Das Herz der Finsternis ist eine der großen, klassischen Erzählungen Joseph Conrads, einzigartig in ihrer Dichte, Symbolik und sprachlichen Kraft.
Eingebettet in eine atmosphärisch dichte Rahmenhandlung erzählt der ehemalige Matrose Marlow von seiner Reise mit einem Flussdampfer den Kongo hinauf in das innere Herz Afrikas. Dort soll er im Auftrag der Kolonialverwaltung einen geheimnisvollen Mann namens Kurtz treffen, um den sich in der Heimat merkwürdige und beunruhigende Gerüchte ranken. Kurtz, ein Mann mit großen Talenten und großem Charisma, hat sich in dieser Umgebung verändert, ist zu einem grausamen Despoten geworden, gefürchtet und abgöttisch verehrt zugleich. Es scheint die Frage auf, ob die europäische Zivilisiertheit nur eine dünne Hülle ist, durch Konvention und Selbsttäuschung aufrechterhalten, die aber leicht zerbrechen und in Finsternis geraten kann.
Die Erzählung diente unter anderem als Vorlage für Francis Ford Coppolas Filmklassiker Apocalyose Now.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Herr Verloc steckt in der Klemme. Seine bequemen Einkünfte als Geheimagent der Regierung stehen auf dem Spiel. Denn sein neuer Vorgesetzter will sich nicht mehr mit den üblichen Berichten zufriedengeben. Ein spektakuläres Ereignis muss her, bei dem sich die Regierung als entschlossen und handlungsfähig zeigen kann.
Es geht wie bei einer Agentengeschichte zu erwarten um Täuschungen, aber es geht vor allem auch um Selbsttäuschungen. Die Figuren verstehen sich nicht oder sie verstehen sich falsch, sei es aus Naivität oder Borniertheit. Die Erwartungen, die sie an sich und andere stellen, erfüllen sich niemals und dem gewinnt Conrad zahllose komische Momente ab. Conrad hält es hier wie Schopenhauer, für den das Leben zwar im Großen eine Tragödie, im Kleinen aber eine Komödie ist, bei der auch laut gelacht werden darf.
Seine Einblicke in die politische Instrumentalisierung von Terroranschlägen sind auch heute noch lesenswert.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Cellinis Leben war turbulent, geprägt von dem Spannungsfeld zwischen der Abhängigkeit von seinen Auftraggebern (mächtigen und skrupellosen Renaissancefürsten) und seinem unbändigen künstlerischen Selbstbewusstsein. Er scheut keine Auseinandersetzung, immer wieder ist er auf der Flucht vor einem Auftraggeber oder weil er mal wieder jemanden erstochen hat. So gelangt er von Florenz nach Siena, Pisa oder Lucca, auch nach Rom und nach Frankreich, wo er jeweils bedeutende Auftraggeber findet, mit denen er sich aber meistens nach kurzer Zeit wieder überwirft. Cellini nimmt an der Verteidigung der Engelsburg teil, landet im Kerker, begeht einen Mord, entgeht einem Mordkomplott, wird zeitweise Mönch, begegnet Gespenstern: an erzählenswerten Stationen seines Lebens mangelt es nicht. Es finden sich aber auch weite Ausführungen über seine Arbeit und sein künstlerisches Schaffen, er erlaubt sozusagen einen ausführlichen Blick in seine Werkstatt.
