Hinter den Kulissen

Hinter den Kulissen von Gutjahr-Löser,  Peter
In der mittlerweile über sechshundert Jahre währenden Geschichte der Universität Leipzig hat es neben Phasen der relativen Ruhe und selbst Stagnation auch immer Abschnitte weitreichender Umwälzungen und stürmischer Entwicklungen gegeben. Doch vermutlich war nie zuvor innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums ein so tiefgehender Umbruch zu bewältigen wie Anfang der neunziger Jahre des zurückliegenden Jahrhunderts, als die 1990 vollzogene deutsche Einheit die sofortige und konsequente Integration der Universität in die bundesdeutschen administrativen und wissenschaftlichen Rahmenbedingungen erforderte. Neben unumgänglichen gravierenden institutionellen Wandlungen und einer umfassenden personellen Neuausrichtung galt es, einem gänzlich veränderten Wissenschaftsverständnis, das auf den Fundamenten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung basiert, den Weg zu ebnen. Im Ensemble aller hier zu leistenden Arbeiten fiel dem Kanzler der Universität – eine Funktion, die im Augenblick des Wandels noch nicht einmal existierte – eine Schlüsselrolle zu. Der Autor resümiert in dem hier vorgelegten Buch sein Erleben in dem eineinhalb Jahrzehnte ausgeübten Amt aus rückschauender Perspektive umfassend, faktenreich und mit unzähligen Details versehen. Den bislang existierenden Veröffentlichungen zur Geschichte der Universität Leipzig, die sich nicht selten auf die sogenannte Königsebene konzentrieren, wird hier ein Band an die Seite gestellt, der die zuweilen dramatischen Entwicklungen an der Alma mater lipsiensis zu jener Zeit anschaulich, faszinierend und zuweilen mit viel Humor lebensnah schildert.
Aktualisiert: 2023-04-27
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»Wer verliert, das ist noch gar nicht ausgemacht.«

»Wer verliert, das ist noch gar nicht ausgemacht.« von Berthold,  Werner
Werner Berthold (15. September 1923 – 8. April 2017), von 1973 bis 1989 Inhaber des – bislang einzigen deutschen – Lehrstuhls für Geschichte der Geschichtswissenschaft an der Karl-Marx-Universität Leipzig, gehörte zu den namhaftesten Intellektuellen in der DDR. Dass das von ihm vertretene Fach sich innerhalb der historischen Wissenschaften zu einer selbständigen Disziplin entwickelte und in der Ausbildung von zwei Generationen von Historikern und Geschichtslehrern gänzlich neue Perspektive zu gewinnen vermochte, war wesentlich seinen Initiativen zu verdanken. Auch international ist der Durchbruch des Faches Historiographiegeschichte – markant hier die Konstituierung einer internationalen Kommission für Geschichte der Geschichtswissenschaft beim Welthistorikerverband CISH im Jahr 1980 – eng mit seinem Namen verbunden. Dabei war Werner Berthold eine akademische Karriere keineswegs vorgezeichnet. Vielmehr gehörte der Leipziger Arbeitersohn jener Generation an, die nach einer Kindheit in der Weimarer Republik die wichtigsten Jahre der Jugend und des frühen Erwachsenendaseins in der Zeit des Nationalsozialismus absolvierten und als Soldaten mit den Kriegsgeschehnissen direkt konfrontiert waren. Dieses Erleben erforderte nach Ende des Zweiten Weltkrieges neben einer gründlichen Selbstprüfung in den meisten Fällen ihre fundierte Entscheidung über den weiteren Lebensweg, wobei Werner Berthold sich hier für eine umfassende wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung entschied, die schließlich in eine Laufbahn als gediegener Wissenschaftler und beliebter Hochschullehrer mündete. Nach seiner Emeritierung war es ihm ein zentrales Anliegen, die eigene Biographie aufrichtig und umfassend zu rekapitulieren und zu reflektieren – ihn leitete der unbedingte Glaube an die Möglichkeit, mit wahrhaftigen Erinnerungen Nachgeborenen eine hoch zu schätzende intellektuelle Wegzehrung an die Hand zu geben. Aus seiner Feder entstand so eine individuelle Rückschau auf ein Leben im bewegten 20. Jahrhundert, die Zeugnis ablegt von der souveränen Bewährung selbst in heftigsten Turbulenzen, wobei die Leipziger Universitäts- und Stadt-sowie die Wissenschaftsgeschichte in besonderem Maße von diesem Rückblick profitieren werden.
Aktualisiert: 2022-10-20
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Eberhard Leibnitz (1910-1986) und die Chemie Mitteldeutschlands in Forschung und Lehre

Eberhard Leibnitz (1910-1986) und die Chemie Mitteldeutschlands in Forschung und Lehre von Stottmeister,  Ulrich
Der „Wissenschaftspark“ in der Leipziger Permoserstraße und die „Hochschule Merseburg“ gehören heute zu den leistungsfähigsten Forschungs- und Bildungseinrichtungen Mitteldeutschlands. Obwohl beide Institutionen in hohem öffentlichen Ansehen stehen, ist ihre Gründungsgeschichte kaum bekannt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht der Chemiker Eberhard Leibnitz (1910-1986). Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete dieser herausragende Wissenschaftler und Organisator in Leipzig unter schwierigen Bedingungen ein neues naturwissenschaftliches Forschungszentrum. Ebenso maßgeblich prägte er das Profil der Merseburger Technischen Hochschule für Chemie, die er als erster Rektor leitete. Chemische Forschung bedeutete in den Anfangsjahren der DDR neben exzellenter fachlicher Arbeit auch ein hohes Maß an Improvisationsvermögen. Gemeinsam mit seinen engagierten Mitarbeitern gelangte Leibnitz zu international beachteten Forschungsergebnissen, die über ihren wissenschaftlichen Wert hinaus auch deshalb beeindrucken, weil sie den eher hinderlichen als fördernden staatlichen Eingriffen in den Forschungs- und Lehrbetrieb abgewonnen waren. Bislang unbeachtete Archivalien auswertend, rekonstruiert diese Studie die berufliche Karriere von Leibnitz, in der sich in vielfältigen Brechungen die deutsche Geschichte der 1930er bis 70er Jahre spiegelt, und eröffnet neue Einsichten in das widersprüchliche Verhältnis zwischen naturwissenschaftlichen Institutionen der DDR und ideologischen Führungsansprüchen von Parteifunktionären.
Aktualisiert: 2019-01-03
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