Die Auflösung der Universität Wittenberg LEUCOREA 1817 (qua Vereinigung mit Halle) machte die Verwaltung ihrer Hinterlassenschaften nötig. Das betraf – neben Bibliothek, Archiv und Sammlungen – vor allem die sog. Wittenberger Fundation incl. der LEUCOREA-Immobilien. Dazu waren einerseits die Königliche Universitätsverwaltung zu Wittenberg und andererseits, in Halle (Saale), das Kollegium der Professoren der Wittenberger Stiftung gegründet worden. Sie kümmerten sich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein um die materiellen und finanziellen Hinterlassenschaften der LEUCOREA. Ihre Geschichte wird hier erstmals für die gesamte Zeit beider Bestandsdauer 1817 bis 1952 bzw. 1957 rekonstruiert.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Seit Qualitätsicherung und -entwicklung (QS/QE) im 20. Jahrhunder ein Thema der Wissenschaftsorganisation geworden war, sind sämtliche QS/QE-Instrumente vielfach untersucht worden. Nur eines nicht: Wissenschaftliche Beiräte, in denen Wissenschaftler.innen andere Wissenschaftler.innen in wissenschatlichen Angelegenheiten wissenschaftlich beraten. Doch obwohl nahezu kein systematisches Wissen dazu vorliegt, ob solche Beiräte hilfreich sind, genießen sie allgemein eine positive Bewertung: Sie sind ein Instrument des Nachfragens, das keinen Nachfragen ausgesetzt ist. Daher wird hier erstmals die Verbreitung und Verteilung wissenschaftlicher Beiräte im deutschen Wissenschaftssystem untersucht. Verbunden ist die mit der Erhebung von Mitgliedercharakteristika, Mitgliedschaftszahlen und einer Ermittlung des systemischen Personalaufwands, der durch das Beiratswesen entsteht.
Aktualisiert: 2023-06-01
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HoF widmet seit seiner Gründung seinem Sitzland eine spezielle Aufmerksamkeit. Dabei ist ihm Sachsen-Anhalt ebenso ein sozialwissenschaftlich ‚interessanter Fall‘, wie es selbstredend ein Interesse an der Entwicklung des Landes hat. Das Institut macht damit seine überregionale Expertise für die Entwicklung Sachsen-Anhalts nutzbar. Umgekehrt mobilisiert HoF das Land als Fallbeispiel in Untersuchungen, die fallübergreifende Relevanz beanspruchen dürfen. Auf der Website des Instituts findet sich ein Menüpunkt, dessen Titel zum Ausdruck bringt, wie HoF sein Sitzland nutzt: Referenzraum Sachsen-Anhalt. Die HoF-Studien des letzten Jahrzehnts (2013–2022) sind nun prägnant zusammengefasst worden, jeweils auf drei bis sechs Seiten, incl. Handlungsoptionen, die sich aus den Untersuchungsergebnissen ergeben. Die Überschriften der drei Kapitel des Bandes markieren die Breite der realisierten Untersuchungen: „Wissen für die Regional- und Stadtentwicklung in Sachsen-Anhalt“, „Expertisen zur Wissenschaftsentwicklung in Sachsen-Anhalt“ und „Beiträge zur Geschichte Sachsen-Anhalts“.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Wo das Thema Hochschulbildung und Pandemie ausgewertet wird, dort stehen bislang die naheliegenden, weil überoffensichtlichen Fragen im Mittelpunkt: Digitalisierung der Lehre, Distanzunterricht und dessen Akzeptanz, technische Ausstattungen bzw. deren Defizite oder die Bedeutung von Sozialität und Soziabilität für Lehr-Lern-Prozesse. Das kann kaum verwundern. Es waren neue Erfahrungen wie die flächendeckende Kommunikation unter Abwesenden mit dem Zwang zur Kacheldidaktik, die zunächst einmal die alltagsprägenden Herausforderungen darstellten. Doch dürfte es ebenso sinnvoll sein, diese Themen in einen Horizont mittlerer Reichweite einzuordnen.
