Von gesichertem Wissen und neuen Einsichten

Von gesichertem Wissen und neuen Einsichten von Schmidt-Glintzer,  Helwig
Als von den großen wissenschaftlichen Bibliotheken in Marbach, Weimar und Wolfenbüttel gemeinsam die Zeitschrift für Ideengeschichte ins Leben gerufen wurde, stellte sich für die Herausgeber die Frage, auf welche Weise und mit welchen Methoden die Qualität der Beiträge gesichert werden kann. Ausgehend davon drängte sich das Thema der Qualitätssicherung für geisteswissenschaftliche Forschung und Publikationen generell auf. Aus diesem Anlass kamen im August 2008 in Wolfenbüttel Fachwissenschaftler zu einer Expertentagung zusammen mit dem Ziel, die Referenzsysteme und Qualitätsstandards für geisteswissenschaftliche Zeitschriften zu diskutieren und festzulegen. Der von Helwig Schmidt-Glintzer herausgegebene Band versammelt die Überlegungen der Tagung und ergänzt sie um eine ausführliche Einleitung und Bibliographie. Zentrale Ergebnisse der Tagung waren, dass im Peer-Review-Verfahren (Begutachtung der Beiträge durch andere Wissenschaftler) das Double-Blind-System (weder Gutachter noch begutachteter Autor kennen die Identität des anderen) nicht zu empfehlen ist. Eine Kombination aus der traditionellen Form der Qualitätssicherung – der redaktionellen Arbeit – mit Peer-Review-Verfahren erscheint hingegen sinnvoll, es sollten jedoch unterschiedliche Verfahren zur Sicherung der Qualität gewählt werden. Als wesentliche Form zukünftiger Qualitätssicherung wird ein über Netzwerke erfolgendes und die Forschung begleitendes Review-Verfahren betrachtet.
Aktualisiert: 2022-02-01
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Kritik in der Frühen Neuzeit

Kritik in der Frühen Neuzeit von Bayreuther,  Rainer, Engelberg,  Meinrad von, Rauschenbach,  Sina, Treskow,  Isabella von
Seit wann gibt es „Intellektuelle“? Der Begriff selbst wurde erst um 1900 geprägt. Seit längerem zählen allerdings auch die Protagonisten des Aufklärungszeitalters wie z.B. Voltaire zu den Begründern dieses Sozialtypus, woraus sich die Frage ergibt, wie weit dessen Vorgeschichte in die Frühe Neuzeit zurückreicht. Sind „Intellektuelle“ somit Gebildete, die unberufen in einer über ihr jeweiliges Spezialgebiet hinausweisenden öffentlichen Debatte Position beziehen? Beschreibt der Begriff einen bestimmten Persönlichkeitstypus oder eine soziale Rolle, also eine spezifische Form des öffentlichen Handelns? Welchen Einfluss übt das jeweilige Umfeld aus, also jener Resonanzraum, der sich in der Vormoderne durch Struktur und Kommunikationsformen deutlich von der „kritischen (Medien-) Öffentlichkeit“ der Gegenwart unterscheidet? Intellektuelle bedienen sich gemeinhin des gesprochenen oder geschriebenen Wortes: Wie verhält es sich in diesem Zusammenhang mit den Werken der Belletristik, der Musik oder den Bildkünsten, der Theologie und der Naturwissenschaft? Der Band "Intellektuelle in der Frühen Neuzeit" ist das Ergebnis eines Arbeitsgespräches an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel im Jahr 2006. Vertreter der verschiedensten kulturwissenschaftlichen Disziplinen suchen anhand ausgewählter Beispiele Antworten auf die oben genannten Fragen. In 13 Einzelstudien werden unter anderem Romane und Motetten, Gemälde und Parlamentsdebatten auf ihre intellektuelle Relevanz hin befragt. Der Bogen spannt sich über ganz Europa vom 14. bis zum frühen 19. Jahrhundert und berührt dabei vielfältige Milieus wie die Universitäten, die Höfe, das Zeitungswesen, die Medizin oder die spezifische Situation bestimmter sozialer Gruppen wie der Juden oder der Frauen. Die Herausgeber fassen in einer Einleitung und in einem Nachwort die Überlegungen zusammen und skizzieren die Umrisse des frühneuzeitlichen Intellektuellen „avant la lettre.“
Aktualisiert: 2020-01-29
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Vorwelten und Vorzeiten

