Mehrfachadressierung

Mehrfachadressierung von Kuehn,  Peter
Die Kommunikation mit mehreren Adressaten ist unter linguistischen, medienwissenschaftlichen oder politikwissenschaftlichen Gesichtspunkten insofern von Interesse und Brisanz, als eine solche Mehrfachadressierung zu einer qualitativen Veränderung der gesamten Kommunikationssituation führt und adressatenspezifische Polyvalenzen nach sich zieht: Ein und derselben Äußerung lassen sich in bezug auf ihren pragmatischen Gehalt adressatenspezifisch unterschiedliche Bedeutungen zuschreiben. Im ersten Hauptteil der Arbeit geht es um eine Differenzierung des Adressatenbegriffs. Im Anschluß an eine kritische Diskussion der Adressatenproblematik in der linguistischen, medienwissenschaftlichen und handlungstheoretischen Forschung werden auf der Basis eines beschreibungsabhängigen Adressatenbegriffs Idealformen von Mehrfachadressierungen herausgearbeitet: Am Beispiel von Parlamentsdebatten, politischen Reden und Presseberichten werden absichtliche, in Kauf genommene und unabsichtliche Adressierungen mit mehreren Kommunikationspartnern analysiert und unterschieden. Durch die Unterscheidung von Adressierungsformen (z.B. angesprochener Adressat) und Adressierungsarten (z.B. gemeinter Adressat) lassen sich zudem eine Reihe adressatenspezifischer Kommunikationskonstellationen unterscheiden: offene und verdeckte sowie kodierte und inszenierte Mehrfachadressierungen. Diese werden an einer Vielzahl unterschiedlicher Texte (Arbeitszeugnisse, Schulzeugnisse, Beschwerderituale, Kleinanzeigen, Beipackzettel, Reisekataloge, politische Reden, Parlamentsreden, Kompromißformeln) illustriert. Im zweiten Hauptteil der Arbeit werden routinehafte Verhaltensweisen in der parlamentarischen Debatte (Zwischenrufe, Zwischenfragen, Parlamentsreden) als Modellfälle mehrfachadressierten Sprachhandelns analysiert. Mehrfachadressierungen lassen sich dabei auf der gesprächsorganisatorischen, thematischen und textsortenspezifischen Ebene festmachen und beschreiben. Unter dem Aspekt der Mehrfachadressierung und Inszeniertheit können dabei auch die bisherigen parlamentarischen Reformvorschläge kritisch eingeschätzt werden. Sie gehen am eigentlichen Problem vorbei und tragen nur zur Verstärkung und Zementierung des Diskussions-Mythos und damit zu einer Fortschreibung der von der Aufklärung herkommenden bildungsbürgerlichen Illusion von politischem Handeln bei.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Mehrfachadressierung

Mehrfachadressierung von Kuehn,  Peter
Die Kommunikation mit mehreren Adressaten ist unter linguistischen, medienwissenschaftlichen oder politikwissenschaftlichen Gesichtspunkten insofern von Interesse und Brisanz, als eine solche Mehrfachadressierung zu einer qualitativen Veränderung der gesamten Kommunikationssituation führt und adressatenspezifische Polyvalenzen nach sich zieht: Ein und derselben Äußerung lassen sich in bezug auf ihren pragmatischen Gehalt adressatenspezifisch unterschiedliche Bedeutungen zuschreiben. Im ersten Hauptteil der Arbeit geht es um eine Differenzierung des Adressatenbegriffs. Im Anschluß an eine kritische Diskussion der Adressatenproblematik in der linguistischen, medienwissenschaftlichen und handlungstheoretischen Forschung werden auf der Basis eines beschreibungsabhängigen Adressatenbegriffs Idealformen von Mehrfachadressierungen herausgearbeitet: Am Beispiel von Parlamentsdebatten, politischen Reden und Presseberichten werden absichtliche, in Kauf genommene und unabsichtliche Adressierungen mit mehreren Kommunikationspartnern analysiert und unterschieden. Durch die Unterscheidung von Adressierungsformen (z.B. angesprochener Adressat) und Adressierungsarten (z.B. gemeinter Adressat) lassen sich zudem eine Reihe adressatenspezifischer Kommunikationskonstellationen unterscheiden: offene und verdeckte sowie kodierte und inszenierte Mehrfachadressierungen. Diese werden an einer Vielzahl unterschiedlicher Texte (Arbeitszeugnisse, Schulzeugnisse, Beschwerderituale, Kleinanzeigen, Beipackzettel, Reisekataloge, politische Reden, Parlamentsreden, Kompromißformeln) illustriert. Im zweiten Hauptteil der Arbeit werden routinehafte Verhaltensweisen in der parlamentarischen Debatte (Zwischenrufe, Zwischenfragen, Parlamentsreden) als Modellfälle mehrfachadressierten Sprachhandelns analysiert. Mehrfachadressierungen lassen sich dabei auf der gesprächsorganisatorischen, thematischen und textsortenspezifischen Ebene festmachen und beschreiben. Unter dem Aspekt der Mehrfachadressierung und Inszeniertheit können dabei auch die bisherigen parlamentarischen Reformvorschläge kritisch eingeschätzt werden. Sie gehen am eigentlichen Problem vorbei und tragen nur zur Verstärkung und Zementierung des Diskussions-Mythos und damit zu einer Fortschreibung der von der Aufklärung herkommenden bildungsbürgerlichen Illusion von politischem Handeln bei.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Mehrfachadressierung

