Texte und historische Dokumente
Aktualisiert: 2019-12-18
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Die Universität hat sich frühzeitig, als die Studentenschaft 1989 die Umbenennung des Otto-Eger-Heims aufgrund der rechten politischen Vita von Otto Eger und seines aktiven Eintretens für die Ideologie des Nationalsozialismus forderte, auf eine Formel festgelegt: Da "nationalsozialistische Verfehlungen" nicht erkennbar seien, bleibe alles beim alten. Der Uni-Präsident Heinz Bauer hatte Anfang 1990, lt. einer Zeitungsmeldung in der Gießener Allgemeinen Zeitung, folgendes erklärt:
"Prof. Bauer dagegen sieht keine Veranlassung für eine Umbenennung des Otto-Eger-Heims. Zwar sei es richtig, daß Eger 1941 der NSDAP beigetreten sei; dieser Schritt sei aber erfolgt, um der Kerckhoff-Stiftung, deren stellvertretenden Vorsitz Eger seit 1930 übernommen hatte, beibehalten zu können. Darüber hinaus existiere ein Schreiben des Gießener Rektors und überzeugten Nationalsozialisten Kranz von 1939, in dem dieser darauf hinweist, daß Eger zwar kein Parteigenosse, dafür aber ein Professor von großer Sachkenntnis und demzufolge als Dekan geeignet sei. Insgesamt seien nationalsozialistische Verfehlungen nicht ersicht-lich." (lt. GAZ, 20.1.1990; der syntaktisch falsche, zweite Satz findet sich so in dem Zeitungsartikel!).
Diese Formel bestimmt seit dieser Zeit den Umgang mit der Angelegenheit, auch seitens der Stadt Gießen, von der die "DIE LINKE-Fraktion" im Stadtparlament 2013 forderte, sich für eine Umbenennung des Otto-Eger-Heims einzusetzen.
Die Oberbürgermeisterin Grabe-Bolz hat am 5.11.2013 in diesem Sinne in einem Schreiben folgendes ausgeführt:
"Insgesamt gilt zu sagen - und hier waren sich sämtliche Gesprächsteilnehmer (Magistrat, Uni-Präsident, weitere Vertreter der Universität und des Studentenwerks Gießen - B.W.R.) einig - dass die immer wieder in ähnlicher Weise geäußerte Kritik bislang nicht durch neue Belege, die speziell nationalsozialistische Verfehlungen erkennen lassen, untermauert wird. Aus diesem Grund wird auch an der Benennung des Otto-Eger-Heims festgehalten."
Diese Entscheidung von Universitätspräsident und Oberbürgermeisterin, weiterhin einen durchwachsenen Nazi zu ehren, hat auch zu viel studentischem Unmut und zu mancher erfrischenden Aktion geführt, wie die Fotos demonstrieren.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Wie andere Universitäten auch, hat sich die Universität Gießen mit ihren Reichsgründungsfeiern, die zwischen 1915 und 1939 stattfanden, nicht befaßt. Sie sind für sie, wie überhaupt die Geschichte und Vorgeschichte der Nazi-Universität, kein Thema. Gleichwohl gibt es in einigen Publikationen (Frontabschnitt Hochschule, 1982; Avantgarden des Faschismus, 2007) Skizzen zur Gestalt und Funktion der Feiern.
Die Reichsgründungsfeiern an der Universität Gießen entsprechen, wie anderswo, dem im allgemeinen Teil skizzierten äußeren und inneren Erscheinungsbild. Sie sind sowohl durch die Form des national gestimmten Rituals wie auch durch den Inhalt stets politische Veranstaltungen. Dabei waren die Hauptvorträge, die Festreden, in der Regel nicht politisch, sondern stellten wissenschaftliche Themen in den Vordergrund, oft mit einer Einbindung oder Bezugnahme auf das Ereignis der Reichsgründung. Allerdings waren diese Vorträge stets umrahmt von den politisch und ideologisch aufgeladenen, die Feier einleitenden Ansprachen des jeweiligen Rektors. Es war eine Art Amtspflicht des Rektors, bei den Reichsgründungsfeiern das Wort zu ergreifen, die Feier einzuleiten. Dagegen ist kein Rektor je bei den Verfassungsfeiern aufgetreten, mit denen der Weimarer Reichsverfassung die Reverenz erwiesen wurde.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Seit nunmehr fast 25 Jahren wird immer wieder die Frage diskutiert, ob das Studentenwerk weiterhin den Namen Otto Egers, eines Rechtsauslegers der Weimarer Zeit und dann NS-Seitengängers, tragen und nicht vielmehr ein Schnitt gemacht werden solle. Den letzten Anlauf machte die Fraktion der LINKEN im Stadtparlament: Sie forderte das Studentenwerk der Universität Gießen auf das Gebäude umzubenennen, denn Eger sei, so heißt es, "bekennender Nationalsozialist gewesen und in diversen NS-Organisationen aktiv." (GA, 7. Juli 2013)
Die In diesem Band zusammengetragenen Fakten weisen Eger als einen typischen Repräsentanten der rechten Universität der Weimarer Zeit aus, der dann 1933 zum ideologischen Mitgänger des Nazisystems wurde. Die Fakten machen deutlich, daß die Beibehaltung seines Namens für das Studentenhaus am Ende der Ludwigstraße in Gießen ein "no go" ist. Die Universitätsspitze unter drei Präsidenten (Bauer, Hormuth und Mukherjee) ignoriert diese Fakten, demonstriert ihr mangelndes Lernvermögen und manifestiert auf diese Weise schwere Defizite im Umgang mit der rechten Geschichte der Gießener Universität.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Aktualisiert: 2008-11-12
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Wie andere Universitäten auch, hat sich die Universität Gießen mit ihren Reichsgründungsfeiern, die zwischen 1915 und 1939 stattfanden, nicht befaßt. Sie sind für sie, wie überhaupt die Geschichte und Vorgeschichte der Nazi-Universität, kein Thema. Gleichwohl gibt es in einigen Publikationen (Frontabschnitt Hochschule, 1982; Avantgarden des Faschismus, 2007) Skizzen zur Gestalt und Funktion der Feiern.
