Sex – richtig!

Sex – richtig! von Laukötter,  Anja
Wie haben bewegte Bilder Einstellungen und Verhalten der Menschen in unserer globalen Mediengesellschaft beeinflusst? Sexualaufklärungsfilme versuchten über das gesamte 20. Jahrhundert hinweg, Einstellungen und Verhalten der Menschen zu formen. Sie zirkulierten ins europäische Ausland, in die USA und zurück. Ihr visueller und epistemologischer Referenzrahmen waren die Wissenschaften der Medizin, Pädagogik und Psychologie, was sich auch in der Zuschauerforschung spiegelte. Im Namen der Gesundheit des Körpers wurden stets Gefühle eingesetzt, doch die emotionale Kultur veränderte sich. Im Ersten Weltkrieg sollte Wissen über Syphilis Angst erzeugen und so Soldaten von ungeschützten Sexualkontakten abhalten. Im Weimarer Kino wurde die Bevölkerung gegen eine »falsche Scham« mobilisiert. Im Frontkino des Nationalsozialismus wurde die Angst durch ein unbedingtes Vertrauen ersetzt. Während der Besatzungszeit wurde Verständnis gefordert, gerade für die junge Generation. Diese sollte dann durch »positive Emotionen« in der DDR zur »sozialistischen Persönlichkeit« erzogen, in der BRD zur Selbstführung befähigt werden. Die AIDS-Bekämpfung ließ die Gefühle mit dem zu vermittelnden Wissen verschmelzen. So erzählt die Geschichte des Sexualaufklärungsfilms nicht nur von der Konstituierung, sondern auch von der Steuerung einer globalen Mediengesellschaft. Ausgezeichnet mit dem Otto-Hintze-Preis der Claudia-und-Michael-Borgolte-Stiftung.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Wie haben bewegte Bilder Einstellungen und Verhalten der Menschen in unserer globalen Mediengesellschaft beeinflusst? Sexualaufklärungsfilme versuchten über das gesamte 20. Jahrhundert hinweg, Einstellungen und Verhalten der Menschen zu formen. Sie zirkulierten ins europäische Ausland, in die USA und zurück. Ihr visueller und epistemologischer Referenzrahmen waren die Wissenschaften der Medizin, Pädagogik und Psychologie, was sich auch in der Zuschauerforschung spiegelte. Im Namen der Gesundheit des Körpers wurden stets Gefühle eingesetzt, doch die emotionale Kultur veränderte sich. Im Ersten Weltkrieg sollte Wissen über Syphilis Angst erzeugen und so Soldaten von ungeschützten Sexualkontakten abhalten. Im Weimarer Kino wurde die Bevölkerung gegen eine »falsche Scham« mobilisiert. Im Frontkino des Nationalsozialismus wurde die Angst durch ein unbedingtes Vertrauen ersetzt. Während der Besatzungszeit wurde Verständnis gefordert, gerade für die junge Generation. Diese sollte dann durch »positive Emotionen« in der DDR zur »sozialistischen Persönlichkeit« erzogen, in der BRD zur Selbstführung befähigt werden. Die AIDS-Bekämpfung ließ die Gefühle mit dem zu vermittelnden Wissen verschmelzen. So erzählt die Geschichte des Sexualaufklärungsfilms nicht nur von der Konstituierung, sondern auch von der Steuerung einer globalen Mediengesellschaft. Ausgezeichnet mit dem Otto-Hintze-Preis der Claudia-und-Michael-Borgolte-Stiftung.