Mehrfachadressierung von Kuehn,  Peter
Die Kommunikation mit mehreren Adressaten ist unter linguistischen, medienwissenschaftlichen oder politikwissenschaftlichen Gesichtspunkten insofern von Interesse und Brisanz, als eine solche Mehrfachadressierung zu einer qualitativen Veränderung der gesamten Kommunikationssituation führt und adressatenspezifische Polyvalenzen nach sich zieht: Ein und derselben Äußerung lassen sich in bezug auf ihren pragmatischen Gehalt adressatenspezifisch unterschiedliche Bedeutungen zuschreiben. Im ersten Hauptteil der Arbeit geht es um eine Differenzierung des Adressatenbegriffs. Im Anschluß an eine kritische Diskussion der Adressatenproblematik in der linguistischen, medienwissenschaftlichen und handlungstheoretischen Forschung werden auf der Basis eines beschreibungsabhängigen Adressatenbegriffs Idealformen von Mehrfachadressierungen herausgearbeitet: Am Beispiel von Parlamentsdebatten, politischen Reden und Presseberichten werden absichtliche, in Kauf genommene und unabsichtliche Adressierungen mit mehreren Kommunikationspartnern analysiert und unterschieden. Durch die Unterscheidung von Adressierungsformen (z.B. angesprochener Adressat) und Adressierungsarten (z.B. gemeinter Adressat) lassen sich zudem eine Reihe adressatenspezifischer Kommunikationskonstellationen unterscheiden: offene und verdeckte sowie kodierte und inszenierte Mehrfachadressierungen. Diese werden an einer Vielzahl unterschiedlicher Texte (Arbeitszeugnisse, Schulzeugnisse, Beschwerderituale, Kleinanzeigen, Beipackzettel, Reisekataloge, politische Reden, Parlamentsreden, Kompromißformeln) illustriert. Im zweiten Hauptteil der Arbeit werden routinehafte Verhaltensweisen in der parlamentarischen Debatte (Zwischenrufe, Zwischenfragen, Parlamentsreden) als Modellfälle mehrfachadressierten Sprachhandelns analysiert. Mehrfachadressierungen lassen sich dabei auf der gesprächsorganisatorischen, thematischen und textsortenspezifischen Ebene festmachen und beschreiben. Unter dem Aspekt der Mehrfachadressierung und Inszeniertheit können dabei auch die bisherigen parlamentarischen Reformvorschläge kritisch eingeschätzt werden. Sie gehen am eigentlichen Problem vorbei und tragen nur zur Verstärkung und Zementierung des Diskussions-Mythos und damit zu einer Fortschreibung der von der Aufklärung herkommenden bildungsbürgerlichen Illusion von politischem Handeln bei.
Aktualisiert: 2023-03-27
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DER SMS-MESSAGING-CRAWL

DER SMS-MESSAGING-CRAWL von Sporer,  Josefine
Das Fernsehen wird interaktiv. Um sich gegen das Internet zu behaupten, setzen Produzenten auf den Anreiz, eigene Nachrichten einem Massenpublikum sichtbar zu machen. Die Fernsehsendung „Get the Clip“ verbindet dazu kommerziell gewinnbringend die Medien Fernsehen und Mobiltelefon. Zuschauer können durch Einsenden einer Premium-SMS über Musiktitel abstimmen. Zudem werden einige Nachricht während der Sendung im Messaging-Crawl, einem auf dem Bildschirm gezeigten Textfeld, ausgestrahlt. Die spezifische Medienkombination hat textexterne Merkmale entstehen lassen, die in ihrem Zusammenspiel einzigartig sind und den SMS-Messaging-Crawl von anderen Formen technisch vermittelter Schriftkommunikation abheben. Josefine Sporer beschreibt ihn als neue, eigenständige Form der Kommunikation und definiert seine technisch-prozeduralen, sprachlichen und kommunikativen Merkmale.
Aktualisiert: 2020-02-21
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Verstehensprobleme bei Fachtexten

