Aktualisiert: 2023-03-02
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Aktualisiert: 2021-06-03
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Aktualisiert: 2021-04-01
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Aktualisiert: 2021-04-15
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Im Nürnberger Ärzteprozess wurde Wolfram Sievers für die unter seiner Verantwortung im Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung begangenen Medizinverbrechen zum Tode verurteilt.
Nun liegt erstmals eine Gesamtdarstellung dieser aus dem »Ahnenerbe« der SS hervorgegangenen Einrichtung vor. Nahezu ausschließlich auf der Grundlage von Archivquellen rekonstruiert der Autor die Arbeit aller Bereiche des Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung.
Dabei werden nicht nur bisher unbekannte Abteilungen vorgestellt, sondern auch zahlreiche weitere neue Erkenntnisse präsentiert: Die bislang ungeklärte Identität der Opfer von Kampfstoff-Versuchen wird ebenso aufgedeckt wie die Beteiligung des Instituts an der Entwicklung von B- und C-Waffen oder die Aneignung von Immobilien teils prominenter Voreigentümer.
Ferner wird die komplexe Personal- und Finanzstruktur des Ahnenerbe e.V., der Ahnenerbe-Stiftung, des Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung und des Amtes A (Ahnenerbe) im Hauptamt Persönlicher Stab Reichsführer SS sichtbar gemacht.
Das akribisch recherchierte Buch führt in die Welt der SS-Forscher und ihrer Zielsetzungen. Gleichzeitig wird ein plastisches Beispiel dafür gegeben, wie es einem ehrgeizigen und opportunistischen Wissenschaftsmanager durch die Kooperation mit Heinrich Himmler gelang, dass sein Forschungsinstitut noch in der Endphase des Krieges weiter expandieren konnte.
„Das wichtigste Buch über das SS-Ahnenerbe seit Jahrzehnten. Vergleichbar profunde Studien wünscht man sich auch zu anderen Teilen des SS-Imperiums.“
(Sven Felix Kellerhoff, Geschichtsredakteur DIE WELT)
„Die gewählte Form stellt nicht nur ein ‚Kompendium‘ zum Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung zur Verfügung. Es gelingt darüber hinaus, Schneisen durch das Dickicht der Polykratie zu schlagen und aus diesem Blickwinkel die Enthegung der deutschen Wehrmedizin zu durchleuchten.“
(Dr. Richard Kühl, Medizinhistoriker)
Aktualisiert: 2020-01-17
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Aktualisiert: 2020-07-15
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Aktualisiert: 2020-04-20
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Im Nürnberger Ärzteprozess wurde Wolfram Sievers für die unter seiner Verantwortung im Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung begangenen Medizinverbrechen zum Tode verurteilt.
Nun liegt erstmals eine Gesamtdarstellung dieser aus dem „Ahnenerbe“ der SS hervorgegangenen Einrichtung vor. Nahezu ausschließlich auf der Grundlage von Archivquellen rekonstruiert der Autor die Arbeit aller Bereiche des Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung. Dabei werden nicht nur bisher unbekannte Abteilungen vorgestellt, sondern auch zahlreiche weitere neue Erkenntnisse präsentiert: Die bislang ungeklärte Identität der Opfer von Kampfstoff-Versuchen wird ebenso aufgedeckt wie die Beteiligung des Instituts an der Entwicklung von B- und C-Waffen oder die Aneignung von Immobilien teils prominenter Voreigentümer.
„Das wichtigste Buch über das SS-Ahnenerbe seit Jahrzehnten. Vergleichbar profunde Studien wünscht man sich auch zu anderen Teilen des SS-Imperiums.“ (Sven Felix Kellerhoff, Geschichtsredakteur DIE WELT)
Aktualisiert: 2023-04-24
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Im Nürnberger Ärzteprozess wurde Wolfram Sievers für die unter seiner Verantwortung im Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung begangenen Medizinverbrechen zum Tode verurteilt.
