Die so genannte geographische Weltzeituhr des Geographen Homann geht vom kopernikanischen Weltbild aus und stellt zunächst eine Idee dar. Sie wurde vor allem bekannt durch einen kolorierten Kupferstich von 1705, in dem das Konzept der Uhr ausführlich beschrieben wurde. Der Nürnberger Uhrmacher Zacharias Landteck hat sie dann nach dieser Vorgabe erbaut. Die Uhr kann als Mutter aller Weltzeituhren gelten und ist daher von immenser Bedeutung. Die Uhr ermöglicht es, zu jedem Zeitpunkt sowohl die eigene lokale Ortszeit als auch für einen beliebigen Ort der Erde dessen aktuelle Zeit oder dessen Mittagszeit abzulesen. Im Jahr 2005 gelang es dem Musée international d'horlogerie in La Chaux-de-Fonds, die Uhr zu erwerben. Das führte zu einer eingehenden Untersuchung, deren Ergebnisse detailliert bis hin zu den Zahnzahlen nun vorliegen. Das Planetarium von Ducommun entstand um 1817. Im Gegensatz zu Homann versucht François Ducommun mit dem ebenfalls zum Bestand des Musée international d'horlogerie gehörenden Planetarium den neuesten Stand der Wissenschaft nachzuzeichnen. Nachdem sich das kopernikanische Weltbild im Lauf des 18. Jahrhunderts durchgesetzt hatte, wurden zu didaktischen Zwecken Planetarien gebaut, um das heliozentrische System anschaulich zu vermitteln. Ludwig Oechslin untersucht eingehend, wer die Vorbilder für Ducommun waren und kommt hier auf Laplace, La Lande und Janvier. Dagegen schien Ducommun die im deutschsprachigen Raum von Philipp Matthäus Hahn oder Johann Georg Neßtfell vorgebrachten Lösungen nicht zu kennen. Angetrieben wird das Planetarium manuell durch eine seitliche Kurbel. Für die Erzeugung der komplexen Bewegungen benötigte Ducommun 5 separate Einzelgetriebe. Deren Aufbau und ihre Anordnung werden im Detail und mit allen Zahnzahlen sowie den sich daraus ergebenden Umlaufzeiten dokumentiert, ergänzt durch die für Ludwig Oechslin typischen Schnittzeichnungen. Das Planetarium enthält auch ein Kalenderwerk. Die technisch-mechanische Lösung, die Ducommun dabei fand, ist wohl einmalig. Sie berücksichtigt sämtliche Vorschriften des gregorianischen Kalenders inklusive der 400 Jahre-Regel. Der Autor des Werks gibt sich nicht mit einer perfekten Dokumentation der Uhr von Homann und des Planetariums von Ducommun zufrieden. Sein übergeordnetes Ziel ist es, den großen Entwicklungsbogen von der geistigen Idee des Kopernikus für ein heliozentrisches Weltbild bis hin zu einer konsolidierten und wissenschaftlich unterlegten Theorie darzulegen. Dies gelingt ihm eindrucksvoll anhand von weiteren Beispielen. Zusammenfassend gibt die vorliegende Dokumentation erstmalig einen fundierten Einblick in zwei herausragende Zeugnisse uhrmacherischen Könnens und der zugrundeliegenden Ideen bzw. Innovationen. Dem Leser ermöglicht das Werk außerdem dank der enormen geistigen Spannweite des Verfassers einen breiten Einblick in die damalige Weltsicht. (Dr. Bernhard Huber)
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die so genannte geographische Weltzeituhr des Geographen Homann geht vom kopernikanischen Weltbild aus und stellt zunächst eine Idee dar. Sie wurde vor allem bekannt durch einen kolorierten Kupferstich von 1705, in dem das Konzept der Uhr ausführlich beschrieben wurde. Der Nürnberger Uhrmacher Zacharias Landteck hat sie dann nach dieser Vorgabe erbaut. Die Uhr kann als Mutter aller Weltzeituhren gelten und ist daher von immenser Bedeutung. Die Uhr ermöglicht es, zu jedem Zeitpunkt sowohl die eigene lokale Ortszeit als auch für einen beliebigen Ort der Erde dessen aktuelle Zeit oder dessen Mittagszeit abzulesen. Im Jahr 2005 gelang es dem Musée international d'horlogerie in La Chaux-de-Fonds, die Uhr zu erwerben. Das führte zu einer eingehenden Untersuchung, deren Ergebnisse detailliert bis hin zu den Zahnzahlen nun vorliegen. Das Planetarium von Ducommun entstand um 1817. Im Gegensatz zu Homann versucht François Ducommun mit dem ebenfalls zum Bestand des Musée international d'horlogerie