Shakespeares Sonetten begegnen wir in Deutschland in mehr als achtzig vollständigen Übersetzungen, und die intensive Auseinandersetzung mit dem Stoff kulminiert in jüngeren Jahren in „Shakespeare’s Sonnets Global”, herausgegeben von PFISTER und GUTSCH. Kommentar befasst sich hierzulande zumeist mit Mr. W.H., mit des ersten Verlegers (Thorpe, 1609)
schlauer Vernebelung von Hintergründen, mit weitschweifender Vermutung zu den Identitäten der angesprochenen Personen, mit dem zu immer neuer Spekulation inspirierenden Rätselhaften an diesen Gedichten. – Mein
Gegenstand ist die in ihnen erkennbare soziale Konstellation, was sich auch in meiner Übersetzung niederschlägt, die ich letztmalig überarbeitet habe. Der soziale Aspekt hat in Deutschland selten Beachtung gefunden (z.B. bei
SCHLÖSSER, S. XII, XIII, XV). Ja, ich bitte den geneigten Leser, sich auf ebendiese Blickrichtung einzulassen.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Der Rotary Club Chemnitz wurde am 19. November 1929 als zehnter Club in Deutschland von 47 Herren gegründet. Chemnitz war damals eine Stadt mit großen Ambitionen und im Aufbruch, trotz der heraufziehenden Weltwirtschaftskrise. Hier fanden die rotarischen Ideale und Ideen in der aufstrebenden Stadtgesellschaft ein festes Fundament. Die erste Demokratie auf deutschem Boden, die Weimarer Republik, mit dem Ideal der Freiheit machte es möglich. Zu schnell sollte dies schon 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten anders werden. Rotary wurde als amerikanisch, freimaurerisch, jüdisch gesteuert, geheimbündlerisch und pazifistisch gebrandmarkt und galt als „undeutsch“. Im Innern zerriss es die Clubs, einerseits durch Ausschluss oder erzwungenen Austritt der jüdischen Mitglieder, anderseits durch Anpassung, ja Anbiederung an das Nazi-Regime. So auch hier in Chemnitz. Das vorliegende Buch schildert eindrucksvoll die Clubgeschichte in dieser schweren Zeit bis zur Auflösung des RC Chemnitz am 5. Oktober 1937.
Dieses Buch ist ein historisches Sachbuch und keine wissenschaftliche Arbeit. Es ist eine Bestandsaufnahme und Auswertung des vorhandenen Materials, welches eindrucksvoll hauptsächlich von Dr. Gert Richter (1933-2015) recherchiert wurde. Die Arbeiten und Forschungen zu diesem Thema sind damit keineswegs abgeschlossen.
Das Buch besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil beschreibt die Entwicklung des Clubs von 1929 bis 1937 im Spiegel der 386 wöchentlich verfassten Wochenberichte. Der zweite Teil ist den Lebensbildern von 27 der einst 78 Mitglieder des Clubs gewidmet. Bei der Auswahl dieser Biografien wurde darauf Wert gelegt, alle Präsidenten des Clubs und alle von den Nazis verfolgten Mitglieder aufzunehmen. Weiterhin konnten diese zu Mitgliedern Biographien erstellt werden, über die ausreichendes Material vorhanden war.
Folgende Biografien wurden erfasst: Walter Arlart (1873-1951), Felix Bassermann (1893-1956), Karl Becker (1890-1939), Erich Bernstein (1889-1962), Ludwig Blucke (1887-1971), Dr. Richard Bruhn (1886-1964), Dr. Hugo Grille (1870-1962), Hanns Hartmann (1901-1972), Konsul Carl Heumann (1886-1945), Dr.-Ing. Theodor Koerner (1882-1958), Dr. Otto Köhler 1887-1963), Freiherr Oscar von Kohorn zu Kornegg (1882-1963), Karl Lucke (1873-1937), Prof. Dr. Arthur Mendt (1889-1975), Freiherr Klaus-Detlof von Oertzen (1894-1991), Prof. Dr. Johannes Schoedel (1873-1964), Günther Fürst von Schönburg-Waldenburg (1887-1960), Friedrich Schreiber-Weigand (1879-1953), Prof. Dr. Albert Soergel (1880-1858), O. Th. W. Stein (1877-1958), Max von Stern (1878-1948), Hans Stickel (1882-1962), Arthur Sussmann (1884-1962), Ernst Trommler (1895-1950), Kommerzienrat Hans Vogel (1867-1941), Friedrich Wagner-Poltrock (1883-1961), Carl Wever (1870-1941).
Aktualisiert: 2022-12-15
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Über Prof. Dr. Adolf E. Thiele (1867-1933)
Autor Ralf W. Müller hat sich in den letzten Jahrzehnten
als profunder Kenner der Geschichte Chemnitzer Kunstszene
vor 1945 mit Büchern über die Künstlergruppe
Chemnitz, Martha Schrag und mit Briefen zu Karl Schmidt-
Rottluff bewiesen.
Nun stellt er in seinem neuen Buch, in einem biografischen
Abriss, den Chemnitzer Arzt und Mäzen Prof. Dr.
Adolf Eberhard Thiele (1867-1933) vor. Obwohl von Beruf
Arzt, war Thiele eine schillernde Gestalt in der Chemnitzer
Kunstszene. Thiele wurde der erste Schularzt in
Chemnitz und 1919 zum sächsischen Landesgewerbearzt
nach Dresden berufen.
Hervorgehoben werden in dem Buch seine vielseitigen
nebenberuflichen Tätigkeiten u. a. als Dramatiker, Kunstkritiker
und Kunstmäzen. Besonderes Augenmerk erfährt
in diesem Zusammenhang sein frühes Eintreten für junge
Künstler. 1906 wurde er passives Mitglied der Dresdner
Künstlergemeinschaft "Brücke", was einen ersten Höhepunkt
in diesem Prozess markierte. Genauso würdigt der
Autor seine maßgebliche Unterstützung Chemnitzer
Künstler, die 1907 zur Gründung der Künstlergruppe
Chemnitz führte.
In seinen Dresdner Jahren ist Prof. Dr. Thiele mit seinem
außergewöhnlichen Engagement und seiner internationalen
Reputation eine Schlüsselpersönlichkeit, bei der Eröffnung
des Deutschen Hygienemuseums.
Aktualisiert: 2020-10-14
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Seit nunmehr zwanzig Jahren arbeitet Ellen Schaller als Kabarettistin in Chemnitz und schon immer fiel mir auf, wie viele Chemnitzer negativ über ihre eigene Stadt sprechen. Auf der anderen Seite verbreitet sich gerade ein mediales Bild von Chemnitz in der Welt, welches den Chemnitzern logischer Weise missfällt.
