Im Jahre 1999 feierte die Stadt Frankfurt am Main den 250. Geburtstag ihres grössten Sohnes Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832). Dabei stellte sich heraus, dass bis dahin kein einziges Werk Goethes in eine der etwa 2000 afrikanischen Sprachen übersetzt worden war. Diesem enttäuschenden Mangel abzuhelfen, machten sich Herrmann Jungraithmayr, Afrikanist an der Frankfurter Goethe-Universität, und sein langjähriger Mitarbeiter, Yahaya Ahmed, vom Volke der Hausa in Nordnigeria, daran, Goethe-Gedichte, insbesondere solche mit Bezug zur Welt des Islam (Westöstlicher Divan: „Im Islam leben und sterben wir alle“), in das Hausa, die mit rund 30 Millionen Muttersprachensprecher (fast ausschließlich Muslime) bedeutendste Sprache Westafrikas, zu übertragen. Ein erster Versuch, zwischen einander fern liegenden Kulturkreisen – dem christlichen Mitteleuropa und der islamischen Welt Westafrikas – mit dichterischen Mitteln eine Brücke zu schlagen.
Ein mutiger Anfang, etwas vom offenen Geist Goethes in die Gedanken- und Gefühlswelt des Hausa-Volkes hinüberzuführen. Goethe tritt so zum ersten Mal in die an Phantasie und geistiger Gestaltungskraft überreiche Welt südlich der Sahara ein. In einer ausführlichen Einleitung findet der Leser Einzelheiten zur Entstehungsgeschichte der Gedichte, zum Stellenwert des Hausa als Verkehrs- und Literatursprache und zur Vorgehensweise beim Übersetzungsprozess.
Anschließend werden 20 Gedichte und ihre Übersetzungen vorgestellt. Den Schluss, sozusagen ausserhalb der Reihe, bildet ein selbstverfasstes Gedicht eines der Herausgeber. Das Werk ist durchgehend zweisprachig gestaltet, so dass dem linksseitigen deutschen Text jeweils eine rechtsseitige Hausa-Übersetzung gegenübersteht.
In unserem Programm finden Sie weitere Werke zur Hausa-Sprache:
„Dictionary of Hausa Crafts / Kamus na Sana’o’in Hausa“, ISBN 978-3-927620-52-0.
„From Oral Literature to Video – The Case of Hausa“, ISBN 978-3-89645-579-6.
„Grammatical and Semantic Relations in Hausa – The Categories ‘Point of View’, ‘Goal’ and ‘Affected Object’“, ISBN 978-3-89645-540-6.
„Hausa and the Chadic Language Family – A Bibliography“, ISBN 978-3-927620-36-0.
„Hausa Comparative Dictionary“, ISBN 978-3-927620-53-7.
„Klingenheben’s Law in Hausa“, ISBN 978-3-89645-521-5.
„Lehrbuch der Hausa-Sprache – Ein Grundkurs in 30 Lektionen“, ISBN 978-3-89645-006-7.
„Dialoge, Prosa und Liedtexte aus dem Lehrbuch der Hausa-Sprache“, ISBN 978-3-89645-007-4.
„Lehrbuch der Hausa-Sprache mit Audio-CD“, ISBN 978-3-89645-008-1.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Ein Kavango-Sprichwort sagt: „Eine scharfe Zunge kann besser treffen als ein Stock”.
Dieses Motto charakterisiert den Weg Makarangas (etwa 1887–1955) – eines Mannes, der sich aufgrund seiner vielfältigen Sprachkenntnisse und ständigen Positionswechsel von einem jungen Transportbegleiter zu einem mächtigen und geachteten Verwaltungsbeamten entwickelte. Makaranga war ein Wanderer zwischen den Grenzen von Sprachen, Kulturen, Traditionen und politischen Linien. Das macht ihn heute so aktuell und interessant.