Aktualisiert: 2023-03-29
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Die Studie »Die Psyhologie des Hochstaplers« von Wolf Hasso Erich Wulffen (1862–1936) erschien erstmals 1923, in einer Zeit, als das Phänomen der Hochstapelei »grassierte«. An Beispielen wie dem Hauptmann von Köpenick, Ignaz Strassnoff , Cagliostro und Thèrése Humbert entwickelt Wulffen eine Art »Kulturkriminologie«. Die Natur habe dem Menschen einen
ursprünglichen Verheimlichungs- und Verstellungsinstinkt mitgegeben, der der Selbsterhaltung diene. Als Ursache verweist er insbesondere auf Fehler in der kindlichen Erziehung: »Zahlreiche Suggestivlügen sind durch die Frage: ›Wer hat das gemacht?‹ in der Kinderstube angerichtet worden.«
Aktualisiert: 2020-07-28
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Was passiert, wenn ein an Gogol, Dostojewski und Tschechow geschulter russischer Erzähler, ein Freund Maxim Gorkis, mit der Kriegswirklichkeit im zaristischen Petersburg 1914 bis 1916 kollidiert? Fast zwangsläufig entsteht große Literatur. So geschehen bei einem der besten pazifistischen Bücher zum 1. Weltkrieg, Leonid Andrejews Das Joch des Krieges.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Kaum je wurde der Beginn des Ersten Weltkriegs, die zerbrechliche ländliche Idylle im Sommer 1914 so beiläufig und doch so eindringlich geschildert wie in den beiden meisterlichen Novellen Eduard von Keyserlings Im stillen Winkel und Nicky.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Vor Erscheinen von Erich Maria Remarques 'Im Westen nichts Neues' (1929) ist 'Menschen im Krieg' das international bekannteste Kriegsbuch deutscher Sprache gewesen. Die während des Ersten Weltkriegs erschienenen Novellen über Leben und Sterben an der Isonzo-Front wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt. Ein heute nahezu vergessenes Meisterwerk pazifistischer Kriegsliteratur, neu herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Eckhard Gruber.
'Andreas Latzko muss eine Tat unvergessen bleiben: seine Novellenfolge >Menschen im Kriege< die zu einer Zeit erschien, da es noch lebensgefährlich war, gegen den Weltirrsinn Protest anzusagen.'
Karl Kraus: Die Fackel, August 1931.
'Ich habe das Werk Latzkos wieder und wieder gelesen. Es ist bewundernswert und dieser Mensch besitzt eine Begabung allerersten Ranges (…). Sie müssen ihn beim deutschen und österreichischen Militär dafür verfluchen, dass er ein Buch von solch‘ treffender und lebendiger Wahrheit geschrieben hat.'
Henri Barbusse in einem Brief an Carl Selig, 1919.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Carlo Nordloh, 1966 in Bremen geboren, führt seit mehr als 30 Jahren ein Tagebuch in Bildern: In handlichen Skizzenbüchern dokumentiert er seine Reisen und das Erlebte, zeichnet, malt und collagiert seine Eindrücke. Von August 2014 bis Juli 2015 verbrachte er ein Schuljahr als Austauschlehrer in Paris an der Hochschule für Angewandte Künste, der École Boulle im 12. Arrondissement.
In dieser Zeit füllt er vier Skizzenbücher, für die er Fineleiner, Füller, Aquarellfarben, Tinte, Zeitungsausschnitte und weitere gefundene Objekte verwendet. Alle Skizzen entstehen im Moment, vor Ort, schnell. Nur wenige Ausnahmen, wie die Reihe der Nacht-Skizzen, bearbeitet er zu Hause in seiner kleinen Wohnung in der Rue Christian Dewet, am Place de la Nation, mit Tinte nach. Ausgewählte Skizzen bringt er mit Acryl und Tinte zusätzlich auf Leinwand.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Cordan schreibt über eine der schillerndsten Frauenfiguren der antiken Mythologie, und das auf sehr ungewöhnliche Weise. Es ist, als hätte er die Sprache der antiken Epen für die Gegenwart neu erschaffen: eine sinnliche, rhythmische, fast feierliche und dennoch moderne Sprache. Der Roman handelt nicht nur von einer starken Frau, sondern zugleich von der Geburt einer neuen Epoche, aus der mythologischen entsteht die Welt des Logos, des Lichtes, die hellenische Welt. Der Roman handelt damit gewissermaßen von der Geburtsstunde Europas.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Georg Schattneys faktenreiche Fiktion bietet tiefe Einblicke in die Welt der internationalen Finanzpolitik, bei der Länder wie Argentinien oder Griechenland mal eben auf der Strecke bleiben, aufbereitet in einem spannenden Roman und hinterlegt mit dem Soundtrack der Doors.
Schattney weiß, wovon er schreibt, er hat selbst in dieser Welt gelebt und gearbeitet.