Vorwelten und Vorzeiten von Hakelberg,  Dietrich, Wiwjorra,  Ingo
Das Ausgraben und Sammeln von Altertümern ist viel älter als die im 19. und 20. Jahrhundert etablierten archäologischen Wissenschaften. Schon in der Frühen Neuzeit haben naturforschende Ärzte und Apotheker, standesbewusste Adelige, aufgeklärte Lehrer und Theologen archäologische Funde entdeckt, gesammelt, beschrieben und publiziert – fernab der antiken Stätten Griechenlands und Italiens und doch mit der Antike im Blick. Römische Münzen und Inschriftensteine, geheimnisvolle Hünengräber und mittelalterliche Grablegen, rätselhafte Donnerkeile und heidnische Urnen, aber auch versteinerte Pflanzen und Tiere machten Geschichte greifbar und ergänzten die Schriftüberlieferung. Motivierend für diese Forschungen waren elementare Fragen nach Schöpfung und Alter der Welt, nach dem Herkommen von Region und Herrschaft oder von Städten und Völkern. Heidnische Götzen und schaurige Bestattungsrituale erinnerten an die eigene Sterblichkeit und faszinierten die frommen Gelehrten. Ihre Erklärungsversuche archäologischer Funde und Befunde erweisen sich als Wechselspiel zwischen populären und gelehrten Deutungen: Archäologische Entdeckungen erregten schon in der Frühen Neuzeit Aufsehen und fanden ihren Platz in der Erinnerungskultur. Der von Dietrich Hakelberg und Ingo Wiwjorra herausgegebene Sammelband dokumentiert das vom 20. bis 23. November 2007 an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel durchgeführte Arbeitsgespräch "Vorwelten und Vorzeiten – Archäologie als Spiegel historischen Bewusstseins in der Frühen Neuzeit". 24 Autorinnen und Autoren eröffnen interdisziplinäre Forschungsperspektiven zur Geschichte der Archäologie im kultur- und ideengeschichtlichen Kontext.
Aktualisiert: 2022-02-01
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Theologe, Erbauungsschriftsteller, Hofprediger

Theologe, Erbauungsschriftsteller, Hofprediger von Deuper,  Christian
Der 1608 im vorpommerschen Demmin geborene Joachim Lütkemann wirkte fast 20 Jahre als Prediger der St. Jacobigemeinde und als Professor der Metaphysik an der Universität in Rostock, bis er 1649 in eine heftige universitäre Kontroverse über die Frage geriet, ob Christus in den drei Tagen zwischen Karfreitag und Ostern ein wahrer Mensch gewesen sei. Lütkemann verneinte dies und zog sich damit den Zorn des Herzogs zu, der ihn schließlich aller Ämter enthob und des Landes verwies. Der Gescholtene fand Zuflucht bei Herzog August dem Jüngeren in Wolfenbüttel, wo er bis zu seinem frühen Tod 1655 als Geistlicher und vor allem als Reorganisator des Kirchenwesens im Fürstentum nach dem Großen Krieg wirkte. Seine Erbauungsschriften und geistreichen Predigten hatten Einfluss bis in die privaten religiösen Zusammenkünfte bei Philipp Jacob Spener und die Hallesche Mission hinein, weshalb Lütkemann zweifellos als Übergangsfigur zwischen Orthodoxie und Pietismus gelten kann. Christoph Deuper zeichnet unter größtmöglicher Berücksichtigung der erreichbaren Quellen und in steter Auseinandersetzung mit der bisher eher punktuellen Forschung Leben und Wirken des wenig beachteten Theologen nach. Dabei werden seine wissenschaftlichen Texte, die Rostocker christologischen Streitigkeiten, die im Pietismus rezipierten und weit verbreiteten Erbauungsschriften, die seinerzeit erfolgreichen Predigten und die für Braunschweig-Wolfenbüttel relevanten Kirchenordnungen detailliert analysiert und in Bezug zu Leben und Zeit Lütkemanns gesetzt. Nicht zuletzt erscheint nun auch die oftmals als Zeugnis für die lutherische Obrigkeitskritik im 17. Jahrhundert angeführte Regentenpredigt in einem neuen Licht.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Innovation in Forschung und Lehre

