Die Begriffe „evidenzorientierte Theorie" und „evidenzbasierte Politik" werden unterschiedlich interpretiert (Jan/ Grabow, 2008; Weiland, 2013). Als gemeinsamen Kern aller Definitionen kann man aber die Forderung ansehen, dass die wissenschaftliche Basis eines Theorie- bzw. Politikzweigs von Hypothesen befreit werden soll, die nach sachgemäß durchgeführten Tests von Experten als falsifiziert angesehen werden. Dies soll auch und gerade der Fall sein, wenn die Hypothesen eine Ideologie widerspiegeln, die lediglich auf einem internen Konsens politischer Gruppen beruht, oder wenn sie der Grundüberzeugung wissenschaftlichen Schulen entsprechen, die sich trotz neuer empirischer Erkenntnisse nicht mehr weiterentwickeln und deshalb selbst dann als erstarrt betrachtet werden müssen, wenn ihre Entstehung früher einmal mit einem Erkenntnisfortschritt verbunden war. In diesem Sinn soll der Begriff auch in diesem Buch gebraucht werden: Es soll ein Instrument beschrieben werden, mit dessen Hilfe man die Dynamik realer Marktprozesse in der Wirtschaftsgeschichte statistisch nachvollziehen kann und das es gestattet, Hypothesen wie etwa die ökonometrisch zu testen, dass eine bestimmte Art von Wettbewerbspolitik aus volkswirtschaftlicher Sicht positiv oder negativ auf diese Prozesse gewirkt hat, wie also z. B. eine Preisbindung der zweiten Hand die Prozesse beeinflusst hat, was bestimmte Formen genossenschaftlicher Kooperation zur Folge gehabt haben oder ob ein bestimmtes Kartell- oder Fusionsverbot kurzfristig zwar zu niedrigeren Preisen geführt hat, langfristig aber mit verringerten Innovationsraten erkauft werden musste.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Begriffe „evidenzorientierte Theorie" und „evidenzbasierte Politik" werden unterschiedlich interpretiert (Jan/ Grabow, 2008; Weiland, 2013). Als gemeinsamen Kern aller Definitionen kann man aber die Forderung ansehen, dass die wissenschaftliche Basis eines Theorie- bzw. Politikzweigs von Hypothesen befreit werden soll, die nach sachgemäß durchgeführten Tests von Experten als falsifiziert angesehen werden. Dies soll auch und gerade der Fall sein, wenn die Hypothesen eine Ideologie widerspiegeln, die lediglich auf einem internen Konsens politischer Gruppen beruht, oder wenn sie der Grundüberzeugung wissenschaftlichen Schulen entsprechen, die sich trotz neuer empirischer Erkenntnisse nicht mehr weiterentwickeln und deshalb selbst dann als erstarrt betrachtet werden müssen, wenn ihre Entstehung früher einmal mit einem Erkenntnisfortschritt verbunden war. In diesem Sinn soll der Begriff auch in diesem Buch gebraucht werden: Es soll ein Instrument beschrieben werden, mit dessen Hilfe man die Dynamik realer Marktprozesse in der Wirtschaftsgeschichte statistisch nachvollziehen kann und das es gestattet, Hypothesen wie etwa die ökonometrisch zu testen, dass eine bestimmte Art von Wettbewerbspolitik aus volkswirtschaftlicher Sicht positiv oder negativ auf diese Prozesse gewirkt hat, wie also z. B. eine Preisbindung der zweiten Hand die Prozesse beeinflusst hat, was bestimmte Formen genossenschaftlicher Kooperation zur Folge gehabt haben oder ob ein bestimmtes Kartell- oder Fusionsverbot kurzfristig zwar zu niedrigeren Preisen geführt hat, langfristig aber mit verringerten Innovationsraten erkauft werden musste.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Aktualisiert: 2023-03-27
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Die Begriffe „evidenzorientierte Theorie" und „evidenzbasierte Politik" werden unterschiedlich interpretiert (Jan/ Grabow, 2008; Weiland, 2013). Als gemeinsamen Kern aller Definitionen kann man aber die Forderung ansehen, dass die wissenschaftliche Basis eines Theorie- bzw. Politikzweigs von Hypothesen befreit werden soll, die nach sachgemäß durchgeführten Tests von Experten als falsifiziert angesehen werden. Dies soll auch und gerade der Fall sein, wenn die Hypothesen eine Ideologie widerspiegeln, die lediglich auf einem internen Konsens politischer Gruppen beruht, oder wenn sie der Grundüberzeugung wissenschaftlichen Schulen entsprechen, die sich trotz neuer empirischer Erkenntnisse nicht mehr weiterentwickeln und deshalb selbst dann