Im Herbst 1723 wurde Christian Wolff (1679–1754) per Edikt des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) des Landes verwiesen. Damit hatte ein mehrere Jahre zwischen Wolff und der theologischen Fakultät der Universität Halle schwelender Konflikt seinen Höhepunkt erreicht. Allerdings überraschte die Drastik des Ediktes alle Beteiligten – Wolff habe »bey Stafe des Stranges« binnen 48 Stunden Preußen zu verlassen – und brachte die Theologen unter Rechtfertigungsdruck.
Auf diesen Druck reagierte August Hermann Francke (1633–1727) in seiner nur fünf Tage nach der Flucht von Wolff gehaltenen paränetischen Vorlesung. In der Regel dienten diese wöchentlich abgehaltenen Vorlesungen zur Erteilung von Ratschläge und Mahnungen rund um die Studienor-ganisation, zur ›wahren‹ Bekehrung und zur Lebensführung. Hinzu kam die Auslegung und An-wendung von Bibelstellen und theologischen Schriften. Aber neben diesem festen Repertoire nutzte Francke diese Veranstaltung auch immer wieder für tagesaktuelle Themen. Und so behandelte er am 18. November alleinig den Konflikt um Wolff in seiner Vorlesung. Er stellte das Handeln der Fakultät als Beispiel dafür dar, wie die Studenten sich künftig in ihrem geistlichen Amt bei auf-kommenden Konflikten verhalten sollten, nämlich passiv und allein dem göttlichen Fingerzeig fol-gend, denn er deutete die Vertreibung des Philosophen als sichtbares Zeichen des göttlichen Wil-lens. Dabei ist es Francke gelungen, die ganze Vorlesung über die Causa Wolff zu halten, ohne dessen Namen auch nur ein einziges Mal zu erwähnen. Aber schließlich wusste ja jeder Anwe-sende, was »in dieser Woche [...] besonders vorgegangen« war.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Im Herbst 1723 wurde Christian Wolff (1679–1754) per Edikt des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) des Landes verwiesen. Damit hatte ein mehrere Jahre zwischen Wolff und der theologischen Fakultät der Universität Halle schwelender Konflikt seinen Höhepunkt erreicht. Allerdings überraschte die Drastik des Ediktes alle Beteiligten – Wolff habe »bey Stafe des Stranges« binnen 48 Stunden Preußen zu verlassen – und brachte die Theologen unter Rechtfertigungsdruck.
Auf diesen Druck reagierte August Hermann Francke (1633–1727) in seiner nur fünf Tage nach der Flucht von Wolff gehaltenen paränetischen Vorlesung. In der Regel dienten diese wöchentlich abgehaltenen Vorlesungen zur Erteilung von Ratschläge und Mahnungen rund um die Studienor-ganisation, zur ›wahren‹ Bekehrung und zur Lebensführung. Hinzu kam die Auslegung und An-wendung von Bibelstellen und theologischen Schriften. Aber neben diesem festen Repertoire nutzte Francke diese Veranstaltung auch immer wieder für tagesaktuelle Themen. Und so behandelte er am 18. November alleinig den Konflikt um Wolff in seiner Vorlesung. Er stellte das Handeln der Fakultät als Beispiel dafür dar, wie die Studenten sich künftig in ihrem geistlichen Amt bei auf-kommenden Konflikten verhalten sollten, nämlich passiv und allein dem göttlichen Fingerzeig fol-gend, denn er deutete die Vertreibung des Philosophen als sichtbares Zeichen des göttlichen Wil-lens. Dabei ist es Francke gelungen, die ganze Vorlesung über die Causa Wolff zu halten, ohne dessen Namen auch nur ein einziges Mal zu erwähnen. Aber schließlich wusste ja jeder Anwe-sende, was »in dieser Woche [...] besonders vorgegangen« war.
