten Beitrag von Gerold Ambrosius. Das Verhältnis vo
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