Maximilian Schell

Maximilian Schell von Bastian,  Isabelle Louise, Reichmann,  Hans-Peter
Er ist einer der wenigen deutschsprachigen Schauspieler, die zu Weltstars wurden: Maximilian Schell (*8.12.1930 †1.2.2014). Bereits früh in seiner Karriere gewann er für JUDGMENT AT NUREMBERG (US 1961, R: Stanley Kramer) den Academy Award (Oscar®) als bester Hauptdarsteller. Mit MARLENE (BRD/FR/CS 1983/84) machte er sich als Regisseur weltweit einen Namen. Sein Porträt über die legendäre Marlene Dietrich erhielt internationale Preise als bester Dokumentarfilm. Das Buch "Maximilian Schell" ist Text- und Bildband über eine sechs Jahrzehnte umspannende Karriere. Dokumente aus dem künstlerischen Nachlass Schells stehen neben ausdruckstarken Fotografien und illustrieren die Beiträge von und über den Oscarpreisträger. Ein Weltbürger, rebellisch, exzentrisch, auf das Leben mit allen Sinnen neugierig bis zu seinem Tod. Maximilian Schell lebte in München, Zürich, Los Angeles, doch seine Heimat blieb die Familienalm in Kärnten. Er betätigte sich in vielen Bereichen: Film, Theater, Musik, Malerei und Literatur, war Kenner und leidenschaftlicher Sammler Nachkriegs- und zeitgenössischer Kunst. Als Regisseur, Produzent und Schauspieler widmete sich Schell häufig literarischen Stoffen, adaptierte u.a. Franz Kafkas "Das Schloss", Friedrich Dürrenmatts "Der Richter und sein Henker" oder "Geschichten aus dem Wiener Wald" von Ödön von Horváth für das Kino. Ein Künstler, der nicht auf ein singuläres Medium, nicht auf eine individuelle Sprache, nicht auf eine einzige Form begrenzt war. Im Laufe seines Lebens fand er dafür immer andere Möglichkeiten, und blieb stets ein Suchender, um für sich den richtigen Ausdruck zu finden.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Filmstoffe

Filmstoffe
Barbara Baum ist eine der angesehensten Kostümbildnerinnen Deutschlands. Ihre ersten filmischen Erfahrungen sammelte sie bei deutschen Autorenfilmern wie Peter Lilienthal, Peter Fleischmann, Hans Jürgen Syberberg und Reinhard Hauff. 1972 wurde Baum erstmals von Rainer Werner Fassbinder als Kostümbildnerin für den Film FONTANE EFFI BRIEST engagiert und arbeitete von da an bis zu dessen Tod 1982 an seiner Seite. Internationale Anerkennung wurde ihr schließlich durch die Mitarbeit an Produktionen wie Volker Schlöndorffs HOMO FABER (1990/91), Bille Augusts DAS GEISTERHAUS (1993) oder Marvin J. Chomskys KATHARINA DIE GROSSE (1994-95) zuteil. Eine ebenso intensive Zusammenarbeit verbindet sie mit Heinrich Breloer, für den sie unter anderem BUDDENBROOKS (2007/08) ausstattete. In fast 50 Jahren Film- und Fernseharbeit kleidete Barbara Baum bis heute 74 Produktionen ein und wurde für ihre Leistung mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – zuletzt mit dem Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film beim Deutschen Filmpreis 2015.
Aktualisiert: 2019-11-28
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Geliebt und verdrängt.

Geliebt und verdrängt. von Bayer,  Ines, Brill,  Olaf, Dillmann,  Claudia, Möller,  Olaf
Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland war vielfältig, konfliktfreudig und lebendig – und somit überraschend anders, als die gängigen Ansichten und Urteile es beschreiben. Seicht und belanglos soll es gewesen sein? Ohne Interesse an der Thematisierung drängender gesellschaftlicher Probleme und der Aufarbeitung deutscher Schuld? Orientiert an Kitsch und vermeintlichem Massengeschmack? Gleichförmig und vorhersehbar? Wie anders dagegen das Bild, das die 33 Texte dieses Buchs entwerfen, entstanden anlässlich der Retrospektive des Festival del film Locarno 2016: Vielstimmig und meinungsstark, mit Wertungen und Interpretationen, die einander mal widersprechen, mal ergänzen, loten die Autorinnen und Autoren die Vielfalt des Filmschaffens während der Adenauer-Jahre aus. So entsteht das umfassende Panorama einer Ära und ihres Kinos, von dem es weite Teile noch zu entdecken gilt. Mit Beiträgen von Olaf Möller, Claudia Dillmann, Miguel Marías, Lars Henrik Gass, Ralph Eue, Rolf Aurich, Wolfgang Jacobsen, Fabian Tietke, Rudolf Worschech, Fritz Tauber, Jörg Gerle, Uwe Mies, Dominik Graf, Stefanie Plappert, Werner Sudendorf, Rainer Knepperges, Stefanie Mathilde Frank, Christoph Huber, Peter Ellenbruch, Hervé Dumont, Marcus Stiglegger, Fabian Schmidt, Hannu Nuotio, Marco Grosoli, Chris Fujiwara, Ralf Schenk, Andreas Goldstein, Elisabeth Streit, Carolin Weidner, Jürgen Dünnwald, Jennifer Lynde Barker, Norbert Pfaffenbichler und Thorsten Krämer. Mit 270 Abbildungen aus den Archiven des Deutschen Filminstituts und anderen Archiven
Aktualisiert: 2023-03-28
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FILMSTOFFE – Kostüme Barbara Baum

