Der Anwalt serviert seinen Gästen Hackbraten mit Cola? Das ist unwahrscheinlich - theoretisch und empirisch. Kochen ist eine kulturelle Angelegenheit und die heimische Küche eignet sich vorzüglich, um seinen Mitmenschen zu zeigen, wo man sich in der gesellschaftlichen Hierarchie befindet. Henrike Hegner untersucht anschaulich die Küche als gesellschaftliches Kommunikationssystem. Anhand von Klassikern der Kultur- und Sozialwissenschaften zeigt sie zunächst theoretisch, wie der Kochende durch die Nahrungszubereitung den Zuschauern seine soziale Position symbolisch demonstriert. Scharfzüngig verdeutlicht sie anschließend anhand des "Küchenproleten" Tim Mälzer und des Vertreters der "Toskana-Fraktion" Alfred Biolek, wie erbittert beim Kartoffelschälen und bei der Fleischwürzung gekämpft wird - denn schließlich geht es hier um nichts geringeres als soziales Ansehen und die Demonstration sozialer Ungleichheit.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Der Fokus des Journal Culinaire No. 11 'Fisch' startet kulturwissenschaftlich: ROGER THIEL formuliert Annäherungen an den Fisch zwischen Speise und Symbol und schlägt weite Bögen aus der Antike bis in die Anfänge des Christentums. Der Historiker CARSTEN JAHNKE skizziert eine Folge der erfolgreichen Ausbreitung des Christentums: Sein Beitrag 'Von grätenlosen Fischen und dicken Pfeffersäcken. Heringe in Handel und Küche des Mittelalters ' erzählt vom unauflöslichen und wirkmächtigen Zusammenhang zwischen der dominierenden Weltanschauung und Leben und Handeln der Menschen. Die Möglichkeiten und Grenzen der heutigen Qualitätsbestimmung von Fischen beschreibt MONIKA MANTHEY-KARL. Denn nach wie vor bewegt die Frage 'Wie frisch ist der Fisch?' zu Recht fast jeden Verbraucher. Wildfang und die Aquakultur sind die beiden Quellen, aus denen 'frischer Fisch' in der Zukunft stammen wird. CHRISTOPHER ZIMMERMANN lässt uns einen neuen, differenzierten Blick auf die Befischung der Fischbestände gewinnen und wirft in diesem Zusammenhang einen ersten Blick auf die Bedeutung der Aquakulturen. Deren Chancen sind unter Berücksichtigung des Prinzips der Nachhaltigkeit, wie BERNHARD RENNERT und CHRISTOPH VAN BALLEGOOY darlegen, nicht von der Hand zu weisen.
In das Köcheprojekt 'Fischinnereien' haben sich je zwei Köche aus Deutschland und aus Österreich eingeschrieben. Der streitbare BERNHARD GOESSNITZER führt in Eggelsberg nördlich der Stadt Salzburg einen Landgasthof. Ungeschminkt und mit entwaffnender Direktheit präsentiert er seine österreichische Traditionsküche. Auch HEINZ HANNER aus Mayerling weiß sich bei aller Innovation der östereichischen Kochkultur verbunden. Asiatisch inspiriert ist die Küche des Urberliners TIM RAUE, der vor wenigen Wochen sein erstes 'eigenes ' Restaurant in seiner Heimat Kreuzberg eröffnet hat. JOACHIM WISSLER schließlich steuert zwei komplex aufgebaute Gerichte aus seinem gerade erschienenen Kochbuch JW4 bei.