Verstehensprobleme bei Fachtexten von Simonnaes,  Ingrid
Dieses Buch befasst sich mit der Rechtskommunikation bei Mehrfachadressierung unter dem Aspekt des Verstehen-Könnens bzw. der Verständlichkeit. Methodisch werden Ansätze aus der Terminologie, Linguistik und Rechtswissenschaft verwendet. Die empirische Basis für die Analyse sind deutsche Gerichtsurteile der ordentlichen Gerichtsbarkeit von der ersten bis zur letzten Instanz. Die Zielsetzung dieser Untersuchung ist es, die erforderlichen weitreichenden (Wissens)Voraussetzungen für das linguale Verstehen von Rechtstexten nachzuweisen. Ein weiterer Nutzen dürfte in dem Übertragungswert auf Fachtexte allgemein und insbesondere als Voraussetzung für linguales Übersetzen von Rechtstexten liegen.
Aktualisiert: 2023-04-11
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Mehrfachadressierung, Handlung und Konflikt

Mehrfachadressierung, Handlung und Konflikt von Zimmermann,  Thomas
Verschiedene Sprecher- und Hörerrollen üben gezielt Einfluß auf die Gestaltung von Äußerungen aus. Sie handlungstheoretisch zu erfassen, so daß komplexe Sprachhandlungen in Konfliktsituationen beschrieben werden können, ist das Ziel der Arbeit. Am Beispiel von Parlamentsdebattenbeiträgen zur Asylrechtsdebatte wird das entwickelte Modell praktisch angewandt, um seinen Nutzen auch für die Textanalyse zu zeigen.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Mehrfachadressierung

Mehrfachadressierung von Kuehn,  Peter
Die Kommunikation mit mehreren Adressaten ist unter linguistischen, medienwissenschaftlichen oder politikwissenschaftlichen Gesichtspunkten insofern von Interesse und Brisanz, als eine solche Mehrfachadressierung zu einer qualitativen Veränderung der gesamten Kommunikationssituation führt und adressatenspezifische Polyvalenzen nach sich zieht: Ein und derselben Äußerung lassen sich in bezug auf ihren pragmatischen Gehalt adressatenspezifisch unterschiedliche Bedeutungen zuschreiben. Im ersten Hauptteil der Arbeit geht es um eine Differenzierung des Adressatenbegriffs. Im Anschluß an eine kritische Diskussion der Adressatenproblematik in der linguistischen, medienwissenschaftlichen und handlungstheoretischen Forschung werden auf der Basis eines beschreibungsabhängigen Adressatenbegriffs Idealformen von Mehrfachadressierungen herausgearbeitet: Am Beispiel von Parlamentsdebatten, politischen Reden und Presseberichten werden absichtliche, in Kauf genommene und unabsichtliche Adressierungen mit mehreren Kommunikationspartnern analysiert und unterschieden. Durch die Unterscheidung von Adressierungsformen (z.B. angesprochener Adressat) und Adressierungsarten (z.B. gemeinter Adressat) lassen sich zudem eine Reihe adressatenspezifischer Kommunikationskonstellationen unterscheiden: offene und verdeckte sowie kodierte und inszenierte Mehrfachadressierungen. Diese werden an einer Vielzahl unterschiedlicher Texte (Arbeitszeugnisse, Schulzeugnisse, Beschwerderituale, Kleinanzeigen, Beipackzettel, Reisekataloge, politische Reden, Parlamentsreden, Kompromißformeln) illustriert. Im zweiten Hauptteil der Arbeit werden routinehafte Verhaltensweisen in der parlamentarischen Debatte (Zwischenrufe, Zwischenfragen, Parlamentsreden) als Modellfälle mehrfachadressierten Sprachhandelns analysiert. Mehrfachadressierungen lassen sich dabei auf der gesprächsorganisatorischen, thematischen und textsortenspezifischen Ebene festmachen und beschreiben. Unter dem Aspekt der Mehrfachadressierung und Inszeniertheit können dabei auch die bisherigen parlamentarischen Reformvorschläge kritisch eingeschätzt werden. Sie gehen am eigentlichen Problem vorbei und tragen nur zur Verstärkung und Zementierung des Diskussions-Mythos und damit zu einer Fortschreibung der von der Aufklärung herkommenden bildungsbürgerlichen Illusion von politischem Handeln bei.
Aktualisiert: 2023-03-27
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