Innovation in Forschung und Lehre von Brüning,  Jens
Bereits mit Gründung der Universität Helmstedt im Jahr 1576 wurde eine mit zehn Lehrstühlen sehr gut ausgestattete Philosophische Fakultät installiert, die die Grundlage für die irenisch-humanistische Ausrichtung der Helmstedter Theologie und Philosophie bildete. Jens Brunings Studie Innovation in Forschung und Lehre nimmt bewusst nicht die Glanzzeit der Academia Julia im späten 16. und im 17. Jahrhundert in den Blick, sondern erstmals den Zeitraum um 1700, in dem sich die Helmstedter Universität in einer problematischen Phase des Übergangs befand und zudem durch die Gründungen der Universitäten in Halle (1694) und Göttingen (1737) starke Konkurrenz erhielt. Die Helmstedter Professorengeneration der 1720er und 1730er Jahre schaffte es schließlich, u.a. mit der Durchsetzung einer den Aristotelismus ablösenden eklektisch ausgerichteten Philosophie, der Einführung der experimentellen Naturlehre und der „Historia Litteraria“, die Philosophische Fakultät der Universität noch einmal zu den führenden Einrichtungen ihrer Art im Alten Reich zu machen. In dieser Zeit zeigt sich ein bemerkenswerter Modernisierungsschub, der sowohl die Lehrfächer und Lehrinhalte als auch die Organisation von Wissenschaft in Form gelehrter Gesellschaften und Zeitschriften und nicht zuletzt den einsetzenden Funktionswandel der Philosophischen Fakultät betraf. Brunings auf den Beständen der Herzog August Bibliothek und des Staatsarchivs Wolfenbüttel basierende Studie untersucht dabei insbesondere die Laufbahnen des Lehrpersonals, die inhaltliche, institutionelle und methodische Seite des Lehrbetriebs, das Selbstverständnis der Fakultät sowie das spezifische Profil des dort vermittelten Wissens und fragt außerdem nach deren Rolle und Bedeutung in der Frühaufklärung.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Sammeln, Lesen, Übersetzen als höfische Praxis der Frühen Neuzeit

Sammeln, Lesen, Übersetzen als höfische Praxis der Frühen Neuzeit von Bepler,  Jill, Meise,  Helga
Der von Jill Bepler und Helga Meise herausgegebene Sammelband "Sammeln, Lesen, Übersetzen als höfische Praxis der Frühen Neuzeit" stellt eine der in jüngster Zeit erschlossenen Adelsbibliotheken der Habsburgermonarchie vor: die Bibliothek der Fürsten Eggenberg in Cesky Krumlov/Böhmisch Krumau. Das Schloss der Fürsten Rosenberg, Eggenberg und Schwarzenberg ist heute vor allem wegen seiner architektonischen Pracht und seines vollständig erhaltenen barocken Theatersaals bekannt. Es beherbergt aber auch einen bedeutenden Teil der ehemaligen fürstlichen Büchersammlungen. Die hier publizierten Tagungsbeiträge markieren den Abschluss einer von der Dorothee Wilms-Stiftung geförderten Zusammenarbeit zwischen der Herzog August Bibliothek und Buchwissenschaftlern in Ceske Budejovice/Budweis und Prag. Sie erkunden die Bestände und die Sammlungsgeschichte der Eggenberger Fürstenbibliothek im Kontext der politischen und konfessionellen Geschichte der Adelslandschaft der böhmischen Länder vom 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert, zeichnen die Profile von Sammlern und Lesern nach und ziehen Vergleiche zu anderen Adels- und Hofbibliotheken. Von besonderer Bedeutung für den Aufbau und den Erhalt der Bibliotheken waren die Fürstinnen. Nicht nur in Böhmisch Krumau und anderen Adelsgeschlechtern der Habsburgermonarchie engagierten sich Fürstinnen für das Buch und den sorgsamen Umgang mit ihm, sondern auch in den Territorien des Heiligen Römischen Reiches. Am Beispiel von Einzelfällen untersucht der Band ihr bibliophiles Engagement, ihre Tätigkeit als Übersetzerinnen, den Aufbau und das Schicksal ihrer Sammlungen. Die wichtigsten Quellen bilden weitgehend unbekannte Nachlassinventare und Verzeichnisse, die hier erstmals ausgewertet wurden. Die sich abzeichnende Vielfalt der kulturellen Tätigkeiten der Fürstinnen liefert so eine erste Kartierung der adeligen Bibliothekslandschaft in den deutschsprachigen Ländern der Frühen Neuzeit.
Aktualisiert: 2022-02-01
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Barocke Bildkulturen

