Mit 190 zu Lebzeiten von 1896 - 1914 in Tageszeitungen und Jagdzeitschriften veröffentlichten Jagdnovellen sowie ca. 50 Essays und Sachartikeln zur Jagd war der Wahlniedersachse Hermann Löns (1866 - 1914) nicht nur der bedeutendste Jagdschriftsteller seiner Zeit, sondern auch der literarisch versierteste.
Löns, der schon als 12-Jähriger in den späten 1870er Jahren im westpommerschen Deutsch Krone waidwerkte, arbeitete seit 1893 als Redakteur, später ab 1911 als freier Fachjournalist vor allem bei Hannoverschen Tageszeitungen.
Am liebsten ging Löns allein oder auch seltener mit Freunden auf die Pirsch, die er als „Krone des Waidwerks“ und „die schönste, vornehmste und ritterlichste Art der Jagd“ bezeichnete.
Löns, der seinen Freunden nach „so ganz aus dem Rahmen der gesellschaftlichen Konventionen fiel“, und der sich als identitätsstiftendes Symbol bei seiner Unterschrift eine stilisierte Wolfsangel, einem jahrhundertalten Ritzzeichen aus der Jagd- und Forstwirtschaft, beilegte, hoffte, dass durch die Jagd der Stadtmensch seine verloren gegangene Empathie zurück zur Natur finden könnte:
„Die Erkenntnis, daß die Jagd wohl das beste Gegengewicht gegen die mit unserer Kulturform entstehenden Nervenüberreizung ist, gewinnt überall mehr an Boden, so daß unsere Zeit sich da ihr Gegengift zu holen sucht, wo es einzig und allein zu finden ist, in der Natur.“
Gegen die Entfremdung des modernen Menschen von der Natur hat Löns, sein Leben lang agitiert:
„Jedes bischen Achtung vor der Natur ist uns abhanden gekommen; wir treiben Raubbau mit ihr, denken nur daran, was wir aus ihr herauspressen können, aber bedenken nicht, daß wir elend zugrunde gehen, wenn wir so weiterhausen.“
In der Natur und der „Naturschutzbewegung als ein Kampf für die Gesunderhaltung des gesamten Volkes“ sah Löns umweltsoziologisch den einzigen Weg, mit dem die Krise der modernen Gesellschaft und die Entwurzelung des modernen Menschen überwunden werden könnte.
Erstmals werden jetzt die letzten 7 Löns´schen Jagdnovellen, die nach seinem Tode nicht wieder in Büchern abgedruckt wurden, wiederveröffentlicht, die nicht nur das ganze Spektrum von Löns´ Jagdbelletristik, sondern autobiographisch auch seine persönliche Entwicklung als Jäger zeigen.
Vom pubertierenden Knaben, der sich an alles heranpirscht und auch aus Sammelleidenschaft für ausgestopfte Vögel auf fast alles schießt, was sich bewegt, erst mit der Zwille, dann mit der Vogelflinte, entwickelte Löns sich zum verantwortungsbewussten Jäger, der in den 1890er Jahren zwar immer noch gerne schießt und ein gutes Gehörn oder einen ausgestopften Birkhahn zu schätzen weiß, doch nach 1903 immer öfter den Finger nicht krumm macht, den Fuchs leben lässt, keine Jagdtrophäe mehr in seinem Haus duldete und verinnerlichte:
„Nein, das Beste an der Jagd ist nicht der Schuß. Das Schönste ist das freie Leben da draußen, der rauschende Wald, der blühende Hang, Sonnenaufgang und Abendrot, Morgengesang und Abendlied der Vögel, heimliches Pürschen und stilles Beobachten und das weltfremde Leben in der Stille.“
Löns, der entweder mit der Eisenbahn und /oder dem Fahrrad zur Jagd fuhr, kritisierte früh die schon zu seiner Zeit fortschreitende Technisierung der Jagd, die den Jäger zur Unselbstständigkeit erziehen und der Natur wieder entfremden würde. Besonders verachtete Löns daher den übermäßig technisch ausgestatteten „Jagdprotz“, der mit dem Auto „zu Holze stänkert“ und die Jagd ohne Empathie für Tier und Natur als Zeit- und Zahlensport betreibt:
Mit seiner damaligen umfangreichen Jagdkritik seit 1903 an „Jagdproleten, öden Schießern und dem Aasjägertum“ sowie an der „Massenmörderei durch den Pfahleisenbetrieb“, die die Artenvielfalt vernichten würden, hat Löns entscheidend in Deutschland mit dazu beigetragen, dass angeblich „schädliche Vögel“ wie selbst der Eisvogel endlich unter Artenschutz gestellt wurden, tierquälerische Fang- und Jagdmethoden verboten wurden, der Jäger eine tierkundliche Sachprüfung zu machen hat, die heute als „Jägerprüfung“ bekannt ist, sodass er ganz allgemein den Jäger als waidgerechten Heger popularisiert hat.
