Der Streit um die Bekenntnisschule

Der Streit um die Bekenntnisschule von Rödel,  Eva
Im Jahr 1952 rief der Mainzer Bischof Albert Stohr die Eltern in über 50 rheinhessischen Gemeinden dazu auf, im Rahmen eines Antragsverfahrens katholische Volksschulen für katholische Kinder zu fordern. Dieser Aufruf wirkte in einem traditionellen Simultanschulgebiet wie ein „Stich ins Wespennest“. In der Folgezeit kam es zu heftigen Debatten vor Ort wie auch im Parlament. Kaum ein anderes Thema der rheinland-pfälzischen Bildungsgeschichte erregte derart stark die Gemüter wie diese als rheinhessischer „Schulkampf“ in die Geschichte des jungen Landes eingegangene Auseinandersetzung. Zur Diskussion stand nicht nur das konfessionelle Miteinander, sondern auch die Existenz des noch jungen Landes aus der französischen „Retorte“. Erst das 1955 nach langen Auseinandersetzungen verabschiedete Schulgesetz stellte einen vorläufigen Schlusspunkt des Schulstreites dar. Erstmals erfolgt nun eine Gesamtschau auf das erst in Ansätzen erforschte Thema, in die alle Ebenen dieses vielschichtigen Bekenntnisschulstreites durch eine umfassende Auswertung des verstreut überlieferten Materials einbezogen wurden.Im Jahr 1952 rief der Mainzer Bischof Albert Stohr die Eltern in über 50 rheinhessischen Gemeinden dazu auf, im Rahmen eines Antragsverfahrens katholische Volksschulen für katholische Kinder zu fordern. Dieser Aufruf hatte in einem traditionellen Simultanschulgebiet die Wirkung eines „Stichs ins Wespennest“. In der Folgezeit kam es zu heftigen Debatten vor Ort wie auch im Parlament. Kaum ein anderes Thema der rheinland-pfälzischen Bildungsgeschichte erregte derart stark die Gemüter wie diese als rheinhessischer „Schulkampf“ in die Geschichte des jungen Landes eingegangene Auseinandersetzung.
Aktualisiert: 2021-01-29
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Der Goldenstedter Schulkampf 1938

Der Goldenstedter Schulkampf 1938 von Brockmann,  Bernhard, Rötepohl-Bahlmann,  Winfried
Als am 2. Mai 1938 die Umwandlung der beiden Bekenntnisschulen in Goldenstedt und Varenesch zur NS-geprägten Gemeinschaftsschule durch Minister-Erlass angeordnet wurde, regte sich der Elternwiderstand. Bernhard Brockmann und Winfried Rötepohl-Bahlmann gelang es in jahrelanger Feinarbeit mit Unterstützung vieler Goldenstedter Bürger die Geschehnisse um diesen Widerstand der Eltern zu dokumentieren und damit auch jenen 14 Goldenstedter Bürgen, die ihren Widerstand mit Verhaftung und Haft in Konzentrationslagern büßen mussten, ein würdiges Erinnern zu geben. Die Gemeinde Goldenstedt sorgte für die Herausgabe dieses Buches. Die Bedeutung, die dieser Widerstand in Goldenstedt 1938 hatte, dokumentiert sich, wie die beiden Herausgeber aufzeigen, unter anderem auch daran, dass sich selbst höchste Sicherheitskreise der Nationalsozialisten dieser Vorfälle annahmen, ein massives Polizeiaufgebot in Marsch gesetzt wurde, um den Widerstand zu zerstreuen. Das alles hinderte die Eltern der betroffenen Kinder nicht daran, ihren Widerstand auszuüben, den sie mit Verfolgung und Konzentrationslagerhaft bezahlen mussten. Aus dem Vorwort: Fragen der schulischen Erziehung sind zu allen Zeiten für Eltern und Kinder von existen¬zieller Bedeutung. Auch Staat und Kirche sind an der Gestaltung des Schulunterrichtes seit jeher stark interessiert. Im 3. Reich bekämpfte die NS-Diktatur von Anfang an den kirchlichen Einfluss in den Schulen und führte einen erbitterten Kampf gegen die christlichen Bekenntnisschulen. Wider¬stand in der Bevölkerung wurde im Keim erstickt. „Elternrechte" wurden unterdrückt und „Elterngewissen" vergewaltigt. Nur selten regte sich offener und organisierter Widerstand. Eine rühmliche Ausnahme bot die Bevölkerung in Goldenstedt. Eltern schickten ihre Kinder nicht zur Schule, als am 2. Mai 1938 die Umwandlung der beiden Bekenntnisschulen in Goldenstedt und Varenesch zur NS-geprägten Gemeinschafts¬schule durch Minister-Erlass angeordnet wurde. Die Eltern, die sich 1938 gegen die zwangsweise Einführung der Gemeinschaftsschule durch die nationalsozialistische Regierung in Goldenstedt wehrten, riskierten Leib und Leben. Des¬halb haben sie auch heute noch unsere Hochachtung verdient. Das gilt insbesondere für die 14 Männer, die damals verhaftet wurden und von denen zwölf sogar mehrere Monate die Leiden eines Konzentrationslagers erdulden mussten. Den mutigen Eltern und vor allem den 14 Männern zu Ehren haben wir dieses Buch geschrieben. Es soll auch nicht vergessen werden, was die Angehörigen der Verhafteten an Sorgen und Leid getragen haben. Dabei ist besonders zu beachten, dass es Eltern beider Konfessionen waren, sowohl der evangelischen als auch der katholischen, die gegen die Einführung der Gemeinschaftsschule protestierten.
Aktualisiert: 2020-03-30
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Den Menschen der Zukunft erziehen

