Das Management und die Messung von Risikokonzentrationen bzw. Konzentrationsrisiken
hatten insbesondere durch die Finanzkrise aufsichtsrechtlich und ökonomisch an Bedeutung
gewonnen. Durch Überführung entsprechender Anforderungen in die MaRisk im Jahr
2009 sowie der anschließenden Umsetzung in deutschen Kreditinstituten war die Thematik
etwas aus dem Fokus gerückt. Erst mit der Übernahme der aufsichtlichen Vorgaben durch
die europäische Aufsicht (EZB) sowie spätestens mit der Umsetzung des SREP-Papiers 2016
ist das Thema für Banken wieder sehr bedeutend geworden. Nicht zuletzt aufgrund von
Risikokonzentrationen sind künftig Kapitalaufschläge zu erwarten oder werden bereits von
der Aufsicht gefordert.
Die 2. Auflage des Handbuchs Management von Risikokonzentrationen gliedert sich in vier
Hauptkapitel. Kapitel A vermittelt einen Überblick über die bankenaufsichtlichen (Mindest-)
Anforderungen, Abgrenzungen und Definitionen für Risikokonzentrationen. Darüber hinaus
werden an dieser Stelle Auswirkungen auf das Management erörtert. In Kapitel B werden
ICAAP-/ILAAP-Kernprozesse vor dem Hintergrund von Risikokonzentrationen betrachtet. An
der Stelle besitzt die Neuauflage einige Überschneidungen zur 1. Auflage, wenngleich sich
natürlich viele Inhalte geändert bzw. weiterentwickelt haben. Das folgende, grundsätzlich
neue Kapitel C setzt sich mit Risikokonzentrationen in den einzelnen Risikoarten auseinander,
denn die Erfahrung zeigt, dass die Risikokonzentrationen je nach Risikoart in der
Analyse und Steuerung sehr unterschiedlich ausfallen können. Das abschließende Kapitel
D untersucht Ansatzpunkte zur Überprüfung des Managements von Risikokonzentrationen
durch Dritte, wie die Interne Revision, externe (Verbands-)Prüfer oder die Bankenaufsicht.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Die Finanzkrise, welche im Jahr 2007 begonnen hat und im Jahr 2011 in eine Staatsschuldenkrise übergangen ist, hat zahlreiche Schwachstellen im Finanzsystem aufgedeckt. Als Erklärung für den beinahe Zusammenbruch des Finanzsystems werden in der öffentlichen Diskussion regelmäßig die sog. „Systemrisiken“ angeführt, auch wenn bis heute keine einvernehmliche Definition dieses Begriffs existiert. Auch auf internationaler Ebene herrschte bereits nach etwas mehr als einem Jahr nach Ausbruch der Finanzkrise Einigkeit darüber, jedwede Regulierungslücken schließen zu wollen, um die Entstehung von Systemrisiken in Zukunft verhindern zu können. Die Regulierungsinitiative galt insbesondere auch den Hedgefonds und Geldmarktfonds, die teilweise für die Verbreitung von Systemrisiken mitverantwortlich gemacht werden. Der europäische Gesetzgeber hat vor diesem Hintergrund die Richtlinie zur Regulierung der Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFM-Richtlinie) erlassen, welche in Deutschland im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) umgesetzt worden ist. Beide Gesetzeswerke nehmen an zahlreichen Stellen auf die Systemrisiken Bezug, ohne deren Bedeutung zu konkretisieren. Vor diesem Hintergrund besteht das Ziel des vorliegenden Werks darin, den Begriff der Systemrisiken zu erläutern und den Beitrag der alternativen Investmentfonds zu diesen Risiken herauszuarbeiten. Darauf aufbauend wird untersucht, inwieweit es dem Gesetzgeber gelungen ist, das Entstehen von Systemrisiken durch die Vorgaben in der AIFM-Richtlinie und im KAGB zu verhindern. Der Autor stellt dem Gesetzgeber in seiner Analyse insgesamt ein negatives Zeugnis aus, da die gesetzgeberischen Zielsetzungen, die prozyklischen Auswirkungen von Herdenverhalten, die Risikokonzentrationen in bestimmten Marktsegmenten und den übermäßigen Abbau von Leverage zu vermindern, durch die AIFM-Richtlinie seiner Ansicht nach nicht erreicht werden. Positiv bleibt jedoch hervorzuheben, dass die AIFM-Richtlinie die erste umfassende Initiative des Gesetzgebers ist, um Alternative Investmentfonds, d.h. insbesondere Hedgefonds und Geldmarktfonds, über deren Verwalter ganzheitlich zu regulieren.