Die postkoloniale Theorie, wie sie unter anderem von Homi K. Bhabha, Gayatri C. Spivak und Edward Said entwickelt wurde, wirft einen neuen Blick auf nachkoloniale und koloniale Verhältnisse. Am Beispiel der Biographie des Makaranga lassen sich viele Konzepte der kulturellen Hybridität, der Ambivalenz und Dominanz, die die sonst in der Literatur üblichen dichotomischen Gegenüberstellungen von Tradition und Moderne, von Kolonisatoren und Kolonisierten oder von intakten und zerstörten Kulturen ablösen, diskutieren.
Die hier dargestellte Geschichte Makarangas zeugt von einer gelebten Vielfalt und bricht völlig mit Vorstellungen des ethnisch fest verankerten oder eines zwischen Tradition und Moderne hin- und hergerissenen Afrikaners. Während afrikanische Debatten in sehr vielen Disziplinen lange von der Frage nach einer afrikanischen Identität geprägt waren, mehren sich heute Stimmen, die die festen Identitätskonzepte in Frage stellen. Makaranga kann Vielfalt mühelos in sich integrieren – eine Leistung, die heute mehr denn je vonnöten ist.
Der vorliegende Text ist der Versuch, die Geschichte des Makaranga zu schreiben, so wie sie sich aus vielen kleinen Hinweisen in den offiziellen Akten, aus vielen Erzählungen von Menschen aus dem Kavango, aus der Missionsliteratur und den Eintragungen in verschiedenen Kirchenbüchern darstellen lässt. Aus diesen verschiedenartigen Beiträgen soll ein möglichst vollständiges Bild eines Mannes entstehen, der in fast 40 Jahren der Kavango-Geschichte unendlich viele offizielle Anweisungen, amtliche Erklärungen, bürokratische Verlautbarungen, behördliche Drohungen, gerichtliche Verhandlungen und feierliche Ansprachen übersetzt hat, ohne je selbst einen Satz über sich persönlich niederschreiben zu lassen. In Ermangelung dieser authentischen Beiträge bleibt seine Geschichte eine Aneinanderreihung von Eindrücken und Bildern.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Ein Kavango-Sprichwort sagt: „Eine scharfe Zunge kann besser treffen als ein Stock”.
Dieses Motto charakterisiert den Weg Makarangas (etwa 1887–1955) – eines Mannes, der sich aufgrund seiner vielfältigen Sprachkenntnisse und ständigen Positionswechsel von einem jungen Transportbegleiter zu einem mächtigen und geachteten Verwaltungsbeamten entwickelte. Makaranga war ein Wanderer zwischen den Grenzen von Sprachen, Kulturen, Traditionen und politischen Linien. Das macht ihn heute so aktuell und interessant.
Die postkoloniale Theorie, wie sie unter anderem von Homi K. Bhabha, Gayatri C. Spivak und Edward Said entwickelt wurde, wirft einen neuen Blick auf nachkoloniale und koloniale Verhältnisse. Am Beispiel der Biographie des Makaranga lassen sich viele Konzepte der kulturellen Hybridität, der Ambivalenz und Dominanz, die die sonst in der Literatur üblichen dichotomischen Gegenüberstellungen von Tradition und Moderne, von Kolonisatoren und Kolonisierten oder von intakten und zerstörten Kulturen ablösen, diskutieren.
Die hier dargestellte Geschichte Makarangas zeugt von einer gelebten Vielfalt und bricht völlig mit Vorstellungen des ethnisch fest verankerten oder eines zwischen Tradition und Moderne hin- und hergerissenen Afrikaners. Während afrikanische Debatten in sehr vielen Disziplinen lange von der Frage nach einer afrikanischen Identität geprägt waren, mehren sich heute Stimmen, die die festen Identitätskonzepte in Frage stellen. Makaranga kann Vielfalt mühelos in sich integrieren – eine Leistung, die heute mehr denn je vonnöten ist.