Nun liegt erstmals eine Gesamtdarstellung dieser aus dem „Ahnenerbe“ der SS hervorgegangenen Einrichtung vor. Nahezu ausschließlich auf der Grundlage von Archivquellen rekonstruiert der Autor die Arbeit aller Bereiche des Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung. Dabei werden nicht nur bisher unbekannte Abteilungen vorgestellt, sondern auch zahlreiche weitere neue Erkenntnisse präsentiert: Die bislang ungeklärte Identität der Opfer von Kampfstoff-Versuchen wird ebenso aufgedeckt wie die Beteiligung des Instituts an der Entwicklung von B- und C-Waffen oder die Aneignung von Immobilien teils prominenter Voreigentümer.
„Das wichtigste Buch über das SS-Ahnenerbe seit Jahrzehnten. Vergleichbar profunde Studien wünscht man sich auch zu anderen Teilen des SS-Imperiums.“ (Sven Felix Kellerhoff, Geschichtsredakteur DIE WELT)
Aktualisiert: 2023-04-24
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Aktualisiert: 2019-08-31
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Aktualisiert: 2021-03-23
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Band 1
Referatebände der Gesellschaft für Geschichte der Wehrmedizin e. V.
Mit den Vorträgen des 1. Wehrmedizinischen Symposiums vom 22. Juni 2009
Aktualisiert: 2018-07-12
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Unter mehreren hundert Ärzten im Kessel von Stalingrad haben dreiundzwanzig Überlebende des Infernos ihre Erlebnisse auf Truppen- und Hauptverbandplätzen sowie in Feldlazaretten im Bereich der 6. Armee beschrieben. Schon lange vor dem Ende schwächen ungeheure Strapazen, Nahrungsmangel und Kälte Gesundheit und Kampfkraft der Soldaten. Ohne Rücksicht auf Zehntausende von unversorgten Verwundeten und Kranken wird von der obersten Führung ein gnadenloser Kampf bis zur letzten Patrone befohlen: Stalingrad ist unter allen Umständen zu halten. Am Ende wird sogar, bar jeglicher menschlicher Erwägungen, der Befehl erlassen, Nahrung nur noch an Kämpfende abzugeben. Die Folgen sind fatal: Eine ganze Armee verhungert; die Soldaten sterben einfach, teilweise ohne Verletzungen, oder setzen Infektionen keinen Widerstand mehr entgegen. Die letzte Woche im Kessel ist eine Apokalypse des Grauens. Zehntausende verdreckter, ausgehungerter, apathischer, hilflos stöhnender und schreiender Verwundeter, Kranker und Erfrierender bevölkern auf Stroh und Lehmböden in hunderten von Kellern die Ruinen der Stadt – ohne Aussicht auf wirkungsvolle Versorgung. Angesichts dieses Elends bleibt vielen Ärzten oft nur als einzige Therapie, seelischen Beistand und Hilfe beim Sterben zu leisten. Alle warten auf das Ende, das am 31. Januar im Süd- und am 2. Februar 1943 im Nordkessel kommt. Nur noch 90 000 zerlumpte, heruntergekommene Soldaten, der elende Rest der einst stolzen 6. Armee, treten den Marsch in sowjetische Kriegsgefangenschaft an. Auf den häufig tagelangen Todesmärschen werden viele, die erschöpft am Rand der Marschkolonnen liegen bleiben, von den Wachmannschaften durch Schüsse von ihren Leiden erlöst. Niemand weiß, ob und wie viele der in den Kellern zurückgelassenen hilflosen Verwundeten und Sterbenden von den Rotarmisten umgebracht wurden. Aber das Schlimmste soll erst noch kommen: Das schreckliche Massensterben in den Todeslagern um Stalingrad herum. Hilflos, ohne Medikamente und ausreichende Lebensmittel müssen die Ärzte zusehen, wie die überlebenden Gefangenen jetzt in den Lagern Seuchen wie Ruhr und Fleckfieber zum Opfer fallen und zu Zehntausenden sterben. Erst im Laufe des Spätsommers 1943 bessert sich die Lage; die überlebenden Gefangenen werden in Lager im Norden Russlands abtransportiert, wo sie sehr langsam wieder zu Kräften kommen. Doch jetzt beginnt eine Periode der politischen Beeinflussung und Drangsalierung, von Verrat und Bespitzelung durch die eigenen Kameraden im Namen des „Antifaschismus“. Trotzdem ist es für die Ärzte eine Zeit ruhiger Tätigkeit in den Arbeitslagern, begleitet von Wohlwollen und Humanität seitens sowjetischer Kollegen und Wachmannschaften. Es kommt zu menschlichen Begegnungen auch mit sowjetischen Zivilisten. Noch einmal geraten viele Ärzte 1949 in eine dramatische Situation: Anstatt wie die Mehrheit der Kriegsgefangenen heimkehren zu dürfen, fallen sie einer Verhaftungswelle zum Opfer und werden zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt, bis die letzten der nur noch 6000 Überlebenden von Stalingrad 1955 durch die Bemühungen Konrad Adenauers freikommen. 23 bewegende Schicksale aus Krieg und Gefangenschaft!
