Eckermanns Großprojekt eines enzyklopädischen Nachschlagewerks für nahezu alle Rätsel, die Goethe mit seinen Texten aufgegeben hatte, steht am Beginn der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Kommunikationsform des Autoreninterviews. Die "Gespräche mit Goethe in den letzten Jahres seines Lebens" sind das Grundbuch für die Interviewkommunikation mit Autoren, ein Akt der Diskursbegründung. Die damit freigesetzten Überzeugungen, Fähigkeiten und kommunikativen Muster formierten sich anschließend zu einem wirkungsmächtigen und folgenreichen Phänomen: zum Eckermann-Syndrom. Es konnte sich bis in das 21. Jahrhundert hinein ausbreiten. Theorie- und literaturhistorische Modernisierungsschübe nahmen am Eckermann-Syndrom vor allem die Trivialisierung von Textwelten wahr. Aber das Eckermann-Syndrom eignete sich sehr früh - in der Mitte des 19. Jahrhunderts - die gerade erst entstandene journalistische Kommunikationsform des Interviews an und machte es sich für eigene Zwecke nutzbar. Auf diese Weise erfuhr es eine enorme Effizienzsteigerung. Autoren wurden mit steigender Tendenz immer leichter zu erreichen; man musste nicht mehr, wie noch Eckermann, mühsame Reisen auf sich nehmen, um in die Nähe der Meister zu gelangen, oder aber die eigene Existenz und die eigenen Bedürfnisse nahezu vollständig in den Hintergrund stellen, um die begehrten Informationen erhalten zu können. Die Verwendung der Interviewmethode erlaubte verabredete Zusammenkünfte und episodenhafte Treffen. Als Effekt entstand das klassische Autoreninterview. Spätestens ab der Mitte des 20. Jahrhunderts gab es kaum noch bedeutende Autoren, die nicht von Eckermann-Syndromatikern umgeben waren. Erste Einblicke in diese Welt liefern die Interviewaktivitäten Heiner Müllers aus den 70er und 80er Jahren. Ausgehend von diesem besonderen Fall lassen sich generelle Einsichten gewinnen, die eine systematische Beschreibung und historische Einordnung des klassischen Autoreninterviews sowie der Welt der Sekundärkommunikation erlauben.
Aktualisiert: 2023-05-15
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»Gefunden // Ich ging im Walde / So für mich hin, / Und nichts zu suchen, / Das war mein Sinn.« Wie Altmeister Goethe hat Torsten Unger die Wälder der Thüringer Literaturgeschichte durchwandert und jede Menge alter und neuer Spuren gefunden. Wussten Sie, wer den Begriff der »guten, alten Zeit« prägte, wer den Claim von »Thüringen – das grüne Herz Deutschlands« kreierte, wer in Weimar am Theater erfolg reicher mit seinen Stücken war als Direktor Goethe?
Das Buch macht sich auf die Suche nach den zu Recht im Licht stehenden, genauso wie den zu Unrecht vergessenen, deren Nachlässe in Archiven verstauben. »Im Schatten sah ich / Ein Blümchen stehn, / Wie Sterne leuchtend, / Wie Äuglein schön.«
Bei der Zusammenstellung fast jedes einzelnen »Steckbriefs « hat Torsten Unger noch kleine oder größere Geheimnisse gefunden, auf die sich der Leser freuen kann. Alle Portraitierten verbindet, dass sie einen unverwechselbaren und dauernden Beitrag zum geistigen Reichtum Thüringens geleistet haben. Und bei jedem gibt es Tipps für die folgende Lektüre, getreu: »Und pfl anzt‘ es wieder / Am stillen Ort; / Nun zweigt es immer / Und blüht so fort.«
Aktualisiert: 2022-10-11
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August Wilhelm Schlegel (1767-1845) ist eine der zentralen Figuren der deutschen Romantik; seine Bedeutung für die deutsche Geistesgeschichte kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er hat als Kritiker und Theoretiker der deutschen Literatur über die Romantik hinaus wichtige Impulse gegeben. Als Gelehrter steht Schlegel am Beginn der Entwicklung vieler der heute etablierten geisteswissenschaftlichen Disziplinen. Eine der wirkungsmächtigsten Bühnen Schlegels sind seine Vorlesungen, die er zunächst als Privatgelehrter in Berlin, in Wien, schließlich in Bonn als Professor für Literatur und Kunstgeschichte hält.
Gerade die frühen Vorlesungen zur Ästhetik - die Jenaer »Vorlesungen über philosophische Kunstlehre« (1798/99) und die Berliner »Vorlesungen über schöne Literatur und Kunst« (1801-04) - gehören zu den bedeutendsten theoretischen Texten der deutschen Romantik. Schelling lobte darin »die reinen und objectiven Züge, mit denen so viele Ideen gleichsam in einer allgemein gültigen Form auch für die Reflexion ausgesprochen« werden.
Der innerhalb der auf sechs Bände angelegten »Kritischen Ausgabe der Vorlesungen« Schlegels erscheinende Kommentarband II/2 ergänzt die Textbände I und II/1 und er-schließt den Kosmos von Schlegels frühen Vorlesungen. Er enthält bisher zum größten Teil unbekannte Mitschriften und Dokumente, einen gründlichen textkritischen Kommentar und ausführliche Sacherläuterungen. Ein Literaturverzeichnis sowie ein Sach- und ein Namenregister runden den Band ab.
