Politische Tierbildlichkeit in Byzanz

Politische Tierbildlichkeit in Byzanz von Schmidt,  Tristan
Die Definition und Repräsentation politischer Ordnung kam im mittelalterlichen Byzanz selten ohne den Bezug zur Tierwelt aus. Vergleiche mit einzelnen Tieren oder Bezüge zur göttlich geordneten Fauna prägten sowohl die politischen Analysen der Geschichtsschreiber als auch die literarische Selbstdarstellung des Kaisers und der Aristokratie. So wurden in der höfischen Lobdichtung immer wieder der „löwenhaften“ Herrscher oder der kaiserlichen „Guten Hirten“, der die „wölfischen Barbaren“ vertreibt und seine ihm anvertraute „Herde“ umsorgt, beschrieben. Diese Bilder waren teilweise bereits seit der Antike gebräuchlich und fanden auch im abendländischen Mittelalter auf ihre ganz eigene Art Verwendung. Dennoch lassen sich die konkreten Konzepte und Anwendungsmodi der „politischen Tiere“ in Byzanz erst mit Blick auf die dortigen spezifischen kulturellen und soziopolitischen Rahmenbedingungen vollständig erfassen. Vielfach lässt sich hier ein innovativer Umgang mit tradierten Konzepten erkennen, die aktuellen Bedürfnissen entgegenkamen. Tristan Schmidt legt erstmal eine Studie vor, die sich extensiv der „politischen Zoologie“ in Byzanz widmet. Mit dem Fokus auf der Zeit der Komnenen- und Angeloi-Dynastien (spätes 11. Jahrhundert bis 1204) erschließt sie das Repertoire an „politischen Tieren“ und legt die zeitgenössischen Diskurse frei, die das Wissen und die Wahrnehmung von Tieren am Konstantinopler Hof prägten. Stets wird dabei auch die politische und soziale Wirklichkeit der Zeit in den Blick genommen, die der literarischen Tier-Bildlichkeit erst ihr spezifisches Gepräge verlieh.
Aktualisiert: 2022-01-17
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Politische Tierbildlichkeit in Byzanz

Politische Tierbildlichkeit in Byzanz von Schmidt,  Tristan
Die Definition und Repräsentation politischer Ordnung kam im mittelalterlichen Byzanz selten ohne den Bezug zur Tierwelt aus. Vergleiche mit einzelnen Tieren oder Bezüge zur göttlich geordneten Fauna prägten sowohl die politischen Analysen der Geschichtsschreiber als auch die literarische Selbstdarstellung des Kaisers und der Aristokratie. So wurden in der höfischen Lobdichtung immer wieder der „löwenhaften“ Herrscher oder der kaiserlichen „Guten Hirten“, der die „wölfischen Barbaren“ vertreibt und seine ihm anvertraute „Herde“ umsorgt, beschrieben. Diese Bilder waren teilweise bereits seit der Antike gebräuchlich und fanden auch im abendländischen Mittelalter auf ihre ganz eigene Art Verwendung. Dennoch lassen sich die konkreten Konzepte und Anwendungsmodi der „politischen Tiere“ in Byzanz erst mit Blick auf die dortigen spezifischen kulturellen und soziopolitischen Rahmenbedingungen vollständig erfassen. Vielfach lässt sich hier ein innovativer Umgang mit tradierten Konzepten erkennen, die aktuellen Bedürfnissen entgegenkamen. Tristan Schmidt legt erstmal eine Studie vor, die sich extensiv der „politischen Zoologie“ in Byzanz widmet. Mit dem Fokus auf der Zeit der Komnenen- und Angeloi-Dynastien (spätes 11. Jahrhundert bis 1204) erschließt sie das Repertoire an „politischen Tieren“ und legt die zeitgenössischen Diskurse frei, die das Wissen und die Wahrnehmung von Tieren am Konstantinopler Hof prägten. Stets wird dabei auch die politische und soziale Wirklichkeit der Zeit in den Blick genommen, die der literarischen Tier-Bildlichkeit erst ihr spezifisches Gepräge verlieh.
Aktualisiert: 2021-05-20
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Koloniale Tiere

Koloniale Tiere von Daermann,  Iris
Wolf, Tiger und Löwe gehören zu den prominenten Tierfiguren der politischen Zoologie. Die politische Philosophie von Hobbes, Locke und Rousseau mit ihren signifikanten Verschiebungen der Mensch-Tier-Grenze sowie der Grenze zwischen (kriegerischem) Naturzustand einerseits, Gesellschaftsvertrag und Staatsgründung andererseits, hat diesen Tierfiguren eine kolonial aufgeladene Bühne bereitet. Hobbes war Stockholder der Virginia Company, Locke Stockholder der Royal African Company. Beide waren mit den kolonialen Reiseberichten, den Siedlungshandbüchern und Konvoluten der ersten Aktiengesellschaften der Welt samt den in den Texten gebrauchten Tiermetaphern wohlvertraut. In den Gründungsnarrativen der politischen Philosophie der Neuzeit gehen totemistische Fremderfahrungen einher mit antiken Kulturentstehungslehren, der römischen Gladiatur, der damnatio ad bestias sowie den neuzeitlichen Tierhetzen und Menagerien. Steht für Hobbes und Locke die koloniale Befehls- und Gehorsamsproduktion im Vordergrund, so versucht Rousseau in seiner imaginären Ethnographie den Standpunkt der Tiere und der Indigenen einzunehmen.
Aktualisiert: 2020-09-10
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Andere Ökologien

Andere Ökologien von Baller,  Julian, Daermann,  Iris, Felfe,  Robert, Halbmayer,  Ernst, Kindler,  Robert, Manow,  Philip, Schüttpelz,  Erhard, Zandt,  Stephan, Zehnle,  Stephanie
Die Themen »Ökologien der Anderen« und »andere Ökologien« rücken Transformationsbeziehungen zwischen Menschen, Tieren und ihren Umwelten in den Blick und befragen die Reichweite der europäischen Grenzziehungen von Natur und Kultur, Wildheit und Domestikation, Menschen und Tieren. Der Kulturbegriff ist »absoluter Begriff« geworden: »Eigentlich ist alles kulturell«, selbst das, was innerhalb der europäischen Ideen- und Kulturgeschichte der Kultur entgegensetzt wurde: »die Natur« und »das Klima«. Ethnologen wie V. de Castros, P. Descola, M. Strathern u.a. stellen die universelle Reichweite der europäischen Grenzziehungen in Frage und öffnen den Blick für »Ökologien der Anderen«. Der Band problematisiert Hypostasierungen von Kultur, aber auch die Grenzregime von Natur und Kultur: Es wird gefragt, wie die Differenz von Natur und Kultur in der Ethnologie, Bildgeschichte, politischen Zoologie und Philosophie je erzählt worden ist. Transformationsbeziehungen zwischen Menschen, Tieren und Umwelten rücken in den Mittelpunkt – Denkfiguren, Bild- und Praxisformen wie Totemismus und Animismus sowie Praktiken einer anderen Ökologie u.a. im Bereich der Küche, Jagd, Reproduktion.
Aktualisiert: 2023-04-24
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