Aktualisiert: 2017-03-01
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Im Nürnberger Ärzteprozess wurde Wolfram Sievers für die unter seiner Verantwortung im Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung begangenen Medizinverbrechen zum Tode verurteilt. Nun liegt erstmals eine Gesamtdarstellung dieser zum »Ahnenerbe« der SS gehörenden Einrichtung vor.
Nahezu ausschließlich auf der Grundlage von Archivquellen aus aller Welt rekonstruiert der Autor die Arbeit aller Bereiche des Instituts für wehrwissenschaftliche Zweckforschung. Dabei werden nicht nur bisher unbekannte Abteilungen vorgestellt, sondern auch zahlreiche weitere neue Erkenntnisse präsentiert: Die bislang ungeklärte Identität der Opfer von Kampfstoff-Versuchen wird ebenso aufgedeckt wie die Beteiligung des Instituts an der Entwicklung von B- und C-Waffen oder die Aneignung von Immobilien teils prominenter Vorbesitzer. Das akribisch recherchierte Buch führt in die Welt der SS-Forscher und ihrer Zielsetzungen. Gleichzeitig wird ein plastisches Beispiel dafür gegeben, wie es einem ehrgeizigen und opportunistischen Wissenschaftsmanager durch die Kooperation mit Himmler gelang, dass sein Forschungsinstitut noch in der Endphase des Krieges weiter expandieren konnte.
Aktualisiert: 2019-11-06
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Unter mehreren hundert Ärzten im Kessel von Stalingrad haben dreiundzwanzig Überlebende des Infernos ihre Erlebnisse auf Truppen- und Hauptverbandplätzen sowie in Feldlazaretten im Bereich der 6. Armee beschrieben. Schon lange vor dem Ende schwächen ungeheure Strapazen, Nahrungsmangel und Kälte Gesundheit und Kampfkraft der Soldaten. Ohne Rücksicht auf Zehntausende von unversorgten Verwundeten und Kranken wird von der obersten Führung ein gnadenloser Kampf bis zur letzten Patrone befohlen: Stalingrad ist unter allen Umständen zu halten. Am Ende wird sogar, bar jeglicher menschlicher Erwägungen, der Befehl erlassen, Nahrung nur noch an Kämpfende abzugeben. Die Folgen sind fatal: Eine ganze Armee verhungert; die Soldaten sterben einfach, teilweise ohne Verletzungen, oder setzen Infektionen keinen Widerstand mehr entgegen. Die letzte Woche im Kessel ist eine Apokalypse des Grauens. Zehntausende verdreckter, ausgehungerter, apathischer, hilflos stöhnender und schreiender Verwundeter, Kranker und Erfrierender bevölkern auf Stroh und Lehmböden in hunderten von Kellern die Ruinen der Stadt – ohne Aussicht auf wirkungsvolle Versorgung. Angesichts dieses Elends bleibt vielen Ärzten oft nur als einzige Therapie, seelischen Beistand und Hilfe beim Sterben zu leisten. Alle warten auf das Ende, das am 31. Januar im Süd- und am 2. Februar 1943 im Nordkessel kommt. Nur noch 90 000 zerlumpte, heruntergekommene Soldaten, der elende Rest der einst stolzen 6. Armee, treten den Marsch in sowjetische Kriegsgefangenschaft an. Auf den häufig tagelangen Todesmärschen