Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Beziehung Goethes zu Charlotte von Stein ist bereits von vielen Autoren mit mehr oder weniger Akribie auf Wahrheit und Realität beschrieben worden, wobei mehr der Herren, bzw. der Damen eigner Geist als der Goethes und Charlotte von Steins zum Vorschein kam. Ja die meisten begnügten sich mit Alltagsgeschichtchen und Nebensächlichkeiten, als wenn die Beziehung Goethes zu Charlotte von Stein, die eines Bürgers zu einer Adeligen, etwas Alltägliches hätte gewesen sein können. Gerade der Klassenunterschied in der damaligen Gesellschaft ist für dieses Verhältnis und ihre spätere Interpretation ein wesentlicher Faktor, der von den meisten jüngeren Goethe-Biographen unterschätzt und von den älteren mit größter Vorsicht behandelt werden mußte, was zwangsläufig zu Halbwahrheiten, ja zu bewußten und beabsichtigten Unwahrheiten führen mußte. Wegen der Zensur und wegen der Abhängigkeit der Goethe-Gesellschaft von dem weimarischen Herzogshaus, die mindestens bis 1918 bestand, durfte die wahre Beziehung des reichen Patriziers Goethe zu der armen Freiin Charlotte von Stein nicht mit der ganzen Wahrheit und Realität veröffentlicht werden.
Ein weiterer Grund, warum das Verhältnis unseres Dichters zu einer älteren und verheirateten Frau nur ein rein platonisches sein durfte, dafür erhalten wir einen Begriff, wenn wir den ersten Band der berühmten Weimarer Goethe-Ausgabe aufschlagen, in dessen Vorwort Goethe zum ersten deutschen Nationaldichter ernannt wurde (WA I.1): „Die Werke Goethes gehören zu den kostbarsten Besitzthümern des deutschen Volkes. Was Homer für Griechenland, Dante für Italien, Shakespeare für die Länder bedeutet, in denen englisch gesprochen wird, das ist Goethe für alle die, welche wohnen, soweit die deutsche Zunge klingt.“ Ein deutscher Dichter, noch dazu der erste, mußte makellos sein; und wenn er es nicht war, mußte er makellos „gemacht“ werden.
Der angeblich letzte Enkel Goethes, mit Namen Walther von Goethe - nur die Kinder August Walter Goethes (1789 – 1830) waren offiziell erbberechtigt - vermachte den Nachlaß seines Großvaters testamentarisch nach seinem Ableben der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar. Sie wurde zur „freien“ Erbin des literarischen Goetheschen Nachlasses eingesetzt, so das Vorwort der Weimarer Goethe-Ausgabe. Die Bedeutung liegt auf dem Wort „frei“. Es besagt, daß sie, bzw. das weimarische Herzogshaus, mit dem literarischen Nachlaß Goethes uneingeschränkt verfügen konnte, d. h. man konnte sogar Teile des Nachlasses vernichten, wenn es im Interesse der herrschenden Adelsklasse lag. Eine „neue umfassende Lebensbeschreibung“ Goethes sollte in Auftrag gegeben werden, so das Vorwort. Unter dem „Protectorate“ (im Sinne von: unter der Kontrolle) seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Sachsen-Weimar trat eine „Goethegesellschaft“ zusammen. Diese Tatsachen müssen den arglosesten Leser überzeugen, daß damit der Zensur alle Macht gegeben war, mit Goethes literarischem Nachlaß mit uneingeschränkter Willkür verfahren zu können.
Die Beziehung Goethes zu Charlotte von Stein war, um das Ergebnis meiner Forschungen vorwegzunehmen, eine ehegleiche. Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine „wilde“ Ehe, die allerdings in Weimar ein „Schattendasein“ nicht überschreiten durfte. Aber dies lag, so bin ich überzeugt, in Goethes Interesse. Meine wahrhaft sensationelle Entdeckung, daß die Beiden sogar ein Kind miteinander zeugten, Ernst August Friederich Klingemann (1777 - 1831), ist allerdings die Folgeentdeckung einer früheren, nämlich, daß Johann Wolfgang Goethe der Verfasser des satirischen Werkes „Nachtwachen“ ist, das unter dem Pseudonym Bonaventura bei dem Peniger Verleger Dienemann im Jahr 1804 erschien. Durch mehrere sehr konkrete Hinweise in den „Nachtwachen“ kam ich auf diese, im ersten Moment wohl schier unglaubliche Vermutung. Dieses Buch läßt in erschreckender Deutlichkeit erkennen, in welchem Umfang der wirkliche Goethe von den Goethe-Philologen des Weimarischen Fürstenhauses verfälscht, ja sogar nach den gesellschaftspolitischen Grundsätzen des Zweiklassensystems absichtlich „umfunktioniert“ wurde.
Aktualisiert: 2020-07-30
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Die Frage nach dem Verfasser der satirischen Erzählung „Nachtwachen“ ist endgültig geklärt: Nicht August Klingemann (1777 – 1831) ist die Urheberschaft zuzuschreiben, wie Jost Schillemeit und Ruth Haag (Harlem) mutmaßten, sondern keinem Geringeren als Johann Wolfgang von Goethe. Der Fund von Ruth Haag in der Universitätsbibliothek Amsterdam (eine Liste von noch zu veröffentlichenden angeblichen Werken Klingemanns, worin auch das Werk „Nachtwachen von Bonaventura“ aufgeführt ist) beweist keineswegs die Verfasserschaft Klingemanns. Er ist vielmehr der ultimative Beweis, dass August Klingemann der natürliche Sohn Goethes war. Klingemann, wohl in Geldverlegenheit, wollte damit seinem Vater, dem weimarischen Olympier, einen Gefallen erweisen und das kompromittierende Werk als sein Geistesprodukt ausgeben.
