Ethnographie des Sprachwechsels

Ethnographie des Sprachwechsels von Sasse,  Hans-Jürgen, Sommer,  Gabriele, Vossen,  Rainer
Die vorliegende Studie zum Sprachkontakt zwischen Siyeyi und Setswana beschreibt die Auswirkungen des allmählichen Sprachwechsels der Yeyi zum Setswana, der offiziellen und Nationalsprache Botswanas. Die Yeyi bilden mit etwa 25.000 Menschen die größte ethnische Gruppe im sprachlich heterogenen Ngamiland im Nordwesten der Republik Botswana. Ungefähr zwei Drittel der Yeyi sollen heute ihre eigene Sprache (Siyeyi) zugunsten des Setswana, der Nationalsprache Botswanas, aufgegeben haben. Das Phänomen des Sprachwechsels wird als Anpassungsstrategie der Yeyi an die sich seit der Unabhängigkeit Botswanas vollziehenden gesellschaftlichen Veränderungen verstanden. Die Grundlage bilden zwei Detailstudien in Yeyi-dominierten Ortschaften in Ngamiland (Seronga und Shorobe), während derer soziolinguistische Befragungen durchgeführt und sprachliche Daten erhoben wurden. Dem theoretischen Teil der Arbeit folgt die Darstellung des heutigen Umfeldes der Yeyi-Sprachgemeinschaft, ihrer Geschichte sowie Merkmalen des Sprachverhaltens und sprachlicher Variation im Siyeyi der verschiedenen zweisprachigen Sprechergenerationen. *** This ethnography of language shift among the Yeyi people of Ngamiland, who are gradually giving up their language Siyeyi in favour of Setswana, Botswana’s national language, comprises three parts. Firstly, the relevant socioeconomic, sociocultural, and historical factors that triggered off and accompanied the language shift process among the Yeyi are dealt with. Secondly, the sociolinguistic situation within two Yeyi speech communities (Seronga and Shorobe) is described and analysed. Of primary interest in this regard are language attitudes, changes in speech behaviour, and patterns of language acquisition of both contact languages, Siyeyi and Setswana. Thirdly, the situation of individual (bilingual) speakers is taken into account which is determined by the historical developments and the governmental language policy. The latter favours the numerically dominant Tawana ethnic group and their language Setswana officially, in compliance with the ideology of vernacularization, not excluding assimilation processes of minority languages. The work contains an extensive summary in English, exposing further the discussed contact-induced language change. *** Die folgenden Werke zu Sprachkontaktphänomenen, Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit sind ebenfalls in unserem Programm erschienen: „Codeswitching in Gambia – Eine soziolinguistische Untersuchung von Mandinka, Wolof und Englisch in Kontakt. With an English Summary“, ISBN 978-3-927620-24-7. “Fading Delimitations – Multilingual Settlements in a Convergence Area. Case Studies from Nigeria”, ISBN 978-3-89645-904-6. “Inheritance, Contact, and Change in Two East African Languages”, ISBN 978-3-89645-270-2. "Language Change under Multilingual Conditions – Case Studies from Africa", ISBN 978-3-89645-724-0. “Language Contact and Language Change in Ethiopia”, ISBN 978-3-89645-258-0. “Language Contact, Language Change and History Based on Language Sources in Africa”, ISBN 978-3-89645-093-7. „Sprachwandel durch Sprachkontakt am Beispiel des Nubischen im Niltal“, ISBN 978-3-927620-26-1. “When Languages Meet – Language Contact and Change in West Africa”, ISBN 978-3-89645-257-3.
