Österreicher kennen sich aus mit Heimkehr, auch Anschluss geheißen. Peter Porsch stammt aus Österreich. Und 1990 lebte er in der DDR. Also in jenem Staat, der angeschlossen wurde, obgleich die Propaganda das damals nicht so nannte. Seit dreißig Jahren nun lebt er in einem Land, das er sich nicht gewählt hat. Weshalb er behauptet, dass das aktuelle Leben sein drittes sei. Darum nennt Porsch die autobiografischen Begebenheiten, von denen er im Buch erzählt, auch Geschichten aus seinen ersten zwei Leben. Die sind unterhaltsam und sehr erhellend. Denn sie haben einen höchst politischen Subtext. Die Zeit in der DDR hat er nämlich nicht nur genutzt, das Lesen zwischen den Zeilen zu erlernen. Er kann nun auch zwischen den Zeilen schreiben.
Aktualisiert: 2021-01-21
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Dr. med. Michael Burgkhardt, Arzt, Politiker und Bürger aus Leipzig hat sich in diesem "dritten anderen Arztbuch" auf seine Studienzeit von 1968 bis 1975 in Leipzig konzentriert und dabei die Aktivitäten zum Medizinerfasching in den Mittelpunkt gestellt. Das scheint auch von allgemeinem Interesse zu sein, weil ein wesentlicher Teil der Mitschriften und Manuskripte von den damaligen „Ermittlungsorganen“ eingezogen wurden.
Gerade die Faschingslieder und die Büttenreden sind wohl auch von kulturhistorischem Interesse, weil sie auf einen ganz besonderen Zeitgeist schließen lassen und über Traditionen berichten, die ansonsten unwiederbringlich vergessen und verloren sind. Wenn man die Motivation der damaligen Faschingsmacher zu ergründen versucht, wird es nicht gelingen, den Studenten staatsumstürzlerische Ziele nachzuweisen. Es ging in erster Linie um Spaß und das Ausprobieren, ob man staatlich gesetzte Grenzen der Moral und sozialistische Sitten überschreiten kann.
Neben den Aktivitäten zum Leipziger Medizinerfasching wird aber auch über den 1969er „Studentensommer“ (Autobahnbau Leipzig-Dresden), Rettungsschwimmereinsätze an der Ostsee und weitere studentische Umtriebe berichtet.
Das Buch ist keine wissenschaftliche Publikation, aber auch kein Roman. So stimmen zwar die Daten, die Abläufe und die einzelnen Veranstaltungen, aber die Figuren des Handelns wurden überwiegend verfremdet. Lediglich die Namen der Lehrenden sind selbstverständlich korrekt wiedergegeben und in Fußnoten noch einmal erläutert, damit die Spätgeborenen unter den Lesern sich orientieren können.
Aktualisiert: 2022-09-05
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Am 2. Dezember 2009 blickt die Universität Leipzig auf ihren 600. Gründungstag zurück. Ein seither faktisch ununterbrochener Lehrbetrieb erlaubt damit die Rückschau auf immerhin 1.200 Semester an dieser Alma mater.
Gegründet von aus Prag kommenden Studenten im Jahre 1409, und damit die zweitälteste Universität Deutschlands, gewann die in Lehrinhalten und -methoden zunächst durch die Scholastik bestimmte Bildungsstätte rasch an Bedeutung. Im geistigen Klima des Humanismus und der lutherischen Reformation erlebte sie tiefgehende Veränderungen und Umgestaltungen, die in eine notwendige und fruchtbare Erneuerung mündeten und die Universität Leipzig zu einer der modernsten ihrer Zeit machten. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte erfuhr sie eine immer engere Anbindung an den Staat und wuchs als sächsische Landesuniversität in zweierlei Hinsicht: Zum einen wurden die Fakultäten durch die Spezialisierung der Wissenschaften und das Aufkommen neuer Disziplinen einem Differenzierungsprozess unterworfen, der neue Lehrstühle entstehen ließ, zum anderen dehnte sich die Universität geographisch zunehmend über ihren angestammten Bereich im Stadtzentrum hinaus aus.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die Alma mater lipsiensis ihre größte Blüte, die nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Aufstieg Leipzigs zu einer Metropole von europäischer Geltung stand. International anerkannte Wissenschaftler und Denker wirkten als Lehrkräfte an altehrwürdigen und neu etablierten Lehrstühlen und befestigten den Ruf der Leipziger Universität als Bildungsstätte von Weltrang. Nach der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts, die für die Universität als Institution und für ihre Angehörigen bis dahin ungekannte Diskontinuitäten und tiefe Einschnitte bedeutete, konnte sich die Hochschule nach 1990 wieder einen Platz unter den führenden akademischen Einrichtungen des Landes zurückerobern und verbindet heute das traditionell breite Fächerangebot mit zukunftsorientierter Innovationsförderung.
