Goethe von einer ganz neuen Seite kennenlernen: als engagierten Theatermann.
Johann Wolfgang von Goethe ist schon in vielerlei Licht betrachtet worden: als Dichterfürst und Staatsdiener, als Naturwissenschaftler und Kunsttheoretiker – nur eine Rolle wird dabei meist ausgespart: die des aktiven Theatermannes. Dabei hat sich Goethe mit viel Eifer und Mühe mehrere Jahrzehnte lang als Intendant des Weimarer Theaters dieser Aufgabe gewidmet und beträchtliche Erfolge mit und auch auf »seiner« Bühne gefeiert.
Von Kämpfen mit Schauspielern (und vor allem mit Schauspielerinnen!), von der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Friedrich Schiller, die zur Freundschaft zwischen den so unterschiedlichen Charakteren führte, vom Einfluß des Hofs und des Bürgertums, vom Neid der Kollegen und Hilfe eines Ifflands – hiervon, und von etlichem anderen berichtet Dietrich Fischer-Dieskau in seinem spannend zu lesenden Buch. Gerade die profunden musikalischen Kenntnisse des berühmten Sängers Fischer-Dieskau sorgen für einen ganz neuen Blick auf Goethes Schaffen, auf seine Bemühungen um das Libretto im speziellen und die deutsche Oper im allgemeinen. Portraits wichtiger Personen und Abbildungen von Theateraufführungen runden diesen besonderen Premium-Band ab.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Das Erhabene ist in Friedrich Schillers späterer Dramenästhetik ein zentraler Begriff. Die Wechselwirkung zwischen Dramentheorie, Drama und Inszenierung in den Blick nehmend, zeigt diese Studie auf, wie die Konzeption des Erhabenen bei Schiller umgesetzt und dabei auch verwandelt wird. Am Beispiel des im Jahr 1800 uraufgeführten Dramas „Maria Stuart“ wird danach gefragt, auf welche Weise das Erhabene gemäß dem zugrundeliegenden Konzept im Drama dargestellt und in den ersten Inszenierungen des Stücks realisiert wurde. Die Analyse einer Neuadaption des Dramas aus dem 21. Jahrhundert zeigt darüber hinaus, inwiefern sich die Verwirklichung des Konzepts von der literarischen Form unterscheidet.
Mittels seiner Analyse der literarischen und theatralischen Darstellung der Konzeption des Erhabenen verleiht Dong Hun Kim der Schillerforschung wesentliche neue Impulse.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Kaum ein Werk stellt für Dramaturgen, Regisseure und Komponisten eine derart hohe Herausforderung dar wie Goethes Faust. Es verwundert daher kaum, dass nach der Veröffentlichung 1832 fast ein halbes Jahrhundert verging, ehe Otto Devrient – Regisseur und Mephisto-Darsteller in einer Person – 1876 am Weimarer Hoftheater eine Aufführung beider Faust-Teile wagte. Mysterium in zwei Tagewerken nannte er diese erste Gesamtaufführung. In enger Abstimmung mit Devrient komponierte der dänisch-belgische Komponist Eduard Lassen die Musik dazu und entwickelte zugleich ein völlig neuartiges Konzept der Schauspielmusik.
Dieses Buch stellt drei Inszenierungskonzepte der frühen Faust-Gesamtaufführungen vor (Weimar 1876, Hannover 1877 und Wien 1883), die Hannah Lütkenhöner aufgrund neu entdeckter Quellen rekonstruieren konnte. Sie gewähren einen Einblick in die Phase der Etablierung beider Teile des Faust auf deutschsprachigen Bühnen. Darüber hinaus geht die Autorin der weiteren Rezeptionsgeschichte von Lassens Faust-Musiknach: Im deutschen und ausländischen Sprachraum, auf der Bühne, im Konzertsaal und sogar im frühen Hörspiel wurde sie bis weit ins 20. Jahrhundert hinein aufgeführt – und erfuhr so eine für Schauspielmusiken nahezu beispiellose Verbreitung.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Goethe von einer ganz neuen Seite kennenlernen: als engagierten Theatermann.
Johann Wolfgang von Goethe ist schon in vielerlei Licht betrachtet worden: als Dichterfürst und Staatsdiener, als Naturwissenschaftler und Kunsttheoretiker – nur eine Rolle wird dabei meist ausgespart: die des aktiven Theatermannes. Dabei hat sich Goethe mit viel Eifer und Mühe mehrere Jahrzehnte lang als Intendant des Weimarer Theaters dieser Aufgabe gewidmet und beträchtliche Erfolge mit und auch auf »seiner« Bühne gefeiert.