Der vorliegende Text ist der Versuch, die Geschichte des Makaranga zu schreiben, so wie sie sich aus vielen kleinen Hinweisen in den offiziellen Akten, aus vielen Erzählungen von Menschen aus dem Kavango, aus der Missionsliteratur und den Eintragungen in verschiedenen Kirchenbüchern darstellen lässt. Aus diesen verschiedenartigen Beiträgen soll ein möglichst vollständiges Bild eines Mannes entstehen, der in fast 40 Jahren der Kavango-Geschichte unendlich viele offizielle Anweisungen, amtliche Erklärungen, bürokratische Verlautbarungen, behördliche Drohungen, gerichtliche Verhandlungen und feierliche Ansprachen übersetzt hat, ohne je selbst einen Satz über sich persönlich niederschreiben zu lassen. In Ermangelung dieser authentischen Beiträge bleibt seine Geschichte eine Aneinanderreihung von Eindrücken und Bildern.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Ein Kavango-Sprichwort sagt: „Eine scharfe Zunge kann besser treffen als ein Stock”.
Dieses Motto charakterisiert den Weg Makarangas (etwa 1887–1955) – eines Mannes, der sich aufgrund seiner vielfältigen Sprachkenntnisse und ständigen Positionswechsel von einem jungen Transportbegleiter zu einem mächtigen und geachteten Verwaltungsbeamten entwickelte. Makaranga war ein Wanderer zwischen den Grenzen von Sprachen, Kulturen, Traditionen und politischen Linien. Das macht ihn heute so aktuell und interessant.
Die postkoloniale Theorie, wie sie unter anderem von Homi K. Bhabha, Gayatri C. Spivak und Edward Said entwickelt wurde, wirft einen neuen Blick auf nachkoloniale und koloniale Verhältnisse. Am Beispiel der Biographie des Makaranga lassen sich viele Konzepte der kulturellen Hybridität, der Ambivalenz und Dominanz, die die sonst in der Literatur üblichen dichotomischen Gegenüberstellungen von Tradition und Moderne, von Kolonisatoren und Kolonisierten oder von intakten und zerstörten Kulturen ablösen, diskutieren.
Die hier dargestellte Geschichte Makarangas zeugt von einer gelebten Vielfalt und bricht völlig mit Vorstellungen des ethnisch fest verankerten oder eines zwischen Tradition und Moderne hin- und hergerissenen Afrikaners. Während afrikanische Debatten in sehr vielen Disziplinen lange von der Frage nach einer afrikanischen Identität geprägt waren, mehren sich heute Stimmen, die die festen Identitätskonzepte in Frage stellen. Makaranga kann Vielfalt mühelos in sich integrieren – eine Leistung, die heute mehr denn je vonnöten ist.
Der vorliegende Text ist der Versuch, die Geschichte des Makaranga zu schreiben, so wie sie sich aus vielen kleinen Hinweisen in den offiziellen Akten, aus vielen Erzählungen von Menschen aus dem Kavango, aus der Missionsliteratur und den Eintragungen in verschiedenen Kirchenbüchern darstellen lässt. Aus diesen verschiedenartigen Beiträgen soll ein möglichst vollständiges Bild eines Mannes entstehen, der in fast 40 Jahren der Kavango-Geschichte unendlich viele offizielle Anweisungen, amtliche Erklärungen, bürokratische Verlautbarungen, behördliche Drohungen, gerichtliche Verhandlungen und feierliche Ansprachen übersetzt hat, ohne je selbst einen Satz über sich persönlich niederschreiben zu lassen. In Ermangelung dieser authentischen Beiträge bleibt seine Geschichte eine Aneinanderreihung von Eindrücken und Bildern.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Stephan Dualla Misipo wurde am 4. Juni 1901 in Duala, der Hauptstadt der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, geboren. Die Familie Misipo gehörte der Oberschicht der Ethnie der Duala an. Dualla Misipo besuchte die deutsche Regierungsschule in Duala und reiste im November 1913 in Begleitung eines deutschen Beamten auf der Eleonora Woermann nach Deutschland. In Herborn, einer kleinen Stadt in Mittelhessen, ging er zur Schule. Diesen und spätere Abschnitte seines Lebens bis etwa 1930 hat er in „Der Junge aus Duala“ sehr ausführlich beschrieben.
