Treffen sich zwei Künstler

Treffen sich zwei Künstler von Fengel,  Martin, Till,  Milen
Das Lachen stellt sich von selbst ein! John Cage trägt Alfred Stieglitz im Oberstübchen, Theo Baargeld trifft auf eine naserümpfende Louise Bourgeois, Yves Klein schaut zu George Grosz hinauf, Gisèle Freund und Georg Ehrlich umarmen sich zärtlich, während Julian den Erwin Wurm im Schnabel trägt. Über 100 Künstler hat Milen Till (*1984) als Wort-Paare mit einander kombiniert, und Martin Fengel (*1964) hat diesen zeichnerisch Gesichter und Posen verliehen. Die Zusammenarbeit der beiden Münchner Künstler stellt dieses wunderbare Taschenbuch nun erstmals gesammelt vor. Was so spielerisch daherkommt und zum Schmunzeln verleitet, hält aber auch überraschende Einsichten parat. Wie weit tragen die Namen der Künstler in die Welt hinaus? Wäre etwas anderes aus ihnen geworden, hätten sie sich nicht für ein Pseudoynm entschieden? Ist das Zustandekommen des einen oder anderen Treffens völlig undenkbar? Und wären wir heute nicht um einiges bereichert, wenn es tatsächlich stattgefunden hätte? Ausstellung: Galerie Jo van de Loo, München, 12.–20.12.2014
Aktualisiert: 2018-12-27
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Sarah Ortmeyer – Internationalismus

Sarah Ortmeyer – Internationalismus von Ortmeyer,  Sarah
Der Neffen drei Es darf durchaus als ein internationales Phänomen gelten, wie sich die Geschichten eines gewissen Herrn Duck aus Entenhausen in der Welt verbreitet haben. Heute scheint unstrittig, und das bestätigt der informative Blog von Andreas Platthaus auf FAZnet vom 8. April 2010, dass die Neffen dieser genialen Figur der Comicserie ihre Namen der deutschen Übersetzerin Erika Fuchs zu verdanken haben. Sie war es, welche die Überlegungen 1951 ausschlug, die dänischen Spardosenbezeichnungen Rip, Rap und Rup – so wie etwa in Island geschehen, dort heißen unsere Neffen Ripp, Rapp und Rupp – als Namen für die kleinsten der Familie Duck zu übernehmen. Erika Fuchs blieb, laut Andreas Platthaus, bei der Wahrheit, bei Tick, Trick und Track, denn, so Platthaus weiter, »die deutschen Hefte haben schließlich die Wahrheit gepachtet«. Auch das vielleicht ein Wesenszug des Internationalismus, Deutsche haben immer recht. Daneben aber gibt es ja noch eine beziehungsweise viele andere Welten, und diese simple Wahrheit macht Sarah Ortmeyer mit ihrem genialen Buch auf sehr humorvolle Weise klar; eine kleine Auswahl: Knatte, Fnatte, Tjatte (Schweden), Kwik, Kwek, Kwak (Niederlande), Bulik, Dulik, Kulik (Tschechien) …
Aktualisiert: 2020-03-29
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Jürgen Naber: Stops