Aktualisiert: 2023-04-24
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Aktualisiert: 2020-10-15
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Eckermanns Großprojekt eines enzyklopädischen Nachschlagewerks für nahezu alle Rätsel, die Goethe mit seinen Texten aufgegeben hatte, steht am Beginn der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Kommunikationsform des Autoreninterviews. Die "Gespräche mit Goethe in den letzten Jahres seines Lebens" sind das Grundbuch für die Interviewkommunikation mit Autoren, ein Akt der Diskursbegründung. Die damit freigesetzten Überzeugungen, Fähigkeiten und kommunikativen Muster formierten sich anschließend zu einem wirkungsmächtigen und folgenreichen Phänomen: zum Eckermann-Syndrom. Es konnte sich bis in das 21. Jahrhundert hinein ausbreiten. Theorie- und literaturhistorische Modernisierungsschübe nahmen am Eckermann-Syndrom vor allem die Trivialisierung von Textwelten wahr. Aber das Eckermann-Syndrom eignete sich sehr früh - in der Mitte des 19. Jahrhunderts - die gerade erst entstandene journalistische Kommunikationsform des Interviews an und machte es sich für eigene Zwecke nutzbar. Auf diese Weise erfuhr es eine enorme Effizienzsteigerung. Autoren wurden mit steigender Tendenz immer leichter zu erreichen; man musste nicht mehr, wie noch Eckermann, mühsame Reisen auf sich nehmen, um in die Nähe der Meister zu gelangen, oder aber die eigene Existenz und die eigenen Bedürfnisse nahezu vollständig in den Hintergrund stellen, um die begehrten Informationen erhalten zu können. Die Verwendung der Interviewmethode erlaubte verabredete Zusammenkünfte und episodenhafte Treffen. Als Effekt entstand das klassische Autoreninterview. Spätestens ab der Mitte des 20. Jahrhunderts gab es kaum noch bedeutende Autoren, die nicht von Eckermann-Syndromatikern umgeben waren. Erste Einblicke in diese Welt liefern die Interviewaktivitäten Heiner Müllers aus den 70er und 80er Jahren. Ausgehend von diesem besonderen Fall lassen sich generelle Einsichten gewinnen, die eine systematische Beschreibung und historische Einordnung des klassischen Autoreninterviews sowie der Welt der Sekundärkommunikation erlauben.
Aktualisiert: 2023-04-17
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'Bleiben Sie bei mir, wir schwätzen noch ein wenig.'
Goethe zu Eckermann, 15. Juni 1828.
Das Werkstattgespräch hat Konjunktur im Kulturbetrieb der Gegenwart. Mit großer Selbstverständlichkeit wird es eingesetzt, um aus den Erzählungen von Künstlern auf ihre Verfahrensweisen zu schließen. Immer wieder scheint es einen direkten Zugang zum künstlerischen Schaffen zu versprechen.
Florian Kessler rekonstruiert für das literarische Schreiben, was derartige Annäherungen an Kunst und Künstler bewirken können. Er beschreibt Werkstattgespräche als Formationen, bei denen ein Erfahrungsaustausch in Gang gesetzt wird und durch die Hinterfragung der Produktionsweisen anderer etwas für die eigene Produktion zu lernen ist. Kessler untersucht so unterschiedliche Gesprächsmodelle wie die von Johann Peter Eckermann mit Johann Wolfgang Goethe, François Truffaut mit Alfred Hitchcock, Alexander Kluge mit Heiner Müller sowie von Heinz Ludwig Arnold mit zahlreichen Autoren der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Dabei bezieht Kessler die Bedingungen seines eigenen Schreibens konsequent in seine Analyse mit ein.
Aktualisiert: 2022-03-02
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August Wilhelm Schlegel (1767-1845) ist eine der zentralen Figuren der deutschen Romantik; seine Bedeutung für die deutsche Geistesgeschichte kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er hat als Kritiker und Theoretiker der deutschen Literatur über die Romantik hinaus wichtige Impulse gegeben. Als Gelehrter steht Schlegel am Beginn der Entwicklung vieler der heute etablierten geisteswissenschaftlichen Disziplinen. Eine der wirkungsmächtigsten Bühnen Schlegels sind seine Vorlesungen, die er zunächst als Privatgelehrter in Berlin, in Wien, schließlich in Bonn als Professor für Literatur und Kunstgeschichte hält.
Gerade die frühen Vorlesungen zur Ästhetik - die Jenaer »Vorlesungen über philosophische Kunstlehre« (1798/99) und die Berliner »Vorlesungen über schöne Literatur und Kunst« (1801-04) - gehören zu den bedeutendsten theoretischen Texten der deutschen Romantik. Schelling lobte darin »die reinen und objectiven Züge, mit denen so viele Ideen gleichsam in einer allgemein gültigen Form auch für die Reflexion ausgesprochen« werden.
Der innerhalb der auf sechs Bände angelegten »Kritischen Ausgabe der Vorlesungen« Schlegels erscheinende Kommentarband II/2 ergänzt die Textbände I und II/1 und er-schließt den Kosmos von Schlegels frühen Vorlesungen. Er enthält bisher zum größten Teil unbekannte Mitschriften und Dokumente, einen gründlichen textkritischen Kommentar und ausführliche Sacherläuterungen. Ein Literaturverzeichnis sowie ein Sach- und ein Namenregister runden den Band ab.
Aktualisiert: 2023-04-24
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