Der Oberst lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Mauer und wandte das Gesicht mit geschlossenen Augen zur Sonne. Mehrere Minuten stand er so. Er war erschöpft und leer, und er vermochte sich nicht zu rühren. Der Tod, dachte er, das Leben, was bedeutet das überhaupt? Was bedeuten Menschen, andere Lebewesen? Er dachte an seine Dienstwaffe, eine kleine, handliche Pistole. Sie lag im Panzerschrank seiner hiesigen Büros, die sich im vorderen Trakt des Sicherheitskomplexes befanden. Er hatte sie niemals benutzt, nicht einmal an den vorgeschriebenen Schießübungen hat-te er teilgenommen. Immerhin wusste er, wie man eine Waffe bedient, wie man sie abfeuert. Das Magazin füllen und einlegen, durchladen, entsichern, zielen. Schoss man, wenn man sich richten wollte, gegen die Schläfe oder durch den Mund? Sicherlich hatte es keine Bedeutung. Der Tod trat in beiden Fällen ein.
Er stieß sich vorsichtig, als würde er ansonsten das Mauerwerk hinter sich beschädigen, von der Wand ab und ging mit fester werdenden Schritten über den Hof. Nur allmählich nahm er das Schlagen von Kirchenglocken, das aus zweihundertfünfundfünfzig Metern Entfernung zu hören war, wahr. Er lächelte still und traurig, und er dachte, nachdem er den vorderen Gebäudetrakt betreten hatte, noch immer über den Abschied vom Leben nach. Seine Büros lagen im ersten Stockwerk. Eines der großen Fenster wies direkt auf die Straße hin, wo weiterhin die Medienvertreter und zahlreiche betroffene, traurige, empörte oder einfach nur neugierige Menschen warteten. Er tastete über die Brusttasche des Oberhemdes, in der seine Karte mit dem Erkennungscode für alle Türen des Gebäudes, auch für die des Panzerschranks, steckte. Der Panzerschrank, das dachte er, die Pistole, in einer Minute konnte alles überstanden, konnte es beendet sein. Durchladen, anlegen, peng.
Aktualisiert: 2023-02-02
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Fjodor hat fünf Jahren Haft hinter sich. Seit ihn seine Freundin verlassen hat, geht es ihm schlecht wie nie zuvor. Er hat schwere Albträume, ist misstrauisch und fühlt sich von der Polizei, der Versicherung und ehemaligen Mithäftlingen verfolgt. Durch eine außergewöhnliche Begegnung lernt er eines Morgens Mascha kennen und verliebt sich allmählich in sie. Ob Mascha ihn ebenfalls liebt oder ob sie vielmehr bei ihm ein großes Geheimnis vermutet und dieses aufdecken will, ist nicht erkennbar.
Aktualisiert: 2023-03-28
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"Die Republik Litauen war schon immer eines meiner Sehnsuchtsländer.“ Das sagt der Autor Alexander Richter-Kariger, und deshalb hat er jenes bunte Land im Baltikum im Zuge der europäischen Partnerschaft zwischen der litauischen Kommune Rietavas und der westfälischen Gemeinde Saerbeck mehrmals bereist und dort „Expeditionen“ zu bekannten und noch unentdeckten Plätzen unternommen. Dass sich seine Sehnsucht – wenn auch auf andere als die vermutete Weise – erfüllt hat, erfährt man in den 21 abwechslungsreichen Kapiteln dieser litauischen Reiseimpressionen.
Aktualisiert: 2021-07-23
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Erkenntnisse aus guten und aus schweren Zeiten in lyrischer Verarbeitung
Aktualisiert: 2023-03-28
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Das sind die Protagonisten dieses Buches:
Penny-Ann, deren Ausbildung als Goldschmiedin in der kleinen Werkstatt erfolgreich vorangeht und deren Traum ein eigener Juwelierladen ist.
Ihr Lebensgefährte ist Cesar, der in einem großen Kaufhaus als Sicherheitsbeauftragter arbeitet und der sich als Schriftsteller verwirklichen möchte.