Mitte der 1920er-Jahre lernte Dualla Misipo, wahrscheinlich in Frankfurt, die Postbeamtentochter und Stenotypistin Luise Dutine kennen. Die Geschichte ihrer Liebesbeziehung, die Zweifel der Familie an der Zukunftsfähigkeit einer Verbindung zwischen einem schwarzen Mann und einer weißen Frau und die Anfeindungen der Umwelt gegenüber dem Paar sind ein zentrales, wenn nicht sogar das zentrale Thema des Buches.
Die Gewalt und Demütigungen aufgrund seiner Hautfarbe und seiner Herkunft, die er von klein auf in verschiedenster Form erleben musste, werden in „Der Junge aus Duala“ einnehmend geschildert: von gnadenloser Prügel, die er und seine Kameraden wegen Kleinigkeiten vom deutschen Schullehrer in Duala bezogen, von der ungestraften Vergewaltigung einer Verwandten durch deutsche Matrosen, welche die Großmutter nach der Tat straflos abziehen lassen musste, den schreienden und johlenden Kindern, die Dualla und seinen Pflegeeltern auf ihren Sonntagsspaziergängen in den Dörfern um Herborn hinterherliefen, und den Anfeindungen und verächtlichen Blicken, denen er und seine Braut ausgesetzt waren. Damit stellt das Werk eine Mischung aus Autobiographie, Ethnographie und Sachbuch dar, wobei die Grenzen zwischen den Genres nicht immer klar zu ziehen sind.
Für viele wären solche traumatischen Erlebnisse zu einem Boden geworden, auf dem Hass, Verzweiflung und Frustrationen wachsen und gedeihen konnten. Nicht so bei Dualla Misipo. Er identifizierte den „Rassismus als ideologisches System“ und ein „spezielles Produkt der europäischen Zivilisation“.
Wir mögen Dualla Misipo für sein Werk schätzen, für dessen geschickte, „moderne“ Komposition, wir mögen es analysieren, lesen und bewahren als eines der raren Selbstzeugnisse eines Afrikaners aus jener Zeitperiode und deshalb in unsere Bibliotheken stellen, aber wir bewundern ihn, und seine Frau, dafür, dass sie trotz aller Widerwärtigkeiten und Verletzungen nicht verbittert sind und Zeit ihres Lebens an ein friedliches Neben- und Miteinander aller Menschen geglaubt haben, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder Glaubens.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Stephan Dualla Misipo wurde am 4. Juni 1901 in Duala, der Hauptstadt der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, geboren. Die Familie Misipo gehörte der Oberschicht der Ethnie der Duala an. Dualla Misipo besuchte die deutsche Regierungsschule in Duala und reiste im November 1913 in Begleitung eines deutschen Beamten auf der Eleonora Woermann nach Deutschland. In Herborn, einer kleinen Stadt in Mittelhessen, ging er zur Schule. Diesen und spätere Abschnitte seines Lebens bis etwa 1930 hat er in „Der Junge aus Duala“ sehr ausführlich beschrieben.
Mitte der 1920er-Jahre lernte Dualla Misipo, wahrscheinlich in Frankfurt, die Postbeamtentochter und Stenotypistin Luise Dutine kennen. Die Geschichte ihrer Liebesbeziehung, die Zweifel der Familie an der Zukunftsfähigkeit einer Verbindung zwischen einem schwarzen Mann und einer weißen Frau und die Anfeindungen der Umwelt gegenüber dem Paar sind ein zentrales, wenn nicht sogar das zentrale Thema des Buches.