Ich fragte mich: Gibt es sie überhaupt, die Liebe zu Chemnitz?
Ich sprach mit jüngeren und älteren Menschen in Chemnitz. Ich interviewte verschiedenste Berufsgruppen: Koch, Physiker, Dozentin, Tanzlehrer, Diplomchemiker, Friseur, Baustatiker, Modedesignerin, Bibliothekarin, Musiker, Kraftwerker, Lehrer, Kulturmanagerin, Politiker, Gebäudereinigungsmeister. Ich traf mich mit unbekannten und mit berühmten Persönlichkeiten der Stadt. Jedem stellte ich nur diese zwei Fragen: Was liebst Du an Chemnitz? Hast Du einen Lieblingsort und einen Geheimtipp für die Stadt?
Aktualisiert: 2021-04-25
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Der Dresdner Eberhard Schulze (geb. 1935) hat mit diesem Buch seiner Heimatstadt ein großartiges Werk gewidmet. Auf knapp 100 Seiten zeichnet er Dresden im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts. Dresden befindet sich damals an der Schwelle zur Moderne. Wir gehen mit seinen wunderbaren Bildern auf Tour in bunter Mischung durch die Residenzstadt mit ihren damaligen vielfältigen Facetten des täglichen Lebens.
Es sind die Jahre bis zur schrecklichen Zerstörung 1945. Schulzes Bilder sind voller Leben, man sieht Charaktere. Seine Menschen sind auf den Straßen, in Straßenbahnen, man sieht die Autos, die Pferdekutschen. Die Bilder sind voller Dynamik und Kraft. Immer im Hintergrund die historischen Gebäude, denjenigen die es heute noch gibt und denjenigen die verschwunden, aber immer noch mit einem großen Namen im Gedächtnis präsent sind.
Neben seinen großartigen Bildern hat Eberhard Schulze kleine kurze prägnante Texte zu jedem von ihm gemalten Bild verfasst. Diese kurz und prägnant gefasst Erläuterung machen die Bilder und jene verflossene Zeit noch einmal lebendiger.
Aktualisiert: 2021-01-14
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Zeitreise – Zwei Gesichter einer Stadt, ein
Projekt, welches uns jahrelang gefesselt hat,
kommt mit diesem Band zum vorläufigen
Abschluss. (www.chemnitzballon.de/zeitreise.
html). Nachdem im ersten Band das Stadtzentrum,
der Kaßberg und das Schloßviertel
im Fokus standen, möchten wir Sie mit dem
vorliegenden Werk gern in die Chemnitzer
Stadtteile und zu einigen bedeutenden Wiegen
sächsischer Industriekultur führen.
Im Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit
zwischen dem Verlag Heimatland Sachsen
und dem Chemnitzer Verein für Luftfahrt stehen
nun weitere 46 Bildpaare zur Verfügung.
Damit sind in beiden Bänden 91 Bildpaare
des insgesamt 130teiligen historischen Fundus
dokumentiert.
Der zweite Band folgt im Layout und in der
Konzeption strikt dem ersten Band. So sind
die Standorte auf der linken Seite oben bzw.
die markierten Orientierungspunkte auf der
rechten Seite oben immer an die heutigen
Namen bzw. Bezeichnungen angelehnt. In
den unteren Texten wird versucht, den historischen
Kontext herzustellen.
Durch die wohlwollende Unterstützung der
Galerie Roter Turm im Jahr 2018 konnten 78
Bildpaare sowohl in gedruckter Ausführung
als auch per 3fach Videowand in der Einkaufspassage
im Herzen von Chemnitz gezeigt
werden. Im Anschluss daran und durch
Presseveröffentlichungen durften die Herausgeber
von begeisterten Besuchern und Lesern
bis dahin unbekannte Aufnahmen in die
Sammlung aufnehmen. Einige davon fanden
in diesem Band Berücksichtigung. Auf Grund
der großen Resonanz der Ausstellung im
Jahr 2018 wurden die 78 Bildpaare im Sommer
2019 noch einmal auf der Kinoebene der
Galerie Roter Turm präsentiert.
Besonders die historischen Übersichtsbilder
mit einer Vielzahl von Schornsteinen, aber
auch die Detailaufnahmen der Industrie lassen
erahnen, welche wirtschaftliche Kraft
Anfang des 20. Jahrhunderts in der Stadt
steckte und den Ruf von Chemnitz als sächsische
Industriemetropole rund um den Erdball
getragen hat. Sichtbar werden in dieser
Gegenüberstellung der „Jahrhundertblicke“
die Veränderungen auf Stadtgestaltung und
Umwelt. Jeder Bildbetrachter wird sich zu den
Ansichten seine eigenen Gedanken machen
und wird sehr persönliche Entdeckungen im
Bildvergleich finden.
Ältere Zeitzeugen können sich an die verschollenen
Stadtlandschaften noch erinnern
und Parallelen ziehen. Die Schornsteine sind
verschwunden, was gleichermaßen froh, aber
auch bedenklich stimmt. Die Fragen kommen:
Wieviel an Wertschöpfung ging hier verloren,
wieviel kam neu hinzu? Den jüngeren
Betrachtern sei ans Herz gelegt, zu Fragen
warum, weshalb und unter welchen Bedingungen
dieser radikale Stadtumbau stattfand.
Erinnert sei an die Betroffenen nach der
Zerstörung der Stadt 1945, als ihnen über
Nacht jegliche Grundlagen unter den Füßen
weggezogen wurden. Hatten sie das wirklich
so gewollt? Woraus entsprang danach die
schier übermenschliche Kraft und der Wille,
eine neue Stadt aufzubauen?
Chemnitz hat im Stadtzentrum noch immer
genügend freie Flächen, um einen ambitionierten
Stadtumbau zu betreiben. Welche
Großstadt in Deutschland hat ein ähnliches
Potenzial? Kreativität und Engagement sind
gefragt, um diese sich anbietenden Chancen
zu nutzen. Dabei geht es nicht darum, die
Urbanität von damals zu kopieren, aber eine
neue Ästhetik und Nachhaltigkeit zu finden,
die Chemnitz liebens- und lebenswert machen.
Sicher schlummern in privaten oder öffentlichen
Sammlungen noch Ansichten, die es
neu zu entdecken gilt. Die Herausgeber würden
sich über derartige Hinweise freuen,
ganz gleich, ob diese Luftbilder in besserer
Qualität als die vorliegenden sind, aus einer
ganz anderen Perspektive entstanden oder
im Motiv noch unbekannt sind.