Aktualisiert: 2023-01-05
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Das Handbuch der Franckeschen Stiftungen bietet im übersichtlichen Format die wesentlichen Informationen zu den Stiftungen. Anhand der vier Themengebiete »Kulturdenkmal Franckesche Stiftungen«, »Wissenschaft und Forschung«, »Kulturelle und soziale Bildung« und »Christliches Leben« werden die Einrichtungen der Franckeschen Stiftungen und darüber hinaus auch ihrer Partner auf dem über 14 ha großen Stiftungsgelände mit kurzen erläuternden Texten vorgestellt. Ein Lageplan erleichtert die Orientierung und Verortung auf dem innenstadtnahen Areal, das auch auf Grund seiner baulichen Geschlossenheit einen eigenen Bildungskosmos bildet. Die enthaltenen Satzungen sowie Angaben über Gremien und Ansprechpartner ermöglichen einen Einblick in die Struktur und den Auftrag der Franckeschen Stiftungen.
Aktualisiert: 2023-04-20
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Im Herbst 1723 wurde Christian Wolff (1679–1754), Professor für Mathematik an der Fried-richs-Universität in Halle, per Edikt des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) des Landes verwiesen. Diese Begebenheit wurde in der internationalen Gelehrtenwelt als unerhörter Skandal wahrgenommen. Was war passiert? Warum musste Christian Wolff bin-nen 48 Stunden das Land verlassen?
Die Publikation beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven den Verlauf der Ereignisse, die zur Vertreibung Christian Wolffs führten. Dabei stehen vor allem die in die Auseinander-setzungen um Wolff verstrickten Personen im Zentrum der Untersuchung. Die hier versam-melten sechs wissenschaftlichen Beiträge fragen danach, welche Interessen und Geltungs-ansprüche den Universitätskonflikt um Christian Wolff jenseits der inhaltlichen bzw. weltan-schaulichen Überzeugungen befeuerten. Ziel der Publikation ist es, den Konflikt aus seiner historischen Bedingtheit im Jahr 1723 heraus zu verstehen und entsprechend zu beschreiben.
Aktualisiert: 2023-04-27
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In der pietistischen Medizin wurde Krankheit als Erziehungsinstrument Gottes verstanden, welches die Menschen im Angesicht ihres körperlichen Leidens und vielleicht sogar ihres nahenden Todes zur Glaubensprüfung veranlassen sollte. Für eine erkrankte Person war es daher essentiell, sich nicht nur um die Gesundung des eigenen Körpers zu bemühen, sondern insbesondere um die der eigenen Seele. Da beide nach pietistischer Vorstellung eine sich bedingende und interagierende Einheit bilden, war die körperliche Gesundung an die Bedingung geknüpft, sich mit den eigenen Sünden auseinanderzusetzen und sich mit Gott auszusöhnen. Ziel sollte der Zustand der Gemütsruhe sein. Sobald sie erreicht war, so die Vorstellung, konnte auch der Körper genesen.
Eine gedruckte Patientenverordnung von 1762 aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen, die nun erstmals in transkribierter Form vorliegt, bezeugt die wichtige Rolle der Auffassung von Krankheit und Heilung in der pietistischen Medizin und ihrer Praxis im Krankenhaus der Glauchaschen Anstalten. Diese Verordnung richtete sich an die Waisenknaben sowie an mittellose Schüler und Studenten, die in dem zwischen 1721 und 1723 speziell für ihre Versorgung errichteten Gebäude medizinisch betreut und gepflegt wurden. Im Vergleich mit vier handschriftlichen Verordnungen, die alle aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen und erwiesenermaßen dem Autor der gedruckten Verordnung von 1762 bekannt gewesen sind, wird in der Einführung der Inhalt dieser hochinteressanten Quelle exemplarisch untersucht, indem die Anweisungen, die sich um Krankheit, Gesundheit und das persönliche Verhältnis zu Gott drehen, beleuchtet werden.
Aktualisiert: 2023-03-02
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Es werden 23 deutsche Kirchenlieder bzw. geistliche Gesänge vorgestellt, die sich zu Zeugen für die Ausbildung und Festigung eines in das aufstrebende Kirchenlied reichenden melodischen ,Jargons' auf der Grundlage "böhmischen" Repertoires aufrufen lassen. Es werden Grundlagen für ein Verständnis der Kirchenlied-Melodik des 16. Jahrhunderts vermittelt. Die ausgewählten Lieder werden in einer oder sogar mehreren Fassungen vorgestellt und melodiegeschichtlich kommentiert. Die Rezeption des Repertoires wird besonders anhand der "Praxis pietatis melica" von Johann Crüger und des Freylinghausenschen Gesangbuches behandelt.