FILMSTOFFE – Kostüme Barbara Baum von Rainer-Werner-Fassbinder-Foundation
Ihre Lebensfreude ist eines ihrer Markenzeichen. Gleich drei der prominenten Autoren, die einen Text zum aktuellen Buch über die Kostümbildnerin Barbara Baum lieferten, erwähnen ihr Lachen, das bei Dreharbeiten zuverlässig ertönte: „Und wer sie in ihrem Kleiderwald nicht gleich sah, brauchte nur dem Lachen nachzugehen, das bei ihr so leicht herausperlte wie Champagner aus einer entkorkten Flasche“, schreibt etwa Hanna Schygulla in ihrem Beitrag. Und dann betonen die meisten Autoren auch schon gleich Barbara Baums beeindruckende Professionalität, ihre akribische Recherche, ihre unerbittliche Leidenschaft fürs Detail: So schildert Juliane Maria Lorenz, wie die Kostümbildnerin sich am ersten Drehtag von Rainer Werner Fassbinders FONTANE EFFI BRIEST (BRD 1972-74) beim allerersten Dreh vor die Kamera stellte und „freundlichst darauf hin[wies], dass noch nicht gedreht werden könne, weil am Halse von Frau Schygulla noch die originale Emaillebrosche [...] fehlte“. Fassbinder habe daraufhin kurz geschwankt, ob er wütend werden solle, schildert Lorenz, seine langjährige Lebensgefährtin und Cutterin vieler seiner Filme, doch dann „war diese Szene offensichtlich für ihn eine Offenbarung: Denn eigentlich hatte ihm seine Kostümbildnerin [...] vermittelt, was es heißt, seinen Beruf wirklich ernst zu nehmen“. Beide Texte, aus denen diese Zitate stammen, entstanden eigens für das soeben vom Deutschen Filminstitut herausgegebene Buch Film/Stoffe – Kostüme: Barbara Baum. Es erscheint begleitend zur Ausstellung Fassbinder – JETZT im Martin-Gropius-Bau, Berlin, die das Deutsche Filmmuseum in Kooperation mit der Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin, kuratiert hat. In einem der Ausstellungsräume wird das Augenmerk auf Fassbinders Arbeit mit Barbara Baum gelegt. Von FONTANE EFFI BRIEST über DIE EHE DER MARIA BRAUN (BRD 1978) oder LOLA (BRD 1981) bis hin zu DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS (BRD 1981/82) und QUERELLE (BRD1982) stattete Barbara Baum acht seiner Film- und Fernsehproduktionen aus. Baums „ausgesprochene Sensibilität für Stoffe“ hebt in ihrem einführenden Beitrag die Filmwissenschaftlerin Marisa Buovolo hervor. Sie habe mit ihren Kreationen, vor allem in den Fassbinder-Filmen, entscheidend dazu beigetragen, „die ,Wahrheit’ in den Figuren sichtbar zu machen“. Die Körperbilder „der unvergesslichen Frauengestalten“ Fassbinders – von Maria Braun über Willie Bunterberg (LILI MARLEEN BRD 1981) bis zu Lola und Veronika Voss – entstanden auch durch ihre Kostüme, stellt Buovolo fest. Wie sehr Fassbinder auf die Intuition und das Gespür Baums vertraute, „das Innenleben der Figuren (...) seinen Vorstellungen entsprechend in die Sprache der Kostüme zu übersetzen“, sehe man auch daran, dass er ihre Entwürfe nie vor den Dreharbeiten sehen wollte. Am Beispiel einiger Filme, von LILI MARLEEN, über DIE EHE DER MARIA BRAUN bis zu ROMY (D 2009, R: Torsten C. Fischer) arbeitet Buovolo heraus, wie Baum vorgeht, wie sie etwa Willie Bunterberg„zwischen Verführung und Verschleierung“ changieren lässt, wie sie Veronika Voss als eigentlich Körperlose in Szene setzt, welche Metamorphosen Maria Braun in zwei Jahrzehnten durchläuft und wie die von Jessica Schwarz gespielte Romy Schneider stets „zwischen Selbstbegrenzung und Entgrenzung“ schwankte. Zahlreiche Weggefährten, von Michael Ballhaus über Iris Berben und Jessica Schwarz bis Volker Schlöndorff oder Detlev Buck, erinnern sich in kurzen Textbeiträgen an gemeinsame Filmprojekte und heben, wie etwa Regisseur Heinrich Breloer (BUDDENBROOKS, D 2008), hervor, dass Baums Kleider „nicht nur die Zeit sofort gegenwärtig machen, in der die Filme spielen, sondern zugleich etwas vom Innern der Menschen erzählen“. Oder sie bedanken sich wie Armin Mueller-Stahl, der schildert, wie er erst in dem Moment, als er in den Anzug seiner Figur in Fassbinders LOLA schlüpfte, erkannte, was das eigentlich für ein Mensch war: „Da wusste ich, wie ich von Bohm zu spielen hatte: [...] Sie ist und bleibt die Beste, mit der ich je gearbeitet habe!“ Die Bewunderung überrascht nicht, kennt man das Credo Barbara Baums, das sie im Interview mit Hans-Peter Reichmann und Ann-Christin Eikenbusch formuliert: „Wenn ein Kostüm zwar historisch korrekt, der Schauspieler damit aber unglücklich ist, ist es falsch und muss neu durchdacht werden. Das Kostüm muss immer die Rolle unterstüzten – umgekehrt geht es nicht.“ Das Buch wurde gefördert von der Adolf- und Luisa Haeuser-Stiftung.
Aktualisiert: 2020-01-06
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