Dabei sollten die Vertreter.innen sowohl der Universalisierung als auch der Exklusivität von Hochschulbildung die Pandemieerfahrungen als Irritation ihrer jeweiligen Position wahrnehmen, genauer: die Erfahrungen mit dem deutschen Pandemiemanagement. Sie können genutzt werden, um den Horizont mittlerer Reichweite zu öffnen. Dazu lassen
sich folgende Fragen stellen: Welche gesellschaftlichen Herausforderungen entstanden mit der Pandemie? Wie wurden diese politischadministrativ bewältigt? Wer hatte bei ihrer Bewältigung herausgehobene Rollen wahrzunehmen? Woher stammen die Kompetenzausstattungen dieser Rollenträger? Gibt es hier einen Zusammenhang zur Qualität der Hochschulbildung?
Aktualisiert: 2023-03-02
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Seit Qualitätsicherung und -entwicklung (QS/QE) im 20. Jahrhunder ein Thema der Wissenschaftsorganisation geworden war, sind sämtliche QS/QE-Instrumente vielfach untersucht worden. Nur eines nicht: Wissenschaftliche Beiräte, in denen Wissenschaftler.innen andere Wissenschaftler.innen in wissenschatlichen Angelegenheiten wissenschaftlich beraten. Doch obwohl nahezu kein systematisches Wissen dazu vorliegt, ob solche Beiräte hilfreich sind, genießen sie allgemein eine positive Bewertung: Sie sind ein Instrument des Nachfragens, das keinen Nachfragen ausgesetzt ist. Daher wird hier erstmals die Verbreitung und Verteilung wissenschaftlicher Beiräte im deutschen Wissenschaftssystem untersucht. Verbunden ist die mit der Erhebung von Mitgliedercharakteristika, Mitgliedschaftszahlen und einer Ermittlung des systemischen Personalaufwands, der durch das Beiratswesen entsteht.
Aktualisiert: 2023-03-02
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Die Auflösung der Universität Wittenberg LEUCOREA 1817 (qua Vereinigung mit Halle) machte die Verwaltung ihrer Hinterlassenschaften nötig. Das betraf – neben Bibliothek, Archiv und Sammlungen – vor allem die sog. Wittenberger Fundation incl. der LEUCOREA-Immobilien. Dazu waren einerseits die Königliche Universitätsverwaltung zu Wittenberg und andererseits, in Halle (Saale), das Kollegium der Professoren der Wittenberger Stiftung gegründet worden. Sie kümmerten sich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein um die materiellen und finanziellen Hinterlassenschaften der LEUCOREA. Ihre Geschichte wird hier erstmals für die gesamte Zeit beider Bestandsdauer 1817 bis 1952 bzw. 1957 rekonstruiert.
Aktualisiert: 2023-01-31
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HoF widmet seit seiner Gründung seinem Sitzland eine spezielle Aufmerksamkeit. Dabei ist ihm Sachsen-Anhalt ebenso ein sozialwissenschaftlich ‚interessanter Fall‘, wie es selbstredend ein Interesse an der Entwicklung des Landes hat. Das Institut macht damit seine überregionale Expertise für die Entwicklung Sachsen-Anhalts nutzbar. Umgekehrt mobilisiert HoF das Land als Fallbeispiel in Untersuchungen, die fallübergreifende Relevanz beanspruchen dürfen. Auf der Website des Instituts findet sich ein Menüpunkt, dessen Titel zum Ausdruck bringt, wie HoF sein Sitzland nutzt: Referenzraum Sachsen-Anhalt. Die HoF-Studien des letzten Jahrzehnts (2013–2022) sind nun prägnant zusammengefasst worden, jeweils auf drei bis sechs Seiten, incl. Handlungsoptionen, die sich aus den Untersuchungsergebnissen ergeben. Die Überschriften der drei Kapitel des Bandes markieren die Breite der realisierten Untersuchungen: „Wissen für die Regional- und Stadtentwicklung in Sachsen-Anhalt“, „Expertisen zur Wissenschaftsentwicklung in Sachsen-Anhalt“ und „Beiträge zur Geschichte Sachsen-Anhalts“.
