Geschichte als Argument in der Nachkriegsmedizin

Geschichte als Argument in der Nachkriegsmedizin von Neumann,  Birgit, Reulecke,  Jürgen, Topp,  Sascha
Etwa 300.000 psychisch erkrankte sowie geistig und körperlich beeinträchtigte Patienten wurden während des Zweiten Weltkriegs von Ärzten ermordet. Neben den massenhaften Zwangssterilisationen und medizinischen Menschenversuchen in Konzentrationslagern gehört diese Tatsache zu den prekärsten Vergangenheitsinhalten, mit denen es die deutsche Medizin seit 1945 zu tun hatte. In welchen historischen Konstellationen kam es dazu, dass NS-Euthanasie-Verbrechen in der Nachkriegsmedizin thematisiert wurden? Und welche Bedeutung wurde der Vergangenheit zugewiesen? Sascha Topp dokumentiert und analysiert anhand ausgewählter Beispiele von Medizinergruppen die Entwicklung von der teils systematischen Abwehr zur zumindest partiellen Verinnerlichung der prekären Vergangenheit in das ›kollektiv‹ geteilte ärztliche Selbstbild. Sein Buch steht damit im breiteren Kontext erinnerungskultureller Studien zum gesellschaftlichen Umgang mit Nationalsozialismus und Holocaust in Deutschland. Approximately 300 000 mentally retarded or psychologically disordered children, men and women were killed by German doctors as ‘life unworthy of living’ during the time of National Socialism, mainly in WW II. In post-war German medicine, besides the practice of forced mass sterilization and medical experimentation in context of the holocaust the euthanasia crimes are one of the most precarious aspects of the past. In case of dealing with Nazi euthanasia: which historical settings for representation can be identified and what meanings were given to these events in the course of remembrance? This study documents and analyses the variety of representations of national socialist euthanasia, using examples of several groups of German physicians after WW II until the first decade of 21st century. What can be found is a process of coming to terms with the past shifting from complete rejection up to at least partial internalization of the destabilizing contents of the past into the self-image and the ‘collective memory’ of the focused group of physicians. This book intends to contribute to the current research on memory cultures especially to cultural studies about German society dealing with the National Socialism and Holocaust.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Geschichte als Argument in der Nachkriegsmedizin

Geschichte als Argument in der Nachkriegsmedizin von Neumann,  Birgit, Reulecke,  Jürgen, Topp,  Sascha
Etwa 300.000 psychisch erkrankte sowie geistig und körperlich beeinträchtigte Patienten wurden während des Zweiten Weltkriegs von Ärzten ermordet. Neben den massenhaften Zwangssterilisationen und medizinischen Menschenversuchen in Konzentrationslagern gehört diese Tatsache zu den prekärsten Vergangenheitsinhalten, mit denen es die deutsche Medizin seit 1945 zu tun hatte. In welchen historischen Konstellationen kam es dazu, dass NS-Euthanasie-Verbrechen in der Nachkriegsmedizin thematisiert wurden? Und welche Bedeutung wurde der Vergangenheit zugewiesen? Sascha Topp dokumentiert und analysiert anhand ausgewählter Beispiele von Medizinergruppen die Entwicklung von der teils systematischen Abwehr zur zumindest partiellen Verinnerlichung der prekären Vergangenheit in das ›kollektiv‹ geteilte ärztliche Selbstbild. Sein Buch steht damit im breiteren Kontext erinnerungskultureller Studien zum gesellschaftlichen Umgang mit Nationalsozialismus und Holocaust in Deutschland. Approximately 300 000 mentally retarded or psychologically disordered children, men and women were killed by German doctors as ‘life unworthy of living’ during the time of National Socialism, mainly in WW II. In post-war German medicine, besides the practice of forced mass sterilization and medical experimentation in context of the holocaust the euthanasia crimes are one of the most precarious aspects of the past. In case of dealing with Nazi euthanasia: which historical settings for representation can be identified and what meanings were given to these events in the course of remembrance? This study documents and analyses the variety of representations of national socialist euthanasia, using examples of several groups of German physicians after WW II until the first decade of 21st century. What can be found is a process of coming to terms with the past shifting from complete rejection up to at least partial internalization of the destabilizing contents of the past into the self-image and the ‘collective memory’ of the focused group of physicians. This book intends to contribute to the current research on memory cultures especially to cultural studies about German society dealing with the National Socialism and Holocaust.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Geschichte der hessischen Ärztekammern 1887-1956