werden viele, die erschöpft am Rand der Marschkolonnen liegen bleiben, von den Wachmannschaften durch Schüsse von ihren Leiden erlöst. Niemand weiß, ob und wie viele der in den Kellern zurückgelassenen hilflosen Verwundeten und Sterbenden von den Rotarmisten umgebracht wurden. Aber das Schlimmste soll erst noch kommen: Das schreckliche Massensterben in den Todeslagern um Stalingrad herum. Hilflos, ohne Medikamente und ausreichende Lebensmittel müssen die Ärzte zusehen, wie die überlebenden Gefangenen jetzt in den Lagern Seuchen wie Ruhr und Fleckfieber zum Opfer fallen und zu Zehntausenden sterben. Erst im Laufe des Spätsommers 1943 bessert sich die Lage; die überlebenden Gefangenen werden in Lager im Norden Russlands abtransportiert, wo sie sehr langsam wieder zu Kräften kommen. Doch jetzt beginnt eine Periode der politischen Beeinflussung und Drangsalierung, von Verrat und Bespitzelung durch die eigenen Kameraden im Namen des „Antifaschismus“. Trotzdem ist es für die Ärzte eine Zeit ruhiger Tätigkeit in den Arbeitslagern, begleitet von Wohlwollen und Humanität seitens sowjetischer Kollegen und Wachmannschaften. Es kommt zu menschlichen Begegnungen auch mit sowjetischen Zivilisten. Noch einmal geraten viele Ärzte 1949 in eine dramatische Situation: Anstatt wie die Mehrheit der Kriegsgefangenen heimkehren zu dürfen, fallen sie einer Verhaftungswelle zum Opfer und werden zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt, bis die letzten der nur noch 6000 Überlebenden von Stalingrad 1955 durch die Bemühungen Konrad Adenauers freikommen. 23 bewegende Schicksale aus Krieg und Gefangenschaft!
Aktualisiert: 2017-03-01
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Der Autor erlebt als Divisionsarzt der 16. Panzerdivision im Kessel von Stalingrad Schrecken und Elend des Krieges in den Lazaretten und auf den Hauptverbandplätzen sowie im Januar 1943 das qualvolle, langsame Sterben in den Kellern und Notlazaretten der Ruinen der Stadt bis zum bitteren Ende, verraten von der obersten Führung.
Nur knapp überlebt er die furchtbaren Todesmärsche in die provisorischen Kriegsgefangenenlager, in denen er Zeuge des Massensterben des größten Teils der geschwächten, am Rande des Verhungerns vegetierenden Kameraden wird. Mit dem Rest der wenigen Überlebenden landet er nach tagelanger Irrfahrt in Viehwaggons im Spezial-Hospital für Kriegsgefangene in Wolsk an der Wolga, wo er 5 Jahre lang als Arzt unter menschlichen Bedingungen arbeiten darf.
Im April 1949 wird er mit zwei seiner Kollegen verhaftet und im Oktober wegen "antisozialistischer und antirevolutionärer Gesinnung" zu 15 Jahren Arbeits- und Besserungslager verurteilt. Eine Odyssee durch sowjetische Gefängnisse beginnt, in denen die drei Ärzte alle Erniedrigungen und Tiefen der menschlichen Existenz durchleiden, drangsaliert durch sowjetische Schwerverbrecher und Mörder, gegen die sie sich behaupten müssen.