Herbst 2001. Die Attentate des 11. September erschüttern die Welt. Die US-Börsenaufsicht wird auf verdächtige Finanzgeschäfte aufmerksam. Hat jemand sein Vorwissen um die Anschläge zu Geld gemacht? Oder steckt gar der Versuch einer Destabilisierung der internationalen Kapitalmärkte dahinter? Und welche Rolle spielen mystisch formulierte Drohbriefe an den Internationalen Währungsfonds? Diese Fragen soll ein Team aus vier ehemaligen Top-Bankern klären, darunter auch Wolfgang Willarth. Die Jagd nach möglichen Drahtziehern und Motiven führen ihn und sein Team von Frankfurt über Paris, Berlin und London nach Washington und endet schließlich in Buenos Aires.
Dort steht nach den Erschütterungen des Jahres 2001 nicht nur viel Geld, sondern auch der Glauben an das neoliberale System auf dem Spiel, als Argentinien durch eine Finanzkrise ungeahnter Ausmaße geht. Und dort wartet der mögliche Drahtzieher auf sie: der charismatische, aber undurchschaubare Fred Tantani. Ihm ist alles zuzutrauen – sogar ein apokalyptischer Plan zur Zerstörung des westlichen Bankensystems. Eine Mordserie in seinem direkten Umfeld macht ihn noch verdächtiger. Doch je näher Willarth der Wahrheit kommt, desto deutlicher erkennt er, dass er sich auf ein Spiel mit unbekanntem Einsatz und ungewissem Ausgang eingelassen hat: das argentinische Roulette!
Willarths Weg führt von der hektischen Welt des schnellen Geldes ins stille Schattenreich der mächtigen Finanzinstitutionen; er führt aus der Kälte des zahlengläubigen Paralleluniversums der Kapitalmärkte in die Hitze des ohnmächtigen Widerstands auf der Straße; und er führt vom Tod Jim Morrisons 1971 in Paris in den Untergang Argentiniens 30 Jahre später. Der Doors-Sänger scheint in einer düsteren Prophezeiung alles vorausgeahnt zu haben. Seine Liedtexte werden zu Willarths ständigem Begleiter auf der Suche nach einer Erklärung für das zunehmende Chaos in seiner Welt.
Das Buch ist ein Abgesang auf die falschen Hoffnungen der entfesselten Kapitalmärkte und ein Blick auf das Leid, das sie anrichten. Es ist eine Reise ins Herz der Finsternis der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung. Die Rahmenhandlung setzt die Ereignisse in Argentinien in den größeren Zusammenhang der sporadisch aufflammenden globalen Finanzkrisen seit der umfassenden Liberalisierung der Kapitalmärkte Ende der Neunziger Jahre; eine Entwicklung, die nicht nur Argentinien oder zuletzt den ganzen Euroraum in eine tiefe Krise gestürzt hat: Alternativen zum gegenwärtigen Weltfinanzsystem sind nötiger denn je.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Im Gegensatz zu Akademikerkindern besuchen nur wenige Kinder bildungsferner Schichten weiterführende Schulen. Ausgehend von diesem noch immer aktuellen Missstand analysiert das Buch 65 Jahre bundesdeutsche Bildungsrealität – vom ›Sputnikschock‹ Ende der 1950er-Jahre bis hin zum ›PISA-Schock‹ im Jahr 2000 und zu den ›Rütlischulen‹ in heutiger Zeit. Aus einer bildungsfernen Arbeiterfamilie stammend berichtet der Autor mit Verve zugleich von den Hürden, Hoffnungen und Nöten in Schule und Universität. Ob Autobiographie, Streitschrift, faktenreiches Sachbuch oder geschliffener Essay: Dieser fulminante Bildungsroman der Bundesrepublik Deutschland sorgt für Kontroversen, als wichtige Wortmeldung in der Debatte um Chancengleichheit und die Zukunft unseres Bildungssystems.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Karl Kautsky von der Reichsregierung beauftragt, die gesamte diplomatische Korrespondenz des Deutschen Reiches mit den Nachbarstaaten über den Ausbruch des Krieges zu sichten: Auf Basis dieses Materials verfasste er das Buch „Wie der Weltkrieg entstand“. Im November 1919 veröffentlicht, brachte es die zentralen Dokumente zum Kriegsbeginn (einschließlich der bar jeder diplomatischen Zurückhaltung geschriebenen Notizen Wilhelms II.) in einen historisch überzeugenden Zusammenhang. Was damals wegen seiner unbequemen Wahrheiten entweder ignoriert oder zerrissen wurde, erscheint heute als fundierter, authentischer und zudem sehr spannender Einblick in die Krisensituation des Sommers 1914: Der Leser wird Zeuge, wie die Beteiligten sehenden Auges in die Katastrophe gehen.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Apocalypse Now! Literarisch neu vertont für unsere Tage und unterlegt mit dem düsteren Soundtrack der Doors. Die Geschichte führt in den Dschungel der Hochfinanz, in dem Länder wie Argentinien oder Griechenland mal eben auf der Strecke bleiben, und beschreibt den Höllenritt von vier gerissenen Börsenprofis durch die Finanzkrisen des neuen Jahrtausends. Packend wie ein Thriller, unterhaltsam wie der frühe Tarantino und faktenreich wie ein Sachbuch.
