Manchester 1958. Die Beziehung des mäßig erfolgreichen Fotografen Titus Strings ist gerade am Scheitern. Da kommt der Auftrag, die Brüsseler Weltausstellung zu fotografieren, wie gerufen. Als
Titus dort nach einer turbulenten Par-force-Tour im österreichischen Pavillon zusammenbricht, setzen ihn der geschwätzige Feuilletonist Rupert und die ebenso resolute wie attraktive Hostess Erika in einen Zug nach Wien. Er soll sich dort seiner unaufgearbeiteten Vergangenheit als Kriegsflüchtling und Naziopfer stellen.
Während er in Wien mit längst besiegt geglaubten Dämonen ringt, entdeckt er in einer Zeitschrift ein Foto aus dem März 1938: Ein junger Mann wird von einem Nazi-Schergen gezwungen, "Jud" auf die Fassade eines Hauses zu schreiben. In dem Opfer erkennt er sich selbst. Doch wer ist der Täter? Titus macht sich auf die Suche …
Aktualisiert: 2023-05-11
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Klaus Kieckbusch widmet sich in diesem Buch den von den nationalsozialistischen Machthabern ab 1933 ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen in Stadt und Kreis Holzminden: Wie erging es den Sinti und Roma, den politischen Gegnern der Nationalsozialisten, Homosexuellen, den als „Asoziale“ oder „Berufsverbrecher“ Verfolgten, Wehrdienstverweigerern, Zeugen Jehovas und Hörern verbotener Radiosender? Nicht thematisiert sind die jüdischen Verfolgten aus der Region, da ihr Schicksal bereits in anderen Publikationen des Heimat- und Geschichtsvereins für Landkreis und Stadt Holzminden umfassend dargestellt wurde.
Das Ergebnis von Klaus Kieckbuschs langjährigen Forschungen ist erschreckend: Die Zahl der Opfer der oben genannten Bevölkerungsgruppen übersteigt sogar noch die Zahl der jüdischen Opfer unter der nationalsozialistischen Herrschaft im Kreis Holzminden.
Dr. Jens-Christian Wagner, Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, schreibt in seinem Grußwort, dass insbesondere hinsichtlich der Sinti und Roma die Ausgrenzungsdiskurse und -praktiken nach 1945 nicht endeten, sondern fortbestanden, wenn auch abgemildert. Auch dies zeige Klaus Kieckbusch in erschreckender Deutlichkeit. Es habe eben keine „Stunde Null“ gegeben, sondern viele Kontinuitäten über den April/Mai 1945 hinaus.
Aktualisiert: 2020-07-07
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Manchester 1958. Die Beziehung des mäßig erfolgreichen Fotografen Titus Strings ist gerade am Scheitern. Da kommt der Auftrag, die Brüsseler Weltausstellung zu fotografieren, wie gerufen. Als
Titus dort nach einer turbulenten Par-force-Tour im österreichischen Pavillon zusammenbricht, setzen ihn der geschwätzige Feuilletonist Rupert und die ebenso resolute wie attraktive Hostess Erika in einen Zug nach Wien. Er soll sich dort seiner unaufgearbeiteten Vergangenheit als Kriegsflüchtling und Naziopfer stellen.
Während er in Wien mit längst besiegt geglaubten Dämonen ringt, entdeckt er in einer Zeitschrift ein Foto aus dem März 1938: Ein junger Mann wird von einem Nazi-Schergen gezwungen, "Jud" auf die Fassade eines Hauses zu schreiben. In dem Opfer erkennt er sich selbst. Doch wer ist der Täter? Titus macht sich auf die Suche …
Aktualisiert: 2023-02-13
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Zu seinem 100. Geburtstag am 31. Oktober 2012: Jean Amérys phänomenologische Ethik als Äquivalent zu Adornos AuschwitzDiskurs.