Von Kämpfen mit Schauspielern (und vor allem mit Schauspielerinnen!), von der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Friedrich Schiller, die zur Freundschaft zwischen den so unterschiedlichen Charakteren führte, vom Einfluß des Hofs und des Bürgertums, vom Neid der Kollegen und Hilfe eines Ifflands – hiervon, und von etlichem anderen berichtet Dietrich Fischer-Dieskau in seinem spannend zu lesenden Buch. Gerade die profunden musikalischen Kenntnisse des berühmten Sängers Fischer-Dieskau sorgen für einen ganz neuen Blick auf Goethes Schaffen, auf seine Bemühungen um das Libretto im speziellen und die deutsche Oper im allgemeinen. Portraits wichtiger Personen und Abbildungen von Theateraufführungen runden diesen besonderen Premium-Band ab.
Aktualisiert: 2023-01-27
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Schillers vielzitierte Ansicht von der Schaubühne als „moralische Anstalt“ wird missverstanden, wenn man ihr in erster Linie die belehrende Mahnung zur Sittlichkeit zuschreibt. Sein Konzept begreift das Theater vor allem als ästhetische Institution und die Aufführung des Dramas somit vorrangig als künstlerische Verwandlung von Stoff in Form. Stoff ist nicht nur das Medium, die Bühne, sondern auch der dramatische Text, wenngleich das Theater, das Schiller im Sinn hat, ein Literaturtheater ist und sich in den Dienst der Poesie stellt. Form ist die Inszenierung, die seinerzeit zunächst aber als bloß äußere Organisation der Aufführung aufgefasst wird.
Die Entwicklung der Bühne zur theatralen Kunstform nach poetischen Maßstäben reifte erst allmählich heran. Die Erwartung des Zuschauers, das Spiel des Schauspielers, die Funktion des Regisseurs mussten sich wandeln. Das Improvisationstheater alter Schule hatte der disziplinierten und regulierten Darstellung zu weichen. Eine entscheidende Teiletappe wird bereits mit dem Weimarer Hoftheater erreicht, wo Goethe und Schiller zusammenwirken. Die Schaubühne ist schon hier zur autonomen ästhetischen Instanz geworden und deutet auf das seit Beginn des 20. Jahrhunderts dominierende Theaterverständnis voraus.
Schiller’s much-quoted view of the theatre as a “moral institution” is misunderstood if we assume it to be primarily a didactic admonition to morality. His conception is of the theatre above all as an aesthetic institution and of the performance of drama primarily as the artistic transformation of material into form. This material is not only the medium, the stage, but also the dramatic text, even if the theatre Schiller envisages is a literary theatre and serves the art of poetry. Form is the production, which at that time was understood simply as the superficial organisation of the performance.
The development of the stage into a theatrical art form on poetic lines was a gradual one. The audience’s expectations, the actor’s performance and the function of the director, all had to change. The improvised theatre of the old school had to give way to a disciplined and regulated performance. A decisive step in this development was Goethe’s and Schiller’s collaboration at the Weimar Court Theatre. Here the stage became an autonomous aesthetic entity, foreshadowing the conception of the theatre which has been dominant since the early 20th century.
Aktualisiert: 2022-05-12
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Die vorliegende Bilanz steuert auf die Kohäsion all jener Facetten zu, über die Friedrich Schiller (1759-1805) als promovierter Mediziner, Anthropologe, Lyriker, Erzähler, Essayist, Universalhistoriker, Philosoph, Publizist, vorrangig aber als Dramatiker gewirkt hat. Er verfolgt "das Total der menschlichen Natur". Neue Entdeckungen, sagt Schiller in seiner Jenaer Antrittsrede, "entzücken den philosophischen Geist". Sein allumfassender, allbelebender Genius, den ihm die Zeitgenossen zusprechen, verlangt aus Sicht der unterschiedlichen Disziplinen nach einer Klärung, auf welche Weise er der Menschheit am nützlichsten sein könne. Schillers sich durch sein Wirken hindurchziehende unermüdliche ästhetische Erziehung gibt eine Antwort darauf. Seine Würdigung Goethes, wie dessen Geist das reiche Ganze seiner Vorstellungen in einer schönen Einheit zusammenhalte, bleibt mustergültig.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Über Johann Wolfgang von Goethe wurde schon viel geschrieben und es wurden noch mehr Denkmäler gebaut, aber dass er als Mensch auch mit den Tücken der zwischenmenschlichen Beziehungen zu kämpfen hatte und dass er gemeinsam mit seinem Herzog »um die Häuser gezogen ist«, dürften die Wenigsten wissen.
Ernst Kaufmann hat recherchiert und ist fündig geworden. Die kurzweiligen Anekdoten und Geschichte aus dem Leben des großen Dichters ringen dem Leser stets ein Lächeln ab. Sie holen Goethe ganz liebevoll vom Sockel seiner Denkmäler.
Aktualisiert: 2020-01-23
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