Zum Inhalt: Herbst 2001. Nach den Anschlägen des 11. September wird die Börsenaufsicht auf verdächtige Geschäfte aufmerksam. Wollen Terroristen das Weltfinanzsystem destabilisieren? Ein Team aus vier Top-Bankern soll diese Frage klären. Die Jagd auf die Drahtzieher führt sie rund um den Globus - und von der hektischen Welt des schnellen Geldes ins stille Schattenreich der mächtigen Finanzinstitutionen. Sie endet in Buenos Aires - mitten im Chaos der argentinischen Finanzkrise. Spät wird den Bankern klar, dass sie sich auf ein Spiel mit tödlichem Ausgang eingelassen haben: das argentinische Roulette!
Wo andere die Finanzkrise als Kammerspiel über die Gier inszenieren, komponiert Georg Schattney ein vielschichtiges Epos, das die Chefetagen der Banken ebenso kenntnisreich beschreibt wie den Protest auf der Straße. Anhand der Argentinienkrise seziert er das dunkel-lockende Herz unserer Wirtschaftsordnung und füllt die Leerstellen der Zeitgeschichte mit einer wilden Geschichte über Menschen im permanenten Ausnahmezustand der entfesselten Märkte. Man spürt es:
Schattney weiß, wovon er schreibt, er hat selbst in dieser Welt gelebt und gearbeitet.
Aktualisiert: 2023-03-20
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In diesem Berlinroman sind Zeit und Raum aus den Fugen geraten, die Hauptfigur Janet hat etwas Geheimnisvolles, auch Unheimliches an sich. Ihre Obsessionen ermöglichen ihr ein abenteuerliches Reisen in der Zeit, bringen sie aber auch an den Rand des Wahnsinns.
'Als er aufsah, trafen sich plötzlich meine und seine Blicke und er prallte zurück, als hätte er ein leibhaftiges Gespenst gesehen. Was er ja auch hatte, nur war das außer ihm bisher keinem so ergangen. Auch Ernst schien weder Anton noch mich wahrzunehmen, kümmerte sich jetzt lediglich um seinen völlig verstörten Freund. Der Blick von Hans hatte aber auch mich ›Gespenst‹ tief erschüttert, es war, als hätte ich in einen dunklen Abgrund geschaut. Gespenst Janet und Gespenst Anton hatten jetzt aber wirklich andere Sorgen: Wir mussten zusehen, wie wir aus der Vergangenheit des Frühjahrs 1910 wieder in die Gegenwart des Herbstes 1985 gelangten.'
Aktualisiert: 2020-07-28
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Erich Wulffen (1862–1936) zählt zu den Wegbereitern des modernen Strafvollzugs, aber auch zu den 'Vätern' der deutschen Kriminalpsychologie. Darüber hinaus schrieb er zehn Romane, zwei Lustspiele und einen Gedichtband.