Barocke Bildkulturen von Kruse,  Christiane, Stillers,  Rainer
Giambattista Marino hat mit La Galeria (1619) den ersten neuzeitlichen Zyklus von Dichtungen über Werke der bildenden Kunst geschaffen. Mit 18 Drucken im 17. Jahrhundert gehörte das Werk zu den bekanntesten lyrischen Zyklen seiner Zeit. Der von Rainer Stillers und Christiane Kruse herausgegebene Sammelband macht die besondere Aktualität sichtbar, die die Galeria im Kontext der gegenwärtigen Bild-Text-Diskussion gewinnt. Im interdisziplinaren Zugang von Literatur- und Kunstwissenschaft werden über den hinlänglich diskutierten „paragone“ hinaus insbesondere der zum Verständnis barocker Kunst spezifische bild- und rezeptionstheoretische Gehalt der Galeria erschlossen. Das neue Erkenntnisinteresse an der barocken Bildkultur erfordert einen bildwissenschaftlichen und kulturanthropologischen Zugang, den Marinos Text im Dialog mit den in ihm rezipierten bzw. fingierten Kunstwerken wie kein zweiter eröffnet. Die Schnittstellen dieses Dialogs sind die Bilder und der Mensch als Bilder rezipierendes Subjekt. Die imaginierten Bilder und ihr doppelter Bezug zur Medialität, den die Galeria durchgängig thematisiert, werden an die im Text aufgerufenen (realen oder fingierten) Kunstwerke (Gemälde, Skulpturen usw.) gebunden und im poetischen Text fixiert. Diese doppelte Medialität der Bilder ist die Voraussetzung für das neue Potenzial barocker Bildlichkeit, das dem Rezipienten das Kunstwerk mit seiner ganzen Leistungsfähigkeit über den lyrischen Text nicht nur visuell-imaginativ, sondern auch emotional-körperlich erschließt. Die kulturanthropologische Bedeutung des Textes liegt somit in der Zentralstellung des Subjekts, das über den Rezeptionsprozess von Werken der bildenden Kunst die machtvolle Wirkung der Bilder erfährt.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Die Ehe in der populären Druckgraphik des 16. und 17. Jahrhunderts

Die Ehe in der populären Druckgraphik des 16. und 17. Jahrhunderts von Bake,  Kristina
Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts thematisieren Flugblätter verstärkt das Verhältnis der Geschlechter − speziell in der Ehe, der Schnittstelle von Sexualität und Emotionalität mit Ökonomie und Religion. Dargestellt werden die Partnerwahl, die gute und die schlechte Ehe, eheliche Liebe und Ehebruch. Dabei bilden das Ideal und seine Verkehrung die beiden Pole der Darstellungen, Glück und Unglück werden miteinander kontrastiert. Die oft satirisch überspitzten Drucke dienten beiden Geschlechtern zur Kompensation von Ängsten und Disziplinierungszwängen, aber auch zur Selbstvergewisserung hinsichtlich geltender Normen durch Distanzierung vom Dargestellten. Mit der Bestätigung klarer Hierarchien orientieren sie sich an einem traditionellen Herrschaftsverständnis, charakterisieren das Verhältnis der Geschlechter als naturgegeben und bestätigen die existierende Ordnung. Kristina Bake untersucht in ihrer Studie die Ehe in der populären Druckgraphik des 16. und 17. Jahrhunderts und zeigt den entscheidenden Beitrag der Drucke zu der seit dem Spätmittelalter andauernden europaweiten Diskussion um das Verhältnis der Geschlechter auf. Die Drucke dienten nicht nur der Warnung, Distanzierung und Kompensation, sondern festigten durch ihre massenhafte Verbreitung Sichtweisen, welche ihrerseits die Wahrnehmung der Realität prägten und an der Etablierung von Normen mitwirkten. Sie griffen einerseits gängige Geschlechterstereotypen auf und trugen gleichzeitig zu ihrer Verbreitung bei. Häufig sind die problematischen Aspekte der Ehe das zentrale Thema der Flugblätter. Bake zeigt, dass sie ebenso als Ausdruck virulenter Probleme der frühneuzeitlichen Gesellschaft als auch als Versuch, diese zu bewältigen, verstanden werden müssen.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Der Bernward-Psalter im Wandel der Zeiten

