Im Verlauf der 1990er Jahre ist der Spanische Bürgerkrieg zum zentralen Bezugspunkt der spanischen Erinnerungskultur avanciert. Der vorliegende Band untersucht ausgewählte zeitgenössische Romane und Spielfilme hinsichtlich der fiktionalen Verarbeitung des Spanischen Bürgerkriegs und der kulturellen Funktionen, die den literarischen und filmischen Vergangenheitsentwürfen zukommen. Die Mythisierung des geschichtlichen Ereigniskomplexes, die in vielen Fiktionen zu beobachten ist, wirft eine Reihe von Fragen auf: Ermöglicht eine mythisierende Darstellung von Geschichte überhaupt erst das Erinnern oder befördert sie vielmehr das Vergessen? Sagen die Bürgerkriegsentwürfe mehr über die präsentierte Vergangenheit aus oder über die Zeit, in der sie entstanden sind? Und schließlich: Ist das aktuelle Interesse für den Spanischen Bürgerkrieg in erster Linie als ein spanienspezifisches Phänomen aufzufassen oder vorrangig als Reflex jenes transkulturellen und transnationalen 'Gedächtnisbooms', der in den westlichen Kulturen seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts insgesamt auszumachen ist? Diese und weitere Fragen werden in den jeweiligen Text- und Filmanalysen diskutiert.
Aktualisiert: 2023-06-24
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Im Verlauf der 1990er Jahre ist der Spanische Bürgerkrieg zum zentralen Bezugspunkt der spanischen Erinnerungskultur avanciert. Der vorliegende Band untersucht ausgewählte zeitgenössische Romane und Spielfilme hinsichtlich der fiktionalen Verarbeitung des Spanischen Bürgerkriegs und der kulturellen Funktionen, die den literarischen und filmischen Vergangenheitsentwürfen zukommen. Die Mythisierung des geschichtlichen Ereigniskomplexes, die in vielen Fiktionen zu beobachten ist, wirft eine Reihe von Fragen auf: Ermöglicht eine mythisierende Darstellung von Geschichte überhaupt erst das Erinnern oder befördert sie vielmehr das Vergessen? Sagen die Bürgerkriegsentwürfe mehr über die präsentierte Vergangenheit aus oder über die Zeit, in der sie entstanden sind? Und schließlich: Ist das aktuelle Interesse für den Spanischen Bürgerkrieg in erster Linie als ein spanienspezifisches Phänomen aufzufassen oder vorrangig als Reflex jenes transkulturellen und transnationalen 'Gedächtnisbooms', der in den westlichen Kulturen seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts insgesamt auszumachen ist? Diese und weitere Fragen werden in den jeweiligen Text- und Filmanalysen diskutiert.
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Im Verlauf der 1990er Jahre ist der Spanische Bürgerkrieg zum zentralen Bezugspunkt der spanischen Erinnerungskultur avanciert. Der vorliegende Band untersucht ausgewählte zeitgenössische Romane und Spielfilme hinsichtlich der fiktionalen Verarbeitung des Spanischen Bürgerkriegs und der kulturellen Funktionen, die den literarischen und filmischen Vergangenheitsentwürfen zukommen. Die Mythisierung des geschichtlichen Ereigniskomplexes, die in vielen Fiktionen zu beobachten ist, wirft eine Reihe von Fragen auf: Ermöglicht eine mythisierende Darstellung von Geschichte überhaupt erst das Erinnern oder befördert sie vielmehr das Vergessen? Sagen die Bürgerkriegsentwürfe mehr über die präsentierte Vergangenheit aus oder über die Zeit, in der sie entstanden sind? Und schließlich: Ist das aktuelle Interesse für den Spanischen Bürgerkrieg in erster Linie als ein spanienspezifisches Phänomen aufzufassen oder vorrangig als Reflex jenes transkulturellen und transnationalen 'Gedächtnisbooms', der in den westlichen Kulturen seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts insgesamt auszumachen ist? Diese und weitere Fragen werden in den jeweiligen Text- und Filmanalysen diskutiert.