Jürgen Naber: Stops von Heidbrink,  Henriette, Naber,  Jürgen
Wie man quasi an so einem unansehnlichen Ding vorbei Landschaftsfotografie machen kannImmer wieder werden künstlerische Ansätze radikal in Frage gestellt, machen sich junge Künstler auf, Sehgewohnheiten und Vertrautes über den Haufen zu werfen. ­Jürgen Naber arbeitet als Werbe­fotograf. Mit dem vorliegenden Projekt »Stops«, das Buswartehäuschen in Norwegen zeigt, legt der ­Kölner ­Fotograf sein erstes ­Fotobuch vor. Der berühmte ­Berliner Galerist Rudolf Springer war es, der Michael Schmidt beim ersten Durchblättern seiner Mappe vor Jahrzehnten gesagt hatte, »das ist langweilig, das ist gut, das nehm’ ich« und ihm eine Ausstellung ausrichtete. Ähnlich geht es einem mit der Serie »Stops« von Jürgen Naber, die Bushäuschen sind banal, vermitteln den Eindruck als stünden sie einfach überall nur so herum. Sie rufen ­dadurch natürlich das wohlbekannte Schema der Seria­lität auf, doch wer sich in der Betrachtung vertieft, kann auch noch entdecken, »wie man quasi an so einem unansehn­lichen Ding vorbei Land­schafts­­foto­grafie machen kann« – so ­Jürgen Naber. Das beinhaltet die Umkehrung des enzyklopädischen Gedankens dokumentarischer ­Fotografie und ist ein intelligenter Ausweg aus der ­Falle ­Serialität. Zudem sind so die ­lähmenden Effekte jener in die künstlerische Foto­grafie zurückdrängenden Schule ver­mieden, die in den letzten ­Jahren immer mehr darauf zu verfallen scheint, zwar nicht den Pinsel zu schwingen, aber immer ­eifriger an den Pixeln zu drehen.
Aktualisiert: 2023-03-23
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Haroon Mirza: hrm 199 Ltd.

Haroon Mirza: hrm 199 Ltd. von Mader,  Rachel, Martinez,  Chus, Mirza,  Haroon, Reimann,  Beate, Wetzel,  Roland
Atmosphärische Installationen Haroon Mirzas atmosphärische Installationen sind durch Sound und Rhythmus getragen, von ihnen durchsetzt. Sie kombinieren Videos mit gefundenen Objekten, technischen Gebrauchsartikeln oder Vintage-Musik­möbeln. Haroon Mirzas Lust und Freude am Experiment bringt Bekanntes, u.a. auch die Werke von Kollegen, in neue, sich stetig entwickelnde und transformierende ­Zusammenhänge. »Häufig wähle ich mein Material nicht bewusst aus, es bietet sich von sich aus an und macht irgendwie von sich aus Sinn.« Das Buch zur ­bisher ­größten Einzelausstellung Haroon Mirzas stellt das ganze Spektrum seiner künstlerischen Arbeit mit neuen sowie bereits bekannten Arbeiten vor. Ausstellung: Museum Tinguely Basel: 10/6–6/9/2015
Aktualisiert: 2023-03-23
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Daß.Hab.Ich.Auch.Schon.Einmal.Gezeichnet

Daß.Hab.Ich.Auch.Schon.Einmal.Gezeichnet von Riek,  Peter
Suckfüll reloaded Der vorliegende Band dokumentiert die Auseinandersetzung des Zeichners Peter Riek mit der 1857 geborenen Psychiatriepatientin Barbara Suckfüll. Die einfache Bäuerin gebar sieben Kinder und führte ein normales Leben, bis sie begann „Telefonstimmen“ wahrzunehmen – der Anfang eines jahrelangen Klinikaufenthalts. Suckfüll verweigerte die Anstaltskleidung, wollte ihre Zelle niemals verlassen, nahm keinen Kontakt zu anderen Patienten auf, entwickelte aber in ihren Zeichnungen eine atemberaubende Eigenwelt. Nur wenige Blätter blieben davon in der Heidelberger Samllung Prinzhorn erhalten und bildeten den Ausgangspunkt für Peter Rieks über zwei Jahre andauernde künstlerische Beschäftigung mit Barbara Suckfüll. Entstanden sind über 300 Zeichnungen und Rauminstallationen in Reutlingen, Berlin, Ellwangen und Heidelberg. Peter Riek, geboren 1960, beschäftigt sich ausschließlich mit der Zeichnung. Seine abstrakt poetischen Arbeiten und Räume vermitteln eine eigentümlich beunruhigende Stille und besetzen eine wichtige Position in der Zeichnung der Gegenwart.
Aktualisiert: 2020-03-29
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