Der Bernward-Psalter im Wandel der Zeiten von Corbach,  Almuth, Fuchs,  Robert, Müller,  Monika E, Oltrogge,  Doris
Bischof Bernward von Hildesheim (um 960−1022) ließ den nach ihm benannten Psalter Anfang des 11. Jahrhunderts von dem bedeutenden Regensburger Diakon Guntbald ausführen. Bernward schrieb zwar den Psalter nicht selbst, wie das mehrfach das Michaeliskloster durch namentliche Zusätze glauben machen wollte, gleichwohl zeigt die Qualität der Schrift und des Buchschmucks ihn aber als Auftraggeber und wichtigen Kirchenmann, der die notwendigen Beziehungen und Möglichkeiten zur Anwerbung eines auswärtigen hochkarätigen Schreibers und Initialenmalers wie Guntbald besaß. Auch die besondere Textausstattung der Handschrift, die zusätzliche Aufnahme der Bußpsalmen sowie zweier Formulare für das Stundengebet an Ostern und zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit, lässt auf seine Einflussnahme schließen. Erst 2007 wurde der zuvor kaum erforschte Psalter durch den Erwerb für die Herzog August Bibliothek der Wissenschaft zugänglich gemacht und ein entsprechendes Forschungsprojekt gegründet. Der Band Der Bernward-Psalter im Wandel der Zeiten widmet sich nun erstmals eingehend dieser Forschungslücke. Mittels einer interdisziplinären Vorgehensweise werden Aspekte der Kodikologie, Paläographie, Kunstgeschichte, Hagiographie und der Textredaktion und ihre Position hinsichtlich der liturgiegeschichtlichen Entwicklung des Breviers analysiert. Berücksichtigt werden außerdem Aspekte des Kulturtransfers sowie die im Laufe der Jahrhunderte veränderte Nutzung und Wertschätzung der Handschrift als Zeugnis Bischof Bernwards. Kunsttechnologische Beiträge aus der Perspektive der Restaurierung sowie der Farb- und Pigmentanalyse vervollständigen diese umfassende Studie zu Ausstattung und Funktion des Bernward-Psalters.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Quellen zur frühneuzeitlichen Universitätsgeschichte

Quellen zur frühneuzeitlichen Universitätsgeschichte von Rasche,  Ulrich
Die von Ulrich Rasche herausgegebenen Quellen zur frühneuzeitlichen Universitätsgeschichte geben aus dem Blickwinkel moderner universitätsgeschichtlicher Forschung einen Überblick über die frühneuzeitliche Periode der deutschen Universitätsgeschichte. 16 Beiträge sammeln, sichten, ordnen und typologisieren auf drei verschiedenen Ebenen zentrale Quellen im Kontext der zeitgenössischen sozialen, institutionellen, kulturellen und gelehrten Praktiken und bilanzieren Erschließungs- und Editionsstand. Sie fragen zugleich nach Perspektiven für die frühneuzeitliche Universitätsgeschichtsforschung, die nach der Entzauberung des Humboldtmythos im besonderen Fokus der allgemeinen deutschen Universitätsgeschichtsforschung steht. Auf diese Weise bietet der umfangreiche Band allen, die sich gegenwärtig und künftig mit den Universitäten und deren Beitrag zur Gesellschaft und zur Kultur des Wissens in der Frühen Neuzeit befassen, eine grundlegende Orientierung.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Schätze im Himmel – Bücher auf Erden

