Kurze Geschichte der deutschen Science Fiction Kurzgeschichte 1871 – 1919 Band I

Kurze Geschichte der deutschen Science Fiction Kurzgeschichte 1871 – 1919 Band I von Münch,  Detlef
Die 1. umfassende Bestandsaufnahme der deutschen Science Fiction Kurzprosa für den Zeitraum 1871 - 1919 in mehr als 1050 Einzelnachweisen von 300 Autoren belegt in eindrucksvollen Statistiken, dass am Anfang der Gattung im deutschsprachigen Raum nicht der abenteuerliche Zukunftserfinderroman á la Jules Verne Pate stand, sondern in den 1870er Jahren die spekulativ-philosophische Kurzgeschichte und die gesellschaftskritische Zukunftssatire von Kurd Laßwitz, Gisbert Pniower und Julius Stinde die Science Fiction in Deutschland begründeten. Mit „Moderne Märchen und Zukunftsbilder“, „Bilder aus der Zukunft“ und „Die Opfer der Wissenschaft“ publizierte dieses frühe utopische Dreigestirn bereits in den 1870er Jahren sogar schon die ersten SF-Story-Sammlungen. So war es die oft nur minimalistisch literarisch ausgeführte technische Zukunftsskizze von nur wenigen Seiten, die die Science Fiction noch vor dem späteren SF-Roman-Boom um die Jahrhundertwende in Deutschland und Österreich bereits in den 1880er Jahren in Tageszeitungen und Zeitschriften etablierte. Schon früh wurde hier als „Utopia in minima maxima“ ein äußerst innovativer Höhepunkt generiert mit komplexen „Zukunftsbildern“, in denen oft die Keime ganzer SF-Bibliotheken angelegt waren, die dann erst später im 20. Jahrhundert literarisch realisiert wurden. Danach waren es in den 1890er Jahren meistens anonyme und heute längst vergessene Autoren (darunter einige wenige Autorinnen wie Bertha v. Suttner und Franziska v. Kapff-Essenther) sowie vor allem Ferdinand Groß, Max Haushofer, Paul Scheerbart und Hermann Löns, seit 1902 dann Gustav Meyrink, Hans Dominik, Carl Grunert und Rudolf Martin sowie später Salomo Friedlaender, die die genuine deutsche SF in der Kurzprosa als gesellschaftskritische, technikdidaktische oder spekulativ-philosophische Variante bis 1919 facettenreich weiterentwickelten und zahlreiche Genrehybride kreierten. Andere Autoren degradierten sie hingegen nach 1905 immer häufiger zur rein humoristisch-amourösen oder abenteuerlichen Unterhaltungslektüre um eine singuläre Zukunftserfindung – oftmals auch mit einem bellizistischen oder antifeministischen Duktus. Trotzdem konnte das weitverbreitete Vorurteil, dass die nationalistische Kriegsutopie die deutsche Science Fiction vor 1914 maßgeblich geprägt hätte, anhand der tatsächlichen Publikationszahlen widerlegt werden. Der 1. Weltkrieg beendete dann abrupt die weitere Entwicklung der Science Fiction in der Kurzprosa, sodass nach 1919 fortan der Roman u.a. als technisch-politischer Zukunftsroman das Genre in Deutschland dominierte, wofür Hans Dominik, der erst durch seine derartigen Romane in Millionenauflage zum SF-Bestsellerautor wurde, paradigmatisch stehen kann. Inhalt von Band I: Zur Erforschung der frühen deutschen Science Fiction Vom Nullpunkt der deutschen SF 1871 bis ins Jahr 1919 Die deutschen Zukunftsstädte um 1900 Die 1870er Jahre Die 1880er Jahre Die 1890er Jahre Von der Jahrhundertwende bis 1914 Die Weltkriegsjahre 1915 - 1919 Vom Naturwissenschaftlichen Märchen zur Science Fiction Erste Theorien der Science Fiction Frühe Kritik an der SF als „Technischer Chiliasmus“ Die Schundliteraturkampagne 1910 - 1916 gegen die SF Aktuell lieferbare deutsche SF-Kurzprosa 1871 - 1919
Aktualisiert: 2023-01-12
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Kurze Geschichte der deutschen Science Fiction Kurzgeschichte 1871 – 1919 Band II

Kurze Geschichte der deutschen Science Fiction Kurzgeschichte 1871 – 1919 Band II von Münch,  Detlef