Aktualisiert: 2023-01-31
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Forschungsqualität sowie das Ermöglichen dieser kann dreidimensional begriffen werden: (a) Fragestellungen und Methoden der Erkenntnisproduktionen, (b) apparative, infrastrukturelle und sonstige ressourcenspezifische Ausstattungen und (c) die Gestaltung der organisatorischen Kontexte. Letztere wirken für die Gestaltung von Forschungsprozessen entweder förderlich oder hinderlich. Damit nehmen sie ebenfalls Einfluss auf die Forschungsqualität. Um die organisatorischen Kontexte so zu gestalten, dass sie die Forschungsqualität positiv(er) beeinflussen, wurden in den letzten zwei Jahrzehnten an Forschungseinrichtungen spezialisierte Strukturen und Rollenträger.innen geschaffen: das Wissenschaftsmanagement (WiMa) und somit Wissenschaftsmanager.innen. Der vorliegende Report rückt einen empirisch gestützten Vergleich des Wissenschaftsmanagements zwischen Hochschulen und außeruniversitärem Forschungssektor in den Mittelpunkt. Er beschreibt die wissenschaftspolitischen Kontextbedingungen für Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (auFE) und den Einfluss dieser Bedingungen auf die Gestaltung der organisatorischen Kontexte von Forschung respektive auf das Wissenschaftsmanagement. Gestützt auf eine hieraus abgeleitete Definition, wird das Wissenschaftsmanagement an Hochschulen und auFE über die Verschränkung mehrerer Datenquellen, einschließlich eigener Erhebungen, quantitativ vermessen. Die Auswertung der empirischen Befunde führt zu Implikationen für insbesondere qualitative Fragen nach Wirkungen und Leistungen des forschungsbezogenen Wissenschaftsmanagements.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Das Institut für Hochschulforschung hat im Auftrag des BMBF eine Ermittlung zentraler Elemente einer Topografie der deutschen Wissenschafts- und Hochschulforschung (WiHoFo) unternommen. Im Mittelpunkt stehen Bestandsaufnahmen der Forschungskapazitäten des Feldes (Strukturressourcen: wissenschaftliche Einrichtungen, Gesellschaften und Vernetzungen; personelle Ressourcen und Beschäftigungsbedingungen), thematische Schwerpunkte, Bedeutsamkeitszuweisungen hinsichtlich wissenschaftlicher Aktivitäten (wissenschaftliche Kommunikation, Lehre und externe Wissenschaftskommunikation) sowie das Publikationsgeschehen.
Außerdem enthält das Heft folgende Beiträge:
- Elisa Bruhn-Zaß: Virtuelle Internationalisierung als Baustein umfassender Internationalisierung von Hochschulen
- Ole Engel: Herkunft und Selbstverständnis von Professor:innen mit Migrationshintergrund
- Sascha Krannich, Uwe Hunger: Das Potential internationaler Studierender an deutschen Hochschulen für die Entwicklung ihrer Herkunftsländer
Aktualisiert: 2022-11-09
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Wissenschaftskommunikation in der Corona-Pandemie wird hier als Wissenschaftskrisenkommunikation verhandelt. Diese baute kommunikative Kanäle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft auf oder aus, um pandemierelevantes Forschungswissen in die allgemeine Krisenkommunikation einzuspeisen. Ausgehend von einer Ereignischronologie der pandemiebezogenen Wissenschaftskommunikation werden deren Phasen bestimmt sowie die dominierenden Kommunikationsformen und Sprecherrollen herausgearbeitet.
Dargestellt und diskutiert werden die Aufmerksamkeitskonkurrenz der wissenschaftlichen Disziplinen, die bestätigten und neu aufgetauchten Probleme der wissenschaftlichen Politikberatung, Wissenskonkurrenzen und der Unterschied von Kommunikationen, die plural (Wissenschaft) und inkonsistent (Politik) ablaufen.
