In der modernen Informationsgesellschaft werden hohe berufliche und private Anforderungen an den einzelnen Menschen gestellt. Nur wer in der Lage ist, sein eigenes Verhalten zu planen und zu überwachen, kann sich erfolgreich in der Gesellschaft behaupten. Besonders die Fähigkeit selbstgesteuert und effektiv lernen zu können ist wichtig; sei es in Schule, Studium oder Beruf. Obwohl es in der Praxis von hoher Bedeutung ist, einschätzen zu können, ob eigene Erinnerungen richtig sind oder nicht, existieren nur wenige empirische Untersuchungen in diesem Bereich. Insbesondere fehlen Studien mit Kindern. Hier setzt die Verfasserin mit der Untersuchung der Frage an, ab welchem Alter und in welchem Umfang Kinder ihre eigenen Gedächtnisleistungen überwachen können. Um effektiv lernen zu können, ist es zum einen wichtig, bereits beherrschten Stoff nicht unnötig zu wiederholen, anderseits noch nicht gelernte Details gezielt zu rekapitulieren. Daher wurde zum einen die Fähigkeit einzuschätzen, welche gelernten Details man bis zu einem Wissenstest abgespeichert hat, in Form sogenannter Judgments-of-Learning untersucht. Weiterhin ist es in Situationen, in denen es auf die Genauigkeit von Informationen ankommt notwendig, einschätzen zu können, ob eine erinnerte Information richtig oder falsch ist. Dies ist beispielsweise bei der Befragung von Zeugen oder in Prüfungen relevant. Daher lag ein weiterer Schwerpunkt dieser Studie auf der Abgabe sogenannter Sicherheitsurteile Neben Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zum Wissen über das eigene Gedächtnis (Metagedächtnis), wurden Überwachungsleistungen hinsichtlich des eigenen Wissens in fünf empirischen Studien untersucht. Dabei wurde auf einen hohen Alltagsbezug geachtet und unterschiedliche Aspekte, wie Umfang der Kompetenzen bei Kindern ab 7 Jahren, Veränderungen im Entwicklungsverlauf sowie Fördermöglichkeiten, betrachtet. Die Ergebnisse geben einerseits Hinweise auf bereits bei jungen Kindern vorhandene Kompetenzen bei der Überwachung der eigenen Gedächtnisleistung. Andererseits wird auch deutlich, dass bis ins Erwachsenenalter Verbesserungspotential existiert, welches durch kurze Interventionen nur schwer ausgeschöpft werden kann. Insofern haben die Befunde praktische Bedeutung für die Einschätzung kindlicher Überwachungsleistungen im Alltag, wie der Bewertung von kindlichen Zeugenaussagen und den Fähigkeiten zum selbstständigen Lernen im schulischen Bereich.
Aktualisiert: 2019-12-20
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Die Gesellschaft in der wir leben, ist zunehmend durch sich immer schneller vollziehende Veränderungsprozesse gekennzeichnet. Hiermit geht einher, dass sich die den Menschen zugängliche Wissensbasis stetig mehrt und neue Technologien immer weiter in das alltägliche Leben vordringen. In Anbetracht dieser Entwicklungen nimmt die Erforschung von Lernprozessen einschliesslich Faktoren, die unter möglichst effizienter Ressourceneinteilung zum Lernerfolg beitragen, aktuell einen hohen Stellenwert ein. In diesem Zusammenhang stellt auch der jeweilige Lernkontext ein zentrales Merkmal dar. So ist es durchaus zutreffend, dass im Rahmen einer Prüfungsvorbereitung mit dem Ziel eine möglichst gute Note zu erzielen, eine insgesamt hohe Lernzeitinvestition auch eine entsprechend gute Leistung nach sich ziehen sollte. Hiervon sind selbstgesteuerte Lernvorgänge abzugrenzen, bei denen die Lernzeiteinteilung eher durch das Lernmaterial selbst bestimmt wird. Jeder Lerneinheit wird dabei lediglich so viel Zeit zugeteilt, wie für eine korrekte Erinnerungsleistung nötig ist. Mit Blick auf das Erwachsenenalter mehren sich die Belege für die bisher kontraintuitive Annahme, dass im letztgenannten Fall für schneller gelernte Lerneinheiten höhere Lernurteile abgegeben und diese auch besser erinnert werden. An der Untersuchung dieses Zusammenhangsmusters im Kindesalter setzt das Werk an. Es wird untersucht, ob Kinder im (Vor-)Schulalter die für eine Lerneinheit investierte Lernzeit als unbewussten Hinweisreiz für Einschätzungen der eigenen zukünftigen Lernleistung nutzen. In Erweiterung der bisherigen mit Wortpaaren als Stimulusmaterial ermittelten Befundlage kommen erstmals leichte und schwere Bildpaare zur Verwendung, um geringer ausgeprägte Lesekompetenzen bei jüngeren Untersuchungsteilnehmern auszugleichen. Insgesamt untermauern die Ergebnisse der Studie die Bedeutung von gedächtnisbezogenen Hinweisreizen für Lernurteile, die nicht nur im Erwachsenenalter sondern auch bereits bei Kindern im Verlauf des Schulalters zum Tragen kommen. So zeigt sich ein deutlicher Entwicklungstrend in der Nutzung der Lernanstrengung als unbewusstem Hinweisreiz für Lernurteile und Erinnerungsleistung. Bereits etablierte entwicklungspsychologische Befunde zur Bedeutung von Itemschwierigkeit und Lernzeiteinteilung werden ebenso überwiegend bestätigt. Es zeichnen sich weitere Forschungsansätze zur Untersuchung möglicher Verknüpfungsvarianten von Prozessen des prozeduralen Metagedächtnis ab. Weiterhin erlauben die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen detaillierte Schlussfolgerungen zur Frage nach Entwicklungstrends in der metakognitiven Überwachungsgenauigkeit an sich, welche für eine Vielzahl alltäglicher Lernvorgänge von praktischer Relevanz ist.
Aktualisiert: 2019-12-20
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