gehörenden Planetarium den neuesten Stand der Wissenschaft nachzuzeichnen. Nachdem sich das kopernikanische Weltbild im Lauf des 18. Jahrhunderts durchgesetzt hatte, wurden zu didaktischen Zwecken Planetarien gebaut, um das heliozentrische System anschaulich zu vermitteln. Ludwig Oechslin untersucht eingehend, wer die Vorbilder für Ducommun waren und kommt hier auf Laplace, La Lande und Janvier. Dagegen schien Ducommun die im deutschsprachigen Raum von Philipp Matthäus Hahn oder Johann Georg Neßtfell vorgebrachten Lösungen nicht zu kennen. Angetrieben wird das Planetarium manuell durch eine seitliche Kurbel. Für die Erzeugung der komplexen Bewegungen benötigte Ducommun 5 separate Einzelgetriebe. Deren Aufbau und ihre Anordnung werden im Detail und mit allen Zahnzahlen sowie den sich daraus ergebenden Umlaufzeiten dokumentiert, ergänzt durch die für Ludwig Oechslin typischen Schnittzeichnungen. Das Planetarium enthält auch ein Kalenderwerk. Die technisch-mechanische Lösung, die Ducommun dabei fand, ist wohl einmalig. Sie berücksichtigt sämtliche Vorschriften des gregorianischen Kalenders inklusive der 400 Jahre-Regel. Der Autor des Werks gibt sich nicht mit einer perfekten Dokumentation der Uhr von Homann und des Planetariums von Ducommun zufrieden. Sein übergeordnetes Ziel ist es, den großen Entwicklungsbogen von der geistigen Idee des Kopernikus für ein heliozentrisches Weltbild bis hin zu einer konsolidierten und wissenschaftlich unterlegten Theorie darzulegen. Dies gelingt ihm eindrucksvoll anhand von weiteren Beispielen. Zusammenfassend gibt die vorliegende Dokumentation erstmalig einen fundierten Einblick in zwei herausragende Zeugnisse uhrmacherischen Könnens und der zugrundeliegenden Ideen bzw. Innovationen. Dem Leser ermöglicht das Werk außerdem dank der enormen geistigen Spannweite des Verfassers einen breiten Einblick in die damalige Weltsicht. (Dr. Bernhard Huber)
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die so genannte geographische Weltzeituhr des Geographen Homann geht vom kopernikanischen Weltbild aus und stellt zunächst eine Idee dar. Sie wurde vor allem bekannt durch einen kolorierten Kupferstich von 1705, in dem das Konzept der Uhr ausführlich beschrieben wurde. Der Nürnberger Uhrmacher Zacharias Landteck hat sie dann nach dieser Vorgabe erbaut. Die Uhr kann als Mutter aller Weltzeituhren gelten und ist daher von immenser Bedeutung. Die Uhr ermöglicht es, zu jedem Zeitpunkt sowohl die eigene lokale Ortszeit als auch für einen beliebigen Ort der Erde dessen aktuelle Zeit oder dessen Mittagszeit abzulesen. Im Jahr 2005 gelang es dem Musée international d'horlogerie in La Chaux-de-Fonds, die Uhr zu erwerben. Das führte zu einer eingehenden Untersuchung, deren Ergebnisse detailliert bis hin zu den Zahnzahlen nun vorliegen. Das Planetarium von Ducommun entstand um 1817. Im Gegensatz zu Homann versucht François Ducommun mit dem ebenfalls zum Bestand des Musée international d'horlogerie gehörenden Planetarium den neuesten Stand der Wissenschaft nachzuzeichnen. Nachdem sich das kopernikanische Weltbild im Lauf des 18. Jahrhunderts durchgesetzt hatte, wurden zu didaktischen Zwecken Planetarien gebaut, um das heliozentrische System anschaulich zu vermitteln. Ludwig Oechslin untersucht eingehend, wer die Vorbilder für Ducommun waren und kommt hier auf Laplace, La Lande und Janvier. Dagegen schien Ducommun die im deutschsprachigen Raum von Philipp Matthäus Hahn oder Johann Georg Neßtfell vorgebrachten Lösungen nicht zu kennen. Angetrieben wird das Planetarium manuell durch eine seitliche Kurbel. Für die Erzeugung der komplexen Bewegungen benötigte Ducommun 5 separate Einzelgetriebe. Deren Aufbau und ihre Anordnung werden im Detail und mit allen Zahnzahlen sowie den sich daraus ergebenden Umlaufzeiten dokumentiert, ergänzt durch die für Ludwig Oechslin typischen Schnittzeichnungen. Das Planetarium enthält auch ein Kalenderwerk. Die technisch-mechanische Lösung, die