Schätze im Himmel – Bücher auf Erden von Müller,  Monika E
Im Jahre 1010 legte Bischof Bernward von Hildesheim den Grundstein für die Errichtung der Michaeliskirche, einer der bedeutendsten Kirchenbauten des Frühmittelalters. Das zugehörige Kloster stattete er reich mit Gütern und überaus wertvollen Büchern für Liturgie und Gebet aus. Einen Schatz im Himmel und das Seelenheil wollte er sich damit erwerben, wie auch viele andere Hildesheimer Bischöfe und Kanoniker nach ihm. Bernwards persönlichen Psalter konnte die Herzog August Bibliothek im Jahre 2007 erwerben. Dies und das tausendjährige Jubiläum der Hildesheimer Michaeliskirche geben den Anlass für die Ausstellung „Schätze im Himmel – Bücher auf Erden. Mittelalterliche Handschriften aus Hildesheim“. Kostbar illuminierte Handschriften sowie zahlreiche Bücher der Michaelismönche und der mittelalterlichen Dombibliothek sind vom 5. September 2010 bis zum 27. Februar 2011 in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel zu sehen. Die Bandbreite der vorgestellten Handschriften reicht von der Gründungsphase bis zur Blüte der Buchproduktion und zum Beitritt des Michaelisklosters zur Reformbewegung der Bursfelder Kongregation im 15. Jahrhundert. Es werden nicht nur alle bernwardinischen Prachthandschriften, sondern auch weitere Glanzpunkte wie die berühmten Schwesterhandschriften des Ratmann-Sakramentars und des Stammheimer Missale (um 1170) präsentiert. Der von Monika Müller herausgegebene reich bebilderte Ausstellungskatalog beschreibt ausführlich die Exponate. Die zahlreichen Essays behandeln wichtige Aspekte der mittelalterlichen Buchkultur und zentrale geistesgeschichtliche Entwicklungen wie das Bildungssystem der Klöster im Gegensatz zu Studium und Wissenschaft des Klerus an den berühmten Schulen Frankreichs. Erstmals überhaupt wird hier ein Überblick über die Geschichte der Bibliothek von St. Michael gegeben.
Aktualisiert: 2022-02-01
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Barock – Moderne – Postmoderne: ungeklärte Beziehungen

Barock – Moderne – Postmoderne: ungeklärte Beziehungen von Flemming,  Viktoria von
Das Barocke kehrt in der Kultur der Gegenwart wieder und das Interesse an ihm ist, in Anlehnung an Walter Benjamin, stets in der Gegenwart von Künstlern und Wissenschaftlern verankert. Doch wie lassen sich die Beziehungen zwischen Moderne, Postmoderne, Gegenwart und Barock adäquat fassen? Wie weit reichen Benjamins These vom Beginn der Moderne im Barock und die Behauptung der Historiker von dessen fundamentaler Modernisierungsleistung? Oder wird ganz im Gegenteil in der Wiederkehr des Barock/en die Moderne gerade überwunden, wird hier ihr weiblicher und postmoderner Gegenspieler sichtbar? Der von Victoria von Flemming herausgegebene Sammelband geht den ungeklärten Beziehungen von Barock, Moderne und Postmoderne nach und fragt nach Auffassungen von und Funktionen des Barock/en in Bezug zu einer immer wieder behaupteten Modernisierungsleistung des Barock/en. Die interdisziplinäre Struktur des Bandes soll nicht zuletzt dazu beitragen, auch die Kunstwissenschaft, die das Thema schnell der Literaturwissenschaft und der Philosophie überlassen hatte, wieder in der ebenso unabweisbaren wie schwierigen Debatte über das Verhältnis von Barock/em und (Post-)Moderne zu positionieren. Dabei zeigt sich, dass die Konzentration auf die visuelle Kultur des 20. Jahrhunderts zu kurz greift, eine historisch-systematische Perspektive dagegen neue Impulse liefert.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Sebastian Brant und die Kommunikationskultur um 1500