Aktualisiert: 2022-08-18
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Grundlegend zu unterscheiden sind Bürokratie, Bürokratisierung und Bürokratismus. Im Anschluss daran lassen sich Bürokratie als rationale Verwaltung und Bürokratie als Bürokratismus voneinander absetzen. Das ist die Voraussetzung für Entbürokratisierung. Manche Entbürokratisierungsmaßnahmen werden erst längerfristig wirksam. In diesen Fällen können sie politisch unattraktiv sein. Salopp gesagt: Den damit verbundenen Ärger hat man sofort, der Nutzen zeigt sich erst später. Deshalb muss Bürokratieabbau institutionell gestärkt werden. An Hochschulen gelingt das nur dann, wenn er zum Anliegen der Hochschulleitung wird, also mit der nötigen Autorität ausgestattet ist. Zugleich braucht er strukturelle Verankerungen und Instrumente.
Aktualisiert: 2021-10-07
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Die Situation und (mögliche) Rolle der Geistes- und Sozialwissenschaften in Citizen Science ist bislang vor allem wissenschaftspolitisch erörtert, selten jedoch empirisch ausgeleuchtet worden. Dadurch bleiben relevante Fragen offen, etwa wie die Vorhaben in der Praxis besser gelingen können und welcher Rahmensetzungen – z.B. durch die Politik – es dafür bedarf. Mit einer Handreichung stellt HoF nun praktische Handlungsoptionen für die Gestaltung von SCS-Aktivitäten vor.
Die Handreichung baut auf einem selbst erarbeiteten Konzept von Social Citizen Science (SCS) auf und beleuchtet Potenziale und Herausforderungen von SCS. Zugleich stellt sie ausgewählte Ergebnisse eigener empirischen Untersuchungen hierzu vor. Darauf aufbauend werden Handlungsoptionen für die Gestaltung von SCS-Aktivitäten entwickelt. Diese folgen einer symmetrischen Betrachtungsweise, d.h. nicht allein die Herstellung von „Partizipationsfähigkeit“ von Laien an Forschungsprozessen wird in den Blick genommen, sondern ebenso die Bedingungen der „Zusammenarbeitsfähigkeit“ diverser inner‐ und außerakademischer – individueller und kollektiver – Akteure.
Entsprechend arbeitet die Handreichung fördernde und hemmende Faktoren für die Mobilisierung von Laienforschenden, die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Kommunen und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie die Herstellung gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Nutzens heraus. Das Ergebnis sind praktische Handlungsoptionen zur Gestaltung von SCS-Aktivitäten, die sich vornehmlich an Projektbeteiligte und -interessierte richten, sowie Optionen zur Verbesserung der strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen, welche auch politische Akteure adressieren.
Aktualisiert: 2021-04-22
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Die gesellschaftliche Wirkmächtigkeit der Wissenschaft beginnt nicht erst dort, wo von Hochschulpolitik und Wissenschaftsmanagement der Transfer wissenschaftlichen Wissens in praktische Handlungsfelder aktiv befördert wird. Vielmehr ist sie der Hochschulbildung vielmehr inhärent. Am Beispiel der Sozialen Arbeit zeigt der Themenschwerpunkt der aktuellen Ausgabe der „hochschule“, ob und wie sich die Transformation von theoretischem in ein praxis- und handlungsbezogenes Wissen vollzieht. Beleuchtet werden dabei auch die Gründe für die vielfältigen Grenzen des Transfers und der aktiven Einwirkung der Wissenschaft auf die Praxis gesellschaftlicher Handlungsfelder.