Band II enthält eine umfassende Rezeption ausgewählter SF-relevanter Zeitschriften und Jahrbücher mit 40 utopischen Illustrationen seit 1844 u.a. zu Retortenbabys, geklonten Menschen, miozänen Anthropoiden, einem Asteroiden-Selbstentdecker, diversen Automatenmenschen, einer Weltzerstörungsmaschine uvm. sowie 44 Coverabbildungen sämtlicher SF-Anthologien und Sammelbände mit Science Fiction seit 1873. Inhalt von Band II: Frühe illustrierte SF in den „Fliegende Blätter“ seit 1844 Innovative SF in der Wiener Familienzeitschrift „An der schönen blauen Donau“ 1886 - 1891 Erotische SF in der frivolen Zeitschrift „Caviar“ 1887 - 1891 SF und Kriegsutopien in „Das Neue Universum“ und anderen Knabenbüchern seit 1884 SF in der „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens“ SF-Sammelbände SF-Anthologien SF-Heftserien
Aktualisiert: 2023-01-12
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Hans Dominik „Der Prophet der Technik“ und seine militärisch-politischen Antizipationen 1903 – 1934 für das 21. Jahrhundert

Hans Dominik „Der Prophet der Technik“ und seine militärisch-politischen Antizipationen 1903 – 1934 für das 21. Jahrhundert von Münch,  Detlef
Wer heute Putin, Kim Jong-un, Assad, Erdogan, Xi Jinping und Trump verstehen will, sollte Hans Dominiks US-Präsidentendiktator Cyrus Stonard, den Mongolenführer Toghon-Khan, den Großkalifen Abdurrhaman und den psychotischen Turi Chan aus den 1920er Jahren kennen. Hans Dominik (1872 - 1945), der mit 16 Zukunftsromanen produktivste und mit fast 3 Millionen verkauften Büchern schon vor 1945 meistgelesene deutsche Science Fiction Autor, galt in Deutschland seit den 1920er Jahren als „der Prophet der Technik“. In seinem zukunftsbelletristischen Werk von 1903 - 1934 hat er tatsächlich erstaunliche politische und militärische Prognosen, Antizipationen und Prophezeiungen für das 21. Jahrhundert gemacht, die heute entweder eingetroffen sind oder schon in Kürze wahr werden könnten. In Dominiks 21. Jahrhundert sind neue Weltordnungen mit verfeindeten Machtblöcken, einem Vereinten Europa und pankontinentalen, islamischen und chinesischen Zukunftsreichen entstanden, die im historischen und zeitgeschichtlichen Kontext betrachtet werden. So wird ein reicher Erkenntnisgewinn zur Weltgeschichte der letzten 100 Jahre bis heute und ein denkwürdiger Ausblick auf die nächsten Jahrzehnte offenbart. Dabei stellt sich dann zwangsläufig die Frage: Sind Dominiks größenwahnsinnige politisch-militärische Führer wie der US-Präsidentendiktator Cyrus Stonard, der Mongolenführer Toghon-Khan, der Kalif Abdurrhaman oder der psychotische Turi Chan die Putins, Kim Jong-uns, Assads, Erdogans, Xi Jinpings und Trumps von heute? Die intellektuell-barbarische Zukunftswelt mit Massenvernichtungswaffen in der Hand von größenwahnsinnigen Psychopathen und Kriegstreibern in Russland, China, den USA und dem Islamischen Staat, die Dominik in den 1920er Jahren antizipiert hat – es scheint tatsächlich die Welt von heute zu sein. Dominiks Zukunftswaffen der 1920er Jahre wie Atombomben, Langstreckenraketen, Stratosphärenbomber, Klimamanipulation (Künstliche Kälte, Feuerstürme), Teleenergie-, Unsichtbarkeits- oder Telepathiestrahlen mit Mind Control wurden teilweise schon im 2. Weltkrieg realisiert, harren noch ihrer Entwicklung oder werden besser nie Wirklichkeit. Sein 1927 antizipierter, von Russland geführter weltweiter Atomkrieg ist zum Glück nicht eingetroffen, und Dominiks US-Präsidentendiktator Cyrus Stonnard ist 1955 so wie Trump 2020 von seinen eigenen Leuten wieder abgesetzt bzw. abgewählt worden. Ob es Erdogan mit seiner "5 statt 3 Kinder"-Europapolitik gelingen wird, wie 1926 Dominiks Großkalifen Abdurrhaman, ein panislamisches Reich bis Spanien zu etablieren, wird dagegen wohl erst das Ende des 21. Jahrhunderts offenbaren. Das südafrikanische Apartheidregime wollte Dominik mit seinem genialen schwarzen Kaiser Augustus Salvator schon 1925 abschaffen, was dann doch erst Nelson Mandela 1994 gelang. Den Aufstieg von China als rücksichtslose Weltmacht war für Dominik in seinem belletristischen Werk ein ständiges