Auch fast 110 Jahre nach seinem Tod am 26. September 1914 kann Hermann Löns´ umfangreiche Jagdprosa weiterhin mit Genuss und Gewinn gelesen werden, da sie nicht nur einen bemerkenswerten Einblick in die Jagdkultur um 1900 gibt, sondern Löns jagdlich auch immer noch state of the art ist.
Inhalt:
Zum Lönsjagdlichen Geleit
Hermann Löns, ein gesellschaftskritischer Jäger
Die Jagd als Vernichter der Artenvielfalt
Von Jagdproleten, öden Schießern und Aasjägertum
„Die Natur, nicht die Jagd, ist grausam.“
Die Jagd als Mittler zwischen Städter und Landwirt
„Ein gesundes Volk treibt keinen Sport, sondern die Jagd.“
Durch die Jagd zurück zur Natur?
Zur Technisierung der Jagd
Unbekannte Jagdnovellen von Hermann Löns:
1893 Winterliche Haidfahrt
1896 Auf Birkhahnbalz in der Marklendorfer Haide
1897 Blühende Haide
1898 Schloß Waidmannslust, das Jagdhaus in Burgdorf
1903 Vor der Balz
1904 Im Bebertal bei Barbis
1904 Die Oder hinauf zum Brockenmoor
1908 Der Papenbrink bei Bückeburg
1909 Der Pürschschritt. Erinnerungen an Deutsch Krone
1913 Truggold
1913 Der Wert des Waidwerkes
1914 Am Ufer der Oder bei Scharzfeld
Bibliographie sämtlicher Jagdnovellen und -essays 1896 - 1914
Aktualisiert: 2023-04-19
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Im schönen Eutin in Holstein, erblickte Klaus Frischkorn im September 1941 das Licht der Welt. Kindheit und Schulzeit verbrachte er im Norden Hamburgs, im Ortsteil Fuhlsbüttel. Schon mit acht Jahren begann er damit Rassegeflügel wie Tauben und Zwerghühner zu züchten und machte das Gebiet der Oberalster sowie das Ohemoor, westlich der nördlichen Landebahn des Flughafens Fuhlsbüttel mit seiner großartigen Natur zu seinem "Revier". Schon in den Schuljahren hielt er die damals gewonnenen beglückenden Erlebnisse und Eindrücke schriftlich, in den damals üblichen Halbjahresarbeiten fest. Auch dadurch entwickelte sich bei ihm eine tiefe Naturverbundenheit. Als Berufsoffizier der Bundeswehr kam er in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts auch für ein paar Jahre auf die schwäbische Alb. Hier lernte er den Offizierkameraden Nikolaus Graf Adelmann kennen, der mit seiner Familie in Hohenstadt, auf der Ostalb, sein wunderschönes Zuhause und ein Jagdrevier hat. Mit ihm und seiner ältesten Tochter Patricia entwickelte sich eine herzliche, heute noch währende Freundschaft. Viele der geschilderten Erlebnisse aus dem Jagdtagebuch stammen aus dem dortigen Revier. Natürlich kam es im Laufe der Jahre auch zu einer Reihe von Einladungen in andere Reviere. Einige davon auch ins Ausland, wie zum Beispiel in die USA, nach Österreich oder Ungarn. Der Autor präsentiert dem Leser naturnahe, spannende, häufig auch sehr selbstkritische, Jagdgeschichten, was wohl auch einen Nichtjäger ansprechen mag.
Aktualisiert: 2022-08-18
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Aus dem Inhalt: Rettung im Akkord. Die besten Jahre fürs Rehwild. Die etwas andere Hundeausbildung. Jäger sind wahre Baulöwen. Das Mauerblümchen unter den Lebensmitteln. Kein Bock aufs Ehrenamt. Von Hecken & Schützen. Jäger haben den Durchblick. Jäger leben länger. Blei fürs Tier, bleifrei für die Umwelt. Einstiegsdroge Hund. Das Fadenkreuz auf dem Kühler. Putzen ist gefährlicher als Jagen. Gehör finden statt tauber Ohren. Der Jäger schießt, was der Bauer pflanzt. Die Sache mit der Waidgerechtigkeit. Die Jogginghose des Waldes. Waldheld oder Maulheld?
Aktualisiert: 2021-08-05
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Die Zukunft der Jagd
Seit es Menschen gibt, waren sie Jäger. Doch allein im 20. Jahrhundert sind über 80 Säugetier- und 140 Vogelarten weltweit ausgestorben. Welche Berechtigung hat die Jagd noch in unseren Tagen?
Stahl und Beton fressen sich mehr und mehr in den natürlichen Lebensraum des Wildes. Zügelloser Kommerz und fortschreitende Verschmutzung der Landschaft bedrohen weltweit die Refugien noch intakter Natur und führen zu einem Rückgang frei lebender Wildtiere und zu einem Artensterben. Eine Jagdethik, die den Herausforderungen der Moderne angemessen ist, muss den Jäger als Verbündeten von Natur und Wildtieren sehen, der bestrebt ist, größtmögliche Artenvielfalt in weitgehend natürlichen Lebensräumen aufrecht zu erhalten.