Ducommun dabei fand, ist wohl einmalig. Sie berücksichtigt sämtliche Vorschriften des gregorianischen Kalenders inklusive der 400 Jahre-Regel. Der Autor des Werks gibt sich nicht mit einer perfekten Dokumentation der Uhr von Homann und des Planetariums von Ducommun zufrieden. Sein übergeordnetes Ziel ist es, den großen Entwicklungsbogen von der geistigen Idee des Kopernikus für ein heliozentrisches Weltbild bis hin zu einer konsolidierten und wissenschaftlich unterlegten Theorie darzulegen. Dies gelingt ihm eindrucksvoll anhand von weiteren Beispielen. Zusammenfassend gibt die vorliegende Dokumentation erstmalig einen fundierten Einblick in zwei herausragende Zeugnisse uhrmacherischen Könnens und der zugrundeliegenden Ideen bzw. Innovationen. Dem Leser ermöglicht das Werk außerdem dank der enormen geistigen Spannweite des Verfassers einen breiten Einblick in die damalige Weltsicht. (Dr. Bernhard Huber)
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die so genannte geographische Weltzeituhr des Geographen Homann geht vom kopernikanischen Weltbild aus und stellt zunächst eine Idee dar. Sie wurde vor allem bekannt durch einen kolorierten Kupferstich von 1705, in dem das Konzept der Uhr ausführlich beschrieben wurde. Der Nürnberger Uhrmacher Zacharias Landteck hat sie dann nach dieser Vorgabe erbaut. Die Uhr kann als Mutter aller Weltzeituhren gelten und ist daher von immenser Bedeutung. Die Uhr ermöglicht es, zu jedem Zeitpunkt sowohl die eigene lokale Ortszeit als auch für einen beliebigen Ort der Erde dessen aktuelle Zeit oder dessen Mittagszeit abzulesen. Im Jahr 2005 gelang es dem Musée international d'horlogerie in La Chaux-de-Fonds, die Uhr zu erwerben. Das führte zu einer eingehenden Untersuchung, deren Ergebnisse detailliert bis hin zu den Zahnzahlen nun vorliegen. Das Planetarium von Ducommun entstand um 1817. Im Gegensatz zu Homann versucht François Ducommun mit dem ebenfalls zum Bestand des Musée international d'horlogerie gehörenden Planetarium den neuesten Stand der Wissenschaft nachzuzeichnen. Nachdem sich das kopernikanische Weltbild im Lauf des 18. Jahrhunderts durchgesetzt hatte, wurden zu didaktischen Zwecken Planetarien gebaut, um das heliozentrische System anschaulich zu vermitteln. Ludwig Oechslin untersucht eingehend, wer die Vorbilder für Ducommun waren und kommt hier auf Laplace, La Lande und Janvier. Dagegen schien Ducommun die im deutschsprachigen Raum von Philipp Matthäus Hahn oder Johann Georg Neßtfell vorgebrachten Lösungen nicht zu kennen. Angetrieben wird das Planetarium manuell durch eine seitliche Kurbel. Für die Erzeugung der komplexen Bewegungen benötigte Ducommun 5 separate Einzelgetriebe. Deren Aufbau und ihre Anordnung werden im Detail und mit allen Zahnzahlen sowie den sich daraus ergebenden Umlaufzeiten dokumentiert, ergänzt durch die für Ludwig Oechslin typischen Schnittzeichnungen. Das Planetarium enthält auch ein Kalenderwerk. Die technisch-mechanische Lösung, die Ducommun dabei fand, ist wohl einmalig. Sie berücksichtigt sämtliche Vorschriften des gregorianischen Kalenders inklusive der 400 Jahre-Regel. Der Autor des Werks gibt sich nicht mit einer perfekten Dokumentation der Uhr von Homann und des Planetariums von Ducommun zufrieden. Sein übergeordnetes Ziel ist es, den großen Entwicklungsbogen von der geistigen Idee des Kopernikus für ein heliozentrisches Weltbild bis hin zu einer konsolidierten und wissenschaftlich unterlegten Theorie darzulegen. Dies gelingt ihm eindrucksvoll anhand von weiteren Beispielen. Zusammenfassend gibt die vorliegende Dokumentation erstmalig einen fundierten Einblick in zwei herausragende Zeugnisse uhrmacherischen Könnens und der zugrundeliegenden Ideen bzw. Innovationen. Dem Leser ermöglicht das Werk außerdem dank der enormen geistigen Spannweite des Verfassers einen breiten Einblick in die damalige Weltsicht. (Dr. Bernhard Huber)
Aktualisiert: 2023-04-15
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