Wir erleben die beiden jungen Leute, die immer noch als Paar ohne Trauschein in einer mittelgroßen Stadt zusammenleben, erneut in sechs lebhaft erfrischenden Theaterstücken, in denen es um einen spektakulären Erdbeerschwur mit kuriosen Missverständnissen, um die Planung einer völlig außergewöhnlichen politischen Karriere, um nicht verwirklichte Käufe von Aktien, um erste Versuche beim Laientheater, um einen längst fälligen Besuch im Freibad und um einen besonders leckeren Eiskaffee an einem schönen Sommertag geht.
Dem Autor Alexander Richter-Kariger ist mit diesem Buch die Fortsetzung des ersten Bandes mit dem Titel „Das rosarote Glücksstrohdoppelherz“ erfolgreich gelungen
Aktualisiert: 2020-07-09
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Der Kutter Foundy war kein schönes Boot. Sein stumpfer Bug, das gewölbte, hochbordige Heck und die geflickten gräulichen Segel erinnerten an eine alte Jolle. Er lag schwer und irgendwie schläfrig im Wasser und erinnerte in nichts an die Tugenden, die ein wendiges Segelschiff besitzen sollte. Die Leute von Shortland jedoch wussten, dass sich in dem klotzigen Boot ein Dieselmotor verbarg, der dem Kutter eine beachtlich schnelle Fahrt ermöglichte. Und da es der Schiffer Joseph Pudd verstand, außer der Gaffel noch zwei Fock-segel und den Flieger zu setzen, war sein Kahn einer der schnellsten in der abgelegenen Temple-bucht von Cape York Peninsula.
Aktualisiert: 2019-07-16
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Grußwort von Hugo Diederich, Bundesgeschäftsführers der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e. V.
Lektorat: Alexander Richter-Kariger
Aktualisiert: 2019-09-26
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Kai Hutzenlaub: Wir wissen, dass die NS-Diktatur selbst im beschaulichen Ochtrup schlimme Spuren ihres unheilvollen Treibens hinterlassen hat. Hier lebten jüdische Familien, die im Wortesinn über Nacht aus der Stadt verschwunden sind; sie wurden, um genau zu sein, verfolgt und vertrieben. Viele wurden in der Todesfabrik Auschwitz-Birkenau grausam ermordet. Wenige konnten sich ins Ausland retten und mussten ihr Leben unter der Last des Erlebten von Grund auf neu einrichten.
Guido Dahl: Die Ermordung und Vertreibung jüdischer Mitbürger aus Ochtrup in der NS-Zeit ist kein Einzelfall, vielmehr ist es die Regel. Adolf Hitler, ehemals Reichskanzler in Deutschland, hat kurze Zeit vor Kriegsende verkündet, die Völker Europas würden ihm und den Nazis noch dankbar sein, dass er sie von den Juden befreit habe. Welch zynischer Abgesang eines beispiellosen Verbrechers. Und doch fand die Prophezeiung insofern Erfüllung, als das jüdische Leben in seiner traditionellen Weise größtenteils ausgelöscht wurde.
Aktualisiert: 2019-03-02
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Aktualisiert: 2023-01-16
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Das sind die Hauptakteurin und der Hauptakteur dieses Buches:
Cesar. Er ist Ende 20, er arbeitet in einem großen Kaufhaus als Detektiv. Aber er schreibt auch, weil er sich zum Schriftsteller berufen fühlt.
Penny-Ann. Sie ist Cesars Lebensgefährtin. Sie hat ihre Stelle in der Verwaltung aufgegeben und eine Ausbildung zur Goldschmiedin angefangen. In ihrer Freizeit betätigt sie sich bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Beide leben ohne Trauschein gemeinsam in einer Wohnung in einer mittelgroßen Stadt. Sie haben nicht viel Geld, dafür umso mehr Ziele und Themen, über die sie lachen, diskutieren oder streiten. In den sechs Theaterstücken, die dieses Buch enthält, erleben wir sie als Traumdeuter, bei einer Dampferfahrt in Hamburg, beim Warten am Gepäckband des Flughafens, bei der Diskussion über einen möglichen Zuwachs in ihrer Zweierpartnerschaft und während einer Panne in der Autowaschanlage. Und natürlich streiten sie vor Weihnachten über die Zutaten für den Stollen, den sie gemeinsam backen wollen, und über die Frage, ob sie das große Fest nicht in einer Raumkapsel verbringen sollten.
Aktualisiert: 2017-07-25
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Aktualisiert: 2018-07-18
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Eine Dokumentation mit Fotos und Abbildungen sowie Aktenmaterial aus beiden deutschen Diktaturen
Aktualisiert: 2018-07-12
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Aktualisiert: 2017-05-26
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Veröffentlicht mit Unterstützung der Volksbank Ochtrup eG.
Betr.: Regionales Kulturinteresse im Münsterland,
Freizeitbetätigung, Fahrradsightseeing, Jüdische Geschichte,
Münsterländische Architektur, Fabrikarchiktektur des 18./19. Jhdt.
Aktualisiert: 2017-05-26
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Aktualisiert: 2023-03-28
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25 Geschichten über den Alltag in der DDR
Aktualisiert: 2017-05-26
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Aktualisiert: 2017-05-26
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Gereimte Gemeinheiten und feine Gereimtheiten - der Autor Alexander Richter knüpft in seinem siebten Buch an die Traditionen der großen satirischen Dichter Morgenstern, Ringelnatz und Wilhelm Busch an. Anspruchsvolle Phantastereien gehen mit der skurrilen Wertung von Gegenwartserscheinungen einher - alles in professioneller Verform und immer mit einem Augenzwinkern, aber nie ohne Schmunzel- oder Lacheffekt.
Textprobe:
Wattepudelrollversuch
Es standen zur Debatte:
ein Spitz, ein Dackel und ein Pudel aus Watte
Und mit kleinen weißen Stäben
stand ein Forscher noch daneben
Ferner ab stand vor der Gruppe
ein dicker Mops, der schlürfte Suppe
Erster Teil vom Protokoll:
Der Forscher dreht den Spitz zur Roll`
Er drehte ihn am weißen Stab
was jedoch nicht viel ergab
da der Spitz zwar rollend lachte
doch die Rolle spitz und bübisch machte
Der Forscher schrieb in den Bericht:
erfunden spitzes Bubengesicht
Im zweiten Teil vom Forschprojekt
wird der Dackel dann erschreckt
Forscher dreht auch den zum Bündel
wringt ihn später wie ´ne Windel
Doch was er damit bezweckt
steht ja nicht im Forschprojekt
Dennoch trägt er sauber ein:
erfunden heut´das Dackelbein
Dritter Teil vom Tagebuch:
Wattepudelrollversuch
Drehen, wringen, Stab gestochen
strecken, staunen, Stab zerbrochen
Forscher stellt verdrießlich fest:
Watte großer Mist für Test.
Dann bekennt er unumwunden:
Diesmal leider nichts erfunden
Nächster Teil vom Protokoll:
Er weiß nicht, was er forschen soll
Forscher sucht verzweifelt wild
führt auch schließlich was im Schild
wöhlt sich jetzt als Forschobjekt
Mopsen, dem die Suppe schmeckt
Im Bericht als viertes steht:
Mopsen heut´ zur Roll´ gedreht
läßt sich drehen leicht und schlicht
- leider hält die Rolle nicht
Erst wenn´s Stäbchen man verwendet
ist der Test mit Lob vollendet
Forscher ist nun mächtig stolz
Möpschen, Rolle, Stab aus Holz
Schreibt sich ein ins Protokoll:
erfunden nunmehr Mops als Roll´
Allerdings bleibt unentdeckt
der Name für dies Rollobjekt
Aktualisiert: 2012-04-17
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Aktualisiert: 2017-05-26
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Erzählungen aus fernen Kontinenten - Eine spannende Lektüre für Jugendliche und Erwachsene zum Kennenlernen Australiens
Aktualisiert: 2018-07-12
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