Aktualisiert: 2023-05-31
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Grazer Linguistische Monographien 42

Grazer Linguistische Monographien 42 von Norbert,  Boretzky
Allgemeines Romani hat bekanntlich einen sehr begrenzten ererbten Wortschatz, der ohne große Verluste von Generation zu Generation weitergegeben worden ist. Unter Erbwortschatz versteht man gewöhnlich die aus dem Indischen stammenden Elemente, aber ererbt im weiteren Sinne sind auch frühe vor-europäische und spätere europäische Lehnschichten, also iranische, armenische, griechische und später slavische, rumänische und weitere Schichten, sofern letztere nicht Übernahmen aus aktuellen Kontaktsprachen darstellen. Der voreuropäische Wortschatz hält sich sicher weit unter 1000 Wortwurzeln, der aus europäischen Sprachen stammende lässt sich nicht so leicht benennen bzw. zählen, da er für verschiedene Dialekte verschieden umfangreich ist. Alle Dialekte in Europa ent-halten griechische Etyma und wohl auch mindestens einige Slavismen1, aber die Zahlen schwanken hier bedeutend. Dies hat mit der Geschichte der Roma von ihrer Ankunft an in Europa bis etwa zum 16. bis 17. Jahrhundert zu tun, als Romagruppen sich auf Migrationen befanden, vom Südosten grosso modo nach Norden bis Nordwesten, vielleicht in der Art, dass die weiter nördlich sitzenden Gruppen eher in ihre späteren Wohngebiete gelangt sind als die südlicheren.Wir wissen aus Erfahrung, dass die Roma die erste bzw. wichtigste Kontaktsprache gut beherrschen, die Kenntnis früherer Kontaktsprachen bei ihnen aber in der Regel bald abnimmt, sobald der Kontakt abreißt. Dabei schwinden nicht alle Wörter aus letzteren, ein gewisser Teil bleibt erhalten und geht in einen erweiterten Erbwortschatz über. Griechische Elemente findet man in allen Dialekten, einige slavische auch, aber die Existenz anderer Elemente ist davon abhängig, mit welchen Völkern die jeweiligen Roma-Gruppen in Kontakt kamen, in welchen Ländern sie lebten. Es ist charakteristisch für die Roma, dass sie nur einen begrenzten Anteil solcher "Kontaktwörter" bewahren, die anderen aber durch Wörter der neuen Kontaktsprache ersetzen. [...]
Aktualisiert: 2021-12-31
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Ethnographie des Sprachwechsels

Ethnographie des Sprachwechsels von Sasse,  Hans-Jürgen, Sommer,  Gabriele, Vossen,  Rainer
Die vorliegende Studie zum Sprachkontakt zwischen Siyeyi und Setswana beschreibt die Auswirkungen des allmählichen Sprachwechsels der Yeyi zum Setswana, der offiziellen und Nationalsprache Botswanas. Die Yeyi bilden mit etwa 25.000 Menschen die größte ethnische Gruppe im sprachlich heterogenen Ngamiland im Nordwesten der Republik Botswana. Ungefähr zwei Drittel der Yeyi sollen heute ihre eigene Sprache (Siyeyi) zugunsten des Setswana, der Nationalsprache Botswanas, aufgegeben haben. Das Phänomen des Sprachwechsels wird als Anpassungsstrategie der Yeyi an die sich seit der Unabhängigkeit Botswanas vollziehenden gesellschaftlichen Veränderungen verstanden. Die Grundlage bilden zwei Detailstudien in Yeyi-dominierten Ortschaften in Ngamiland (Seronga und Shorobe), während derer soziolinguistische Befragungen durchgeführt und sprachliche Daten erhoben wurden. Dem theoretischen Teil der Arbeit folgt die Darstellung des heutigen Umfeldes der Yeyi-Sprachgemeinschaft, ihrer Geschichte sowie Merkmalen des Sprachverhaltens und sprachlicher Variation im Siyeyi der verschiedenen zweisprachigen Sprechergenerationen. *** This ethnography of language shift among the Yeyi people of Ngamiland, who are gradually giving up their language Siyeyi in favour of Setswana, Botswana’s national language, comprises three parts. Firstly, the relevant socioeconomic, sociocultural, and historical factors that triggered off and accompanied the language shift process among the Yeyi are dealt with. Secondly, the sociolinguistic situation within two Yeyi speech communities (Seronga and Shorobe) is described and analysed. Of primary interest in this regard are language attitudes, changes in speech behaviour, and patterns of language acquisition of both contact languages, Siyeyi and Setswana. Thirdly, the situation of individual (bilingual) speakers is taken into account which is determined by the historical developments and the governmental language policy. The latter favours the numerically dominant Tawana ethnic group and their language Setswana officially, in compliance with the ideology of vernacularization, not excluding assimilation processes of minority languages. The work contains an extensive summary in English, exposing further the discussed contact-induced language change. *** Die folgenden Werke zu Sprachkontaktphänomenen, Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit sind ebenfalls in unserem Programm erschienen: „Codeswitching in Gambia – Eine soziolinguistische Untersuchung von Mandinka, Wolof und Englisch in Kontakt. With an English Summary“, ISBN 978-3-927620-24-7. “Fading Delimitations – Multilingual Settlements in a Convergence Area. Case Studies from Nigeria”, ISBN 978-3-89645-904-6. “Inheritance, Contact, and Change in Two East African Languages”, ISBN 978-3-89645-270-2. "Language Change under Multilingual Conditions – Case Studies from Africa", ISBN 978-3-89645-724-0. “Language Contact and Language Change in Ethiopia”, ISBN 978-3-89645-258-0. “Language Contact, Language Change and History Based on Language Sources in Africa”, ISBN 978-3-89645-093-7. „Sprachwandel durch Sprachkontakt am Beispiel des Nubischen im Niltal“, ISBN 978-3-927620-26-1. “When Languages Meet – Language Contact and Change in West Africa”, ISBN 978-3-89645-257-3.