Aktualisiert: 2021-12-09
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Die Hymnologie kann beispielhaft für die Grunderkenntnis angeführt werden, dass die menschliche Kulturgeschichte nur als ein enges Geflecht gegenseitiger Beeinflussung verstanden werden kann. Modellhaft kann diese mit dem vorliegenden Liederbüchlein gezeigt werden, in dem 23 deutsche geistliche Gesänge mit ihren böhmischen Traditionen vorgestellt werden.
Die Publikation gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil stellt die mehrheitlich für Singstimme und Tasteninstrument eingerichteten Lieder vor und lädt – wie auch schon die Vorgängerpublikationen Die güldne Sonne, Schmücke dich, o liebe Seele und Kommt nur her und helft mir singen – zum Singen und Musizieren ein. Der zweite Teil zeigt auf, warum diese Lieder zu Wegemarken der Melodik wurden. Daraus erklärt sich auch die Liedauswahl, die dahingehend getroffen und angelegt wurde, dass an ihr der Einfluss des mitteleuropäischen Raumes, vornehmlich Böhmens, auf die Ausbildung der Melodik des abendländischen, insbesondere deutschen Kirchenlieds dargelegt werden kann. Hierfür wurden Cantiones und Liedsätze aus zeitgenössischen Quellen herangezogen, aber auch eine Sequenz strophischen Baus als tragende Säule. Im Zusammenhang ergibt sich so ein Bild gewissermaßen vom Vorabend des Deutschen Kirchenlieddruckes und der ungebrochenen Ausstrahlung seiner Verständigungsgrundlagen bis an die Gegenwart heran. Zahlreiche Wiedergaben aus zeitgenössischen Quellen, mehrheitlich Gesangbüchern und Cantionalien, tragen zur Abrundung des Bildes bei.
Ein umfassendes Register nicht nur der vorgelegten, sondern auch sämtlicher in den Begleittexten genannten Gesänge wird gleichermaßen der hymnologischen Fachperson wie interessierten Laien willkommen sein.
Aktualisiert: 2021-12-02
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Johann Daniel Herrnschmidt (1675–1723) immatrikulierte sich im Oktober 1698 an der Universität Halle, nachdem er bereits an der Universität Altdorf drei Jahre zuvor ein Philosophie- und Theologiestudium begonnen hatte. Noch im gleichen Jahr wurde er Informator am Pädagogium der Glauchaschen Anstalten. Diesen blieb er verbunden, obwohl er zwischen 1702 und 1716 erst in Bopfingen, dann Idstein als Adjunkt des Pfarrers und ab 1712 schließlich als Superintendent, Kirchenrat und Hofprediger tätig war. 1716 kehrte Herrnschmidt nach Halle zurück, er wurde Subdirektor des Waisenhauses und Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Halle. Im Jahr 1718 kam die Tätigkeit als Rektor der Lateinischen Schule der Glauchaschen Anstalten hinzu.
Herrnschmidt war es ein Anliegen, neben der konkreten Wissensvermittlung an die Schüler nicht die Unermesslichkeit Gottes und seiner Schöpfung aus dem Auge zu verlieren. Deshalb stellte er dem naturkundlichen Lehrbuch seines Kollegen Johann Georg Hoffmann (1672–1730), Ober-Inspektor der Deutschen Schule in den Anstalten, diese fast 70-seitige »Vorrede« voran, die sich an die Lehrer richtet, um sie vor »Sceptizismum [...] gar Atheismum« zu warnen. Vielmehr wollte Herrnschmidt ihnen als Vermittler nicht nur Wissen für den naturwissenschaftlichen Unterricht an die Hand gegeben, sondern mit dem Vorwort zugleich eine Definition des rechten Verhältnisses zwischen Naturwissenschaft und Glauben aufzeigen, denn der Mensch darf in seinem begrüßenswerten Wissensdrang, so Herrnschmidt, die Unermesslichkeit Gottes und seiner Schöpfung keinesfalls aus den Augen verlieren.