Die Herausgeber sind sich sicher, Chemnitz
wird sich weiter rasant verändern. Vielleicht
bietet sich so in einigen Jahren abermals die
Bühne, um mit einem möglichen dritten Band
diese Serie fortzusetzen.
Aktualisiert: 2020-08-28
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Als vor einigen Jahren das erste Luftbild vom Chemnitzer
Verein für Luftfahrt e. V. eher zufällig vom Rathaus
entstand, hätte keiner vermutet, wie sehr das
Projekt die Vereinsmitglieder fesseln und in Anspruch
nehmen würde. Im direkten Vergleich zu einer historischen
Postkarte war schnell klar, dass man fast in derselben
Position fotografiert hatte, wie einst die
Vorfahren. Verzaubert und begeistert startete der
Verein das Projekt zeitreise „Zwei Gesichter einer
Stadt“ (http://www.chemnitzballon.de/zeitreise.html).
Was einmal durch Zufall gelang, sollte nun mit Plan
und Strategie wiederholt werden. Die Vereinsmitglieder
begaben sich auf die Suche nach weiteren
historischen Luftaufnahmen. Einige Aufnahmen
waren schon da. Der Großvater von Christian Köhler,
Erich Lehm, war selbst Pilot und Organisator des
Chemnitzer Vereins für Luftfahrt vor 1939. Er hatte
viele Unterlagen, darunter auch aus dem Ballon
erstellte Stadtansichten, aufbewahrt. Den mit Abstand
größten und am besten sortierten Fundus
steuerte der Verlag Heimatland Sachsen e. K. bei.
Im Verlag wurden seit Anfang der 1990er Jahre
historische Luftbilder gesammelt und in den letzten
drei Jahrzenten publizierte man bereits mehrere
Veröffentlichungen zu diesem Thema.
Damit standen über 130 mehr oder weniger gute
historische Schrägaufnahmen zur Verfügung. Die
ältesten wurden um 1910, die jüngsten Anfang der
1930er Jahre aus Ballons, Zeppelinen und Flugzeugen
aufgenommen.
Diese historischen Luftaufnahmen galt es, nach
neuen Gesichtspunkten zu organisieren. Wo könnte
sich der Fotograf damals befunden haben, das
war die spannende Frage. Sowohl die Über-Grund-
Position als auch die Höhe sind entscheidend, um
heute deckungsgleiche Perspektiven zu den historischen
Aufnahmen zu bekommen. Mit Hilfe diverser
Spezialsoftware konnten diese Positionen
ermittelt werden. Auf diese Weise definierten die
Vereinsmitglieder die dreidimensionalen Zielpunkte
über der Stadt, um mit dem Ballon dorthin zu
gelangen.
Fast alle Bilder sind aus den beiden Heißluftballonen
des Vereins aufgenommen. Bei Ballonwettfahrten
hatte sich im Verein der Sinn für Präzision
am Himmel geschärft. Diesen galt es nun einzusetzen,
so wie es die Großväter schon aus dem Gasballon
vormachten.
Einen Ballon kann man normalerweise nicht steuern,
denn er fährt mit dem Wind. Zum Glück variiert
der Wind mit der Höhe. Das war die besondere
Herausforderung. So hatte sich sehr schnell der
sportliche Ehrgeiz entwickelt, um den normalerweise
nicht lenkbaren Ballon zu dem jeweiligen Ziel zu
dirigieren.
Für diese neuzeitlichen Luftaufnahmen benötigte
der Verein in den letzten Jahren knapp 200 Ballonfahrten.
Über 60.000 Fotos entstanden. Unzählige
Stunden wurden am PC verbracht, um das Resultat
in dieser Form zeigen zu dürfen.
Verein und Verlag war es ein großes Anliegen, die
Bildpaare nicht nur in Buchform und auf der
Internetseite zu präsentieren, sondern auch im
Großformat einem breiten Publikum näher zu bringen.
Diese Aufgabe hat die Werbegemeinschaft der
Galerie Roter Turm übernommen und 78 Bildpaare
in bestmöglicher Auflösung gezeigt. Zusätzlich wurden
die allerbesten Bildpaare auf großformatigen
LED Wänden in der Überblendung präsentiert.
Eine wertvolle Arbeit für das Gelingen des Projektes
leistete Tatjana Sayenko. Selbst Geologin, verstand
sie es, die historischen Bilder perfekt zu bearbeiten
und viele Details sichtbar werden zu lassen.
Zur besseren Orientierung dienen die Bildbeschreibungen.
Auf der linken Seite ist die Bezeichnung
des Standortes, auf der rechten Seite oben sind die
heute üblichen Straßen- und Platznamen benannt,
die auf den beiden Seiten mit Zahlen markiert sind.
In diesem Buch sind 45 Bildpaare enthalten. In Vorbereitung
ist Band 2 über die Stadteile.
Beeindruckt von der radikalen Umgestaltung der
Stadt innerhalb der vergangenen 100 Jahre, wie wir
es im Buch betrachten können, wünschen wir, dass
alle folgenden Entwicklungen friedlichen Ursprunges
sein mögen. Inspiriert von der Ästhetik, dem
Verständnis und der architektonischen und städtebaulichen
Leistungen vergangener Epochen möge
das Buch helfen, Chemnitz in seiner historischen
Dimension noch besser zu erfassen.
Aktualisiert: 2020-08-28
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Johann Friedrich Hübner, geb. 1812 und gestorben 1878 in Chemnitz war ein Sohn des Johann Friedrich Hübner, eines Mitinhabers der 1825 erloschenen Kattundrucke-rei Gebr. Hübner & Söhne in Chemnitz. und der Sophie Hähnel in Chemnitz. Er besuchte das Lyceum seiner Vaterstadt und ließ sich dann 1831 bei der Universität Leipzig als Student der Rechtswissenschaft eintragen.
Als er 1835 sein Studium mit der juristischen Prüfung abgeschlossen hatte, wurde er als Accessist beim Stadtgericht zu Chemnitz angestellt. Zwei Jahre später war er beim Gerichtsamt Augustusburg tätig. Anschließend erhielt er 1838 die Berechtigung, sich als Advocat in Chemnitz niederlassen und erwarb 1842 das Bürgerrecht in der Stadt.
Am 22. August 1842 heiratete er Henriette (geb. 22. 08. 1821 Mittweida - 01.08.1895 Mittwaida), die Tochter des Pfarrers Trübenbach zu Püchau bei Wurzen. Es kommen die Söhne Adolph und Bernhard auf die Welt.