Die Beiträge des Themenschwerpunkts:
Annemarie Matthies, Bettina Radeiski: Wissenstransfer (in) der Sozialen Arbeit. Zur Produktivität wissenschaftlicher Vermittlungs- und Transfervorstellungen. Einleitung
Thomas Rauschenbach: Sekundäre Disziplinbildung. Zur Entwicklungsdynamik der Sozialen Arbeit als Wissenschaft
Ursula Unterkofler: Transformation wissenschaftlicher Wissensbestände in reflexions- und handlungsleitendes Wissen. Eine empirische Untersuchung studentischer Situationsanalysen
Bettina Radeiski: Das Transferverständnis aus Sicht der Sozialarbeitsstudierenden
Annemarie Matthies: Theorie-Praxis-Transfer durch die Hintertür? Anwendungsorientierung durch Digitalisierung von Sozialer Arbeit
Regina-Maria Dackweiler, Reinhild Schäfer: Grenzen des Wissenstransfers – Grenzen der Innovation
im Handlungsfeld geschlechtsbezogener Gewalt
Eva Maria Löffler: „Das ist wie ’ne Waage“. Wissen und Haltung in sozialen Dienstleistungsberufen
Holger Spieckermann: Der ‚Netzwerkbegriff‘ der Sozialen Arbeit. Theorie-Praxis-Transfer aus systemtheoretischer Perspektive
In der Rubrik „Forum“ finden sich zudem die folgenden Beiträge:
Ulrich Teichler: Fünf Jahrzehnte des Experimentierens. Hochschulsteuerung und die Gestaltung der Hochschullehrerrolle. Teil 2
Sascha Peter, Henning Lohmann: Kunst studieren und was dann? Künstlerische Tätigkeit, Erwerbsstatus und Einkommen von Absolventen und Absolventinnen einer Kunsthochschule
Arne Dreßler, Marc Hannappel: Eine Hand gibt der anderen. Über Festschriften als akademische Gepflogenheit
Aktualisiert: 2021-02-28
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Das sachsen-anhaltische Verbundprojekt HET LSA wurde initiiert, um die Studien- und Lehrqualität an den Hochschulen des Landes unter Bedingungen wachsender Heterogenität zu entwickeln. Dafür waren einerseits neue Ansätze zu erarbeiten und in der Praxis umzusetzen. Andererseits wurden bereits bestehende Konzepte und Anwendungsformate an den einzelnen Standorten gestärkt und hochschulübergreifend gebündelt. Einen besonderen Stellenwert in der Verbundarbeit nahm der Erfahrungstransfer und der Wissensaustausch ein, welche durch die am HoF eingerichtete Transferstelle „Qualität der Lehre“ koordiniert wurden. Hierzu gehörte, Beispiele guter Praxis zur Qualitätssteigerung in Studium und Lehre aus den Hochschulen zusammenzutragen und zu veranschaulichen.
Ein Produkt dieser Arbeit ist die Broschüre „Damit das Studium für alle passt. Konzepte und Beispiele guter Praxis aus Studium und Lehre in Sachsen-Anhalt“. In ihr sind wesentliche Ergebnisse und Erfahrungen des Verbundprojekts zusammengeführt. Sie zeigt die Vielfalt der an den Hochschulen umgesetzten Initiativen und richtet dabei ihren Fokus auf die Handlungsfelder Digitalisierung und Heterogenität. Auf insgesamt 148 Seiten konnte eine große Bandbreite an praxisrelevanten und niedrigschwellig gehaltenen Beiträgen versammelt werden. Wissenschaftler.innen aus den Verbundhochschulen teilen mit Blick auf die umgesetzten Maßnahmen ihre Erfahrungen, benennen Erfolgsvoraussetzungen, skizzieren aufgetretene Herausforderungen und formulieren praktische Tipps zur Übertragung. Darüber hinaus enthält die Broschüre 13 Interviews mit Hochschullehrer.innen des Landes. Diese geben Einblicke in ihre Vorstellungen über die zukünftige Gestaltung von Studium und Lehre und diskutieren die Möglichkeiten – und Grenzen – digitalisierter Lehre.
Das HET-LSA-Verbundprojekt findet Anfang 2021 seinen Abschluss. Dank der Broschüre werden die im Projekt erlangten Wissens- und Erfahrungsschätze auch zukünftig allen an der Verbesserung von Studium und Lehre beteiligten Akteuren in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus zugänglich sein.
Aktualisiert: 2021-02-24
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Der Ausstieg aus der Wissenschaft stellt auf allen drei Stufen der wissenschaftlichen Aufstiegskarrieren keine Ausnahme dar – nicht während der Promotionsphase, der Postdoc-Phase oder der Phase der Berufungsfähigkeit. Betrachten lassen sich solche Ausstiegsprozesse von zwei Seiten: der individuellen Seite persönlicher Karriereentwicklung bzw. dem „Scheitern“ daran oder der eher strukturellen Seite institutioneller und organisationaler Voraussetzungen, Karrierestufen und rechtlichen Ausschließungen. Ein weiteres, eher weiches Kriterium des Ausschlusses bildet die symbolische Seite wissenschaftlicher Praxis bzw. der Wissenschaftskultur.