Sebastian Brant und die Kommunikationskultur um 1500 von Bergdolt,  Klaus, Knape,  Joachim, Schindling,  Anton, Walther,  Gerrit
Der Sammelband Sebastian Brant und die Kommunikationskultur um 1500 vereinigt die Beiträge von dreizehn Renaissance-Experten, die Leben, Werk und Wirken Sebastian Brants (1457–1521) untersuchen und dabei seine wichtige und zugleich ambivalente Rolle in der Intellectual History seiner Epoche neu ausleuchten. Dieser um 1500 in Europa berühmteste deutsche Autor, zunächst Basler Juraprofessor, dann Kanzler der Freien Reichsstadt Straßburg, erhebt seine Stimme in allen wichtigen politischen und kulturellen Diskursen seiner Zeit. Er ist der Prototyp des im Leben stehenden Humanisten und wird am Vorabend der Reformation als Dichter (insbesondere durch sein Narrenschiff), als Humanist, Jurist und Reichspropagandist Kaiser Maximilians I. zu einem der führenden Intellektuellen seiner Zeit.
Aktualisiert: 2022-02-01
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Die Aufklärung in Russland im 18. Jahrhundert

Die Aufklärung in Russland im 18. Jahrhundert von Schippan,  Michael
Michael Schippan legt mit seiner Studie die erste umfassende deutschsprachige Darstellung der russischen Aufklärung (prosveščenie) vor. Vor allem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahm das Russische Zarenreich teil an der europäischen Emanzipationsbewegung des „Siècle des Lumières“, eignete sich durch Übersetzung und Spracherwerb das Gedankengut des „lateinischen Europa“ an und formte es den Bedürfnissen des euro-asiatischen Landes entsprechend um. Unter prosveščenie wurden sowohl Bildung, Zivilisation, Europäisierung und menschliche Selbstvervollkommnung als auch die Teilhabe an der europäischen Geistesbewegung der Aufklärung verstanden. Zwei herausragende Herrscher gaben entscheidende Anstöße: Zar Peter I., der nach 1700 vor allem aus militärischen Gründen heraus umfassende Reformen einleitete, und Katharina II., die zum inneren Zirkel der aufgeklärten europäischen Monarchen gezählt wurde. Nicht nur in den beiden „Hauptstädten“ St. Petersburg und Moskau, sondern auch in einigen Gouvernementszentren Zentralrusslands sowie in Sibirien wurde ein reges kulturelles und geistiges Leben begründet. Schippan untersucht in institutions- und personengeschichtlicher Perspektive, welche neuen weltlichen Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen geschaffen wurden und wie zunehmend private Vereinigungen gebildeter Adliger und Vertreter anderer Stände entstanden. Zudem werden zentrale Debatten der Aufklärung in Russland in ihrer Wechselwirkung mit den Diskursen der europäischen „République des lettres“ beleuchtet, so die Diskussionen über Russland und Asien, Krieg und Frieden, ökonomische Landeserschließung und Aufhebung der Leibeigenschaft, Theologie und Religion sowie Geschichtsschreibung.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Gestalten des Deismus in Europa

Gestalten des Deismus in Europa von Schröder,  Winfried
Zu den philosophie- und theologiegeschichtlichen Formationen, denen in der Zeitspanne zwischen dem späten 16. und dem 18. Jahrhundert die Überwindung der vormodernen Welt die wichtigsten Impulse verdankt, gehört ohne Zweifel der Deismus. Seine Leitideen sind der Gedanke der Suffizienz einer um moralische Vorschriften zentrierten ‚natürlichen‘ Religion, die aus bloßer Vernunft zugänglich ist, die Überflüssigkeit einer übernatürlichen Offenbarung und die daraus abgeleitete Forderung nach Toleranz und Denkfreiheit. Diese Ideen weisen den Deismus geradezu als „die Religionsphilosophie der Aufklärung“ (Ernst Troeltsch) aus. Diese maßgebliche Rolle, die der Deismus im Modernisierungsprozess der frühneuzeitlichen Philosophie und der europäischen Kultur im weiteren Sinne gespielt hat, ist seit langem bekannt – und doch fehlt es an einem differenzierten Gesamtbild. In den letzten Jahrzehnten sind zum einen wichtige Forschungserträge erzielt worden, zum anderen hat die Deismus-Forschung etliche Desiderate festgestellt, denen sie teilweise bereits nachgegangen ist. Aus Anlass des 80. Geburtstags von Günter Gawlick fand deshalb im Juni 2010 ein Arbeitsgespräch zu den Gestalten des Deismus in Europa in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel statt. Der zugehörige von Winfried Schröder herausgegebene Sammelband bündelt die Teilergebnisse der bisherigen Deismus-Forschung zu einer Positionsbestimmung des Deismus in der Kultur-, Ideen- und Geistesgeschichte der Frühen Neuzeit.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Kant und Spinoza