Friedrich Adolf (oder Adolph) Hübner, war Bergrat und Hüttenmeister in Halsbrücke. Er lebte 1843 bis 1906. Er war verheiratet mit einer geborenen Hagen; sie hatten den Sohn Max Heinrich Hübner.
Bernhard Hübner wurde 1846 geboren und verstarb vor 1887.
Durch den Unterricht eines sehr guten Lehrers für Erdkunde, des Tertius Schmidt, wurde Johann Friedrich Hübner von einer leidenschaftlichen Wandererlust ergriffen, die bis zu seinem Alter behielt. Seine Reisen unternahm er oft mit Bekannten und Verwandten, mehrere auch mit seiner Ehefrau und mit seinen Kindern. Die erste Wanderung, die er beschrieben hat, fand 1824 statt. Ihr folgten zahlreiche kleine und auch große Reisen, die sich zunächst auf die Umgebung von Chemnitz und auf Sachsen erstreckten. Doch bald bereiste er die übrigen deutschen Staaten und Österreich. Schließlich führten ihn seine Reisen ins Ausland, u.ca. nach Dänemark. Italien, England, Frankreich. Von allen seinen Wanderungen brachte er zahlreiche Abbildungen für seine Reisebeschreibungen, die 1872 abgeschlossen hat, mit.
Schließlich soll noch erwähnt werden, daß er ein Vetter des Christian Hübner war, der 1855 das Johanneum, ein Rettungshaus für verwahrloste Kinder, stiftete. Christian Hübner stammte ebenfalls aus der genannten Firma.
Übrigens soll noch kurz bemerkt werden, daß sich die Lust zu reisen, auf seinen Sohn Adolf Hübner vererbt hatte, der 1869-70 im ehemaligen Tarnsvaal und Oranje Freistaat, 1871-72 in Mexico, Peru, Chile, Venezuela Reisen unternommen hat.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Im Verlag Heimatland Sachsen wurden von 1993 bis 1999 vier umfangreiche Publikationen von Adolf Diamant veröffentlicht (siehe letzte Seite). Grundlage dafür war die enge freundschaftliche Zusammenarbeit von Adolf Diamant mit Verlagsgründer Gert Richter (1933-2015).
Gert Richter, von 1981 bis 1994 Stadtarchivar in Chemnitz, und Adolf Diamant hatten sich bereits vor der Wende kennen und schätzen gelernt. Besonders seit den Gedenkveranstaltungen von 1988 im damaligen Karl-Marx-Stadt zum 50. Jahrestag zur Erinnerung an die sogenannte Reichskristallnacht wurden diese Beziehungen intensiv gepflegt. Gert Richter unterstützte die Arbeiten von Adolf Diamant dabei nicht nur mit seinen Möglichkeiten auf dem Gebiet des Archivwesens. Als 1990 auf Initiative von Gert Richter der Chemnitzer Geschichtsverein neu ins Leben gerufen wurde, war Adolf Diamant einer der ersten Mitglieder und beteiligte sich im Verein sehr aktiv auf dem Gebiet der Aufarbeitung der jüdischen Geschichte.
Wer war Adolf Diamant?
Der Historiker und Publizist Adolf Diamant erblickte 1924 in einer ostjüdischen Kaufmannsfamilie in Chemnitz das Licht der Welt. Sein Vater stammte aus Russisch-Polen, seine Mutter aus Rumänien. Er besuchte in Chemnitz als einziger Jude in seiner Klasse die schule. Nach Schulabschluss begann er eine Ausbildung an der Industrieschule in Chemnitz. Da er wenige Monate später aufgrund seiner jüdischen Herkunft von der Berufsschule verwiesen wurde, vermittelte ihm sein Vater in der Strickmaschinenfabrik Sander & Graff AG (Turnstraße 33/35) eine Lehrstelle. Dort sammelte er erste Berufserfahrungen an Drehbänken, Bohr- und Fräsmaschinen, was ihm später das Leben rettete. Im Herbst 1938 wurde die Familie festgenommen und nach Polen "ausgesiedelt". Sie gelangte nach Lodz, wo zur damaligen Zeit etwa 240.000 Juden lebten.
Nach Hitlerdeutschlands Überfall auf Polen wurde 1940 in Lodz in einem verwahrlosten Stadtteil ein Ghetto errichtet. Im August 1944 löste man den "jüdischen Wohnbezirk" auf. Die Bewohner kamen in das Vernichtungslager Auschwitz Diamants Eltern sollten den Ort des Terrors nicht überleben In dem Vernichtungslager erschien eines Tages ein Ingenieur, der Zwangsarbeiter für Rüstungsfabriken suchte. Diamant meldete sich während eines Zählappells und erklärte, dass er Mechanikerlehrling bei Sander & Graff in Chemnitz gewesen wäre. Der Ingenieur, der in eben diesem Unternehmen gearbeitet hatte, wählte ihn deshalb aus. So gelangte der 20jährige in das KZ Neuengamme um für eine Nutzkraftwagenfirma Zwangsarbeit verrichten.
Als sich die US-Truppen im Frühjahr 1945 näherten, wurden die KZ-Häftlinge evakuiert. Ihr Leidensweg führte sie in fünf verschiedene Konzentrationslager. Im Mai 1945 wurde Diamant befreit und kehrte in das zerstörte Chemnitz zurück. Vergeblich suchte er damals in der Steinwüste nach Bekannten und Schulfreunden. Diamant fand eine Tätigkeit im Polizeipräsidium. Im Sommer 1947 verließ er seine Geburtsstadt wegen politischer Unstimmigkeiten und zog nach Berlin. Dort wurde er Mitglied einer jüdischen Jugendgruppe. Im Jahre 1948 meldete er sich nach Israel ab, um in der Armee des neu gegründeten Staates zu dienen. Trotz der furchtbaren Erinnerungen kehrte Diamant im Jahre 1956 nach Deutschland zurück und lebte fortan in Frankfurt (Main). In seinem Erstberuf war er Kaufmann und Bauherr. Mit dieser Tätigkeit finanzierte er seinen Zweitberuf, der später zu seinem Lebensinhalt geworden war: Er war Publizist und "Historiker aus Leidenschaft", Ein Zentralarchiv zur Geschichte der Juden in Deutschland hatte es damals noch nicht gegeben. Heinrich Guttmann "ein Vorkämpfer deutsch-jüdischer Aussöhnung" hatte ihm damals gesagt: "Wenn du es nicht tust, diese Geschichte auszuschreiben, tut es niemand mehr".