All diese Aspekte werden in den Aufsätzen des Themenschwerpunkts des aktuellen Hefts der „hochschule“ beleuchtet und bieten so einen Überblick über den aktuellen Diskussionsstand. Insgesamt wird deutlich, dass der Ausstieg aus der Wissenschaft keineswegs unter den Begriff „Scheitern“ subsummiert werden kann, sondern als vielschichtiger Prozess mit unterstützenden, aber auch erschwerenden Begleitumständen verstanden werden muss. Um jedoch strukturelle Bedingungen zu schaffen, die einen geplanten Ausstieg deutlich vereinfachen, sind einige Korrekturen notwendig. So wäre eine bessere Planbarkeit der eigenen Berufsbiografie ebenso nützlich wie eine frühere relative Unabhängigkeit wissenschaftlichen Nachwuchses von Vorgesetzten, ohne deshalb auf den Rat und die Netzwerke erfahrenerer Wissenschaftler.innen verzichten zu müssen.
Die Beiträge des Themenschwerpunkts:
• Sandra Beaufaÿs, Anja Franz, Svea Korff: Ausstieg aus der Wissenschaft. Vorwort
• Gesche Brandt, Anja Franz: Promotionsabbrecher*innen in Deutschland. Stand der Forschung und Perspektiven
• Barbara Hendriks: Der geplante Ausstieg aus der Wissenschaft. Ein Praxisbeispiel aus strukturierten Promotionsformen der Geistes-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften
• Nicole Kaiser: Geplante Wege nach der Promotion. Gründe für den Ausstieg wissenschaftsorientierter Promovierender aus dem Wissenschaftssystem
• Svea Korff: „Bin ich auf dem richtigen Weg?“. Der Ausstieg aus der Wissenschaft als permanente Option im ereignisgestützten Orientierungsprozess der Postdoc-Phase
• Manuela Tischler: Können Vertrauenserfahrungen den Ausstieg aus der Wissenschaft abwenden?
• Sigrid Metz-Göckel: Auf den Spuren der wissenschaftlichen Drop-Outs
• Hildegard Matthies, Stella Rehbein: Inkongruenz. Ausstieg aus der Wissenschaft als Folge eines Mismatch zwischen Feld und Habitus
In der Rubrik „Forum“ finden sich zudem die folgenden Beiträge:
• Ulrich Teichler: Fünf Jahrzehnte des Experimentierens. Hochschulsteuerung und die Gestaltung der Hochschullehrerrolle. Teil 1
• Timo Becker: Kompetenzorientierung Revisited. Eine kritische Betrachtung des Konzeptes der Kompetenzorientierung in der Hochschullehre
• Jörg-Peter Pahl, Hannes Ranke: Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
Aktualisiert: 2020-10-01
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Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen verweisen auf neue Anforderungen zur Gestaltung des Verhältnisses zwischen Bürger.innen und Wissenschaftler.innen. Citizen Science erlangt seit einiger Zeit sowohl im öffentlichen Diskurs als auch in wissenschaftlichen Kreisen zunehmende Aufmerksamkeit. Befunde zur Situation und möglichen Rolle von Citizen Science finden sich derzeit vor allem für den Bereich der Naturwissenschaften, Citizen Science im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften – Social Citizen Science (SCS) – ist ein bislang wenig untersuchter Teilbereich bürgerwissenschaftlicher Aktivitäten. Dabei bieten SCS-Aktivitäten durch die besonders alltagsweltliche, lebensnahe Form der empirischen Forschung ein hohes gestalterisches und emanzipatorisches Potenzial. Gleichzeitig sind sie gerade aufgrund ihrer Nähe zur Alltagswelt und der Verarbeitung schwer objektivierbare Beobachtungen wenig immun gegen wissenschaftlich reformulierte Interessenpolitik einzelner Gruppen. Auch Fragen der Sicherstellung wissenschaftlicher Qualität und der Partizipationsfähigkeit stellen sich auf andere Weise als in naturwissenschaftlich geprägter Citizen Science.