Was außerdem gegen Klingemann spricht und Schillemeit klugerweise nicht erwähnt, das ist sein Alter: Zum spätestmöglichen Zeitpunkt der Niederschrift (1804) wäre Klingemann nicht älter als 26 Jahre gewesen. Der Pessimismus, der in den >Nachtwachen< zu uns spricht, ist viel wahrscheinlicher einem fast 60jährigen zuzuschreiben, der drei Jahre vorher (1801) wie durch ein Wunder von einer lebensgefährlichen Krankheit genas, als einem 26jährigen, dem der Himmel, aufgrund seiner Jugend, noch voller Geigen gehängt haben dürfte.
Weitere unabweisbare Indizien, die für Goethes Verfasserschaft sprechen, sind die vielen versteckten Satiren auf Personen von Goethes Freundeskreis und zwar wie er vor der großen Italienreise (1786 – 1788) bestand. Die Analogismen auf Zeitgenossen des Verfassers (Charlotte von Stein, Josias von Stein, Herzog Carl August von Sachsen Weimar, Corona Schröter, Johann Gottfried Herder, Bernhard Vermehren, August Klingemann und Ludwig Tieck) sind meines Wissens neu und erstmalig, zumindest in der Bonaventura-Forschung.
Die Tatsache, dass Goethe in den „Nachtwachen“ sich selber mehrmals mit mehr oder weniger satirischem Spott und auch mit Eigenlob bedachte, sollte den Verdacht abwälzen, er könnte der Verfasser sein. Diese Goethesche Finte scheint bis 1987 gewirkt zu haben, das Jahr meiner Entdeckung.
Diese Goethe-Zuschreibung kann man nicht widerlegen! Man kann sie nur ignorieren.
Aktualisiert: 2020-07-30
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Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Die klassische Goethe-Forschung vertritt die Auffassung, das unhaltbare platonische Liebesverhältnis von Goethe und Charlotte von Stein trieb ihn in Entsagung auf die Flucht, auf die Reise nach Italien bzw. Rom.
E. Ghibellino fällt auf die Idee, es gab ein gegenseitiges Liebesverhältnis von Anna Amalia und Goethe. Ungewollt und unbewusst öffnet er die Büchse der Pandora.
Goethe im Wahnsinn der Liebe ergründet in einer analysierenden Untersuchung rational und mit Lebensgefühl die tatsächliche Situation um Anna Amalia, Goethe und Charlotte von Stein. Nach jahrelangen Forschungen werden altbekannte Texte, Dokumente und Fakten völlig neu beleuchtet, Quellen erschlossen und nicht bedachte Zusammenhänge freigelegt. Die Reise nach Italien wird zu einem offenbarenden Schmelztiegel der neuartigen Betrachtungsweise. Der Autor – ein Jurist und Familienanwalt – bezieht notwendig die zeitgenössischen Anschauungen von Recht und Moral zu Liebe, Ehe und Intimität in die Denk- und Verhaltensweisen der Beteiligten ein. Goethes Bekenntnis zu seinem "trefflichen Freund", August von Einsiedel, wies ihn auf die Spuren. Lassen Sie sich mit intellektuellem Mut, Unbefangenheit und der Bereitschaft, sich in die Zeit hineinzudenken, in Goethes ambivalente Situation entführen.
Aktualisiert: 2018-12-10
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Der erste Band von Goethe im Wahnsinn der Liebe zeigte, dass Goethe 1786 ursprünglich die Absicht verfolgte, mit Charlotte von Stein und ihrem Sohn Fritz in die freie Welt `ohne Stand und Namen´ zu entfliehen, dort zu leben. Einiges deutete auf seine tatsächliche Flucht vor der Zuneigung der Fürstin Anna Amalia hin.
Dieser zweite Band bringt deutlichere Farben in das ambivalente Verhältnis zwischen dem Dichter und Staatsdiener und der Fürstin in Zusammenhang mit Anna Amalias Italienreise. Goethe fühlt sich zu Ostern 1789 von Begierden befreit und teilt diesen Umstand Anna Amalia brieflich mit. Er weigerte sich zunächst stillschweigend, zu ihr nach Italien zu reisen, dann kündigt er ihr indirekt einen gemeinsamen Aufenthalt in Rom bzw. Neapel an. Diesem Versprechen kommt er wiederum nicht nach. Zugleich müssen Goethes Künstlerfreunde in Italien mit Schmerzen erkennen, dass er das ihnen beim Apoll gegebene heilige Versprechen, wieder zu ihnen nach Rom zurückzukehren, nicht erfüllt. Goethe selbst leidet im tiefen Inneren schwer.
Die Lebensumstände der Dichtung, die Übersendung des Torquato Tasso nach Italien sowie der aufgrund frischer Erkenntnisse neu analysierte Inhalt dieses Stückes – die Schlüssel sind gefunden – lassen die Grundlagen des Denkens und Handelns Goethes erkennen.
Auch in diesem zweiten Band folgt der Autor seinem Grundgedanken einer inneren Verbindung von Goethes Schaffen und seiner Biographie. Für Goethe-Kenner und -Liebhaber bietet dieses Werk eine fantastische Forschungsreise in die Zeit des Dichters und erlaubt einen direkten Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt.
Aktualisiert: 2018-12-10
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