Aktualisiert: 2021-09-20
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Strukturelle und pragmatische Verwendungsmuster im bilingualen Sprachgebrauch bei Jugendlichen

Strukturelle und pragmatische Verwendungsmuster im bilingualen Sprachgebrauch bei Jugendlichen von Westergaard,  Astrid
Mehrsprachigkeit gehört in der globalen Welt von heute eher zur Regel als zur Ausnahme. In der deutschen Minderheit nördlich der deutsch-dänischen Grenze finden wir eine Gruppe Menschen, die mit mehr als einer Sprache aufwachsen und in ihrer Kommunikation von mehreren Sprachen Gebrauch machen. Typisch für die Mehrsprachigkeit in dieser Region ist, dass Familien- und Schul- oder Institutionssprache nur selten übereinstimmen. Das sprachliche Ziel der Institutionen der Minderheiten ist es, ihren Schülern eine muttersprachähnliche Kompetenz in der Minoritäts- und Majoritätssprache zu vermitteln. Gleichzeitig sollen die Schüler die Sprachen funktional trennen. Ziel der Minderheiten ist also ein doppelter Monolingualismus. Doch wie gehen Jugendliche mit ihrer Mehrsprachigkeit und dieser von außen auferlegten Norm um? Und was geschieht, wenn nah verwandte Sprachen miteinander in Kontakt treten? Im Mittelpunkt stehen Schüler im Alter von 12-14 Jahren, die eine Minderheitenschule besuchen. Das Forschungsinteresse gilt einerseits den Sprachgebrauchsmustern des einzelnen Schülers in der bilingualen Sprechergruppe. Andererseits werden in dieser Untersuchung auch der gruppenspezifische Sprachgebrauch sowie gruppeninterne Sprachnormen analysiert. Die Untersuchung beschäftigt sich mit der bilingualen Kompetenz und Performanz der Schüler. Sie kann somit in zwei Gebiete untergliedert werden, mit sprachstrukturellen Vorkommnissen auf der einen und der pragmatischen Verwendung der Sprachen sowie nicht sprachlichen Faktoren, die für die Sprachverwendung des einzelnen eine Rolle spielen auf der anderen Seite. Das Buch dient sowohl als Beitrag zur Sprachkontaktforschung, indem es strukturelle Analysen und Interpretationen von sprachlichen Phänomenen liefert, die lexikalische, phonologische oder strukturelle Elemente aus mehr als einer Sprache beinhalten. Gleichzeitig trägt das Buch aber auch dazu bei Mehrsprachigkeit und pragmatischen Sprachgebrauch bei Jugendlichen analysierend darzustellen, indem aufgezeigt wird, wie der einzelne bilinguale Sprecher seine strukturell definierbaren kontaktlinguistischen Merkmale einsetzt, um seine interaktiven und kommunikativen Absichten auszudrücken, und ob und wie er durch sprachliche Wahlen eine bikulturelle Identität markiert. Weiter wird aufgezeigt, dass diese sprachlichen Ausdrucksweisen nicht nur auf spontanen individuellen Wahlmöglichkeiten basieren, sondern teilweise auch Teil einer gruppeninternen Sprachnorm sind, die die Verwendung der bilingualen Strategien beeinflusst.
Aktualisiert: 2019-12-20
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