Im Projekt “SoCiS – Social Citizen Science zur Beantwortung von Zukunftsfragen”, gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), wurde daher untersucht, welche spezifischen Innovationspotenziale mit SCS verbunden sind, und welcher Voraussetzungen es für eine wissenschaftlichen Prinzipien genügende Partizipation von Bürger.innen an SCS bedarf. Mit dem nun vorliegenden Arbeitsbericht werden hierzu erstmals die Befunde der empirischen Untersuchungen zur Beteiligung von Bürger.innen an geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsaktivitäten vorgestellt. Im Rahmen der empirischen Untersuchung kam eine Kombination quantitativer und qualitativer Methoden der empirischen Sozialforschung zum Einsatz. Es wurden eine standardisierte Online-Befragung von wissenschaftlichen und außerwissenschaftlichen Leiter.innen von SCS-Aktivitäten sowie vertiefende Interviews mit Projektleitungen und Laienforschenden durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen: Die Social-Citizen-Science-Landschaft ist lebendig und wird sowohl vom inner- als auch außerakademischen Bereich getragen. Sie ist vielfältig mit Blick auf die empirischen Zugänge, Traditionen, Konstellationen und Beteiligungsformen der Akteure und sie ist relevant insofern sie eine breite Bearbeitung zentraler Zukunftsherausforderungen im Kontext lokaler und gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen ermöglichen. Gleichzeitig zeigen sich für SCS-Aktivitäten spezifische Herausforderungen. Diese beziehen sich auf die Zusammenarbeitsfähigkeit zwischen den beteiligten Wissenschaftler.innen, Mitarbeiter.innen in Vereinen, Verbänden, Kommunen und Bürger.innen, die Akzeptanz qualitativ erzeugter Befunde bei politischen Entscheidungsträger.innen und die Anerkennung durch die wissenschaftliche Gemeinschaft.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Die ostdeutschen Universitäten haben 2018 im Wettbewerb um Exzellenzcluster in der Exzellenzstrategie vergleichsweise schlecht abgeschnitten. Um der Ursachenanalyse eine Grundlage zu geben, wird hier eine Aufbereitung relevanter In- und Leistungsdaten vorgelegt. Um Verzerrungen auszuschließen, werden dabei allein die Flächenländer einbezogen, d.h. die Stadtstaaten aus der Betrachtung ausgeschlossen. Den Durchschnittswerten für die ostdeutschen Flächenländer werden jeweils die Durchschnittswerte der westdeutschen Flächenländer gegenübergestellt. Als exemplarische Kontrastfolien finden sich zudem Niedersachsen und Rheinland-Pfalz herangezogen. Mithilfe zentraler sozioökonomischer Referenzkennziffern (Einwohnerzahl, BIP, Hochschulsystemgröße) werden Erwartungswerte bezüglich der Einwerbung von Exzellenzclustern berechnet und diese ins Verhältnis zu den tatsächlichen Einwerbungen gesetzt. Demnach wäre die Einwerbung von sechs Clustern durch die ostdeutschen Flächenländer-Universitäten zu erwarten gewesen; tatsächlich gelang dies für 3,5 Cluster. Damit wurde der Erwartungswert um 42 Prozent unterschritten. Zugleich aber verdeutlicht die Zusammenschau der Daten: Es ist unter den Universitäten der ostdeutschen Flächenländer keineswegs nur die erneut erfolgreich gewesene TU Dresden, die Potenziale der Exzellenz, also der wissenschaftlichen Außergewöhnlichkeit in sich trägt.
Aktualisiert: 2020-07-19
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Wie lassen sich Koordinierungen von Forschungsverbünden so gestalten, dass sie das Erreichen der Verbundziele – Erkenntniszuwachs und ggf. Transfer in Anwendungskontexte – mit vertretbarem Aufwand unterstützen können? Antworten dazu liefert ein Leitfaden mit Toolboxen. Letztere stellen insgesamt 55 Instrumente vor.