Mit seinem AuschwitzDiskurs legt Jean Améry (1912-1978) der westdeutschen Nachkriegsliteratur und Erinnerungskultur ein einzigartiges Fundament. Er schreibt über Auschwitz wie über ein Phänomen, das nur über die körperliche Erinnerung der jüdischen NaziOpfer an die erlebte Vernichtung erfasst werden kann. Seine Werke entfalten eine philosophische Theorie der Moral nach Auschwitz, eine Ethik der Erinnerung.
Sylvia Weiler untersucht diese Ethik erstmalig in ihren phänomenologischen Bezügen anhand aller EssayBände Jean Amérys, die zwischen seinem Eintritt in den westdeutschen Literaturbetrieb 1966 und seinem Freitod 1978 entstanden sind. Zudem vollzieht sie die Genese dieser Ethik vor dem Hintergrund der Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts nach, wozu sie sämtliche Arbeiten aus dem AméryNachlass auf ihren erinnerungspolitischen Gehalt hin analysiert: jene Texte, die er zur Zeit seiner schriftstellerischen Anfänge im Wien der dreißiger Jahre schrieb und jene aus dem unmittelbaren Nachkrieg. Die Einzig und Neuartigkeit von Amérys Erinnerungsdiskurs verdeutlicht ein Vergleich mit dem AuschwitzDiskurs Theodor W. Adornos, der als philosophischer Begründer der Nachkriegsliteratur gilt.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Man muss sich seiner Vergangenheit stellen. Das ist eine Naturnotwendigkeit. Dazu muss man Freud nicht gelesen haben. Die Beziehung des mäßig erfolgreichen Fotografen Titus Strings ist gerade am Scheitern. Da kommt der Auftrag, die Brüsseler Weltausstellung zu fotografieren, wie gerufen. Als Titus dort nach einer turbulenten Par-force-Tour im österreichischen Pavillon zusammenbricht, setzen ihn der geschwätzige Feuilletonist Rupert und die ebenso resolute wie attraktive Hostess Erika in einen Zug nach Wien. Er soll sich dort seiner unaufgearbeiteten Vergangenheit als Kriegsflüchtling und Naziopfer stellen. Während er in Wien mit längst besiegt geglaubten Dämonen ringt, entdeckt er in einer Zeitschrift ein Foto aus dem März 1938: Ein junger Mann wird von einem Nazi-Schergen gezwungen, Jud auf die Fassade eines Hauses zu schreiben. In dem Opfer erkennt er sich selbst. Doch wer ist der Täter? Titus macht sich auf die Suche
Aktualisiert: 2019-03-07
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Dieter Kürschner hatte sich der Ermittlung der politischen Opfer des ationalsozialismus 1933-1945 gewidmet. In seinem Nachlass befand sich ein entsprechendes Manuskript, das nunmehr vom Verein Erich Zeigner-Haus e. V. Leipzig in überarbeiteter Form der Öffentlich-keit übergeben wird. Das Buch enthält biografische Daten und bibliografische Hinweise zum Schicksal von rund 550 Personen, die zwischen 1933 und 1945 in Leipzig aus politischen Gründen ermordet wurden oder an den Folgen von Haft, Folter und Verfolgung nach 1945 starben. Dazu zählen nicht nur die Mitglieder bekannter Widerstandsgruppen, sondern auch bisher weitgehend unbekannte und nicht oder wenig erforschte Opfergruppen wie z. B. die Opfer der NS-Militärjustiz.
Die Kurzbiografien sind nach einem einheitlichen Schema gestaltet. Sie enthalten, soweit vorhanden oder ermittelt, Namen, Vornamen, Geburtstag und -ort, Todestag und -ort, Beruf, politische Tätigkeit, Wohnung, Verfolgung (Verhaftungsgrund, Urteil, Haft). Die Anmerkun-gen enthalten Quellen (Akten in staatlichen, Partei- und anderen Archiven, Material in Gedenkstätten und Museen) und die biografische Literatur. Das Buch bietet eine gute Grund-lage für die Erinnerungsarbeit an die Opfer des Faschismus. Es gibt sowohl Fachkreisen als auch Interessierten zahlreiche Hinweise.
Aktualisiert: 2019-01-10
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