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Durch die Veröffentlichung der Aktualisierung des Risikotragfähigkeit-Leitfadens durch die BaFin stehen Kreditinstitute, die bisher ausschließlich periodisch gesteuert haben, vor der Herausforderung eine barwertige Risikotragfähigkeit aufzubauen. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls notwendig die bankeigene Risikoinventur, um barwertige Perspektiven zu erweitern. Zu diesem Zweck soll dieses Werk einen pragmatischen roten Faden bei der Implementierung bzw. Validierung der barwertigen Risikotragfähigkeit und Risikoinventurkomponenten liefern. Neben den Fragestellungen zur Definition von Wesentlichkeitsgrenzen und Hilfen bei der Auswahl der betrachteten Risikokomponenten und der Identifizierung von potenziellen Risikokonzentrationen werden auch die daraus resultierenden Folgeschritte erörtert. Hierzu zählen insbesondere die möglichen Ansätze zur Einbindung in die Risikotragfähigkeit, der Definition von Stresstestkomponenten, Strukturlimiten sowie weiterer Risikosteuerungs- und Controllingprozesse. In diesem Kontext wird das Vorgehen zur Erstellung einer barwertigen Risikotragfähigkeit diskutiert und skizziert. Die in diesem Zusammenhang definierte Risikodeckungsmasse stellt dabei die Grundlage zur Ableitung einer angemessenen Wesentlichkeitsgrenze dar.
Aktualisiert: 2021-03-25
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Das Management und die Messung von Risikokonzentrationen bzw. Konzentrationsrisiken
hatten insbesondere durch die Finanzkrise aufsichtsrechtlich und ökonomisch an Bedeutung
gewonnen. Durch Überführung entsprechender Anforderungen in die MaRisk im Jahr
2009 sowie der anschließenden Umsetzung in deutschen Kreditinstituten war die Thematik
etwas aus dem Fokus gerückt. Erst mit der Übernahme der aufsichtlichen Vorgaben durch
die europäische Aufsicht (EZB) sowie spätestens mit der Umsetzung des SREP-Papiers 2016
ist das Thema für Banken wieder sehr bedeutend geworden. Nicht zuletzt aufgrund von
Risikokonzentrationen sind künftig Kapitalaufschläge zu erwarten oder werden bereits von
der Aufsicht gefordert.
Die 2. Auflage des Handbuchs Management von Risikokonzentrationen gliedert sich in vier
Hauptkapitel. Kapitel A vermittelt einen Überblick über die bankenaufsichtlichen (Mindest-)
Anforderungen, Abgrenzungen und Definitionen für Risikokonzentrationen. Darüber hinaus
werden an dieser Stelle Auswirkungen auf das Management erörtert. In Kapitel B werden
ICAAP-/ILAAP-Kernprozesse vor dem Hintergrund von Risikokonzentrationen betrachtet. An
der Stelle besitzt die Neuauflage einige Überschneidungen zur 1. Auflage, wenngleich sich
natürlich viele Inhalte geändert bzw. weiterentwickelt haben. Das folgende, grundsätzlich
neue Kapitel C setzt sich mit Risikokonzentrationen in den einzelnen Risikoarten auseinander,
denn die Erfahrung zeigt, dass die Risikokonzentrationen je nach Risikoart in der
Analyse und Steuerung sehr unterschiedlich ausfallen können. Das abschließende Kapitel
D untersucht Ansatzpunkte zur Überprüfung des Managements von Risikokonzentrationen
durch Dritte, wie die Interne Revision, externe (Verbands-)Prüfer oder die Bankenaufsicht.
Aktualisiert: 2020-02-05
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