2020 jährte sich der Todestag des bedeutenden Soziologen Max Weber zum 100. Mal. In Erfurt geboren, wuchs Weber zum größten Teil in Berlin auf. Unmittelbar nach dem Abitur studierte er drei Semester Jura in Heidelberg und hörte dort zusätzlich Vorlesungen in Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie. Nach Promotion und Habilitation in Berlin sowie einer Professur in Freiburg kehrte er an die Ruperto Carola zurück, wo er 1897 den Lehrstuhl für Sozialökonomie übernahm und das Bild Heidelbergs in der Wissenschaft durch grundlegende Schriften prägte. Die sonntäglichen Treffen des „Weber-Kreises“ in der familieneigenen Villa am Neckarufer wurden zudem zur Keimzelle des vielzitierten „Mythos von Heidelberg“, der auch nach Webers Tod am 14. Juni 1920 fortlebte.
Die Beiträge dieses Bandes widmen sich Webers Leben und Werk in der Heidelberger Zeit und greifen dazu insbesondere auf die im Rahmen der Gesamtausgabe seiner Schriften erschlossenen brieflichen Zeugnisse zurück.
Aktualisiert: 2022-10-06
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Gemeinhin wird die Entstehung der Politikwissenschaft in Deutschland mit ihrer Einrichtung als universitärer Fachdisziplin nach dem Zweiten Weltkrieg angesetzt. Die Deutschen sollten wieder zur Demokratie erzogen werden. Mit der Ausrichtung der Politikwissenschaft als «Demokratiewissenschaft» und ihrer weiteren erfolgreichen Institutionalisierung in der Bundesrepublik gerieten etwaige Versuche zur wissenschaftlichen und institutionellen Etablierung der Politikwissenschaft während der Weimarer Republik – wie diese selbst – in Mißkredit. Der Band möchte demgegenüber nicht nur zeigen, in welcher Fülle das Politische während der Weimarer Republik in den verschiedenen miteinander konkurrierenden Disziplinen thematisiert wurde, sondern über das disziplingeschichtliche Interesse hinaus auch zeigen, daß angesichts
der aktuellen Krise der deutschen Politikwissenschaft dem Weimarer Diskurs des Politischen durchaus erneut Aktualität zukommen kann.
Aktualisiert: 2023-04-08
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Nach 1945 wurden in Deutschland unterschiedliche Konzepte eines politischen Neuanfangs diskutiert. In der "Heidelberger Aktionsgruppe" kamen Intellektuelle und Politiker wie Alfred Weber, Alexander Mitscherlich und Carlo Schmid zusammen. Sie einte das Streben nach einer demokratischen Erneuerung Deutschlands, für das sie vehement eintraten. Als Grundlage forderten sie eine Reduzierung des "totalen Staates" und eine Gesellschaft selbstverantwortlicher Bürger als Gegengewicht zu etablierten Formen politischer Teilhabe. Außenpolitisch sollte Deutschland neutral und vermittelnd zwischen den weltpolitischen Machtblöcken stehen – ein Ziel, das mit dem beginnenden Kalten Krieg zunehmend in Gefahr geriet. Ab Mitte 1947 versuchte die "Aktionsgruppe" dann auch aktiv, die Teilung Deutschlands zu verhindern.
Aktualisiert: 2021-01-29
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Zwischen Alfred Webers Heidelberger Institut für Sozial- und Staatswissenschaften und dem Frankfurter Institut für Sozialforschung gab es wichtige personelle Transfers (u.a. Karl Mannheim, Erich Fromm, Norbert Elias) sowie zahlreiche inhaltlich-methodologische Parallelen (zeitdiagnostische Kulturanalyse, Ideologiekritik, Bürokratie- und Angestelltenforschung). Warum konnten aber in den fünfziger Jahren die quantitativ-empirisch orientierten Soziologen um René König Webers Schule völlig verdrängen, während sie den Siegeszug der Frankfurter «Kritischen Theorie» nicht zu verhindern vermochten? Dieser Aufsatzband geht zunächst den Ursprüngen von Webers Kultursoziologie im Spannungsfeld von Politik und Kultur der Jahrhundertwende nach, untersucht dann die Parallelen zur Frankfurter Schule sowie den soziologischen Schulenkampf der fünfziger Jahre, um zum Schluß Webers Denkanstöße zur Kultur- und Politikwissenschaft der Nachkriegszeit zu erschließen.