Es folgen Jahre in verschiedenen Arbeitslagern des Archipel Gulag, in denen der Autor die Lebensbedingungen der Verurteilten und Verbannten in der stalinistischen Sowjetunion kennenlernt, immer wieder aus tiefster Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Resignation aufgerichtet durch die Güte der russischen Menschen.
Erst nach Stalins Tod schlägt auch für die drei Stalingrad-Ärzte die Stunde der Befreiung, bis ihnen bei der Heimkehr in Friedland ein überwältigender Empfang bereitet wird. Ein erschütternder, dramatischer und spannender Bericht, jetzt ergänzt durch die Berichte dreier Kameraden aus dem Hospital Wolsk.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Der Band dokumentiert die XII. Tagung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin «Medizin und Krieg in historischer Perspektive» vom 18. bis 20. September 2009 in Düsseldorf. Im Umfeld des 70. Jahrestags des «Auftakts zum Vernichtungskrieg» sollten indes nicht ausschließlich Medizinverbrechen des Zweiten Weltkriegs bearbeitet werden. In 37 Aufsätzen präsentiert der Band daher einen über die nationalen und fachdisziplinären Grenzen ausgreifenden Blick auf die facettenreiche Beziehung zwischen Medizin und Krieg in der Geschichte der Neuzeit.
Aktualisiert: 2016-06-03
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Der Autor erlebt als Unterarzt auf dem Hauptverbandplatz der 2. Sanitätskompanie der sächsischen 94. Infanteriedivision in dem kleinen Ort Gorodischtsche bei Stalingrad zusammen mit seinem Chef, dem Chirurgen Dr. Gerhard Dixel, das Leiden und Sterben der Soldaten der 6. Armee. Beim fluchtartigen Rückzug in die Stadt Ende Januar 1943 können die Verwundeten und Kranken nicht vom Sanitätspersonal mitgenommen werden. Die beiden Ärzte bleiben zurück, übergeben noch vor dem endgültigen Ende im Kessel ihren Haupt-verbandplatz und liefern sich damit der Gnade der Roten Armee aus.
Den mehrtägigen Todesmarsch durch die eisige Steppe nach Kisljakow überleben viele der deutschen Kriegsgefangenen nicht. Im Lager Kisljakow vegetieren die Übrigen elend dahin, ohne ausreichende Nahrung, ohne Medikamente und geplagt von Ungeziefer. Viele Gefangene erliegen in den stickigen, feuchtkalten Erdlöchern den jetzt hinzukommenden Seuchen wie Ruhr, Typhus und Fleckfieber.
Nach der Auflösung des Lagers werden die kranken und geschwächten Überlebenden zum zweiten Mal und wieder tagelang über die eisige Steppe getrieben – diesmal zurück nach Stalingrad in das Lager Beketowka. Erneut bleiben viele unterwegs auf der Strecke - verhungert, erfroren, erschossen.
In Beketowka erleben die Gefangenen die Hölle eines Todeslagers: Von 50 000 Mann sterben 40 000 an Seuchen, Vitamin- und Nahrungsmangel und schließlich an Dystrophie. Mit einigen überlebenden Kollegen wird Dr. Wappler ins sowjetische Spezial-Hospital für Kriegsgefangene Usta verlegt, wo er dank seiner Kenntnisse als Laborarzt arbeiten darf. Hier erlebt er zusammen mit seinen deutschen Kollegen eine ruhige Zeit und kommt langsam wieder zu Kräften. Die Zusammenarbeit mit den sowjetischen Ärzten, die großen Respekt vor der deutschen Medizin haben, ist freundschaftlich und kollegial; auch mit dem sowjetischen Wachpersonal kommen die Ärzte gut aus und werden sogar bei der medizinischen Versorgung der sowjetischen Bevölkerung eingesetzt.
Nach vorübergehendem kurzem Einsatz in verschiedenen Lagern um Moskau herum erfährt Dr. Wappler am 6. Dezember 1948 nach fast sechsjähriger Kriegsgefangenschaft die Gnade einer frühen Heimkehr, während die meisten seiner Kollegen erst später entlassen werden. Ein bewegender, dramatischer Bericht eines Arztes in unmenschlichen Zeiten!