Seit den 1960er Jahren setzte sich Diamant, ausgerüstet mit Stullen und Thermoskanne, in die Frankfurter Universitätsbibliothek, ließ sich alle ihn interessierenden Schriftstück geben, schrieb die entscheidenden Passagen ab und sortierte es in seinen Zettelkasten. Kopierer gab es bekanntlich noch nicht.
Adolf Diamant sammelte über 50 Jahre Judaica und konnte weit über 300.000 Dokumente archivieren. Er schrieb 22 Bücher und etwa 1.400 Artikel in Zeitungen im In- und Ausland Sie entstanden meist als Studien zu bestimmten Städten oder Sachverhalten. Seine erste Buchpublikation war 1970 die Chronik der Juden in Chemnitz über seine Geburtsstadt. Seine Werke sind für uns heute von unschätzbarem Wert. In ihnen reflektiert Adolf Diamant die Geschichte und Leistungen der Juden und dokumentiert insbesondere die Verbrechen der NS-Zeit. Dieses Thema war und ist bis heute für die deutsche Öffentlichkeit mit einem schwierigen Umgang verbunden, an das man sich nur mit Schmerzen oder am besten gar nicht erinnern möchte. Für Adolf Diamant war es so es besonders in der alten Bundesrepublik oft nicht leicht, für seine Bücher geeignete Verlage zu finden, geschweige denn, dass er für seine umfangreichen Arbeiten auf ein entsprechendes Honorar hoffen konnte.
Viele seiner Bücher veröffentlichte er mit eigenen Mitteln im Selbstverlag. Anerkennung und Genugtuung für sein Lebenswerk erhielt er erst im späten Lebensabschnitt. Für seine Verdienste wurde Adolf Diamant das Bundesverdienstkreuz am Bande (1987) und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2001) geehrt.
Im Alter von 84 Jahren verstarb er 2008 in Frankfurt (Main). In zahlreichen Nachrufen wurden seine Verdienste in der Aufarbeitung der NS-Verbrechen gewürdigt. So schrieb Salomon Korn, der langjährige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt (Main), "Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher Energie Menschen, die der Hölle der nationalsozialistischen Verfolgung entronnen sind, sich ein neues Leben aufbauen konnten. Hinter der scheinbaren Normalität sind aber bei näherem Hinsehen Risse sichtbar geworden und Teile des Seelenlebens blieben aus Gründen des Selbstschutzes für immer versiegelt. Trotz seines ausgeprägten Überlebenswillens galt dies auch für Adi Diamant.
Er hatte zwar Auschwitz verlassen, aber Auschwitz hatte ihn nicht verlassen."
Aktualisiert: 2020-02-11
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Mit diesem Lebensbild würdigen die Autorinnen den 200. Geburtstag von Louis Ferdinand Schönherr. Schönherr gehört zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Chemnitzer, sächsischen und deutschen Textilmaschinenbaus. Noch heute ist sein Name als Erfinder, Konstrukteur und Industrieller eng mit dieser Branche verbunden.
In ärmlichen Verhältnissen, in einer aus der Hauswebertradition stammenden Familie in Plauen geboren, gelang es ihm, an der Technischen Bildungsanstalt in Dresden zu studieren. Er arbeitete in jungen Jahren bei der Avantgarde der Industriellen in Sachsen, so bei Carl Gottlieb Haubold (1783-1856) und Friedrich Wilhelm Wieck (1785-1873) in Chemnitz sowie bei Nestler & Breitfeld im erzgebirgischen Erla. Er besuchte in England Manchester und Leeds, die damals weltweit führenden Zentren der Textilindustrie.
Bereits in der elterlichen Werkstatt half er dem Vater und seinen älteren Brüdern bei Arbeiten zur Verbesserung der traditionellen Hauswebstühle. Bald jedoch richtete sich das Interesse der Schönherr-Brüder auf die Herstellung von maschinellen Webstühlen, die in Fabriken eingesetzt werden konnten. Dieser Aufgabe verschrieben sich Louis Ferdinand Schönherr und später auch seine Söhne Max Louis und Paul voll und ganz. Schon in den 1850er Jahren hatte der Name Schönherr in der Textilindustrie einen besonderen Klang. Bevor sich Louis Ferdinand Schönherr 1851 selbstständig machte, war er bereits Chef der Webstuhlbauabteilung bei Richard Hartmann (1809-1876).
Die Autorinnen präsentieren mit diesem Lebensbild die Entwicklung und Leistungen von Louis Ferdinand Schönherr. Das Besondere dieses Bandes ist die erstmalige Darstellung von Louis Ferdinand Schönherr im Umfeld seiner Familie. Dazu gehören die tiefe Prägung durch das Elternhaus und die besondere Unterstützung seines Bruders Christian Wilhelm.
Die Autorinnen recherchierten für die Publikation in Kirchenbüchern und Archiven. Mit den so gewonnenen Informationen und der tatkräftigen Unterstützung heute noch lebender Nachkommen entstand ein umfangreicher Stammbaum von L. F. Schönherr und der Familien seiner Kinder. Damit können die Autorinnen die bisher wenig bekannten wirtschaftlichen und familiären Verbindungen der Schönherrs mit anderen Familien der sächsischen Industrie u. a. mit Vogel, Schimmel und Breitfeld beleuchten. Louis Ferdinand Schönherr trug mit seinen Erfindungen und seinem Unternehmen wesentlich dazu bei, den Ruf von Chemnitz als Sächsisches Manchester in die Welt zu tragen.
Aktualisiert: 2022-05-03
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Dem „Sängers des Erzgebirges“, Anton Günther (1876 - 1937), wurde zu seinem 60.Geburtstag 1936 in seinem Heimatort Gottesgab/Boži Dar aus Dankbarkeit ein erstes Denkmal errichtet und man benannte zugleich eine Straße nach ihm. Dieser Geburtstag war ein glanzvoller Höhepunkt im Leben Anton Günthers, der zu dieser Zeit auf dem Zenit seines Schaffens stand.
Über 200 Lieder, Gedichte und Erzählungen hatte er verfasst, in denen er ein lebendiges Bild der Menschen und der Landschaft zeichnete. Er, der einfache Autodidakt, verstand es meisterhaft, der Sprache der Wälder und Täler in der erzgebirgischen Mundart Ausdruck zu verleihen. Seine Lieder und Texte sind ein kostbarer Schatz in unserer „Mottersproch" und erinnern uns an die Schönheit unserer erzgebirgischen Heimat.
