Seit 30 Jahren bereist der Fotograf Francis Latreille die Arktis, um die dort lebenden Menschen zu besuchen. Die Dolganen und die Nenzen im Norden Russlands, die Tschuktschen und die Jakuten im fernöstlichen Sibirien, die Korjaken auf Kamtschatka, die Sami im Norden Skandinaviens und die Inuit in Kanada und auf Grönland leben noch immer auf traditionelle Art und Weise, auch wenn gesellschaftliche Veränderungen, Umweltprobleme und der globale Klimawandel ihre Lebensgrundlage und ihre Kulturen bedrohen. Der Fotograf Francis Latreille folgte diesen Menschen auf ihren Herdenwanderungen durch die Tundra, ging mit ihnen auf die Jagd und zum Fischen und teilte ihren Alltag mit ihnen. So entstand eine enge Bindung. Das naturverbundene Leben dieser Menschen hat er bei seinen Reisen in wunderbaren Bildern festgehalten. Erik Orsenna, ein Freund Latreilles, liefert in seinen Texten eine wahre Liebeserklärung an den hohen Norden und seine Nomaden. Kommentiert wird der wunderbare Bildband im Anhang von Experten des französischen naturgeschichtlichen Nationalmuseums. Diese wunderbare Dokumentation vermittelt das Bild der letzten Nomaden des hohen Nordens, die mit der Natur leben und der Moderne trotzen.
Aktualisiert: 2022-06-30
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Im August 1977 macht sich eine Suchtruppe von fünf Weißen und einem Aboriginal zu einer Expedition in die Gibson Desert in Westaustralien auf, um die beiden letzten Wüstenbewohner Warri und Yatungka zu finden. Sie waren ausgestoßen, da sie den Stammesgesetzen nicht gehorcht hatten. Auch wollten sie ihr Nomadenleben nicht aufgeben, als ihr Stamm aus der Wüste in die Zivilisation der Weißen zog.
Es ist die Liebes- und Lebensgeschichte zweier Aboriginals, die bereits dreißig Jahre lang durch die weite Wüste gezogen waren. Diese Wüste nannten sie ihr Land. Sie wanderten dieselben Wege auf und ab, über die ihr Volk viele Jahrhunderte lang gezogen war, immer auf der Suche nach der nächsten Lagerstätte, nach Wasser und Nahrung. Es ist eine einsame Geschichte voller Entbehrungen und gleichzeitig voller Lebenssinn, denn für die beiden letzten Nomaden ist ihr Land der Sinn des Lebens, und es zu verlassen würde bedeuten, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft zu verlieren. Sie sind mit der Wüste verwachsen, und sie sind mit der Natur und mit sich im Reinen. Die Dürre, die ihr Land befallen hat, nehmen sie als Schicksal hin, ohne mit ihm zu hadern. Und auch das Auftauchen der Weißen, die sie fast in letzter Minute finden und vor dem drohenden Verdursten und Verhungern retten, nehmen sie als Schicksal hin und lassen sich mitnehmen, um ihre letzten Tage unter ihren Söhnen in der Gemeinschaft ihres Stamms zu verbringen.
Das Buch schildert die Strecke, die der Autor Dr. Peasley und sein Team auf der Suche nach den beiden Wüstenbewohnern zurücklegt, die Hindernisse, Hoffnungen und Rückschläge, die die Männer durchleben. Es ist die Suche nach Spuren im Sand. Die Reise führt in die Vergangenheit Australiens, als die Wüste noch lebendig war, voller Oasen, an denen sich Mensch und Tier versammelten, an denen Künstler sich verewigten und Feste gefeiert wurden. Nun ist sie tot, verödet und verdorrt. Die Spuren im Sand führen schließlich zu den beiden letzten Menschen, die die ganzen Jahre zwischen den Sanddünen und Stachelgrasebenen überlebt haben. Wie das Kamel, das vor Durst verrückt wurde und in ein enges Wasserloch stürzte, in dem es elend verendete, sind auch sie fast verdurstet.
Doch die Rettung bleibt fragwürdig, denn die Entwurzelung der beiden Wüstenbewohner, die in das städtische Ghetto ihres Stamms verpflanzt werden, endet nur wenige Monate später erst mit seinem und Wochen danach auch mit ihrem Tod. Doch vielleicht blieben ihre Seelen in dem Sand zurück, mit dem sie so verbunden waren, und hinterließen Spuren, die sich nicht mehr auslöschen ließen.
Aktualisiert: 2020-11-26
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