Aktualisiert: 2023-03-03
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Unter mehreren hundert Ärzten im Kessel von Stalingrad haben dreiundzwanzig Überlebende des Infernos ihre Erlebnisse auf Truppen- und Hauptverbandplätzen sowie in Feldlazaretten im Bereich der 6. Armee beschrieben. Schon lange vor dem Ende schwächen ungeheure Strapazen, Nahrungsmangel und Kälte Gesundheit und Kampfkraft der Soldaten. Ohne Rücksicht auf Zehntausende von unversorgten Verwundeten und Kranken wird von der obersten Führung ein gnadenloser Kampf bis zur letzten Patrone befohlen: Stalingrad ist unter allen Umständen zu halten. Am Ende wird sogar, bar jeglicher menschlicher Erwägungen, der Befehl erlassen, Nahrung nur noch an Kämpfende abzugeben. Die Folgen sind fatal: Eine ganze Armee verhungert; die Soldaten sterben einfach, teilweise ohne Verletzungen, oder setzen Infektionen keinen Widerstand mehr entgegen. Die letzte Woche im Kessel ist eine Apokalypse des Grauens. Zehntausende verdreckter, ausgehungerter, apathischer, hilflos stöhnender und schreiender Verwundeter, Kranker und Erfrierender bevölkern auf Stroh und Lehmböden in hunderten von Kellern die Ruinen der Stadt – ohne Aussicht auf wirkungsvolle Versorgung. Angesichts dieses Elends bleibt vielen Ärzten oft nur als einzige Therapie, seelischen Beistand und Hilfe beim Sterben zu leisten. Alle warten auf das Ende, das am 31. Januar im Süd- und am 2. Februar 1943 im Nordkessel kommt. Nur noch 90 000 zerlumpte, heruntergekommene Soldaten, der elende Rest der einst stolzen 6. Armee, treten den Marsch in sowjetische Kriegsgefangenschaft an. Auf den häufig tagelangen Todesmärschen werden viele, die erschöpft am Rand der Marschkolonnen liegen bleiben, von den Wachmannschaften durch Schüsse von ihren Leiden erlöst. Niemand weiß, ob und wie viele der in den Kellern zurückgelassenen hilflosen Verwundeten und Sterbenden von den Rotarmisten umgebracht wurden. Aber das Schlimmste soll erst noch kommen: Das schreckliche Massensterben in den Todeslagern um Stalingrad herum. Hilflos, ohne Medikamente und ausreichende Lebensmittel müssen die Ärzte zusehen, wie die überlebenden Gefangenen jetzt in den Lagern Seuchen wie Ruhr und Fleckfieber zum Opfer fallen und zu Zehntausenden sterben. Erst im Laufe des Spätsommers 1943 bessert sich die Lage; die überlebenden Gefangenen werden in Lager im Norden Russlands abtransportiert, wo sie sehr langsam wieder zu Kräften kommen. Doch jetzt beginnt eine Periode der politischen Beeinflussung und Drangsalierung, von Verrat und Bespitzelung durch die eigenen Kameraden im Namen des „Antifaschismus“. Trotzdem ist es für die Ärzte eine Zeit ruhiger Tätigkeit in den Arbeitslagern, begleitet von Wohlwollen und Humanität seitens sowjetischer Kollegen und Wachmannschaften. Es kommt zu menschlichen Begegnungen auch mit sowjetischen Zivilisten. Noch einmal geraten viele Ärzte 1949 in eine dramatische Situation: Anstatt wie die Mehrheit der Kriegsgefangenen heimkehren zu dürfen, fallen sie einer Verhaftungswelle zum Opfer und werden zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt, bis die letzten der nur noch 6000 Überlebenden von Stalingrad 1955 durch die Bemühungen Konrad Adenauers freikommen. 23 bewegende Schicksale aus Krieg und Gefangenschaft!
Aktualisiert: 2023-03-03
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