als erstarrt betrachtet werden müssen, wenn ihre Entstehung früher einmal mit einem Erkenntnisfortschritt verbunden war. In diesem Sinn soll der Begriff auch in diesem Buch gebraucht werden: Es soll ein Instrument beschrieben werden, mit dessen Hilfe man die Dynamik realer Marktprozesse in der Wirtschaftsgeschichte statistisch nachvollziehen kann und das es gestattet, Hypothesen wie etwa die ökonometrisch zu testen, dass eine bestimmte Art von Wettbewerbspolitik aus volkswirtschaftlicher Sicht positiv oder negativ auf diese Prozesse gewirkt hat, wie also z. B. eine Preisbindung der zweiten Hand die Prozesse beeinflusst hat, was bestimmte Formen genossenschaftlicher Kooperation zur Folge gehabt haben oder ob ein bestimmtes Kartell- oder Fusionsverbot kurzfristig zwar zu niedrigeren Preisen geführt hat, langfristig aber mit verringerten Innovationsraten erkauft werden musste.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Die Begriffe „evidenzorientierte Theorie" und „evidenzbasierte Politik" werden unterschiedlich interpretiert (Jan/ Grabow, 2008; Weiland, 2013). Als gemeinsamen Kern aller Definitionen kann man aber die Forderung ansehen, dass die wissenschaftliche Basis eines Theorie- bzw. Politikzweigs von Hypothesen befreit werden soll, die nach sachgemäß durchgeführten Tests von Experten als falsifiziert angesehen werden. Dies soll auch und gerade der Fall sein, wenn die Hypothesen eine Ideologie widerspiegeln, die lediglich auf einem internen Konsens politischer Gruppen beruht, oder wenn sie der Grundüberzeugung wissenschaftlichen Schulen entsprechen, die sich trotz neuer empirischer Erkenntnisse nicht mehr weiterentwickeln und deshalb selbst dann als erstarrt betrachtet werden müssen, wenn ihre Entstehung früher einmal mit einem Erkenntnisfortschritt verbunden war. In diesem Sinn soll der Begriff auch in diesem Buch gebraucht werden: Es soll ein Instrument beschrieben werden, mit dessen Hilfe man die Dynamik realer Marktprozesse in der Wirtschaftsgeschichte statistisch nachvollziehen kann und das es gestattet, Hypothesen wie etwa die ökonometrisch zu testen, dass eine bestimmte Art von Wettbewerbspolitik aus volkswirtschaftlicher Sicht positiv oder negativ auf diese Prozesse gewirkt hat, wie also z. B. eine Preisbindung der zweiten Hand die Prozesse beeinflusst hat, was bestimmte Formen genossenschaftlicher Kooperation zur Folge gehabt haben oder ob ein bestimmtes Kartell- oder Fusionsverbot kurzfristig zwar zu niedrigeren Preisen geführt hat, langfristig aber mit verringerten Innovationsraten erkauft werden musste.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Chemische Produkte sind aus modernen Volkswirtschaften nicht mehr wegzudenken. Sowohl mittelbar als unzählige Vorprodukte in der Industrie als auch unmittelbar als Konsumgüter, wie Shampoo oder Waschmittel, stellen sie eine wichtige Komponente des täglichen Lebens dar. Die Chemieindustrie ist hinter der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Elektrotechnischen Industrie die viertgrößte deutsche Industrie und damit eine große Stütze der deutschen Wirtschaft. Es ist somit von großem politischem und gesellschaftlichem Interesse, den "Gesundheitszustand" dieser Industrie zu überprüfen und gegebenenfalls mögliche Schwachstellen und Risiken herauszuarbeiten. Im Einzelnen sollte festgestellt werden, ob das Zusammenspiel der Marktakteure dazu führt, dass die wichtigsten Marktfunktionen - die der Markträumung, Renditenormalisierung und Übermachterosion sowie des Produktfortschritts und des Verfahrensfortschritts - aus volkswirtschaftlicher Sicht zufriedenstellend erfüllt werden. Hierzu wurde das so genannte Koordinationsmängel-Diagnosekonzept verwendet, mit Hilfe dessen die Erfüllung der genannten Marktfunktionen empirisch überprüft werden kann. Es geht von der Basishypothese aus, dass das eigennützige Zusammenspiel der Marktakteure trotz ihrer jeweiligen Informationsmängel zwar nicht in jedem Augenblick zur Erfüllung dieser Funktionen führt, dass es aber kybernetisch stabile Regelkreisprozesse gibt, welche stationär in Bezug auf angestrebten Sollwert sind.
Aktualisiert: 2019-12-20
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