Kant und Spinoza von Tilkorn,  Anne
Der von Anne Tilkorn herausgegebene Sammelband Kant und Spinoza. Motivationen für das Selbst beschäftigt sich mit den verborgenen Gemeinsamkeiten der beiden Philosophen in ihren Letztbegründungen für moralisches Handeln. Im Mittelpunkt stehen dabei die Begriffe der Selbstreferenz und Freiheit. Die Beiträge gehen den Folgen der sowohl bei Kant als auch bei Spinoza anzutreffenden Grundannahme einer „Ent-Aristotelisierung“ auf dem Gebiet der Motivationstheorien, also der praktischen Philosophie nach. Dass zum Handeln auch eine Motivation gehört, ist für beide Denker klar. Spinoza wie Kant wussten um die Relevanz des Gefühls – nicht als Fundament einer Moral, aber als notwendiger Beweggrund für den Vollzug des moralischen Tuns. Und sie haben des Öfteren dieselbe Einschätzung hinsichtlich des Stellenwerts bestimmter Gefühle: So sehen sie beide im Mitleid eine Schwäche und keine Tugend, von beiden Philosophen ist der Ausspruch „Die Tugend ist ihr eigener Lohn“ bekannt. Doch wo begegnen sich ihre Theoriestrukturen? Trotz der auf den ersten Blick so großen Differenzen – Spinozas Determinismus versus Kants freier Wille, Spinozas Ansatz einer Einheit von Theorie und Praxis versus Kants strikte Unterscheidung zwischen theoretischer und praktischer Vernunft – lassen sich viele kongruente Linien in ihren Argumenten entdecken, die nun in fundierten Einzelstudien herausgestellt werden.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen

Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen von Gädeke,  Nora
Der Universalgelehrte Leibniz war dienstlich am hannoverschen Hofe vorrangig mit Aufgaben aus dem Bereich der Historie betraut, insbesondere mit einer welfischen Hausgeschichte auf der Basis der sich entwickelnden Quellenkritik. Leibniz propagierte nicht nur kritische Quellenorientierung historischen Arbeitens, sondern trug mit umfangreichen Quellenpublikationen auch selbst dazu bei. Seine Quellenwerke geben nicht nur Zeugnis von der Frühgeschichte einer kritischen Geschichtswissenschaft; sie sind als (in einigen Teilen bis heute unersetzte) Editionen auch zentrale Quellen zur mittelalterlichen Geschichte und zur Vorgeschichte der Mediävistik. Mediävisten und Leibnizforscher fanden sich im Oktober 2007 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zu einem Arbeitsgespräch zusammen, dessen Beiträge nun in dem von Nora Gädeke herausgegebenen Band Leibniz als Sammler und Herausgeber historischer Quellen vereint sind. Unter Konzentration auf eine hilfswissenschaftliche Perspektive stehen Quellenbegriff und -einsatz, Quellensammlung und -präsentation, die Kollektaneen im zeitgenössischen gelehrten Austausch und im höfischen Kontext sowie die Rezeption im Mittelpunkt. Als entscheidendes Ergebnis der Untersuchungen zeigen sich mehrfache Parallelen zwischen Leibniz’ Quellenbegriff und dem Quellenbegriff des 20./21. Jahrhunderts, der maßgeblich auf der Einbeziehung von erst in den letzten Jahrzehnten ‚entdeckten‘ Quellengattungen beruht. Leibniz’ Schaffen war in der Zeit der sich institutionalisierenden Mediävistik (19. Jahrhundert) soweit in Vergessen geraten, dass seine Ergebnisse zum Teil noch einmal neu erarbeitet werden mussten.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Weitere Verlage neben Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Wie die oben genannten Verlage legt auch Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben