Ein Kunstwerk, so Pierre Bourdieu, entsteht zweimal – im Prozess seiner Entstehung sowie durch das Auge des Betrachters. Im Zentrum dieses empirischen „Essays“ stehen Möbelentwürfe aus Kunst und nicht-angewandtem Design – als Grenzgänger des Ge-wohnten, dessen fraglose Gültigkeit in bisweilen irritierender Weise neu verhandelt wird.
Welche Dimensionen der Interpretation spannen sich auf, wenn die Objekte ihren Weg zurück in die private Umgebung nehmen und dort in Koexistenz mit den Requisiten des alltäglichen Lebens einem zweiten Schaffensprozess unterzogen werden? Der Weg der Rezeption führt vom Werk zum Betrachter und dessen individueller Auseinandersetzung mit Identität, im doppelten Wortsinn verkörpert im Raum.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Aktualisiert: 2022-04-14
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Wohnen stellt eine der wenigen Gemeinsamkeiten der meisten Menschen in derzeitigen Gesellschaften dar und ist Dreh- und Angelpunkt, an dem sich die Organisation unseres Alltags orientiert. Die Vorstellungen hingegen, wann Wohnen „schön“ ist, liegen weit auseinander. Sie bewegen sich zwischen rustikaler Gemütlichkeit und futuristischer Extravaganz, zwischen scheinbar praktischen und subjektiv ästhetischen Gesichtspunkten, zwischen bunten Sammelwelten und dem Credo des „weniger ist mehr“.
Dabei zeigt die Wohnungseinrichtung weit mehr als „nur“ eine mehr oder minder individuell gestaltete Oberfläche. Sie ist Spiegelbild der Wohnenden ebenso wie ganzer Gesellschaften und zeigt im doppelten Wortsinn, wie Menschen „sich einrichten“.
Warum ist es möglich, in Wohnungseinrichtungen gleichsam über die Wohnenden zu „lesen“?
Von welchen Faktoren hängen Auswahl und Anordnung der Interieurs ab?
Was verrät die Wohnung als „Hülle des Selbst“ über ihre Besitzer?
Und welche Botschaft vermitteln die Einrichtungsgegenstände?
Diesen Fragen soll im Rahmen von vier inhaltlichen Abschnitten nachgegangen werden: „Lebens-Räume“ werden in ihrer Ausdehnung und Nutzung ebenso thematisiert wie die „Dinge des Lebens“, die bei der Gestaltung dieser Räume zum Einsatz kommen. Das Verhältnis von „Wohnen und Gesellschaft“ erklärt das Zustandekommen typischer Einrichtungsformen, und Trends wie die „Mobilität des Immobilen“ zeigen Entwicklungen auf für künftige Interpretationen ganz persönlicher „Paradiese“.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Werbung entwickelte sich in den vergangenen Jahrzehnten zum allgegenwärtigen Element der Alltagskultur: Konsumenten begegnet sie bisweilen als quälende Flut, Unternehmen sehen in der Werbung eine Chance auf Absatzsteigerung ihrer Produkte in hart umkämpften Märkten. Entsprechend dieser konträren
Interessenskonstellationen bestehen jeweils unterschiedliche Vorstellungen, ob und wie Werbung wirkt.
Was ist eigentlich Werbung?
Wie verändert sich ihre Botschaft im Zeitverlauf und im Wechselspiel mit der Gesellschaft?
Welches Spiegelbild zeigt die Werbung von aktuellen gesellschaftlichen Themen?
Und wie läßt sich Werbung „gegen den Strich“ analysieren, um sie in ihrer Botschaft zu hinterfragen?
Ausgehend von einem Blick auf den Gegenstand „Werbung“ beginnt die Zeitreise durch ein wechselvolles Jahrhundert der Automobilwerbung. Die Betrachtung fokussiert die gegenwärtige Kultur einer Anpreisung von Nahrungsmitteln als zentrales Thema des tag-täglichen Alltags. Sozialwissenschaftliche Analysemethoden zeigen schließlich den Weg in die Tiefe unter die von Werbern aufgespannte schillernde Haut, deren glänzende Oberfl äche eine schöne (?), neue (?) Welt beschwört.
Diese vier Abschnitte (ent-)spannen den Bogen zwischen dem Wunsch zu verführen, der Sorge, verführt zu werden und der Lust, sich zeitweilig (bewußt) verführen zu lassen.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Vorwort
0. Mega oder Mikro?
Annäherungen an einen realen U-topos
I. Gelobtes Land – verschmähtes Land
Rurale Räume als „das andere“ zur Stadt
II. Der Traum von Arkadien
Landleben als künstlerische Vision
III. „Sonnenschein, Freiheit…“
Gelebte Ver-Suche ländlichen Lebens
IV. „Hand Made by…“
Chancen diesseitiger „Paradiese“
Literatur
Autorin.
Das Landleben in seiner ambivalenten Betrachtung zwischen Kitsch und Kunst, Karikatur und Überhöhung, belächelt und erträumt, das ganz Andere zur Stadt und nicht nur ihr Schatten: Es erschließt sich erst dann, wenn es in seiner eigenständigen Qualität als Lebensraum und -konzept Beachtung findet. Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Bedingungen und Herausforderungen werden von der Antike über die Romantik bis hin zur Gegenwart gelebte Regionalutopien sowie deren künstlerische Bearbeitung
analysiert:
Mit welchen Sujets arbeitet eine Polarisierung von Stadt und Land?
Welche Visionen liegen in einem Leben abseits der Urbanität?
Und welche Potentiale finden sich im Gegenentwurf einer Abwahl
omnipräsenter (Schein-)Optionen zugunsten einer Neu-Interpretation des Erstrebenswerten?
Vieles spricht dafür, daß in ländlichen Regionen avantgardistische Lösungsansätze liegen zur Bewältigung der zentralen Knappheitsfaktoren von Gegenwart und Zukunft. Der vermeintliche „U-topos“ wird jenseits aller quantifizierender Diskussionen um Strukturwandel und Regionalentwicklung
zum ganz konkreten „Ort, an dem die Träume sind“.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Haute-Couture aus den 1940ern bis ins Jahr 1990 so weit das Auge reicht, von Hand auf den schlanken Körper von Eva Margarita Hatschek geschneidert: Ein Traum? Ästhetisches Vermächtnis? Spleenige Obsession? Oder modisch-textiles Zeitzeugnis, dessen symbolische Fäden so vielfältig verwoben sind wie die von Stickereien, Seidenmousselin & Co?
Heute wäre die Biografie von „Evita“ die eines It-Girls, dessen „Follower“ sich von der virtuosen Inszenierung avantgardistischer Garderobe inspirieren lassen. Nur konsequent, werden die Facetten ihrer textilen Leidenschaft, die so schillernd sind wie die zahllosen verarbeiteten Pailletten, in einem imaginären Modeblog zum Leuchten gebracht.
Im Spiegel gegenwärtiger Entwicklungen in der Mode und durch die Mode wird deutlich, dass „Evitas“ Looks weit über die individuelle Biografie hinaus von gesellschaftlichem Wandel, Textilinnovationen und Schneiderkunst erzählen. Sie sprechen Bände über Frauenrollen und das Verständnis von Schönheit, Designer und den „Stoff“, aus dem Trends entstehen.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Aktualisiert: 2022-04-14
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Was ist der Mensch als Kollektivwesen? Und wie setzt sich eine komplexe Gesellschaft zusammen? Diese Frage beschäftigt – aus unterschiedlichem Blickwinkel – Marketing und Soziologie gleichermaßen intensiv. In luxurierenden Möglichkeitsgesellschaften ist (fast) alles gegeben – nur nicht eine von außen definierte, stabilisierende Ordnung als verläßliche Leitlinie für Individuen und Unternehmen, denn längst verloren die „klassischen“ soziodemografischen und psychografischen Kriterien ihre Erklärungskraft. Statt dessen formieren sich Individuen entlang der Prinzipien einer selbst erzeugten Ordnung gleichsam „von innen heraus“ zu (Ziel-) Gruppen. Diese Gruppenbildung wird von der impliziten Strategie beeinflußt, wie Menschen ihre Umgebung decodieren, Wahlakte treffen und sich (in ihrem Leben) einrichten. Die Gesellschaft differenziert sich so über unterschiedliche Grade der Individualisierung und die damit einhergehende Bewältigung von Multioptionalität.
Ausgehend von der Ästhetikwahrnehmung in der Wohnungseinrichtung werden in einem konsequent
bildgestützten, empirischen Procedere acht „Open Choice-Strategien“ als tiefenstrukturelle Muster herausgearbeitet, welche (nicht nur) alltagsästhetische Wahlakte thematisieren. „Open Choice-Strategien“ erklären das Kundenverhalten, die Herausbildung von nach wie vor existenten Großgruppen sowie, in Relation zueinander, die Struktur der Gesellschaft.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Das Streicheln von kühl fliessendem Seidensatin auf der Haut verleiht selbst flüchtigen Begrüssungen „auf Tuchfühlung“ eine faszinierende Sinnlichkeit, während die mit samtig weichem Wolltuch bezogene Chaiselongue alle Zeichen auf Verweilen stellt. Textile Haptik ist gleichermaßen facettenreich wie subtil. Lange bevor die Finanzkraft über die (Aus-)Wahl von Qualitäten entscheidet, stellt die von individuellen Wahrnehmungsformen und persönlicher Sozialisation geprägte Leibesästhetik die Weichen über Gefallen und Nichtgefallen. Allgegenwärtige Visualisierungen von Mode vollziehen den Weg von der Haut zum Auge, Gespürtes wird in verbale Sprache übersetzt und kommuniziert, und der Geschmack entwickelt sich auf Anbieter- wie auch Nachfragerseite zur zentralen Aussage über Kultivation und Distinktion.
Monika Kritzmöller nimmt aus soziologischer Perspektive Kon-takt auf mit der textilen Haptik, um mit ihrer Analyse des stofflichen Spürens die verführerische Wirkung textiler Haptik in einer visuell geprägten Welt zu erkunden.
Die Erstausgabe erscheint in vier limitierten und nummerierten Editionen (Akris, Création Baumann, Domus, Zimmerli) mit individuellen textilen Umschlagbanderolen.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Aktualisiert: 2022-04-14
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