Die Gewalt und Demütigungen aufgrund seiner Hautfarbe und seiner Herkunft, die er von klein auf in verschiedenster Form erleben musste, werden in „Der Junge aus Duala“ einnehmend geschildert: von gnadenloser Prügel, die er und seine Kameraden wegen Kleinigkeiten vom deutschen Schullehrer in Duala bezogen, von der ungestraften Vergewaltigung einer Verwandten durch deutsche Matrosen, welche die Großmutter nach der Tat straflos abziehen lassen musste, den schreienden und johlenden Kindern, die Dualla und seinen Pflegeeltern auf ihren Sonntagsspaziergängen in den Dörfern um Herborn hinterherliefen, und den Anfeindungen und verächtlichen Blicken, denen er und seine Braut ausgesetzt waren. Damit stellt das Werk eine Mischung aus Autobiographie, Ethnographie und Sachbuch dar, wobei die Grenzen zwischen den Genres nicht immer klar zu ziehen sind.
Für viele wären solche traumatischen Erlebnisse zu einem Boden geworden, auf dem Hass, Verzweiflung und Frustrationen wachsen und gedeihen konnten. Nicht so bei Dualla Misipo. Er identifizierte den „Rassismus als ideologisches System“ und ein „spezielles Produkt der europäischen Zivilisation“.
Wir mögen Dualla Misipo für sein Werk schätzen, für dessen geschickte, „moderne“ Komposition, wir mögen es analysieren, lesen und bewahren als eines der raren Selbstzeugnisse eines Afrikaners aus jener Zeitperiode und deshalb in unsere Bibliotheken stellen, aber wir bewundern ihn, und seine Frau, dafür, dass sie trotz aller Widerwärtigkeiten und Verletzungen nicht verbittert sind und Zeit ihres Lebens an ein friedliches Neben- und Miteinander aller Menschen geglaubt haben, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder Glaubens.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Stephan Dualla Misipo wurde am 4. Juni 1901 in Duala, der Hauptstadt der damaligen deutschen Kolonie Kamerun, geboren. Die Familie Misipo gehörte der Oberschicht der Ethnie der Duala an. Dualla Misipo besuchte die deutsche Regierungsschule in Duala und reiste im November 1913 in Begleitung eines deutschen Beamten auf der Eleonora Woermann nach Deutschland. In Herborn, einer kleinen Stadt in Mittelhessen, ging er zur Schule. Diesen und spätere Abschnitte seines Lebens bis etwa 1930 hat er in „Der Junge aus Duala“ sehr ausführlich beschrieben.
Mitte der 1920er-Jahre lernte Dualla Misipo, wahrscheinlich in Frankfurt, die Postbeamtentochter und Stenotypistin Luise Dutine kennen. Die Geschichte ihrer Liebesbeziehung, die Zweifel der Familie an der Zukunftsfähigkeit einer Verbindung zwischen einem schwarzen Mann und einer weißen Frau und die Anfeindungen der Umwelt gegenüber dem Paar sind ein zentrales, wenn nicht sogar das zentrale Thema des Buches.
Die Gewalt und Demütigungen aufgrund seiner Hautfarbe und seiner Herkunft, die er von klein auf in verschiedenster Form erleben musste, werden in „Der Junge aus Duala“ einnehmend geschildert: von gnadenloser Prügel, die er und seine Kameraden wegen Kleinigkeiten vom deutschen Schullehrer in Duala bezogen, von der ungestraften Vergewaltigung einer Verwandten durch deutsche Matrosen, welche die Großmutter nach der Tat straflos abziehen lassen musste, den schreienden und johlenden Kindern, die Dualla und seinen Pflegeeltern auf ihren Sonntagsspaziergängen in den Dörfern um Herborn hinterherliefen, und den Anfeindungen und verächtlichen Blicken, denen er und seine Braut ausgesetzt waren. Damit stellt das Werk eine Mischung aus Autobiographie, Ethnographie und Sachbuch dar, wobei die Grenzen zwischen den Genres nicht immer klar zu ziehen sind.