Dieses hochinteressante zeitgenössische Dokument liegt nun erstmals transkribiert sowie mit einer Einführung und Anmerkungen versehen für den interessierten Leser, die interessierte Leserin vor.
Aktualisiert: 2022-02-17
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Die Wasserversorgung in den Franckeschen Stiftungen war von Beginn an ein wichtiges Thema für die stetig wachsenden Schul- und Bildungsanstalten August Hermann Franckes (1663–1727). Es wurde nicht nur reines Trinkwasser benötigt, sondern auch Wasser zum Brauen und für die Essenszubereitung, aber auch für die Körperhygiene der Kinder und Angestellten, für die Wäsche, zum Reinigen der Gebäude und nicht zuletzt auch für die Versorgung der Tiere. Welche immensen Anforderungen damit an die vormoderne Wasserversorgung gestellt waren, wird angesichts des Umstandes, dass in Franckes Todesjahr allein 1.725 Kinder im Waisenhaus und den Schulen der Anstalten gezählt wurden, deutlich. Wurde zu Beginn unter enormen logistischem Aufwand und sehr hohen Kosten das Wasser noch aus der Saale in die Anstalten transportiert, wurde die Notwendigkeit einer eigenen Wasserversorgung zunehmend dringlicher, da neben Kosten und Aufwand auch die Wasserqualität der Saale minderwertig war.
Eine eigenständige Lösung zeichnete sich durch die Erschließung einer eigenen Quelle südlich des Stiftungsgeländes ab. Die hier edierte Akte aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen gibt Aufschluss über die Notwendigkeiten einer eigenen Wasserversorgung sowie über die Einrichtung des erforderlichen Stollen- und Röhrensystems sowie über die Maßnahmen, die zum Erhalt und Unterhalt eines solch komplexen Baues aufgebracht werden mussten. Die »General-Charte von der gantzen Wasserleitung des Waysenhauses« liegt dieser Schrift als ausklappbarer Plan bei und zeugt von dieser bemerkenswerten Ingenieursleistung der Frühen Neuzeit.
Aktualisiert: 2021-08-05
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Johann Anastasius Freylinghausen (1670–1739) war als Theologe und zweiter Direktor der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) ein enger Verbündeter von August Hermann Francke (1663–1729) beim Aufbau seines weit ausstrahlenden pädagogischen und sozialen Werkes. Freylinghausen ist der Nachwelt aber auch als Herausgeber von Gesangbüchern und Liedschöpfer in Erinnerung geblieben. Sein Geist=reiches Gesang=Buch, erstmals 1704 in Halle erschienen und schon bald nach seinem Herausgeber auch Freylinghausensches Gesangbuch genannt, erfuhr zahlreiche Nach- und Neuauflagen. Die Dimensionen seiner Wirkungsgeschichte suchen ihresgleichen.
Aus diesem mehr als 1.500 Lieder umfassenden Gesamtwerk hat Wolfgang Miersemann, der Mitherausgeber einer kritischen Edition, 24 Lieder anlässlich des 350. Geburtstags des großen Hymnologen ausgewählt und mit einem Nachwort versehen. Der Satz für Klavier, musikalisch eingerichtet von Axel Gebhardt, lädt zum eigenen Musizieren ein. Diese handliche, schön illustrierte praktische Auswahlausgabe zeigt, wie modern und beinahe tänzerisch diese Lieder noch immer auf uns wirken und dass sie zu Unrecht fast in Vergessenheit geraten sind
Aktualisiert: 2021-11-29
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Johann Anastasius Freylinghausen (1670–1739) war nicht nur Theologe und zweiter Direktor der Franckeschen Stiftungen und damit ein enger Verbündeter von August Hermann Francke (1663–1729) im Aufbau seines weit über Halle hinausstrahlenden pädagogischen und sozialen Werkes, sondern ist der Nachwelt insbesondere als Hymnologe in Erinnerung geblieben. Sein "Geist=reiches Gesang=Buch", erstmals 1704 in Halle erschienen und schon bald nach seinem Herausgeber auch Freylinghausensches Gesangbuch genannt, erfuhr zahlreiche Nach- und Neuauflagen. Diese Editi-onsgeschichte sucht in ihrer Dimension ihresgleichen und kann mit der 2020 abgeschlossenen historisch-kritischen Edition des "Geist=reichen Gesang=Buchs" und des "Neuen Geist=reichen Gesang=Buchs" (erstmals Halle 1714), bearbeitet und ediert von Dianne Marie McMullen und Wolfgang Miersemann, nachvollzogen werden. Mit diesem Werk liegt der Wissenschaft ein sehr gut zugängliches, umfassendes Kompendium vor.
Aus diesem mehr als 1.500 Lieder umfassenden Gesamtwerk hat Dr. Wolfgang Miersemann 24 Lieder anlässlich des 350. Geburtstags des großen Hymnologen ausgewählt und mit einem Nachwort versehen. Der Satz für Klavier, musikalisch eingerichtet von Axel Gebhardt, lädt zum eigenen Musizieren und Singen ein. Diese handliche, sehr schön eingerichtete kleine Edition zeigt, wie modern und beinahe tänzerisch diese Lieder noch immer auf uns wirken und dass sie zu Unrecht fast in Vergessenheit geraten sind.
Aktualisiert: 2020-10-29
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Im Jahre 1697 reiste Georg Heinrich Neubauer im Auftrag August Hermann Franckes nach Holland, um dort Waisenhäuser zu besichtigen und dabei besonders detailliert auf Bau, Finanzierung, Speisung, Kleidung, Ausbildung und Arbeit, Personal, Gesundheitspflege und Hygiene einzugehen. Seine schriftlichen Vorüberlegungen zu dieser Reise sind in dem hier veröffentlichten Fragenkatalog festgehalten bzw. zusammengefasst. Obwohl schriftliche Notizen der Antworten fehlen, kann der Fragenkatalog gleichzeitig als Grundlage für Neubauers Berichte über die Waisenanstalten in den Niederlanden angesehen werden. Die von Neubauer gesammelten Erkenntnisse konnten nach dessen Rückkehr für den Bau und die Ausgestaltung des Halleschen Waisenhauses genutzt werden und Francke erweiterte seine Pläne sogar noch weit über das holländische Beispiel hinaus.
Die zweite Auflage enthält ein aktualisiertes Vorwort und wurde um einen Anmerkungsapparat ergänzt.
Aktualisiert: 2020-10-22
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Diese kleine Schrift vermittelt ein anschauliches Bild von August Hermann Franckes (1663–1727) Armenfürsorge an seinem Wirkungsort Glaucha, die mit dem pädagogischen Konzept christlicher Erziehung der Kinder und christlicher Unterweisung der Armen einherging. Francke berichtet unter anderem über die Schulen, die Unterweisung der Waisenmädchen, über Versorgung im Krankheitsfall und über die Tischzucht der Kinder. Auch geht es um Ar-menschulen, Bettler, die Almosen empfingen, es ist von der Errichtung eines Armenhauses die Rede. Im letzten Teil der Schrift werden Geldspenden und gespendete Naturalien ohne Namensnennung aufgelistet. Es wird gesagt, dass für den Neubau des Waisenhauses ein Anfangskapital von ca. 14.000 Talern zur Verfügung stand, eine bei Weitem nicht ausrei-chende Summe, doch Francke wollte mit dieser Rechenschaft wohl von vornherein Kritikern entgegentreten und deutlich machen, dass sein »Werk Gottes« auf sicherem Boden errichtet werden könne.
Die zweite Auflage gibt den Text zur besseren Lesbarkeit in Transkription wieder.
Aktualisiert: 2020-10-22
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Am 12. April 1713 besuchte der preußische König Friedrich Wilhelm I. das Hallesche Waisenhaus. Dessen Gründer und erster Direktor August Hermann Francke führte den König durch die wichtigsten Einrichtungen seiner Anstalten und erläuterte seine vielfältigen Initiativen. Der König stellte ganz unverblümt all jene Fragen, die ihm wichtig waren, um sich ein umfassendes Bild zu machen. Am Ende des Besuchs war der König von Francke und seinem Werk so überzeugt, dass er ihm seine umfassende Unterstützung zusicherte.
Der Dialog zwischen dem König und Francke wurde von einem Protokollführer im Gefolge aufgezeichnet und befindet sich heute als handschriftliche Überlieferung im Archiv der Franckeschen Stiftungen. Als Vorlage für die hier vorliegende Edition dient jedoch eine bearbeitete Version von Gustav Kramer, der das Manuskript leicht glättete, ohne den Sinn zu entstellen.
Das Gespräch zwischen König Friedrich Wilhelm I. und dem Pietisten August Hermann Francke zeigt, wie Francke seine Anstalten nach außen präsentierte, zugleich veranschaulicht es die Perspektive und das Interesse des preußischen Königs an den Geschicken der Franckeschen Anstalten.
Aktualisiert: 2020-10-22
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Diese Schrift ist die ›Geburtsurkunde‹ der ersten deutschen Bibelanstalt. Ihr Verfasser, Carl Hildebrand von Canstein (1667–1719), war mit Phillip Jakob Spener (1635–1705) befreundet. Der Förderer der Glauchaschen Anstalten publizierte im März 1710 in Absprache mit August Hermann Francke (1663–1727) die Vorstellungen, die beide seit einem Jahrzehnt bewegten: die Bibel von einem stehenden Satz und zu einem geringen Preis zu drucken, sodass jedermann die Heilige Schrift erwerben und lesen könne. Canstein erwies Francke einen Freundschaftsdienst und gab mit diesem Aufruf den Anlass zur Gründung der erst 1755 nach ihm benannten Bibelanstalt. Es erschienen im Sommer 1712 nach einigen Vorbereitungen das Neue Testament zu einem sehr günstigen Preis von zwei Groschen und ein Jahr später die Hausbibel für zehn Groschen. Über zweihundert Jahre wurden in der den Franckeschen Stiftungen zugeordneten Bibelanstalt viele Millionen Bibeln gedruckt.
Die zweite Auflage gibt den Text zur besseren Lesbarkeit in Transkription wieder.
Aktualisiert: 2020-10-22
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Im Halleschen Pietismus ist Zeit und ihre Strukturierung für die eigene Lebensführung von eminent wichtiger Bedeutung. Mit der vom Schöpfer eingeräumten Lebenszeit muss im Dienste Gottes und des Nächsten sorgfältig umgegangen werden. Alle überflüssigen Beschäftigungen gilt es zu vermeiden, um eine wahrhaft christliche Seele zu bilden und in die ewige Seligkeit nach dem Tod einzugehen.
Die hier vorliegende Predigt hielt der Theologe und Pädagoge August Hermann Francke am 4. Januar 1713 im Halleschen Waisenhaus. Sie zeigt hervorragend das pietistische Verständnis vom rechten, das heißt vom sinnvollen, nützlichen und frommen Umgang mit der Zeit. Die Predigt wird in ungekürzter Form und in der damals gebräuchlichen Orthografie und Zeichensetzung unter Angleichung der Umlaute wiedergegeben.
Aktualisiert: 2020-09-03
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Ausgehend von den einstigen Orten der Mission sucht der Hallenser Künstler den Dialog mit den heute dort lebenden Menschen. Im Wechselspiel zwischen seinen eige-nen täglichen Erlebnissen, dem Austausch mit den Einwohnern Tharangambadis und den Halle-schen Berichten entsteht ein eigener, moderner Diskurs, den das vorliegende Buch wiedergibt. Die-ses besondere Werk enthält einen Teil der in dieser Zeit entstandenen Zeichnungen. Kurzinterviews, Fotografien, Tagbucheinträge und Beispiele aus dem durch den Autor ins Leben gerufenen Mail-Art-Projekt »200 Postcards for Halle« werden immer wieder gespiegelt durch die 300 Jahre alten Halle-schen Berichte und geben einen besonderen Einblick in den Aufenthalt von Stefan Schwarzer in Tharangambadi.
Aktualisiert: 2020-07-15
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Wen fasziniert es nicht, wenn Menschen alte Handschriften lesen können, die eigentlich anmuten wie ein Sammelsurium aus Schnörkeln, Rüsseln, Strichen, Bogen? Schrift und Schreibkunst, Schreibmeister und Schreibunterricht, Beschreibstoff und Schreibwerkzeug gehören unmittelbar zusammen und bilden das zentrale Themen, mit dem sich diese Broschüre für das ausgehende 17. und beginnende 18. Jahrhundert auseinandersetzt.
Anhand zahlreicher Schreibmeisterbücher und vieler Archivalien wird die Entwicklung der deutschen Kurrentschrift skizziert sowie der Schreibunterricht an den Schulen der Franckeschen Stiftungen rekonstruiert. Außerdem wird der Beschreibstoff Papier vorgestellt und das Tintenrezept des Waisenhauses preisgegeben. Der Anhang bietet neben Lesetipps zur Entzifferung von alten Handschriften den Katalog der Schreibmeisterbücher im Bestand der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Das Handbuch der Franckeschen Stiftungen bietet im übersichtlichen Format die wesentlichen Informationen zu den Stiftungen und ihren Einrichtungen. Anhand der vier Themengebiete »Kulturdenkmal Franckesche Stiftungen«, »Wissenschaft und Forschung«, »Kulturelle und soziale Bildung« und »Christliches Leben« werden die Einrichtungen der Franckeschen Stiftungen vorgestellt. Darüber hinaus werden die Partnereinrichtungen auf dem über 14 ha großen Stiftungsgelände mit kurzen erläuternden Texten aufgeführt. Ein Lageplan erleichtert die Orientierung und Verortung auf dem Gelände. Die enthaltenen Satzungen sowie Angaben über Gremien und Ansprechpartner ermöglichen einen Einblick in die Struktur und den Auftrag der Franckeschen Stiftungen.
Aktualisiert: 2022-12-07
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Anhand der hier transkribierten Quelle aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen erfährt der Leser, was ein im Auftrag des Halleschen Waisenhauses Reisender unterwegs zu beachten, welche Situationen er zu vermeiden, was er zu lernen, mitzubringen und zu berichten habe. Die Hinweise und Ratschläge sind allgemein gehalten und zeichnen sich durch ihre mannigfaltige Anwendbarkeit, praktische Hilfen und vielfältige Nützlichkeit für jeden Reisezweck aus. Damit stellen sie Grundregeln für die Reise eines hallischen Pietisten in der Frühen Neuzeit auf. Seinem Namen wie seinem Inhalt nach ist das Memorial auff der Reiße zu gebrauchen als Checkliste für Reisende konzipiert worden. Die hier festgehaltenen Ratschläge und Anweisungen reichen von der gezielten Kontaktaufnahme mit geeigneten Korrespondenzpartnern und Fürsprechern unterwegs über die Aufforderung zur Beobachtung und eingehenden Besichtigung von Schulen, Waisenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen bis hin zur Verschriftlichung der eigenen Erfahrungen während der Reise.
Die Einführung von Anne Schröder-Kahnt leistet darüber hinaus einen Überblick über den Entstehungszusammenhang und den möglichen Gebrauch des Memorial im Kontext der Franckeschen Stiftungen.
Aktualisiert: 2019-12-30
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Oben: Publikationen von Franckesche Stiftungen
Informationen über buch-findr.de: Sie sind auf der Suche nach frischen Ideen, innovativen Arbeitsmaterialien,
Informationen zu Musik und Medien oder spannenden Krimis? Vielleicht finden Sie bei Franckesche Stiftungen was Sei suchen.
Neben praxiserprobten Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblättern finden Sie in unserem Verlags-Verzeichnis zahlreiche Ratgeber
und Romane von vielen Verlagen. Bücher machen Spaß, fördern die Fantasie, sind lehrreich oder vermitteln Wissen. Franckesche Stiftungen hat vielleicht das passende Buch für Sie.
Weitere Verlage neben Franckesche Stiftungen
Im Weiteren finden Sie Publikationen auf band-findr-de auch von folgenden Verlagen und Editionen:
Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Franckesche Stiftungen
Wie die oben genannten Verlage legt auch Franckesche Stiftungen besonderes Augenmerk auf die
inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen.
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