Den Menschen der Zukunft erziehen von Lesanovsky,  Werner
Diese erstmalige Quellenedition thematisiert die Bildungs- und Schulpolitik sowie Pädagogik der deutschen Arbeiterbewegung als immanenten Bestandteil ihres Strebens um eine gerechtere, freiheitliche Staats- und Gesellschaftsordnung. Ihre bildungspolitischen Aktivitäten und pädagogischen Bestrebungen nahmen einen bisher unterbewerteten beachtlichen quantitativen Aufschwung und wurden durch qualitativ neue und zukunftsträchtige Formen der Bildung, Erziehung und Sozialisation der Heranwachsenden erweitert. Ihr angestrebtes Bildungs- und Erziehungsziel, «den Menschen der Zukunft erziehen» und bilden zu wollen, war Ausdruck ihrer humanistisch orientierten Volksbildung und -erziehung. Die durch Reformvorschläge geprägten Modernisierungstendenzen in der Pädagogik und Bildungspolitik waren Teil einer sich langsam entwickelnden Demokratiebewegung. Die aufgenommenen, bisher wenig oder gar nicht zugänglichen Dokumente lassen deutlich werden, mit welcher Intensität, Vielfalt, Breite und Konsequenz die Sozialdemokratie ihre Auseinandersetzungen zur Volksbildung und ihren Schulkampf führte.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Transformation und religiöse Erziehung

Transformation und religiöse Erziehung von Wermke,  Michael
Der Sammelband dokumentiert die Beiträge der Jahrestagung 2010 des Arbeitskreises für historische Religionspädagogik zum Thema „Transformation und religiöse Erziehung. Kontinuitäten und Brüche der Religionspädagogik 1933 und 1945“. Erziehungswissenschaftler, Historiker und Religionspädagogen untersuchen exemplarisch die Auswirkungen der gesellschaftlichen und staatlichen Systemwechsel 1933 und 1945 auf die religiöse Erziehung in personeller, medialer, institutioneller und konfessioneller Hinsicht. Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss historisch-wissenschaftlich arbeitender Religionspädagoginnen und Religionspädagogen evangelischer und katholischer Konfession. Inhalt: Michael Wermke: Transformation und religiöse Erziehung. Kontinuitäten und Brüche der Religionspädagogik 1933 und 1945 Thomas Martin Schneider: Die Umbrüche 1933 und 1945 und die Religionspädagogik Jonas Flöter: Von der Landesschule zur Nationalpolitischen Erziehungsanstalt. Transformationsprozesse in Schulpforte und deren Rückwirkungen auf den Religionsunterricht Werner Simon: Nationalpolitische Erziehung im katholischen Religionsunterricht? Eine Analyse ausgewählter religionspädagogischer Beiträge der Jahre 1928–1935 Joachim Maier: Traditionsabbruch und Wandel religiöser Erziehung: Schule und katholischer Religionsunterricht in Baden 1933–1945 Johannes Wischmeyer: Transformationen des Bildungsraums im bayerischen „Schulkampf“ 1933–1938. Agitation, Strategien und Diskurse kirchlicher Akteure David Käbisch: Eine Typologie des Versagens? Das Personal- und Lehrprofil für das Fach Religion an den nationalsozialistischen Hochschulen für Lehrerbildung Folkert Rickers: „Vom Individuum zum Volksgenosse“. Helmuth Kittel und die Jugendbewegung Hein Retter: Protestantische Milieus vor und nach 1933. Der Christlich-Soziale Volksdienst und der Reichsverband deutscher evangelischer Schulgemeinden e.V. Desmond Bell: Ein Fehler im System? Das Alte Testament im preußischen Religionsunterricht nach 1933 Henrik Simojoki/Sara Moschner/Markus Müller/Friedrich Schweitzer: Gesellschaftlicher Wandel und religionspädagogische Transformationen nach 1949 im Spiegel des zeitgenössischen Fachzeitschriftendiskurses Gloria Conrad: Was ist Christenlehre? Zu ihren Kontinuitäten und Brüchen im Spiegel von theologischen Lexika Marko Demantowsky: Zum Stand der disziplin- und ideengeschichtlichen Forschung in der Geschichtsdidaktik
Aktualisiert: 2019-10-18
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