Unmittelbar nach seinem Tode am 29. April 1937 bis zum Zweiten Weltkrieg wurden vielerorts meist auf Initiative des Erzgebirgsvereins die ersten Gedenksteine für ihn geschaffen. Diese wurden zuerst dort, wo er sein größtes Wirkungsfeld hatte, in Anton Günthers Heimat, dem böhmischen und sächsischen Erzgebirge sowie in Sachsen errichtet.
Vorwiegend in den 1960er und 1970er Jahren des letzten Jahrhunderts schufen besonders die Sudetendeutschen in Erinnerung an ihre unvergessene Erzgebirgsheimat Gedenksteine für ihren Heimatdichter Anton Günther. Diese entstanden im Westen Deutschlands, so in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen aber auch in Österreich.
Auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wurde das Gedenken an Anton Günther seitens der Staatsmacht nicht gefördert. Eine Folge davon war, einige der ihm gewidmeten Denkmale fristeten ein jämmerliches Dasein oder verschwanden sogar. Doch lebte er auch hier, insbesondere im Erzgebirge, bei den Menschen fort und viele seiner Lieder wurden nach wie vor gesungen und gespielt.
Mit der Wiedervereinigung und insbesondere mit der Neugründung zahlreicher Erzgebirgszweigvereine erlebte Anton Günther eine wahrhafte Auferstehung. In den Jahren nach 1990 wurden alte Gedenksteine neu gestaltet bzw. neue Anton-Günther-Gedenksteine errichtet.
Der Autor Alexander Böhm hat sich der Aufgabe verschrieben alle diese Anton-Günther-Gedenksteine zu dokumentieren und ihre Entstehung in den historischen Kontext einzuordnen. Der Autor hat dazu intensive Recherchen betrieben und kann nunmehr diese umfangreiche Dokumentation vorlegen, die einen wichtigen Beitrag zur Anton-Günther-Forschung darstellt.
Aktualisiert: 2020-05-26
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Friedrich Louis Tuchscherer ist seit über einen halben Jahrhundert sowohl in der belletristischen wie in der regional-historischen Chemnitzer Literatur eine schillernde Persönlichkeit. Der Mythos Tuchscherer wurde zweifellos von seiner Familie nach seinem Tod gelegt und dann über fast zwei Jahrzehnte im "Konvolut Tuchscherer im Schloßbergmuseum Chemnitz" archiviert.
Die Chemnitzer Schriftstellerin Hanna Klose-Gregor hauchte dann in den 1950er Jahren in ihrer Erzählung "Die Kutsche ohne Pferde und andere abenteuerliche Erfinderschicksale" dem Konvolut ein beispieloses Lebenselixier ein und seit dem war es mehr oder weniger einer Chemnitzer Fangemeinde klar: "In Chemnitz wurde das Automobil erfunden!"
Auch in den letzten Jahrzehnten regte sich daran, wie unser Autor feststellt, immer wieder Zweifel und keine ernsthafte Persönlichkeit verkündete diese These als Alleinstellungsmerkmal von Chemnitz und mit Nachdruck über die Stadtgrenzen hinaus.
Aber sind wir Chemnitzer doch ehrlich: Es wäre doch nicht nur ein Sensation, sondern auch sehr schön, wenn wir sagen könnten, nicht Benz - sondern Tuchscherer wäre der Erfinder des Automobils gewesen…
Aber in der Geschichte zählen Fakten. Diese hat Eberhard Kreßner in einer sehr akribischen und mit aufwendigen Recherchen geführten Detailarbeit zusammengetragen. Sein Fazit hat er fundiert belegt und es hat Bestand. Friedrich Louis Tuchscherer war nicht der Erfinder des deutschen Automobils vor Carl Benz.
Doch Tuchscherer ist nicht, wie vielleicht gedacht, der tragische oder verkannte Held. Friedrich Louis Tuchscherer war ein hoch talentierter Ingenieur, ein begnadeter Erfinder, der sich seine technischen Lösungen auch patentieren ließ und der mit seinen Möglichkeiten und Fertigkeiten die Industrielle Revolution mitgestaltete.
Die Persönlichkeiten wie die Tuchscherers waren eine Triebkraft in den Chemnitzer Fabriken und Handwerksbetrieben, die mit ihren Ideen immer wieder neue Lösungen suchten und fanden, um technischen Fortschritt zu ermöglichen.
Auch wenn Tuchscherer dabei nicht das erste deutsche Automobil entwickelte, war er der Erste im Königreich Sachsen – noch einige Jahre vor Emil Nacke und August Horch – der einen benutzbaren Kraftwagen mit Verbrennungsmotor auf seinem Hinterhof in der Chemnitzer Hauboldstraße baute.
Aktualisiert: 2022-05-03
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Das Buch beschäftigt sich mit folgenden Künstlern: Maler Alfred Kunze 1866-1943. Malerin Martha Schrag 1870-1957. Malerin Rosalie Friedrich 1877-1953.
Maler Gustav Schaffer 1881-1937. Maler Georg Gelbke 1882-1947. Bildhauer Bruno Ziegler 1879-1941.
Bildhauer Heinrich Brenner 1883-1960. Maler Rudolf Pleißner 1889-1977. Maler Bernhard P. Mehnert 1892-1964.
Erschienen mit einer nummerierten Vorzugsausgabe und Originalgrafik von Bernhard P. Mehnert
Aktualisiert: 2018-11-18
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Die Handwerkerschule Chemnitz, Berufschulzentrum für Technik II, gehört zu den imposantesten architektonischen Schulbauwerken der Stadt. Bei der 2006 abgeschlossenen Generalsanierung wurden die beiden historischen, einst selbstständigen Schulen an der Promenaden- und Schloßstraße durch ein modernes Verbindungsbauwerk zu einem einheitlichen Schulkomplex zusammengeschlossen. Beschrieben wird im Buch die Geschichte des durch Emil Ebert 1910 errichteten
Reformrealgymnasium Schloßstraße sowie der 1912 von Richard Möbius erbauten damals so benannten III. Fach- und Fortbildungsschule (Handwerkerschule). Beide Schulen zeichneten sich vor knapp 100 Jahren durch ihre markante großstädtische Architektur und modernen Bildungskonzepte aus. Die Reformschule war zu ihrer Entstehung die modernste gymnasiale Bildungsstätte der Stadt und ein Aushängeschild für zeitgemäßen am wissenschaftlichen Fortschritt orientierten Unterricht. Die Handwerkerschule an der Promenadenstraße wurde als das erste eigenständige Berufsschulgebäude Sachsens eröffnet. Sie entstand durch das gemeinsame Engagement von Stadtverwaltung und Handwerkerverein. Dabei baute man auf den Erfahrungen der bereits seit 1829 in Chemnitz bestehenden Handwerkerschule auf. Das Buch stellt die wechselvolle Geschichte der beiden Schulen dar, dokumentiert den Weg ihres Zusammenschlusses, beschreibt die Generalsanierung und Architektur der Gebäude und informiert über die heutigen Bildungsangebote.