Geschichte der hessischen Ärztekammern 1887-1956 von Frings,  Lucas, Hafeneger,  Benno, Velke,  Marcus
Die Zeitläufte mögen sich ändern, Regierungsformen kommen und gehen – die organisierte Ärzteschaft verfolgte stets und beharrlich ihre Interessen, passte sich den herrschenden Umständen an und wusste ihre Spielräume geschickt zu nutzen. Der 60. Jahrestag der Gründung der heutigen Landesärztekammer Hessen war Anlass, die ersten 70 Jahre der Geschichte der hessischen Ärztekammern von den Anfängen im späten 19. Jahrhundert bis zur Gründung der heutigen Landesärztekammer als Körperschaft des öffentlichen Rechts im Jahre 1956 zu untersuchen. Deren Standesinteressen veränderten sich in diesem langen Zeitraum kaum: Immer ging es um Standesehre, Autonomie und das Postulat, ein „ethisch hochstehender“ und „verantwortungsbewusster Beruf“ zu sein. In der Zeit des Dritten Reiches wurde die hessische Ärzteschaft dabei zum Instrument der NS-Ideologie im Gesundheitsbereich. Die Autoren zeichnen im vorliegenden Band die Ereignisgeschichte der hessischen Ärztekammern nach und richten gleichzeitig den Blick auf Mentalitäten und Kontinuitäten, insbesondere im Übergang von der NS-Zeit in die junge Bundesrepublik Deutschland.
Aktualisiert: 2020-03-29
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Geschichte der hessischen Ärztekammern 1887-1956

Geschichte der hessischen Ärztekammern 1887-1956 von Frings,  Lucas, Hafeneger,  Benno, Velke,  Marcus
Die Zeitläufte mögen sich ändern, Regierungsformen kommen und gehen – die organisierte Ärzteschaft verfolgte stets und beharrlich ihre Interessen, passte sich den herrschenden Umständen an und wusste ihre Spielräume geschickt zu nutzen. Der 60. Jahrestag der Gründung der heutigen Landesärztekammer Hessen war Anlass, die ersten 70 Jahre der Geschichte der hessischen Ärztekammern von den Anfängen im späten 19. Jahrhundert bis zur Gründung der heutigen Landesärztekammer als Körperschaft des öffentlichen Rechts im Jahre 1956 zu untersuchen. Deren Standesinteressen veränderten sich in diesem langen Zeitraum kaum: Immer ging es um Standesehre, Autonomie und das Postulat, ein „ethisch hochstehender“ und „verantwortungsbewusster Beruf“ zu sein. In der Zeit des Dritten Reiches wurde die hessische Ärzteschaft dabei zum Instrument der NS-Ideologie im Gesundheitsbereich. Die Autoren zeichnen im vorliegenden Band die Ereignisgeschichte der hessischen Ärztekammern nach und richten gleichzeitig den Blick auf Mentalitäten und Kontinuitäten, insbesondere im Übergang von der NS-Zeit in die junge Bundesrepublik Deutschland.
Aktualisiert: 2020-03-29
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Geschichte als Argument in der Nachkriegsmedizin