Die Reichsgründungsfeiern an der Universität Gießen entsprechen, wie anderswo, dem im allgemeinen Teil skizzierten äußeren und inneren Erscheinungsbild. Sie sind sowohl durch die Form des national gestimmten Rituals wie auch durch den Inhalt stets politische Veranstaltungen. Dabei waren die Hauptvorträge, die Festreden, in der Regel nicht politisch, sondern stellten wissenschaftliche Themen in den Vordergrund, oft mit einer Einbindung oder Bezugnahme auf das Ereignis der Reichsgründung. Allerdings waren diese Vorträge stets umrahmt von den politisch und ideologisch aufgeladenen, die Feier einleitenden Ansprachen des jeweiligen Rektors. Es war eine Art Amtspflicht des Rektors, bei den Reichsgründungsfeiern das Wort zu ergreifen, die Feier einzuleiten. Dagegen ist kein Rektor je bei den Verfassungsfeiern aufgetreten, mit denen der Weimarer Reichsverfassung die Reverenz erwiesen wurde.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Aktualisiert: 2018-07-12
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Aktualisiert: 2008-11-12
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Aktualisiert: 2008-11-14
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Die Hof Schmitte und ihre ehemaligen Besitzer und Bewohner sind ein zentraler Teil des historischen Selbstbewußtseins der Gemeinde Biebertal. Fast alles, was dort passierte und passiert, ist von großem Interesse. In der Geschichtsbetrachtung der Hof Schmitte herrscht ein idyllisierender Zug vor, der für kleine Gemeinden typisch ist. Man möchte nichts berühren, was irgend jemand verärgern könnte, man möchte sich an schönen Ereignissen und vorzeigbaren Figuren erfreuen. Über die Repräsentanten der Familie van der Hoop ist wenig bekannt. Auch über den letzten Besitzer der "Schmitte" ist bislang nichts bekannt. Er ist der Sohn des Bruders der Freifrau von Fritsch, Georg van der Hoop (1867-1931).
Ich lege hier keine Biographie, sondern eine soziopolitische Skizze eines Profils vor, die zwei Schwerpunkte hat, van der Hoops Einstellung zur Politik und zum Krieg. Adrian van der Hoop war Berufssoldat. Mit 18 Jahren wird er Fähnrich, 1917 mit 19 Jahren Leutnant ohne Patent. Er muß 1920 wegen "Heeresverminderung" gem. des Versailler Vertrags ausscheiden, tritt 1923 wieder ein und klettert die militärische Kar-riereleiter bis zum Generalmajor (Januar 1945), der vorletzten Stufe vor dem General, hoch. Von 1945 bis 1948 ist er in englischer Kriegsgefangenschaft, in der er mehrere Tagebücher verfaßt, die die Grundlage meiner Studie sind.
Aktualisiert: 2018-07-13
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Aktualisiert: 2008-11-17
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Aktualisiert: 2008-11-12
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Prof. Hermann Vogel war ein NS-Protagonist. Die politischen Lebensläufe der NS-Protagonisten waren durchaus auch unterschiedlich. Viele blieben bei der Stange, steigerten sich sogar in ihrem Eintreten für die Nationalsozialismus, andere distanzierten sich, gingen in die "innere Emigration". Bei einigen wenigen wurde diese Distanz auch in der politischen Umwelt bemerkt. Bei dem Professor für Tierzucht Vogel ist in den Jahren 1935 eine Wende eingetreten, nicht nur nach der Erinnerung seines damals 9 Jahre alten Sohnes Hans-Jochen Vogel, dem späteren SPD-Politiker, auch in der Wahrnehmung der SS, der Vogel seit 1933 angehörte. Er rückte vom Nationalsozialismus ab und stellte den Antrag, aus der SS auszuscheiden. Diese stellte im Hinblick auf Vogel fest: "nicht genügende weltanschauliche Klarheit". Seinem Gesuch auf Ausscheiden wurde schließlich stattgegeben; seine soziale Existenz wurde trotz des mit Risiken behafteten Schritts nicht gefährdet. Vogel blieb bis 1945 Professor. Vogel ist als Gießener Professor weder privat noch öffentlich für den Nationalsozialismus eingetreten.
Aktualisiert: 2018-07-20
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