Menetekel, das heute angesichts eines, wie von Dominik antizipiert, zerstrittenen Europas, eines militärisch aggressiven Russlands und einer psychotischen Großmacht USA wirtschaftlich bereits Realität ist und später wohl auch militärisch beginnend in Taiwan einzutreffen scheint. Ebenfalls wird analysiert, dass 4 seiner SF-Romane unter die NS-Zensur fielen, da sie der zukünftigen NS-Politik zu nahekamen. Dominik, der in seinen Romanen den NS-Staat und das Führerprinzip komplett ignoriert hat, könnte jedoch mit seinen weitverbreiteten Zukunftswaffenromanen unbeabsichtigt die deutsche Bevölkerung für die Wunderwaffenpropaganda der Nationalsozialisten 1944/45 empfänglich gemacht haben. Inhalt: Zum dominkprophetischen Geleit Einführung in die Zukunftsprosa von Hans Dominik Hans Dominik über „seine technischen Zukunftsromane“ Deutschland und Dominiks Antizipationen vor dem 1. Weltkrieg Die Welt und Dominiks Antizipationen zwischen den Weltkriegen Dominik unter der NS-Zensur Wenn Science Fiction zukünftiger NS-Politik zu nahe kam Dominiks Wunderwaffen Die Welt heute und Dominiks Zukunftsvisionen Wie Science Fiction 1944/45 die Wirklichkeit manipulierte Textnachweise Literatur
Aktualisiert: 2022-09-15
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Russland als Gefahr des Weltfriedens in den militärischen und politischen Antizipationen der Kriegsutopien von Rudolf Martin 1906 – 1910

Russland als Gefahr des Weltfriedens in den militärischen und politischen Antizipationen der Kriegsutopien von Rudolf Martin 1906 – 1910 von Münch,  Detlef
Ausführlich wird das aviatische und bellizistische utopische Werk 1906 - 1910 von Rudolf Martin (1867 - 1939), einem unehrenhaft entlassenen Regierungsrat aus dem Reichsinnenministerium, im historischen und zeitgeschichtlichen Kontext analysiert. Erstaunliche Vorhersagen zum 1. und 2. Weltkrieg sowie zur aktuellen Weltlage im Jahr 2022, sein unerschütterlicher Glauben an die ethische Kraft der Technik und Aviatik, die die Menschheit auf „eine höhere Stufe des Daseins“ heben sollten, machen eine detaillierte Beschäftigung mit einer umstrittenen Persönlichkeit des Deutschen Kaiserreichs heute besonders sinnhaft. Denn Rudolf Martin divergierte in der Maxime „si vis pacem para bellum“ stets zwischen einer propagierten Kriegsnotwendigkeit mit massiver Aufrüstung („Der Wille zum Weltkrieg allein sichert den Weltfrieden!“) und einem aus der Luft gegriffenen deutschen Friedensreich „Aerotopia“ von Berlin bis Bagdad mit multikultureller Gesellschaft sowie einem europäisierten Islam. Für Rudolf Martin kam nebst seinem Heimatland Deutschland, dem er die Suprematie in einem Vereinten Europa prophezeite, vor allem Russland eine besondere geopolitische Bedeutung in der Zukunft zu. So antizipierte er 1906 - 1910 für das damalige zaristische Russland 3 alternative Entwicklungslinien für die Zukunft, die von erstaunlich aktueller Relevanz seit 1991 bis im Jahr 2022 sind. Entweder führt eine friedliche Revolution zu Demokratie, Wirtschaftswachstum und Wohlstand oder eine blutige Revolution etabliert ein Terrorregime, das einen Diktator wie Stalin oder Putin generiert, der Russland als ständige Gefahr des Weltfriedens in den Gegensatz zu einem u.a. mit der Ukraine Vereinten Europa und die USA stellt. Fiktiv war es seinerzeit bei Martin Deutschland, das u.a. die von einem autokratischen Russland besetze Republik Ukraine (damals Ruthenien) durch seine Luftwaffe befreit, während Russland international isoliert wird und nach einem Staatsbankrott in Einzelrepubliken zerfällt. Nur in einem demokratischen Russland, das im 21. Jahrhundert ein souveräner Bestandteil der „Vereinigten Staaten von Europa“ ist und mit den USA verbündet in geopolitischer Rivalität zu China steht, sah Martin einen Garant für Frieden und Freiheit sowie die wahrscheinlichste Antizipation für die Unmöglichkeit eines zukünftigen Krieges in Europa.
Aktualisiert: 2022-12-15
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Johann Joseph Polt, Julius von Voß und Wilhelm Hauff als Begründer der technischen Kriegsutopie in der deutschen Literatur 1800 – 1827

Johann Joseph Polt, Julius von Voß und Wilhelm Hauff als Begründer der technischen Kriegsutopie in der deutschen Literatur 1800 – 1827 von Münch,  Detlef
Von 1800 - 1827 hat sich die utopische Antizipation, dass der kommende Zukunftskrieg ein technischer Krieg werden würde, in der deutschen Literatur manifestiert. Johann Joseph Polt legte 1800 den Krieg mit Luftgeschwadern und Luftbomben erst in das 23. Jahrhundert, während der heute nur noch als Märchendichter bekannte Wilhelm Hauff 1827 ganz im Bann des gegen Napoleon 1813/14 erfolgreich vereinigten europäischen Heeres einen Luft- und U-Boot-Krieg eines mit Russland gemeinsam agierenden Europas als „Krieg der Kontinente“ gegen einen US-Diktator führt. Der preußische Offizier Julius von Voß hat hingegen 1810 einen globalen Luft- und U-Bootkrieg, der mit unglaublichen innovativen militärischen Zukunftstechnologien im Jahr 2100 zwischen einem auch mit Russland Vereinten Europa erst gegen Afrika und dann mit diesem Kontinent vereint gegen Asien/China geführt wird, antizipiert. Zudem setzte er auch schon eine künftige chemische und biologische Kriegsführung (Stickgase und Pesterreger) ein. In den folgenden Jahrzehnten fehlen technische Kriegsutopien weitgehend in der deutschen Literatur, von Marginalia abgesehen, wie bei Hermann Marggraf 1845, der ebenfalls einen Krieg gegen die immer mehr Staaten sich einverleibende USA mit Europa prophezeite. Auch Kurd Laßwitz schilderte 1869 einen aus wirtschaftlichen Gründen geführten modernen Luftkrieg von China gegen die USA im Jahr 2271 und 1873 wurde zeitnah die französische Bombenkriegsutopie „Die Revanche anno 1882“ wohl als erste ausländische Kriegsutopie ins Deutsche übersetzt. Angesichts der aktuellen Weltlage erscheinen die teilweise mehr als 200 Jahre alten Zukunftskriegsvisionen erstaunlich aktuell. Die frühen deutschen Kriegsutopien 1800 - 1869 einte das Narrativ, dass der nächste Krieg ein technischer Krieg werden würde, der die bisherigen Kriege an Grausamkeit und Kriegsopfern weit übertreffen wird und deshalb für die Zukunft geächtet werden müsste.
Aktualisiert: 2022-12-15
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Der Weltkrieg im Jahre 1909

Der Weltkrieg im Jahre 1909 von Martin,  Rudolf, Münch,  Detlef
Rudolf Martin hat in seinem Zukunftskriegsroman "Der Weltkrieg in den Lüften" 1909 den 1. Weltkrieg für das Jahr 1916 antizipiert mit einem erfolgreichen Blitzkrieg Deutschlands und Österreich-Ungarns gegen Frankreich, England und Rußland. Diese seinerzeit nur in 2000 Exemplaren aufgelegte, heute extrem seltene Kriegsutopie wird jetzt erstmalig nach 110 Jahren als ein bemerkenswertes Zeitdokument wiederveröffentlicht, wie seinerzeit die militärischen und politischen Eliten in Deutschland von der Machbarkeit eines deutschen Blitzsieges in einem als unvermeidbar angesehenen Weltkrieg überzeugt waren, und kann heute als ein Alternativweltroman gelesen werden, in dem Deutschland den 1. Weltkrieg gewonnen hat. Damit liegt das (flug)utopische Werk von Rudolf Martin 1906 - 1910 jetzt komplett in 4 Bänden vor. Kapitelübersicht: 1. Der neue Kanzler 2. In Friedrichshafen 3. Das Bombardement von Paris 4. Die große Luftschlacht 5. Durch die Sperrforts 6. Im Sommer 1916 7. Die Drachenflieger von Le Mans 8. Vor der Entscheidung 9. Englands Seeherrschaft wankt 10. Die Landung einer deutschen Armee in England 11. Die große Seeschlacht 12. Die große Landschlacht 13. Die Eroberung Londons Nachwort zu "Der von Rudolf Martin 1909 auf das Jahr 1916 projektierte Weltkrieg - eine realistische Antizipation des 1. Weltkriegs?"
Aktualisiert: 2021-02-06
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Am deutschen Flugwesen soll die Welt genesen

Am deutschen Flugwesen soll die Welt genesen von Münch,  Detlef
Anlässlich seines 151. Geburtstages am 1. Juni 2018 wird erstmals das aviatische und bellizistische utopische Werk von Rudolf Martin (1867 - 1919), einem unehrenhaft entlassenen Regierungsrat aus dem Reichsinnenministerium, bio-bibliographisch umfassend analysiert. Erstaunliche Vorhersagen zum 1. und 2. Weltkrieg und sein unerschütterlicher Glaube an die ethische Kraft der Aviatik, die die Menschheit auf „eine höhere Stufe des Daseins“ heben sollte, machen auch angesichts der aktuellen Weltlage die erstmalige detaillierte Beschäftigung mit einer umstrittenen Persönlichkeit des Deutschen Kaiserreichs, die zwischen propagierter Kriegsnotwendigkeit und seinem aus der Luft gegriffenen deutschen Friedensreich „Aerotopia“ von Berlin bis Bagdad mit multikultureller Gesellschaft und einem europäisierten Islam schwankte, heute besonders notwendig. Inhalt: Der Regierungsrat Rudolf Martin und sein Werk im historischen Kontext vor dem 1. Weltkrieg Transformation von der Kriegsutopie zum Alternativweltroman Nie wieder Krieg – Martins Vermächtnis? Die ethische Kraft der Aviatik Martins aus der Luft gegriffenes Deutsches Weltreich von Berlin bis Bagdad Das Leben in Martins Aerotopia von A bis Z Martins militärisch-politische Antizipationen, die tatsächliche Historie und die Welt heute Illustrierte Bibliographie
Aktualisiert: 2022-03-08
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Aerotopia. Das Deutsche Weltreich von Berlin bis Bagdad im Zeitalter d

Aerotopia. Das Deutsche Weltreich von Berlin bis Bagdad im Zeitalter d von Martin,  Rudolf, Münch,  Detlef
Der 1906 geschriebene Roman Berlin - Bagdad war von dem preußischen Regierungsrat Rudolf Martin (1867 - 1919) als eine militärisch-politische aeronautische Utopie angelegt, mit der er eine zukünftige Realität generieren wollte, zum einen für eine massive Luftrüstung des Kaiserreichs und einen kurzdauernden Weltkrieg im Jahre 1916, an dessen siegreichem Ende ein friedliches Deutsches Weltreich von Berlin bis Bagdad mit einer aeronautisch orientierten multikulturellen Gesellschaft bis zum Jahre 1930 etabliert werden sollte. Heute liest er sich im Rückblick auf die tatsächliche vergangene Realität des 20. Jahrhunderts jedoch mehr wie der Roman einer Alternativwelt, in der Deutschland den 1. Weltkrieg gewonnen hat und die Welt gegen ein aggressives Russland aviatisch befriedet. So prophezeit Martin 1906 einen 2. russisch-japanischen Krieg im März 1913, der vom zaristischen Russland erneut verloren wird, worauf es zur Revolution kommt und ein Terrorregime etabliert wird, das später Polen, die Ukraine (damals Ruthenien) und das Baltikum annektiert. Daraufhin erklärt das Deutsche Reich am 19. April 1916 Russland den Krieg und siegt mit ihrer überlegenen Luftwaffe in einem 22-tägigen Blitzkrieg mit der verbündeten Türkei. Nach Friedenschluss wird ein deutscher Staatenbund von Berlin bis Bagdad gegründet und der Pangermanismus führt die Welt bzw. ein Vereintes Europa und das mittlere Eurasien vom Baltikum mit der Ukraine bis zur Schweiz und den Nahen Osten mit der Türkei in den 1930er Jahren aviatisch in einer Art Aerotopia zu Frieden, Fortschritt und Wohlstand, der jedoch von einem weiterhin militärisch aggressiven russischen Diktator bedroht wird. Berlin – Bagdad ist weniger ein Zukunftskriegsroman, sondern geriert sich vielmehr als eine pangermanische Staatsutopie, in der die Menschheit aviatisch zu einem fortschrittlicheren Dasein befreit werden soll. Wohl auch deshalb attestierte kein geringerer als H. G. Wells dem Roman 1908 den Wert „eines „glänzendes Zukunftsbuches“. Keine andere Utopie der Kaiserzeit hat die Sehnsucht vieler Deutscher nach einem pangermanischen Deutschen Weltreich von Berlin bis Bagdad und ihre pseudopazifizierende Überzeugung, dass am deutschen Wesen die Welt genesen soll, derart paradigmatisch und bildgewaltig umgesetzt wie der Roman Berlin – Bagdad, der heute angesichts der aktuellen Weltlage immer noch Mahnung sein kann, wohin derartige politisch-militärische Allmachtphantasien führen können – in 2 reale Weltkriege. Doch auch von Martins durch das Flugwesen antizipierter friedlichen, multikulturellen Gesellschaft mit einem toleranten Islam und einem befriedeten Nahen Osten sind wir heute noch himmelweit entfernt. Die heutige Faszination an der Utopie Berlin – Bagdad auch mehr als 100 Jahre nach der Erstpublikation liegt in ihrer transhistorischen Bedeutung mit dem damaligen zeitgeschichtlichen Kontext des Verfassers um 1906, seinen teils prophetischen Antizipationen für die Zukunft der Jahre 1913 - 1945, dem Vergleich mit der tatsächlichen, erschreckenden Vergangenheit dieses Zeitraums, der aktuellen, unerfreulichen Gegenwart, die von einem Weltfrieden immer noch weit entfernt ist, und einer, wenn auch unwahrscheinlichen, jedoch immer noch denkbaren Zukunft seiner durchaus sympathischen eurasischen Friedensvision begründet.
Aktualisiert: 2022-03-08
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Die militärischen und politischen Prophezeiungen von Hans Dominik 1903 – 1934 für das 21. Jahrhundert

Die militärischen und politischen Prophezeiungen von Hans Dominik 1903 – 1934 für das 21. Jahrhundert von Münch,  Detlef
Wer Kim Jong-un, Assad, Erdogan, Xi Jingping, Putin und Trump verstehen will, sollte Hans Dominiks US-Präsidentendiktator Cyrus Stonard, den Mongolenführer Toghon-Khan, den Kalifen Abdurrhaman und den psychotischen Turi Chan aus den 1920er Jahren kennen. Hans Dominik (1872 - 1945), der mit 16 Zukunftsromanen produktivste und mit fast 3 Millionen verkauften Büchern schon vor 1945 meistgelesene deutsche Science Fiction Autor, hat in seinem belletristischen Werk von 1903 - 1934 erstaunliche politische und militärische Prognosen, Antizipationen und Prophezeiungen für das 21. Jahrhundert gemacht, die heute entweder eingetroffen sind oder schon in Kürze Realität werden könnten. In Dominiks 21. Jahrhundert sind neue Weltordnungen mit verfeindeten Machtblöcken, einem Vereinten Europa und pankontinentalen, islamischen Zukunftsreichen entstanden, die im historischen und zeitgeschichtlichen Kontext betrachtet werden. So wird ein reicher Erkenntnisgewinn zur Weltgeschichte der letzten 100 Jahre bis heute und ein denkwürdiger Ausblick auf die nächsten Jahrzehnte offenbart. Dabei stellt sich dann zwangsläufig die Frage: Sind Dominiks größenwahnsinnige politisch-militärische Führer wie der US-Präsidentendiktator Cyrus Stonard, der Mongolenführer Toghon-Khan, der Kalif Abdurrhaman oder der psychotische Turi Chan die Kim Jong-uns, Assads, Erdogans, Xi Jingpings, Putins und Trumps von heute? Die intellektuell-barbarische Zukunftswelt mit Massenvernichtungswaffen in der Hand von Psychopathen, die Dominik in den 1920er Jahren antizipiert hat - es scheint tatsächlich die Welt von heute zu sein. Dominiks Zukunftswaffen der 1920er Jahre wie Atombomben, Langstreckenraketen, Stratosphärenbomber, Klimamanipulation (Künstliche