Das Wort ‹Geschichte› hat bei Hans Mayer, dem Literarhistoriker, sein besonderes spezifisches Gewicht: der erste Abschnitt dieses Buches, der Studien zum Expressionismus, zu Gerhart Hauptmann und Hermann Hesse vorträgt, heißt nicht zufällig «Überhang der Tradition» und endet nicht zufällig mit einem «Rückblick auf Thomas Mann»; mit diesem Schriftsteller, den Mayer als Ende und Neubeginn zugleich verstanden wissen will, führt der Autor zu den elf großen Synthesen, in denen die «Deutsche Literatur seit Thomas Mann» neu interpretiert wird bis hin zur Sonderentwicklung einer zweiten deutschen Literatur in der DDR. Zwischen diesen beiden Polen – dem Rückblick auf den ‹großen Zauberer› und dem Neuen in der modernen Literatur seit der poetischen Ironie des Lübecker Bürgers – läßt Hans Mayer den Leser an seinen Lektüren, an Freuden über Bücher und Ärger über Autoren teilhaben: Siegfried Jacobsohn und Kurt Tucholsky, Robert Musil und Peter Huchel, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt, Paul Rilla und Georg Lukács und Ernst Bloch werden in der dialektischen, pointensicheren Sprache eines Essayisten großen Formats, in einem eminent assoziationsreichen Stil, dessen Schöpfer die Lust an Bildungsgut und Virtuosentum nicht verbirgt, als Träger einer neuen geistigen Tradition begriffen: der eines poetischen Rationalismus des 20. Jahrhunderts. Die Vorherrschaft der Vernunft, ihrer luziden Spielfähigkeit wie kämpferischen Verve, wird von Hans Mayer an Hand sorgfältiger Exegese der Lyrik Enzensbergers und Celans ebenso demonstriert wie Lukács’ ästhetische Position nach ihr befragt wird; postuliert wird diese Vorherrschaft der Vernunft von Mayer nie: sie ist da.
Aktualisiert: 2023-05-22
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Das Wort ‹Geschichte› hat bei Hans Mayer, dem Literarhistoriker, sein besonderes spezifisches Gewicht: der erste Abschnitt dieses Buches, der Studien zum Expressionismus, zu Gerhart Hauptmann und Hermann Hesse vorträgt, heißt nicht zufällig «Überhang der Tradition» und endet nicht zufällig mit einem «Rückblick auf Thomas Mann»; mit diesem Schriftsteller, den Mayer als Ende und Neubeginn zugleich verstanden wissen will, führt der Autor zu den elf großen Synthesen, in denen die «Deutsche Literatur seit Thomas Mann» neu interpretiert wird bis hin zur Sonderentwicklung einer zweiten deutschen Literatur in der DDR. Zwischen diesen beiden Polen – dem Rückblick auf den ‹großen Zauberer› und dem Neuen in der modernen Literatur seit der poetischen Ironie des Lübecker Bürgers – läßt Hans Mayer den Leser an seinen Lektüren, an Freuden über Bücher und Ärger über Autoren teilhaben: Siegfried Jacobsohn und Kurt Tucholsky, Robert Musil und Peter Huchel, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt, Paul Rilla und Georg Lukács und Ernst Bloch werden in der dialektischen, pointensicheren Sprache eines Essayisten großen Formats, in einem eminent assoziationsreichen Stil, dessen Schöpfer die Lust an Bildungsgut und Virtuosentum nicht verbirgt, als Träger einer neuen geistigen Tradition begriffen: der eines poetischen Rationalismus des 20. Jahrhunderts. Die Vorherrschaft der Vernunft, ihrer luziden Spielfähigkeit wie kämpferischen Verve, wird von Hans Mayer an Hand sorgfältiger Exegese der Lyrik Enzensbergers und Celans ebenso demonstriert wie Lukács' ästhetische Position nach ihr befragt wird; postuliert wird diese Vorherrschaft der Vernunft von Mayer nie: sie ist da.
Aktualisiert: 2022-10-04
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Das Wort ‹Geschichte› hat bei Hans Mayer, dem Literarhistoriker, sein besonderes spezifisches Gewicht: der erste Abschnitt dieses Buches, der Studien zum Expressionismus, zu Gerhart Hauptmann und Hermann Hesse vorträgt, heißt nicht zufällig «Überhang der Tradition» und endet nicht zufällig mit einem «Rückblick auf Thomas Mann»; mit diesem Schriftsteller, den Mayer als Ende und Neubeginn zugleich verstanden wissen will, führt der Autor zu den elf großen Synthesen, in denen die «Deutsche Literatur seit Thomas Mann» neu interpretiert wird bis hin zur Sonderentwicklung einer zweiten deutschen Literatur in der DDR. Zwischen diesen beiden Polen – dem Rückblick auf den ‹großen Zauberer› und dem Neuen in der modernen Literatur seit der poetischen Ironie des Lübecker Bürgers – läßt Hans Mayer den Leser an seinen Lektüren, an Freuden über Bücher und Ärger über Autoren teilhaben: Siegfried Jacobsohn und Kurt Tucholsky, Robert Musil und Peter Huchel, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt, Paul Rilla und Georg Lukács und Ernst Bloch werden in der dialektischen, pointensicheren Sprache eines Essayisten großen Formats, in einem eminent assoziationsreichen Stil, dessen Schöpfer die Lust an Bildungsgut und Virtuosentum nicht verbirgt, als Träger einer neuen geistigen Tradition begriffen: der eines poetischen Rationalismus des 20. Jahrhunderts. Die Vorherrschaft der Vernunft, ihrer luziden Spielfähigkeit wie kämpferischen Verve, wird von Hans Mayer an Hand sorgfältiger Exegese der Lyrik Enzensbergers und Celans ebenso demonstriert wie Lukács’ ästhetische Position nach ihr befragt wird; postuliert wird diese Vorherrschaft der Vernunft von Mayer nie: sie ist da.
Aktualisiert: 2023-03-31
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