Migration, Flucht und Gewalt gehören zu den aktuellen und brennenden Themen, die weltweit Resonanz in öffentlichen und politischen Diskursen sowie in Medien finden. Das Buch stellt einen kompetenten und wichtigen Beitrag zu der Frage dar, wie die aktuelle politische und gesellschaftliche Kernfrage der Flucht und Migration in postkolonialer und postmigrantischer Perspektive literarisch angemessen dargestellt werden kann anhand von Texten der Gegenwartsliteratur, die vor 2010 und früher die im Nebel liegenden Themen Migrationspolitik, Flüchtlingsfragen und Gewalt aufgearbeitet haben.
Dabei bezieht sich die Arbeit in sinnvoller Weise auf das von dem Hannoveraner Germanisten Leo Kreutzers Paradigma des „Doppeltblickens“, mit dem in diesem Fall ein frankophoner afrikanischer (togolesischer) und ein deutscher Text in einen Dialog gebracht werden. Gegenstand dieser Studie ist die in Strukturen, Systemen und Gesetzen eingebauten indirekte, nicht erkennbare, subtile und noch destruktive Gewaltformen u.a. strukturelle, kulturelle und symbolische, bei denen kein unmittelbarer Akteur zu identifizieren ist.
Die Dissertation setzt sich mit den zwei spektakulären Texten auseinander, wie sie sich im Allgemeinen mit der Diskrepanz zwischen den globalisierungsabzielenden grenzüberschreitenden Mobilitätsfreiheit, dem (Natur-)Recht auf Freizügigkeit und deren Kriminalisierung und dem Skandalon der Flucht und Migration zwischen dem Globalen Süden und Europa im Besonderen befassen, dabei konventionelle Ebenen der Darstellung verlassen und avantgardistische und postmoderne Gestaltungsmittel, impressionistische und surrealistische Stils, mythologische und symbolistische Sprachmuster verwenden und damit den politischen Diskurs in einer beeindruckenden Weise literarästhetisch bereichern.
Die erzähltheoretische, inter-/transtextuellen und die rezeptionsästhetische Analyse des Schicksals von geflüchteten und migrierten Figuren aus dem globalen Süden zeigt, wie diese biopolitischer Migrationspolitik ausgesetzt sind, zwischen deterministischen und existentialistischen Handeln hin- und hergerissen und dabei Präkarisierung, Vogelfreiheit und Entrechtung erleiden.
Aktualisiert: 2023-05-31
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Migration, Flucht und Gewalt gehören zu den aktuellen und brennenden Themen, die weltweit Resonanz in öffentlichen und politischen Diskursen sowie in Medien finden. Das Buch stellt einen kompetenten und wichtigen Beitrag zu der Frage dar, wie die aktuelle politische und gesellschaftliche Kernfrage der Flucht und Migration in postkolonialer und postmigrantischer Perspektive literarisch angemessen dargestellt werden kann anhand von Texten der Gegenwartsliteratur, die vor 2010 und früher die im Nebel liegenden Themen Migrationspolitik, Flüchtlingsfragen und Gewalt aufgearbeitet haben.
Dabei bezieht sich die Arbeit in sinnvoller Weise auf das von dem Hannoveraner Germanisten Leo Kreutzers Paradigma des „Doppeltblickens“, mit dem in diesem Fall ein frankophoner afrikanischer (togolesischer) und ein deutscher Text in einen Dialog gebracht werden. Gegenstand dieser Studie ist die in Strukturen, Systemen und Gesetzen eingebauten indirekte, nicht erkennbare, subtile und noch destruktive Gewaltformen u.a. strukturelle, kulturelle und symbolische, bei denen kein unmittelbarer Akteur zu identifizieren ist.
Die Dissertation setzt sich mit den zwei spektakulären Texten auseinander, wie sie sich im Allgemeinen mit der Diskrepanz zwischen den globalisierungsabzielenden grenzüberschreitenden Mobilitätsfreiheit, dem (Natur-)Recht auf Freizügigkeit und deren Kriminalisierung und dem Skandalon der Flucht und Migration zwischen dem Globalen Süden und Europa im Besonderen befassen, dabei konventionelle Ebenen der Darstellung verlassen und avantgardistische und postmoderne Gestaltungsmittel, impressionistische und surrealistische Stils, mythologische und symbolistische Sprachmuster verwenden und damit den politischen Diskurs in einer beeindruckenden Weise literarästhetisch bereichern.
Die erzähltheoretische, inter-/transtextuellen und die rezeptionsästhetische Analyse des Schicksals von geflüchteten und migrierten Figuren aus dem globalen Süden zeigt, wie diese biopolitischer Migrationspolitik ausgesetzt sind, zwischen deterministischen und existentialistischen Handeln hin- und hergerissen und dabei Präkarisierung, Vogelfreiheit und Entrechtung erleiden.
Aktualisiert: 2023-04-21
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