Geschichte als Argument in der Nachkriegsmedizin von Neumann,  Birgit, Reulecke,  Jürgen, Topp,  Sascha
Etwa 300.000 psychisch erkrankte sowie geistig und körperlich beeinträchtigte Patienten wurden während des Zweiten Weltkriegs von Ärzten ermordet. Neben den massenhaften Zwangssterilisationen und medizinischen Menschenversuchen in Konzentrationslagern gehört diese Tatsache zu den prekärsten Vergangenheitsinhalten, mit denen es die deutsche Medizin seit 1945 zu tun hatte. In welchen historischen Konstellationen kam es dazu, dass NS-Euthanasie-Verbrechen in der Nachkriegsmedizin thematisiert wurden? Und welche Bedeutung wurde der Vergangenheit zugewiesen? Sascha Topp dokumentiert und analysiert anhand ausgewählter Beispiele von Medizinergruppen die Entwicklung von der teils systematischen Abwehr zur zumindest partiellen Verinnerlichung der prekären Vergangenheit in das ›kollektiv‹ geteilte ärztliche Selbstbild. Sein Buch steht damit im breiteren Kontext erinnerungskultureller Studien zum gesellschaftlichen Umgang mit Nationalsozialismus und Holocaust in Deutschland. Approximately 300 000 mentally retarded or psychologically disordered children, men and women were killed by German doctors as ‘life unworthy of living’ during the time of National Socialism, mainly in WW II. In post-war German medicine, besides the practice of forced mass sterilization and medical experimentation in context of the holocaust the euthanasia crimes are one of the most precarious aspects of the past. In case of dealing with Nazi euthanasia: which historical settings for representation can be identified and what meanings were given to these events in the course of remembrance? This study documents and analyses the variety of representations of national socialist euthanasia, using examples of several groups of German physicians after WW II until the first decade of 21st century. What can be found is a process of coming to terms with the past shifting from complete rejection up to at least partial internalization of the destabilizing contents of the past into the self-image and the ‘collective memory’ of the focused group of physicians. This book intends to contribute to the current research on memory cultures especially to cultural studies about German society dealing with the National Socialism and Holocaust.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Richtlinien der Bundesärztekammer

Richtlinien der Bundesärztekammer von Uhl,  Martin
Die Hochleistungsmedizin westlicher Industrienationen verfügt heute über vor etwa zwei Jahrzehnten noch ungeahnte Möglichkeiten. Diagnostische und therapeutische Verfahren der Biomedizin haben ärztliches Handeln an den Grundlagen und Grenzen menschlichen Lebens zum Gegenstand. Diese Entwicklung begründet einen hohen Normierungsbedarf. Allgemeine Regelungen zu berufswürdigem Verhalten in den Berufsordnungen der ärztlichen Selbstverwaltung vermögen längst nicht mehr, die auftretenden Konflikte und Fragen zu klären. Diese betreffen nicht allein die Ärzte, sondern sind von gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Dennoch steht der Parlamentsgesetzgeber in Deutschland dem bislang sehr zurückhaltend gegenüber. Vor diesem Hintergrund wurden von der Bundesärztekammer eine Vielzahl medizinischer (Muster-) Richtlinien veröffentlicht. Sie haben z. B. die assistierte Reproduktion, den somatischen Gentransfer oder die Pränataldiagnostik zum Gegenstand. Zu einem Teil werden diese von den Landesärztekammern zur Begründung ihrer berufsrechtlichen Verbindlichkeit im Rahmen ihrer Satzungsonomie übernommen. Der bei der Bundesärztekammer angesiedelte medizinische Sachverstand veranlasste auch den deutschen Parlamentsgesetzgeber, die Bundesärztekammer in die Gesetzgebung einzubeziehen. Im Transplantations- und Transfusionsgesetz existieren weitreichende Normierungsaufträge. Die Bundesärztekammer soll danach für zentrale Bereiche den jeweiligen "Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft" in Richtlinien feststellen. Das führte etwa dazu, dass in Deutschland entscheidende Kriterien zur Organvermittlung von der Bundesärztekammer in Richtlinien aufgestellt wurden. Diese Vielzahl rechtlich unterschiedlicher Richtlinien und die gesetzliche Einbeziehung der Bundesärztekammer unterzieht der Verfasser einer verfassungsrechtlichen Untersuchung. Ein Schwerpunkt liegt zum einen in der Ermittlung der Grenzen der Satzungsonomie der Landesärztekammern. Zum anderen prägt die Frage nach der demokratischen Legitimation der Bundesärztekammer die Untersuchung wesentlich. Dabei finden die konkreten Inhalte der Richtlinien starke Beachtung. Das Werk stellt ein praxistaugliches Handbuch für die ärztliche Selbstverwaltung dar.
Aktualisiert: 2019-12-20
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