Im Forum analysieren JANNA KÜHNE und CHRISTOPH KLOTTER zwei Werbespots der Lebensmittelindustrie. Die filmische Professionalität dieser 'Kurzfilme' ist sicherlich jedem bewusst. Doch in welchem Maße inhaltliche Rückgriffe in den Grundbestand unserer Kultur im Bereich der Lebensmittel stattfinden, wird hier eindrücklich dargelegt. JÜRGEN HÄDRICH setzt seinen auf drei Teile konzipierten Beitrag 'Essen und Langlebigkeit' mit dem zweiten Teil 'Die Einsparung des Lebens' fort. In ihm stellt er Positionen des 19. und 20. Jahrhunderts vor, die gezielt danach suchen, das Leben zu verlängern. 'Das schmeckt wie Wasser' erscheint im allgemeinen nicht als Ausweis hoher Genussqualität. Wenn aber THOMAS VILGIS sich mit physikalischem Sachverstand dem Thema Wasser zuwendet, verwundert es kaum, dass er dem neutralen Geschmack viele Nuancen entlockt. Wolfgang Tuschmann hatte in einem früheren Journal Culinaire die These aufgestellt, dass Kochen nur in einem sehr eingeschränkten Sinn Kommunikation sei. WILFRIED KUNSTMANN hält dagegen und entwickelt das Kochen dezidiert als Kommunikationsmedium: Eine differenzierte Annäherung mit Charme. FRANZ HÖCHTL und CLAUDE PETIT haben im Journal Culinaire No. 8 und No. 9 von der Vielfalt und Eigenart terrassierter Reblandschaften berichtet. In ihrem abschließenden dritten Artikel 'Trockenmauern und Treppen. Architektur und Bausubstanz historischer Terrassenweinberge' stehen Baudetails im Blickpunkt. Der häufig unterschätzten und alle betreffenden Aufgabe, die veränderten Sinneswahrnehmungen im Alter in den Blickpunkt zu rücken, nimmt sich EVA DERNDORFER an und beschließt damit das Journal Culinaire No. 11.
Aktualisiert: 2023-02-04
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Aromatische Garten- und Wildkräuter sind das Fokusthema der Zeitschrift „Journal Culinaire. Kultur und Wissenschaft des Essens, No. 12“. Zwei leidenschaftliche Gärtner berichten über ihren Anbau (Harald Gasser aus Südtirol und Bernd Simon aus der Nordpfalz), sieben fantasievolle Köche (Michael Hoffmann, Pierre Lingelser, Herbert Hintner, Peter Scharff, Meinrad Neunkirchner, Jean-Marie Dumaine und Robert Stolz) und vier akribische Wissenschaftler (Thomas Vilgis zum Schmecken von Kräutern und Gewürzen, Maria Müller und Romana Maier zur Bioverfügbarkeit von Antioxidantien sowie Herbert Buckenhüskens zu biologisch aktiven Substanzen in Kräutern) fächern das Thema abwechslungsreich auf. Im Forum geht es um Wildpflaumen (Walter Hartmann), Food-Design (Sonja Stummerer und Martin Hablesreiter), um die Nahrungspraktiken von Migranten (Julia Bernstein), Epikurs Lustprinzip (Felix Bröcker), Langlebigkeit (Jürgen Hädrich) und Alltagsrituale (Andrea Lambeck und Melanie Grösch).
Rezensionen bilden den Abschluss eines reichhaltigen und bunten Journal Culinaire No. 12: Johannes B. Bucej über die Rehabilitation der Wiederkäuer durch Anita Idel, Ursula Hudson-Wiedenmann über den Film „Ehrfurcht vor dem Leben. lasst uns über das Töten reden“ und schießlich Nicolai Wojtko über den Film „Visionen. Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“ von Margarethe von Trotta.
Aktualisiert: 2023-02-04
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Der Anwalt serviert seinen Gästen Hackbraten mit Cola? Das ist unwahrscheinlich – theoretisch und empirisch. Kochen ist eine kulturelle Angelegenheit und die heimische Küche eignet sich vorzüglich, um seinen Mitmenschen zu zeigen, wo man sich in der gesellschaftlichen Hierarchie befindet. Henrike Hegner untersucht anschaulich die Küche als gesellschaftliches Kommunikationssystem. Anhand von Klassikern der Kultur- und Sozialwissenschaften zeigt sie zunächst theoretisch, wie der Kochende durch die Nahrungszubereitung den Zuschauern seine soziale Position symbolisch demonstriert. Scharfzüngig verdeutlicht sie anschließend anhand des „Küchenproleten“ Tim Mälzer und des Vertreters der „Toskana-Fraktion“ Alfred Biolek, wie erbittert beim Kartoffelschälen und bei der Fleischwürzung gekämpft wird – denn schließlich geht es hier um nichts geringeres als soziales Ansehen und die Demonstration sozialer Ungleichheit.
Aktualisiert: 2023-04-04
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