Aktualisiert: 2023-04-08
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Das Institut für Sozial- und Staatswissenschaften in Heidelberg bot einen ungewöhnlich breiten Fächerkanon: von der Nationalökonomie über die Politischen Wissenschaften bis zur Kultursoziologie - das machte es attraktiv. Viele bekannte Namen sind mit ihm verbunden: Alfred Weber als Gründer, Emil Lederer, Karl Mannheim oder Norbert Elias zählen ebenso dazu wie Arnold Bergstraesser, Jacob Marschak, Alfred Sohn-Rethel oder Marie Baum. So verschieden die Wege waren, die die einzelnen gingen, so vielfältig war das Bildungsangebot und so spannend die Geschichte des Instituts, die hier wieder zum Leben erweckt wird. Inhalt: I. Das InSoSta. Kontinuität und Brüche: C. Jansen: Das Institut für Außenseiter. Inneruniversitäre Spannungen und Öffentlichkeit - K.-R. Brintzinger: Die nationalsozialistische Gleichschaltung des InSoSta - H. Markmann: Das InSoSta nach dem Zweiten Weltkrieg II. Die Ordinarien: E. Demm: Alfred Weber als Wissenschaftsorganisator - H.U. Eßlinger: Interdisziplinarität. Zu Emil Lederers Wissenschaftsverständnis am InSoSta - H. Körner: Carl Brinkmann. Eine wissenschaftsbiographische Skizze III. Die Assistenten: H. Schmitt: Ein "typischer Heidelberger im Guten wie im Gefährlichen". Arnold Bergstraesser und die Ruperto-Carola 1923-1936 - É. Karádi: Karl Mannheim als Pädagoge - H. Hagemann: Jacob Marschak - H.M. Lauterer: Außenseiterin am Institut der Außenseiter. Die Lehrbeauftragte Maria Baum IV. Die Schüler: H. Lietzmann: Carl Joachim Friedrich. Ein amerikanischer Politikwissenschaftler aus Heidelberg - H. Lethen: Norbert Elias' Konstruktion der "satisfaktionsfähigen Gesellschaft", die Wandlung des "verbürgerlichten Kriegerethos" und das Ideal des Lebens in der Distanz - P.-U. Merz-Benz: Die Vermittlung von Denken und gesellschaftlichem Sein. Das gemeinsame Thema von Karl Mannheim und Norbert Elias in ihrer Heidelberger Zeit - C. Freytag: "Kann man leben von seinem Genie"? Alfred Sohn-Rethel in Heidelberg - D. Pöpping: Giselher Wirsings "Zwischeneuropa". Ein deutsches Föderationsmodell zwischen Ost und West - G. Müller: Der Publizist Max Claus, die Heidelberger Sozialwissenschaften und der "Europäische Kulturbund" (1924/5-1933) V. Fernwirkungen: E. Leites: Meine Besucher aus Deutschland - T. Wobbe: Das akademische Gedächtnis - R. Akimoto: Der Zusammenhang zwischen der Soziologie in Japan und Deutschland in den 1920er und 1930er Jahren.