Jürgen Seul und Albrecht Götz von Olenhusen legen mit dem Titel 'Erich Wulfen – Zwischen Kunst und Verbrechen. Kriminalpsychologische Aufsätze und Essays' eine Anthologie seiner wichtigsten und besten Aufsätze vor, darunter auch Texte mit kriminologischen Betrachtungen über Leben und Werke berühmter Persönlichkeiten, etwa Goethe, Schiller, Wagner, Karl May, Gerhard Hauptmann und Sigmund Freud. Einige der hier versammelten Aufsätze werden nun erstmals veröffentlicht.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Spanien 1937. Drei Mitglieder der Internationalen Brigaden – ein Deutscher, ein Engländer und ein Spanier – erhalten den Auftrag, hinter den feindlichen Linien einen berüchtigten Nazi gefangen zu nehmen.
Auf dem Weg durch das von Krieg gezeichnete Land stellen sich Zweifel ein: Wo verlaufen eigentlich die Fronten dieses sogenannten Bürgerkriegs: zwischen der demokratisch gewählten Regierung und Francos Militärputschisten oder nicht vielmehr zwischen Stalin und Hitler, zwischen London und Madrid? Werden die drei Protagonisten benutzt, steckt hinter dem Auftrag vielleicht der russische KGB mit dem Ziel, einen Schauprozess in Moskau zu inszenieren? Wäre es nicht besser, den Mann, den sie suchen, einfach zu erschießen?
'Der Fluch von Guernica' des Autors, Journalisten, Theatermachers und Zirkusbetreibers Michael Naether führt ins kriegsgeprägte Spanien, beleuchtet die Hintergründe des Konflikts und seine weitreichenden Folgen.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Eindrucksvolle Schilderung des unmenschlichen Kriegsalltags aus dem Blickwinkel eines einfachen Soldaten, ein literarisch ambitioniertes Werk eines Zeitgenossen Gottfried Benns, mahnendes Bekenntnis zu Versöhnung und Menschlichkeit: Im April 1918, kaum ein halbes Jahr vor Ende des Ersten Weltkrieges, erscheint mit der Novelle 'Tanz um den Tod' ein heute nahezu vergessenes Meisterwerk der Weltkriegsliteratur.
Der von Silke Engel herausgegebene Band enthält nicht nur den Wiederabdruck dieser aufgrund ihrer neuen filmischen Schreibweise noch immer packend zu lesenden Novelle. Er versammelt zudem zahlreiche Kriegsberichte des Berliner-Tageblatt-Journalisten, Gerichtsreporters und späteren Verlegers August Hermann Zeiz (1893–1964), dessen Lebensweg selbst Chance und Tragik des vergangenen 20. Jahrhunderts widerspiegelt.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Berlin, Ende der 90er Jahre: Vier zwielichtige Kiezbosse von der alten Potsdamer Straße sehen mit Sorge die neuen Glaspaläste des neugebauten Potsdamer Platzes: Was tun gegen diese neue Konkurrenz? Sie wollen mit einem großen Coup ihren Anteil an der Glitzerwelt des großen Geldes. Doch Maiko Müller, die halbjapanische Tänzerin und verdeckte Ermittlerin der Polizei, und ihr Kollege Pop wollen den Vieren einen Strich durch die Rechnung machen.
Michael Naether lebte in den 90er Jahren mitten am Potsdamer Platz, die tiefgreifenden Veränderungen dieser Zeit unmittelbar vor Augen. Und er schlägt aus dem Kontrast des alten und des neuen Berlin viel kriminalistisches und komödiantisches Kapital.
Aktualisiert: 2020-07-28
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Die Straße ist das Abenteuer. Diese Erfahrung macht der Autor, als er ein Jahr lang jeden Tag aus seinem Fenster schaut und notiert, was sich zuträgt, was seiner Aufmerksamkeit zustößt.
So entstehen vitale Miniaturen, mal beobachtend, mal impressionistisch, mal lyrisch, mal kontemplativ. Jede Stimmung findet ihr Bild, jedes Bild trifft eine Stimmung. Jede
Straße bietet großes Theater. Man muss es nur sehen wollen.
Aktualisiert: 2020-07-28
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