Unter Leitung des Historikers Manfred Rudersdorf legt eine Kommission nach mehrjähriger Arbeit eine Universitätsgeschichte vor, die, orientiert an den Maßstäben heutiger Historiographie zu den höchsten Schulen, gestützt auf ein reiches Quellenmaterial und eine breit gefächerte archivalische Überlieferung, die Universität Leipzig in ihrer inneren Entwicklung, in den Beziehungen zur nationalen und internationalen Wissenschaft und zu Partnern in aller Welt sowie in ihren Einbindungen in die Stadt und das Land zeigt.
Das Werk „Geschichte der Universität Leipzig 1409 bis 2009“ gliedert sich in fünf Bände. Die Bände 1 bis 3 stellen die Historie der wichtigsten sächsischen Universität von ihren Anfängen bis zur Gegenwart in chronologischer Folge ausführlich dar: „Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit 1409-1830/31“, „Das neunzehnte Jahrhundert 1830/31-1909“ und „Das zwanzigste Jahrhundert 1909-2009“. Die „Fakultäten, Institute und Zentrale Einrichtungen“ behandelt der aus zwei Halbbänden bestehende vierte Band, der damit Einzelentwicklungen nachgeht und die jeweilige fachwissenschaftliche Entfaltung in den Mittelpunkt rückt. Eine mit großzügigen Illustrationen versehene Präsentation der Bauten und Kunstschätze der Alma mater lipsiensis im Band 5 schließt die Ausgabe ab.
Die aufwendig gestaltete Edition gehört zu den repräsentativen Festgaben dieser bedeutsamen Feier des Jahres 2009 – für alle derzeitigen Mitarbeiter wie vormaligen Angehörigen, heutigen wie ehemaligen Studenten und Wissenschaftler und alle Freunde und Förderer ein unentbehrliches Werk und eine bereichernde Lektüre.
Aktualisiert: 2020-01-17
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Im Kontext des Kalten Krieges und des ihn maßgeblich prägenden Konkurrenzkampfes zwischen der Bundesrepublik und der DDR nahmen die Hohen Schulen beider Länder als Ausbildungsstätten der künftigen Eliten einen zentralen Platz ein. Die Karl-Marx-Universität Leipzig, nach der hauptstädtischen Humboldt-Universität die zweitgrößte ostdeutsche Alma mater und erklärte Kaderschmiede der Partei- und Staatsführung, wurde dabei in den siebziger Jahren systematisch zu einem Machtinstrument der SED entwickelt. Damit einher ging die umfassende Durchdringung aller Bereiche der Universität durch das "Schild und Schwert der Partei", das Ministerium für Staatssicherheit.
Elise Catrain analysiert eingehend den Apparat der Geheimpolizei und dessen Überwachungspraxis an der Leipziger Universität in den innenpolitisch relativ stabilen Jahren zwischen dem erstickten "Prager Frühling" und der Geburt der polnischen Solidarność-Bewegung und illustriert wichtige Details mit einer Reihe von Fallbeispielen. Während dieser Zeit trugen der regelmäßige offizielle Austausch der Universitätsleitung mit der Staatssicherheit und das sich immer filigraner entwickelnde Netz der Inoffiziellen Mitarbeiter dazu bei, jedwede politische Opposition und auch sonstige Normabweichungen im Keim zu ersticken. Das bislang so nicht bekannte Maß der Überwachung der ausländischen Studierenden leistete hierzu ebenfalls einen erheblichen Beitrag.
Catrains Untersuchung profitierte von den wissenschaftlichen Forschungen aus Anlass des 600. Gründungsjubiläums der Universität Leipzig und bildet mit deren Fortführung und gestützt auf die umfassende Quellenausschöpfung einen künftighin unverzichtbaren Baustein zu deren Historie.
Aktualisiert: 2021-12-29
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