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Sex – richtig! von Laukötter,  Anja
Wie haben bewegte Bilder Einstellungen und Verhalten der Menschen in unserer globalen Mediengesellschaft beeinflusst? Sexualaufklärungsfilme versuchten über das gesamte 20. Jahrhundert hinweg, Einstellungen und Verhalten der Menschen zu formen. Sie zirkulierten ins europäische Ausland, in die USA und zurück. Ihr visueller und epistemologischer Referenzrahmen waren die Wissenschaften der Medizin, Pädagogik und Psychologie, was sich auch in der Zuschauerforschung spiegelte. Im Namen der Gesundheit des Körpers wurden stets Gefühle eingesetzt, doch die emotionale Kultur veränderte sich. Im Ersten Weltkrieg sollte Wissen über Syphilis Angst erzeugen und so Soldaten von ungeschützten Sexualkontakten abhalten. Im Weimarer Kino wurde die Bevölkerung gegen eine »falsche Scham« mobilisiert. Im Frontkino des Nationalsozialismus wurde die Angst durch ein unbedingtes Vertrauen ersetzt. Während der Besatzungszeit wurde Verständnis gefordert, gerade für die junge Generation. Diese sollte dann durch »positive Emotionen« in der DDR zur »sozialistischen Persönlichkeit« erzogen, in der BRD zur Selbstführung befähigt werden. Die AIDS-Bekämpfung ließ die Gefühle mit dem zu vermittelnden Wissen verschmelzen. So erzählt die Geschichte des Sexualaufklärungsfilms nicht nur von der Konstituierung, sondern auch von der Steuerung einer globalen Mediengesellschaft. Ausgezeichnet mit dem Otto-Hintze-Preis der Claudia-und-Michael-Borgolte-Stiftung.
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Aktualisiert: 2023-06-21
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Aktualisiert: 2023-06-20
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Aktualisiert: 2023-06-02
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Aktualisiert: 2023-05-19
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Aktualisiert: 2023-05-16
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Aktualisiert: 2023-05-12
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Aktualisiert: 2023-03-02
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Wie haben bewegte Bilder Einstellungen und Verhalten der Menschen in unserer globalen Mediengesellschaft beeinflusst? Sexualaufklärungsfilme versuchten über das gesamte 20. Jahrhundert hinweg, Einstellungen und Verhalten der Menschen zu formen. Sie zirkulierten ins europäische Ausland, in die USA und zurück. Ihr visueller und epistemologischer Referenzrahmen waren die Wissenschaften der Medizin, Pädagogik und Psychologie, was sich auch in der Zuschauerforschung spiegelte. Im Namen der Gesundheit des Körpers wurden stets Gefühle eingesetzt, doch die emotionale Kultur veränderte sich. Im Ersten Weltkrieg sollte Wissen über Syphilis Angst erzeugen und so Soldaten von ungeschützten Sexualkontakten abhalten. Im Weimarer Kino wurde die Bevölkerung gegen eine »falsche Scham« mobilisiert. Im Frontkino des Nationalsozialismus wurde die Angst durch ein unbedingtes Vertrauen ersetzt. Während der Besatzungszeit wurde Verständnis gefordert, gerade für die junge Generation. Diese sollte dann durch »positive Emotionen« in der DDR zur »sozialistischen Persönlichkeit« erzogen, in der BRD zur Selbstführung befähigt werden. Die AIDS-Bekämpfung ließ die Gefühle mit dem zu vermittelnden Wissen verschmelzen. So erzählt die Geschichte des Sexualaufklärungsfilms nicht nur von der Konstituierung, sondern auch von der Steuerung einer globalen Mediengesellschaft. Ausgezeichnet mit dem Otto-Hintze-Preis der Claudia-und-Michael-Borgolte-Stiftung.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Wilde Zeiten – 1970 etc.

Wilde Zeiten – 1970 etc. von Koenig,  Stefan
Anfang der 1970er Jahre: Wohngemeinschaften und Kommunen entstanden, ein neues Werte- und Demokratieverständnis verdrängte die autoritären und prüden Geburtswehen der jungen BRD. Es wurde bunter. Wir, die Jugend, wollten nur eines: leben, lieben, reisen, andere Kulturen kennen lernen, Frieden in unseren Herzen und in der ganzen Welt schaffen. Wir machten und hörten eine andere Musik. Wir sahen andere Filme und auch die Sprache wandelte sich. Es war ein Aufbruch in eine Zeit der Wagnisse. Auch sollte mehr Demokratie gewagt werden, versprach man uns.
Aktualisiert: 2020-05-20
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