In vielfältiger Form hat sich der Mensch im Laufe seiner Geschichte als Jäger mit der Natur auseinandergesetzt. Von der Jungsteinzeit bis zu den europäischen Entwicklungen der letzten Jahre spannt der Autor den Bogen der Betrachtung und geht dabei auch auf die Jagdmethoden der Prärieindianer, der Buschmänner, Massai und Pygmäen in Afrika, der Jagd mit dem Bumerang in Australien und mit dem Blasrohr in Südamerika sowie auf die Jagd bei indigenen Völkern des hohen Nordens ein. Immer geht es dabei um das Verhältnis von Mensch, Wildtier und Natur. Aus dem Blick auf die Geschichte und die unterschiedlichen Jagdkulturen der einzelnen Völker ergibt sich eine neue Sicht auf das Zusammenwirken von Jagdethik, Natur- und Umweltschutz in unserer Zeit.
Der Autor
Dr. Othmar Wokalik, ein ausgebildeter Jurist, ist seit Jahrzehnten nicht nur als Verfasser rechtspolitischer, sondern auch jagdhistorischer Artikel und Beiträge hervorgetreten. Auch das gegenwärtige Buch geht auf eine Artikelserie in der Jagdzeitschrift „Weidwerk“ zurück.
Aktualisiert: 2020-08-25
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Die Zukunft der Jagd
Seit es Menschen gibt, waren sie Jäger. Doch allein im 20. Jahrhundert sind über 80 Säugetier- und 140 Vogelarten weltweit ausgestorben. Welche Berechtigung hat die Jagd noch in unseren Tagen?
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In vielfältiger Form hat sich der Mensch im Laufe seiner Geschichte als Jäger mit der Natur auseinandergesetzt. Von der Jungsteinzeit bis zu den europäischen Entwicklungen der letzten Jahre spannt der Autor den Bogen der Betrachtung und geht dabei auch auf die Jagdmethoden der Prärieindianer, der Buschmänner, Massai und Pygmäen in Afrika, der Jagd mit dem Bumerang in Australien und mit dem Blasrohr in Südamerika sowie auf die Jagd bei indigenen Völkern des hohen Nordens ein. Immer geht es dabei um das Verhältnis von Mensch, Wildtier und Natur. Aus dem Blick auf die Geschichte und die unterschiedlichen Jagdkulturen der einzelnen Völker ergibt sich eine neue Sicht auf das Zusammenwirken von Jagdethik, Natur- und Umweltschutz in unserer Zeit.
Der Autor
Dr. Othmar Wokalik, ein ausgebildeter Jurist, ist seit Jahrzehnten nicht nur als Verfasser rechtspolitischer, sondern auch jagdhistorischer Artikel und Beiträge hervorgetreten. Auch das gegenwärtige Buch geht auf eine Artikelserie in der Jagdzeitschrift „Weidwerk“ zurück.
Aktualisiert: 2020-08-25
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Die Zukunft der Jagd
Seit es Menschen gibt, waren sie Jäger. Doch allein im 20. Jahrhundert sind über 80 Säugetier- und 140 Vogelarten weltweit ausgestorben. Welche Berechtigung hat die Jagd noch in unseren Tagen?
Stahl und Beton fressen sich mehr und mehr in den natürlichen Lebensraum des Wildes. Zügelloser Kommerz und fortschreitende Verschmutzung der Landschaft bedrohen weltweit die Refugien noch intakter Natur und führen zu einem Rückgang frei lebender Wildtiere und zu einem Artensterben. Eine Jagdethik, die den Herausforderungen der Moderne angemessen ist, muss den Jäger als Verbündeten von Natur und Wildtieren sehen, der bestrebt ist, größtmögliche Artenvielfalt in weitgehend natürlichen Lebensräumen aufrecht zu erhalten.
In vielfältiger Form hat sich der Mensch im Laufe seiner Geschichte als Jäger mit der Natur auseinandergesetzt. Von der Jungsteinzeit bis zu den europäischen Entwicklungen der letzten Jahre spannt der Autor den Bogen der Betrachtung und geht dabei auch auf die Jagdmethoden der Prärieindianer, der Buschmänner, Massai und Pygmäen in Afrika, der Jagd mit dem Bumerang in Australien und mit dem Blasrohr in Südamerika sowie auf die Jagd bei indigenen Völkern des hohen Nordens ein. Immer geht es dabei um das Verhältnis von Mensch, Wildtier und Natur. Aus dem Blick auf die Geschichte und die unterschiedlichen Jagdkulturen der einzelnen Völker ergibt sich eine neue Sicht auf das Zusammenwirken von Jagdethik, Natur- und Umweltschutz in unserer Zeit.
Der Autor
Dr. Othmar Wokalik, ein ausgebildeter Jurist, ist seit Jahrzehnten nicht nur als Verfasser rechtspolitischer, sondern auch jagdhistorischer Artikel und Beiträge hervorgetreten. Auch das gegenwärtige Buch geht auf eine Artikelserie in der Jagdzeitschrift „Weidwerk“ zurück.
Aktualisiert: 2020-01-17
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