Kälte, Feuerstürme), Teleenergie-, Unsichtbarkeits- oder Telepathiestrahlen wurden schon im 2. Weltkrieg realisiert, harren noch ihrer Entwicklung oder werden besser nie Wirklichkeit. Sein 1927 antizipierter, von Russland geführter weltweiter Atomkrieg ist zum Glück nie eingetroffen, und ob Trump wie Dominiks US-Präsidentendiktator Cyrus Stonnard 1955 von seinen eigenen Leuten wieder abgesetzt wird, muss die Zukunft zeigen. Ob es Erdogan mit seiner "5 statt 3 Kinder"-Europapolitik gelingen wird, wie 1926 Dominiks Kalifen Abdurrhaman, ein panislamisches Reich bis Spanien zu etablieren, wird dagegen wohl erst das Ende des 21. Jahrhunderts offenbaren. Das südafrikanische Apartheidregime wollte Dominik mit seinem genialen schwarzen Kaiser Augustus Salvator schon 1925 abschaffen, was dann doch erst Nelson Mandela 1994 gelang. Der Aufstieg Chinas als europafeindliche Weltmacht war für Dominik in seinem belletristischen Werk als "Gelbe Gefahr" ein ständiges Menetekel, das heute angesichts, wie von Dominik antizipiert, einem zerstrittenen Europa, einem politisch und militärisch aggressiven Russland und einer psychotischen Großmacht USA zunächst wirtschaftlich und später wohl auch militärisch einzutreffen scheint. Inhalt: Deutschland und Dominiks Antizipationen vor dem 1. Weltkrieg Die Welt und Dominiks Antizipationen zwischen den Weltkriegen Dominiks Zukunftswaffen Die Welt heute und Dominiks Prophezeiungen der 1920er Jahre Wie Science Fiction 1944/45 die Wirklichkeit manipulierte Stichwortverzeichnis: Zukunftsreiche: Afrikanisches Kaiserreich Britisches Großreich Chinesisch-Japanisches Großreich Deutsches Kolonialreich Europa, Vereintes Islamisches Reich Russland Südafrikanische Union USA Zukunftskriege: Atomkrieg Biologischer Krieg Chemischer Krieg Drohnenkrieg Ökologischer Krieg Öl- und Rohstoffkrieg Raketenkrieg Rassenkrieg Telepathischer Krieg U-Bootkrieg Zukunftswaffen: Atombombe Giftgas-Drohne Klimamanipulation Langstreckenrakete (Lufttorpedo) Pestbombe Seuchenserum Stratosphärenbomber Teleenergiestrahler Telepathie-Strahlen U-Boot-Flugzeug Unsichtbarkeits-Strahlen
Aktualisiert: 2022-10-02
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Die Schlacht von Verdun und die Bombardierung von Berlin im Jahre 1910

Die Schlacht von Verdun und die Bombardierung von Berlin im Jahre 1910 von Martin,  Rudolf, Münch,  Detlef
Der Regierungsrat im Reichsinnenministerium Rudolf Martin (1867 - 1919) ist durch seine beiden großen bellizistischen Zukunftsromane Berlin - Bagdad und Der Weltkrieg in den Lüften 1907/09 als berüchtigter Militarist vor dem 1. Weltkrieg bekannt, dessen visionäre Prophetie jedoch von H. G. Wells gelobt wurde und ihn selbst wohl zu seinem "The War in the Air" 1908 inspiriert hatte. Die Schlacht von Verdun wurde schon 1910 geschlagen und die 1. Flächenbombardierung von Berlin mit 12.000 Lufttorpedos durch russische Luftschiffe mit 41.000 Toten und 70.000 Verletzten ist nicht 1943 - 45, sondern schon 1916 erfolgt, wenn die Prophezeiungen von Rudolf Martin, die er in seinen weitgehend unbekannten Zukunftskriegsnovellen von 1906 - 1910 dargelegt hat, schon früher eingetroffen wären. Sein von 1916 - 1931 prognostiziertes Deutsches Weltreich von Berlin bis Bagdad ist hingegen nicht verwirklicht worden, während seine für das Jahr 2009 antizipierte Vision eines friedlichen Vereinten Europas der heutigen Realität doch recht nahe gekommen ist. Wer diese 13 Luftkriegsutopien liest, wundert sich nicht mehr, dass eine auch literarisch dermaßen militärisch-aggressive Stimmung, die einen Weltkrieg als unbedingte