Aktualisiert: 2021-10-21
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Alfred Weber, dessen Werk mit nationalökonomischen Fragen beginnt, hat sich im Lauf seines Lebens immer mehr umfassenden Fragen der Kultur- und Lebensphilosophie in universalhistorischer Perspektive zugewandt. Eine Vielzahl von Wissenschaftlern in den unterschiedlichsten Disziplinen ist von ihm beeinflußt worden. Der Band zeichnet ein umfassendes Bild von Alfred Weber als Menschen, Gelehrten und "homo politicus", untersucht die Aktualität seiner Beiträge zu den Sozialwissenschaften und diskutiert schließlich grundlegende methodische Fragen einer Integration der Sozialwissenschaften anhand seines Entwurfs einer universalhistorisch konzipierten Kultursoziologie. Inhalt: H.G. Nutzinger: Zwischen Nationalökonomie und Universalgeschichte - R. Bräu: Alfred Weber: streitbares Leben - gelebtes soziologisches Denken - N. Sombart: Karl Jaspers und Alfred Weber - E. Demm: Geist und Politik - Alfred Webers Beitrag zu Theorie und Praxis der deutschen Nachkriegspolitik - H. Reimann: Alfred Weber und die heutige Kultursoziologie - H.J. Lietzmann: Die Kultursoziologie von Alfred Weber und Karl Mannheim - R. Blomert: Wandlungen im Wissenschaftsverständnis in der Weimarer Republik - die Kultursoziologie von Alfred Weber und Karl Mannheim - W. Schluchter: Max Weber und Alfred Weber. Zwei Wege von der Nationalökonomie zur Kultursoziologie - H.G. Nutzinger: Zwischen Universalgeschichte und ökonomischem Imperialismus: Zur Integration der Sozialwissenschaften - E.J. Häberle: Skizze einer reflexiven Sozialgeschichte der Kultursoziologie bei Alfred und Max Weber - G. Hübinger: Freideutsche Jugend, Lebensphilosophie und Wissenschaftskritik.
Aktualisiert: 2021-10-21
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Bei der Betrachtung nachholender Entwicklungsprozesse bleiben zwei Hauptfragen häufig unbeantwortet: Welche Relevanz haben sozialkulturelle Faktoren bei der wirtschaftlichen Entwicklung und wie lassen sich solche Einflüsse methodisch erfassen? Das vorherrschende Verständnis wirtschaftlicher Entwicklung lässt nur eine sehr eingeschränkte Betrachtungsweise zu, da es - unabhängig vom jeweiligen sozialhistorischen Kontext - von der simplen Übertragbarkeit des westlichen Entwicklungsweges auf andere Gesellschaften ausgeht. Persistente Entwicklungsdifferenzen zwischen den Entwicklungsländern sowie unterschiedliche Rollen des Staates und staatlicher Intervention bleiben damit unerklärt.
Einen viel versprechenden Ansatz zur Erfassung des Zusammenhangs zwischen ökonomischer und sozialkultureller Entwicklung bietet dagegen die kaum rezipierte Entwicklungstheorie Alfred Webers, die in diesem Buch aufgegriffen wird. Sie unterteilt den historischen Prozess in den Zivilisationsprozess, den Gesellschaftsprozess und die Kulturbewegung. Damit verbinden sich die erkenntnistheoretischen Vorteile einer historisch und kulturell fundierten Betrachtung des Entwicklungsverlaufs (wie sie die Historische Schule der Nationalökonomie vertrat) mit universell gültigen Aspekten der Ökonomie. In der praktischen Anwendung lassen sich anhand der von Geert Hofstede durchgeführten Kategorisierung sozialkultureller Faktoren empirisch feststellbare Mentalitätsunterschiede und deren Konsequenzen für die Wirtschaftspolitik aufzeigen.
Bergrath geht beispielhaft auf die kulturellen Besonderheiten Ostasiens ein. Die dem chinesischen Kulturkreis attestierte pragmatische Anwendungsorientierung und die auf starker Kollektivität basierende Tradition staatsinterventionistischer Politik finden sich weit zurückreichend in der chinesischen Geschichte. Der Reformprozess der vergangenen Jahrzehnte bestätigt darüber hinaus auch wirtschaftspolitisch die langfristige Orientierung Chinas. Das Buch gestattet weiterhin einen Ausblick auf die Wirtschaftspolitik Chinas und wagt die Prognose, dass die Volksrepublik auch zukünftig eine stark keynesianisch geprägte Wirtschaftspolitik betreiben wird, verstanden als Verbindung von Markt mit wachstums- und beschäftigungsbezogenem Staatsinterventionismus.
Aktualisiert: 2021-10-20
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