Aktualisiert: 2020-02-11
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Traditionell symbolisiert das Pfingstfest den „Geburtstag“ der christlichen Kirche. Die Ausgießung des Geistes Gottes auf die Jünger steht für den neuen Anfang, den der Herr mit seinem Volk machte, und für die verwandelnde Kraft, die darin verborgen liegt. In besonderer Weise hat davon auch die Gemeinde an der Chemnitzer Stadtkirche St. Jakobi etwas erfahren dürfen: Vor 600 Jahren wurde ihr Gotteshaus vollendet. Nach schwerer Kriegszerstörung und jahrzehntelangem, schleppendem Wiederaufbau steht es seit 2009 wieder in vollem Umfang zur Verfügung – Gott sei Dank! Das soll zum Pfingstfest 2012 in besonderer Weise gefeiert werden. Die Veranstaltungen sowie die vorliegende Schrift wollen dazu beitragen, die oftmals unterschätzte Bedeutung und Kostbarkeit der Jakobikirche als Kristallisationspunkt von mehr als acht Jahrhunderten Stadt- und Kirchengeschichte sowie als Ort der Verkündigung der frohmachenden Botschaft Gottes in unserer Zeit wieder stärker in das Bewusstsein zu rufen. Die Kirchgemeinde sagt allen an der Festschrift beteiligten Personen einen herzlichen Dank, insbesondere den Autoren, die – oft nebenbei zu ihrem beruflichen Alltag – in relativ kurzer Zeit ihre Beiträge bearbeiteten. Jeder von ihnen hat seinen fachspezifischen Blick auf die Kirche, ihre Geschichte, Ausstattung sowie ihre geistig-kulturelle Ausstrahlung. Damit konnte eine abwechslungsreiche Darstellung gewährleistet werden. Der erste Teil der Festschrift würdigt St. Jakobi als herausragendes Bau- und Kunstdenkmal des späten 14. und frühen 15. Jahrhunderts und geht den vielfältigen Veränderungen bis zur Zerstörung und zum Wiederaufbau im 20. und 21. Jahrhundert nach. Fünf Aufsätze widmen sich anschließend der reichhaltigen Ausstattung, von der heute zwar nur noch wenige, dafür aber umso bedeutendere Stücke erhalten geblieben sind. Die Spannbreite reicht dabei von Werken der Plastik und Wandmalerei des Mittelalters über gestiftetes Gerät aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg bis hin zu den großen und bedeutenden Orgelwerken des 19. und 20. Jahrhunderts. Den Abschluss bilden zwei Beiträge zur kulturgeschichtlichen Ausstrahlung der Stadtkirche als Ort anspruchsvoller Kirchenmusik sowie Predigtstätte bedeutender Superintendenten. Viele der genannten Aspekte werden hier erstmals in dieser Ausführlichkeit publiziert. Darunter sind auch manche Neuentdeckungen, wie der sensationelle Fund gotischer Wandmalereien im Zuge der Restaurierung des Hallenchores. Da dieser zum Zeitpunkt der Drucklegung noch unter Gerüst stand, konnten leider keine Abbildungen des restaurierten Raumes aufgenommen werden. Dafür lassen eine Vielzahl historischer und aktueller Aufnahmen – darunter viele erstmals veröffentlicht – die Ausführungen der Fachbeiträge gegenständlich und lebendig werden. Ohne vielfältige Hilfe wäre diese Publikation nicht zu Stande gekommen. Kirchgemeinde, Herausgeber und Verlag bedanken sich bei Tanja Lindner, Ingrid und Dr. sc. Gert Richter, Dr. Matthias Baumgart und Malik Ouada für die Unterstützung bei der Vorbereitung und technischen Realisierung sowie beim Korrekturlesen. Eine Reihe von Sponsoren sorgte mit ihren großzügigen Beiträgen dafür, dass dieses Buch in der vorliegenden Form erscheinen konnte, wofür auch ihnen herzlich gedankt sei.
Kirchenvorstand, Herausgeber Falko Schmiedl Stefan Thiele
Aktualisiert: 2020-02-11
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Aktualisiert: 2018-11-18
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Martha Schrag war eine der bedeutendsten Malerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts in Chemnitz, mit deren Ehrenbürgerschaft sie 1950 geehrt wurde. Zeitlebens hielt sie am Lebensmittelpunkt ihrer Heimatstadt fest. Trotz dieser Bindung war schon die junge Martha Schrag intensiv bestrebt, sich an aktuellen Strömungen der Kunst zu orientieren. Sie knüpfte bereits vor 1910 Kontakte nach Berlin und Dresden; München folgte kurz danach.
Die von gesellschaftlichen Brüchen und persönlichen Schicksalsschlägen gekennzeichneten wechselvollen Jahren haben zur Ausformung ihres Werkes intensiv beigetragen. In permanenter Auseinandersetzung mit zeitgemäßen Strömungen der bildenden Kunst fand Martha Schrag zu einem persönlichen Stil, der ihre Arbeiten unverwechselbar machten. Sie ließ sich nicht vom Publikumsgeschmack beirren und kämpfte mit wenigen Gleichgesinnten gegen Widerstände in der Provinz unablässig an. Damit trug sie unzweifelhaft dazu bei, der Moderne in Chemnitz zur Anerkennung zu verhelfen.
Zu Virtuosität gelangte sie bei der Darstellung von Müttern mit Kindern, die in der deutschen Kunst ihresgleichen sucht. Dieses dominante Thema beherrscht ihr gesamtes Werk und die Kunst wird so zur Projektionsfläche eigener Sehnsucht. Sie erreichte dabei zugleich große Nähe zur epochalen Kunst der von ihr verehrten Käthe Kollwitz. Als eine der wenigen Frauen vermochte Martha Schrag der deutschen Kunst ihrer Zeit Impulse zu verleihen, die von tiefem Humanismus und ehrlichem Mitgefühl mit den Unterdrückten gekennzeichnet waren.
Ganz in diesem Sinne wurde die Monografie mit einem Werkverzeichnis der Gemälde von Ralf W. Müller erarbeitet, der bereits in seinem Buch „Künstlergruppe Chemnitz 1907-1932“ auf die Malerin aufmerksam machte.