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Der Band vereint erstmalig siebzehn Einzeldarstellungen von repräsentativen spanischen Romanen des gesamten 20. Jahrhunderts und entfaltet deren beeindruckendes Spektrum von der 98er Generation bis hin zur Postmoderne. Die 98er sind vertreten durch Azorín, Pío Baroja und Miguel de Unamuno, während Ramón Gómez de la Serna den avantgardistischen Roman veranschaulicht. Mit Max Aub und Agustín de Foxá stehen sich Autoren gegenüber, die den spanischen Bürgerkrieg aus entgegengesetzten Perspektiven erlebt haben. Carmen Laforet eröffnet den Überblick über das Romanschaffen nach 1939, es folgen Luis Martín-Santos, der Nobelpreisträger Camilo José Cela, Juan Benet und Juan Goytisolo. Unter den Autoren der Zeit nach 1975 befinden sich Manuel Vázquez Montalbán, Antonio Muñoz Molina, Miguel Delibes, Javier Marías und Rafael Chirbes. Die Beiträge leisten mit der Einzelinterpretation auch eine Einführung in das Werk des jeweiligen Autors und eröffnen über Literaturhinweise die Möglichkeit einer vertieften Auseinandersetzung mit ihnen. Insgesamt richtet sich der Band an Studierende, Dozenten und alle an spanischer Literatur Interessierten, die einen raschen und doch fundierten Zugang zum thematischen, kompositorischen und stilistischen Reichtum des spanischen Romanschaffens im 20. Jahrhundert suchen.
Aktualisiert: 2023-06-24
Autor:
Mechthild Albert,
Gero Arnscheidt,
Cerstin Bauer-Funke,
Albrecht Buschmann,
Helmut C Jacobs,
Ralf Junkerjürgen,
Marco Kunz,
Manfred Lentzen,
Jochen Mecke,
Hans-Jörg Neuschäfer,
Annette Paatz,
Burkhard Pohl,
Hubert Pöppel,
Gerhard Poppenberg,
Christoph Rodiek,
Dagmar Schmelzer,
Christian von Tschilschke
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Der Band vereint erstmalig siebzehn Einzeldarstellungen von repräsentativen spanischen Romanen des gesamten 20. Jahrhunderts und entfaltet deren beeindruckendes Spektrum von der 98er Generation bis hin zur Postmoderne. Die 98er sind vertreten durch Azorín, Pío Baroja und Miguel de Unamuno, während Ramón Gómez de la Serna den avantgardistischen Roman veranschaulicht. Mit Max Aub und Agustín de Foxá stehen sich Autoren gegenüber, die den spanischen Bürgerkrieg aus entgegengesetzten Perspektiven erlebt haben. Carmen Laforet eröffnet den Überblick über das Romanschaffen nach 1939, es folgen Luis Martín-Santos, der Nobelpreisträger Camilo José Cela, Juan Benet und Juan Goytisolo. Unter den Autoren der Zeit nach 1975 befinden sich Manuel Vázquez Montalbán, Antonio Muñoz Molina, Miguel Delibes, Javier Marías und Rafael Chirbes. Die Beiträge leisten mit der Einzelinterpretation auch eine Einführung in das Werk des jeweiligen Autors und eröffnen über Literaturhinweise die Möglichkeit einer vertieften Auseinandersetzung mit ihnen. Insgesamt richtet sich der Band an Studierende, Dozenten und alle an spanischer Literatur Interessierten, die einen raschen und doch fundierten Zugang zum thematischen, kompositorischen und stilistischen Reichtum des spanischen Romanschaffens im 20. Jahrhundert suchen.
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Gero Arnscheidt,
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Albrecht Buschmann,
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Marco Kunz,
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Hans-Jörg Neuschäfer,
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Der Band vereint erstmalig siebzehn Einzeldarstellungen von repräsentativen spanischen Romanen des gesamten 20. Jahrhunderts und entfaltet deren beeindruckendes Spektrum von der 98er Generation bis hin zur Postmoderne. Die 98er sind vertreten durch Azorín, Pío Baroja und Miguel de Unamuno, während Ramón Gómez de la Serna den avantgardistischen Roman veranschaulicht. Mit Max Aub und Agustín de Foxá stehen sich Autoren gegenüber, die den spanischen Bürgerkrieg aus entgegengesetzten Perspektiven erlebt haben. Carmen Laforet eröffnet den Überblick über das Romanschaffen nach 1939, es folgen Luis Martín-Santos, der Nobelpreisträger Camilo José Cela, Juan Benet und Juan Goytisolo. Unter den Autoren der Zeit nach 1975 befinden sich Manuel Vázquez Montalbán, Antonio Muñoz Molina, Miguel Delibes, Javier Marías und Rafael Chirbes. Die Beiträge leisten mit der Einzelinterpretation auch eine Einführung in das Werk des jeweiligen Autors und eröffnen über Literaturhinweise die Möglichkeit einer vertieften Auseinandersetzung mit ihnen. Insgesamt richtet sich der Band an Studierende, Dozenten und alle an spanischer Literatur Interessierten, die einen raschen und doch fundierten Zugang zum thematischen, kompositorischen und stilistischen Reichtum des spanischen Romanschaffens im 20. Jahrhundert suchen.
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Mechthild Albert,
Gero Arnscheidt,
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Helmut C Jacobs,
Ralf Junkerjürgen,
Marco Kunz,
Manfred Lentzen,
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