Aktualisiert: 2021-01-28
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Die rechtlichen und faktischen Rahmensetzungen für Partizipation an Hochschulen sind seit langem Gegenstand von Debatten, veränderten Regelungsversuchen, Einsprüchen dagegen, Verfassungsgerichtsurteilen, erneuten Anläufen und gelegentlichen Ermattungen. Gemeinhin gilt, dass Art und Ausmaß von Partizipation an Hochschulen an den Funktionen der Hochschule orientiert sein sollen. Da aber auch diese Funktionen durchaus streitig sind, befeuert dies die Partizipationsdebatte eher, als dass es sie beruhigt. Nimmt man jedoch Interessenunterschiede und -gegensätze als das, was sie sind, nämlich normal, dann bergen Widerstände gegen die jeweils eigenen Ansichten auch kein Überraschungspotenzial mehr.
Die Handreichung unternimmt eine Wanderung durch die hochschulische Partizipationslandschaft, sortiert die Themen, benennt Beschwiegenes, fahndet nach Auffälligkeiten in Gesetzen, fragt, ob und wo die Partizipationsneigung gerade auch infolge von Maßnahmen zur Partizipationssicherung sinkt und prüft die Zusammenhänge zwischen hochschulpolitischen Steuerungsmodi und Partizipationsregelungen. Sie gräbt alternative Gestaltungsoptionen aus den einschlägigen Debatten der letzten 25 Jahre aus: Berliner Wahlmodell (Kreuzwahlverfahren); Verfasste Lehrendenschaft und Verfasste Studierendenschaft; bereichsspezifische Mitbestimmungsmodelle; gleichzeitige Stärkung der Hochschulleitung und der Selbstverwaltungsgremien; Viertelparität im Gremium für die Grundordnungsbeschlussfassung bzw. die Hochschulleitungswahl; Partizipatives Management; Runde Tische, Mitbestimmungskonferenzen und Participation Mainstreaming; Gruppenspezifische Beteiligungsmöglichkeiten, und die Berliner AG Demokratische Hochschule (2017–2019).
Abschließend werden Mindeststandards für Partizipationsprozesse formuliert sowie die Einschätzung, dass jede Variante der Ausgestaltung hochschulischer Partizipation ein Kompromiss ist, d.h. ein Ergebnis von Aushandlungsprozessen, und ein guter Kompromiss wiederum sich dadurch auszeichnet, dass er keine der beteiligten Seiten vollständig zufriedenstellt, folglich allseits (auch) Unzufriedenheit erzeugt.
Aktualisiert: 2020-07-19
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Die ostdeutschen Universitäten haben 2018 im Wettbewerb um Exzellenzcluster in der Exzellenzstrategie vergleichsweise schlecht abgeschnitten. Um der Ursachenanalyse eine Grundlage zu geben, wird hier eine Aufbereitung relevanter Input‐ und Leistungsdaten vorgelegt. Um Verzerrungen auszuschließen, werden dabei allein die Flächenländer einbezogen, d.h. die Stadtstaaten aus der Betrachtung ausgeschlossen. Den Durchschnittswerten für die ostdeutschen Flächenländer werden jeweils die Durchschnittswerte der westdeutschen Flächenländer gegenübergestellt. Als exemplarische Kontrastfolien finden sich zudem Niedersachsen und Rheinland‐Pfalz herangezogen. Mithilfe zentraler sozioökonomischer Referenzkennziffern (Einwohnerzahl, BIP, Hochschulsystemgröße) werden Erwartungswerte bezüglich der Einwerbung von Exzellenzclustern berechnet und diese ins Verhältnis zu den tatsächlichen Einwerbungen gesetzt.
Demnach wäre die Einwerbung von sechs Clustern durch die ostdeutschen Flächenländer‐Universitäten zu erwarten gewesen; tatsächlich gelang dies für 3,5 Cluster. Damit wurde der Erwartungswert um 42 Prozent unterschritten. Zugleich aber verdeutlicht die Zusammenschau der Daten: Es ist unter den Universitäten der ostdeutschen Flächenländer keineswegs nur die erneut erfolgreich gewesene TU Dresden, die Potenziale der Exzellenz, also der wissenschaftlichen Außergewöhnlichkeit in sich trägt.
Aktualisiert: 2020-07-09
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