Aktualisiert: 2020-02-11
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Das Gebäude des Dr.-Wilhelm-André-Gymnasiums, eines der schönsten und imposantesten Bauwerke auf dem Kaßberg, wurde 1908 als Volksschule eingeweiht. In Erinnerung sowie in Anerkennung an die Verdienste des ersten Oberbürgermeisters der Stadt Chemnitz, Dr. Wilhelm André (1827 – 1903), erhielt die Schule zur Einweihung seinen Namen.
Mehr als 20 Autoren haben zu den verschiedensten Themen recherchiert, Schulakten gesichtet, verborgene Ereignisse ans Licht geholt und die Prozesse der letzten Jahre analysiert.
So wird über die Entwicklung der Andréschule als Volksschule für Mädchen und Knaben berichtet. Weiterhin ist die Zeit der Andréschulen als Polytechnische Oberschule I und II, die 1977 die Namen Bertolt Brecht und Hanns Eisler erhielten, dargestellt. Ausführlich informieren heutige und ehemalige Lehrer über die Entwicklung und Profilierung des Dr.-Wilhelm-André-Gymnasiums seit 1993.
Doch das Buch ist mehr als eine Schulgeschichte und Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Einrichtung. Anliegen der Herausgeber war es ebenso, ausführlich über das Umfeld der Schule zu informieren. So sind im Buch Beiträge über die Baugeschichte des Kaßberges als Nobelviertel und heutiges Flächendenkmal, über die Architektur des Schulgebäudes sowie seinen Architekten, den Stadtbaurat Richard Möbius (1859 –1945), enthalten.
Komplettiert wird das Buch mit interessanten Erinnerungen, Exkursen sowie Einzelbeiträgen wie über die jüdischen Schüler, die zwischen 1908 und 1939 an den beiden Schulen lernten, über die Heimatdichter Max Wenzel und Otto Thörner, die jahrzehntelang Lehrer an der Andréschule waren oder über das ehemalige Zentrale Ensemble des Pionierhauses „Juri Gagarin“, dessen Mitglieder in der Andréschule unterrichtet wurden.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Chemnitz vollzog im 19. Jahrhundert die Entwicklung zur sächsischen Industriehauptstadt, die in Meyers Konversationslexikon 1897 kurz und bündig mit den Worten „Die Industrie ist großartig, ...“ beschrieben wurde. Der Journalist und Schriftsteller Paul Wagenknecht berief sich 1926 auf den sächsischen Volksmund und titulierte Dresden als „Elbflorenz“, Leipzig als „Klein-Paris“ und Chemnitz als das „sächsische Manchester“. Dem Letzteren fügte er hinzu: „Das ist ein Ehrentitel, eine Reverenz vor dem Fleiße der Bevölkerung...“.
Richard Möbius konnte an bedeutende Bauleistengen seines Vorgängers, besonders an die von Stadtbaurat Eduard Hechler, anknüpfen. Dieser schuf in den Jahren von 1880 bis 1900 eine fast vollendete Infrastruktur im Straßenbau, verbunden mit der Entwicklung des innerstädtischen Verkehrs, der Vieh- und Schlachthofanlage und der Markthalle. Für den Ausbau der Wasserversorgung, besonders mit dem Bau der Talsperren Einsiedel - als erste in Sachsen - und Neunzehnhain erhielt die Stadt Chemnitz auf der Pariser Weltausstellung 1900 eine Goldmedaille und ein Ehrendiplom. Gemeinsam mit dem hervorragenden Gartenbaudirektor Otto Werner wurden in dieser Zeit auch die Park- und Platzanlagen gestaltet, die bis heute das Antlitz der Stadt prägen.
Mit Richard Möbius, der vom Oberbürgermeister Dr. Heinrich Beck favorisiert wurde,
begann eine neue Phase der Stadtgestaltung. Dazu gehört besonders, wie es Möbius einmal selbst sagte, „der Durchbruch der Friedrich-August-Straße als Verlängerung der Königstraße vom Johannisplatz bis zum Neumarkt“ (heute Straße der Nationen). Die Gestaltung einer neuen Innenstadt unter Beibehaltung der historischen Substanz erreichte mit der architektonisch-künstlerischen Leistung von Richard Möbius durch die Umgestaltung des Neustädter Marktes in den neuen Theaterplatz mit dem Bau des König-Albert-Museums, des Neuen Stadttheaters und vor allem mit dem Bau des Neuen Rathauses ihren Höhepunkt.
Zur Verabschiedung in den Ruhestand würdigte der Stadtverordnetenvorsteher Robert Straube den Königl. Stadtbaurat mit dem schlichten Dankeswort: „Seine Werke, die er hier geschaffen hat, werden ihm in der Stadt Chemnitz ein bleibendes Andenken sichern.“ Mit der Benennung der Richard-Möbius-Straße im Zentrum der Stadt würdigte der Stadtrat seine Leistungen.
Aktualisiert: 2020-02-11
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Das 208 Seiten umfassende und reich bebilderte Buch ist in zehn Abschnitte gegliedert. Es beinhaltet die Entstehung, die Bebauungen, das politische Leben, Kriege, Gewerbe und Industrie, Verkehrswesen, Schulen und Bildung, Kirchen und Friedhöfe, Sozialwesen sowie Sport und Erholung in Altendorf. Autor Dieter Häcker (Jg. 1952) ist in Altendorf geboren, hat sich hier vielfältig engagiert und ist ein ausgezeichneter Kenner der Geschichte des Stadtteiles. Mit Akribie gelang es ihm, die Entwicklung des Stadtteiles darzustellen und damit unser Wissen über Altendorf und Chemnitz zu bereichern. Interessant ist, dass in der Ortslage von Altendorf schon vor der Besiedlung von Chemnitz Wolfjäger existierten. Bis ins 19. Jahrhundert sind 16 große Bauerngüter überliefert. Mit der Industrialisierung entwickelte sich Altendorf zum Vorort, der bereits 1900 nach Chemnitz eingemeindet wurde. Es kam die Straßenbahn, ein Güterbahnhof wurde gebaut, die Landeserziehungsanstalt für Blinde und Schwachsinnige zog an der Flemmingstraße ein. Es folgten Frauen- und Säuglingsklinik. Legendär sind die großen Ballhäuser an der Limbacher Straße und die einstige Radrennbahn. In den 1960er Jahren entstand das Flemminggebiet. Zu DDR-Zeiten errichtete man ein großes Klinikum. Nach 1990 fanden ebenfalls tiefgreifende Veränderungen statt. Heute hat der Stadtteil wieder zu seiner eigenen Identität gefunden. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag, diese zu dokumentieren.
Aktualisiert: 2020-02-11
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