Notwendigkeit zum Vorteil von Deutschland propagiert, unweigerlich zu einem Weltkrieg führen musste. Interessant ist auch zu sehen, wie Martin sich Berlin mit 6 Millionen Einwohnern und die Welt nach dem Friedensschluss vorstellte unter der Maxime „Am deutschen Flugwesen, soll die Welt genesen“: "Keinem Beobachter vom Jahre 1920 kann es entgehen, daß die Luftschiffahrt auf die gesamte Bevölkerung des deutschen Reiches einen sehr günstigen, verjüngenden Einfluß ausgeübt hat. Der schnelle, lebhafte Verkehr über ganz Europa, Asien und Afrika hinweg gibt reiche Anregung für Geist und Gemüt und bringt Frische, Gesundheit, Welterfahrung und Weltbildung in die Heimat; daher erscheint die hauptstädtische Bevölkerung im Jahre 1920 durchschnittlich gesünder, kräftiger, mutiger, gebildeter, sprach- und weltgewandter als im Jahre 1908." Inhalt: 1906 Bombardement der Stadt Berlin durch Luftschiffe 1906 Das deutsche Weltreich von Berlin bis Bagdad 1906 Die Welt im Jahre 1930 1908 Der Luftkrieg der Zukunft 1908 Berlin im Jahre 1920 1908 Im Luftautomobil von Berlin bis Peking 1910 Das Todeslos 1910 Kampf zwischen Linienschiffen und Luftschiffen (Graf Bernstorff) 1910 Gefecht zwischen deutschen und französischen Motorluftfahrzeugen im Kriege bei Verdun 1910 Ein Luftkreuzer vom Gewitter überrascht 1910 Das Luftgespenst 1945 1910 Die Schlacht von Lowestoft (F. Walworth Brown) 1910 Der Krieg in 100 Jahren Rudolf Martin und seine Kriege vor dem 1. Weltkrieg Bibliographie
Aktualisiert: 2021-02-06
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Bomben auf den Eiffelturm. Deutsche Kriegs- und Antikriegsutopien vor dem 1. Weltkrieg

Bomben auf den Eiffelturm. Deutsche Kriegs- und Antikriegsutopien vor dem 1. Weltkrieg von Berendt,  P., Grunert,  Carl, Hoffmann,  Oskar, Klaussmann,  Anton Oskar, Lübbert,  Ernst, Münch,  Detlef, Schaberschul,  Max, Stein,  Adolf, Suttner,  Bertha von
Der 1. Weltkrieg wurde bis zum Juli 1914 schon literarisch geschlagen, meistens mt der Diktion den zukünftigen Krieg mittels eines letzten schrecklichen Krieges mit Elektro-Wunderwaffen, Serum- Kriegsführung, Flugdrachen, Aeroplanmutterschiffen, Bombendrohnen, Luft-Schutzschilden, F-Strahlen u.a. Zukunftskriegstechniken zu verhindern. Erstaunlich ist allerdings dann doch, wie viel von diesen Utopien schon wenige Jahre danach 1914 - 1918 tatsächlich eingetroffen ist. Die grausige Vision des 1913 mit deutschen Fliegerbomben zerstörten Eiffelturms ist nur in einer Illustration, aber zum großen Glück nie in der Realität passiert. Von trauriger Aktualität dürfte auch die Vision von P. Berendt sein, in der ein islamischer "Herr der Lüfte" 1922 die europäische Kultur vernichten will, was jedoch von einer Frau verhindert wird. Erschreckend zu sehen ist, dass schon vor mehr als 100 Jahren so eindringlich vor dem künftigen Kriegsgrauen gewarnt wurde und wie wenig das bis heute genutzt hat. Inhalt: 1903 Anton Oskar Klaußmann Das Ende der Luftschiffahrt 1903 Hans Dominik Der Serumkrieg gegen China 1907 Carl Grunert Im Fluge zum Frieden 1908 Anton Oskar Klaußmann Der Luftkrieg der Zukunft 1908 Oskar Hoffmann Die Ouvertüre zum Weltkrieg 1909 N.N. Der Krieg der Zukunft 1910 Bertha von Suttner Der Frieden in 100 Jahren 1911 N.N. In den Lüften über den Sperrforts 1912 N.N. Der Todessturz. Aus der letzten Seeschlacht der Erde 1913 P. Berendt Der Herr der Lüfte 1913 Adolf Stein Die Luftschlacht zum ersten Mobilmachungstage 1914 N.N. Die Zerstörung eines Riesenluftschiffes
Aktualisiert: 2021-02-06
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