Für viele wären solche traumatischen Erlebnisse zu einem Boden geworden, auf dem Hass, Verzweiflung und Frustrationen wachsen und gedeihen konnten. Nicht so bei Dualla Misipo. Er identifizierte den „Rassismus als ideologisches System“ und ein „spezielles Produkt der europäischen Zivilisation“.
Wir mögen Dualla Misipo für sein Werk schätzen, für dessen geschickte, „moderne“ Komposition, wir mögen es analysieren, lesen und bewahren als eines der raren Selbstzeugnisse eines Afrikaners aus jener Zeitperiode und deshalb in unsere Bibliotheken stellen, aber wir bewundern ihn, und seine Frau, dafür, dass sie trotz aller Widerwärtigkeiten und Verletzungen nicht verbittert sind und Zeit ihres Lebens an ein friedliches Neben- und Miteinander aller Menschen geglaubt haben, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder Glaubens.
Aktualisiert: 2023-07-01
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In ihren Vorlesungen zur Familiensoziologie untersucht Cornelia Helfferich menschliche Bindungen im privaten und öffentlichen Leben aus verschiedenen Perspektiven und liefert damit einen Beitrag zur Thematik des momentanen Wandels der Familie. Sie betrachtet persönliche Lebensläufe und Geschlechterunterschiede im Zusammenhang mit der historischen Veränderung des Familienbildes in Deutschland. So liefert sie durch die Verbindung unterschiedlicher Forschungsansätze neue Einblicke in diese Problematik.
Die Untersuchungen umfassen die individuelle Planung von Beziehungen, eine Hervorhebung der Stellung der Geschlechterperspektive innerhalb der Familienforschung und nicht zuletzt einen Blick auf den Wandel der Familie, die sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu einer „privaten Lebensform“ entwickelt hat. Dass gerade deshalb eine differenzierte Betrachtungsweise notwendig geworden ist, zeigt die Autorin anhand der Analyse verschiedener vom Sozialwissenschaftlichen FrauenForschungsInstitut Freiburg („SOFFI F.“) durchgeführter Untersuchungen zur Familienplanung.
Über die Autorin:
Cornelia Helfferich ist Professorin an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik in Freiburg im Breisgau. 2007 erhielt sie den Helge-Pross-Preis der Universität Siegen. Sie ist Erste Vorsitzende des Instituts für Qualitative Sozialforschung Freiburg und gründete 1995 das Sozialwissenschaftliche FrauenForschungsInstitut „SOFFI F.“ an der Evangelischen Hochschule. Bei ihren Forschungsprojekten zur gender-Problematik arbeitet sie u.a. mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln zusammen.
Aktualisiert: 2023-06-30
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In ihren Vorlesungen zur Familiensoziologie untersucht Cornelia Helfferich menschliche Bindungen im privaten und öffentlichen Leben aus verschiedenen Perspektiven und liefert damit einen Beitrag zur Thematik des momentanen Wandels der Familie. Sie betrachtet persönliche Lebensläufe und Geschlechterunterschiede im Zusammenhang mit der historischen Veränderung des Familienbildes in Deutschland. So liefert sie durch die Verbindung unterschiedlicher Forschungsansätze neue Einblicke in diese Problematik.
Die Untersuchungen umfassen die individuelle Planung von Beziehungen, eine Hervorhebung der Stellung der Geschlechterperspektive innerhalb der Familienforschung und nicht zuletzt einen Blick auf den Wandel der Familie, die sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu einer „privaten Lebensform“ entwickelt hat. Dass gerade deshalb eine differenzierte Betrachtungsweise notwendig geworden ist, zeigt die Autorin anhand der Analyse verschiedener vom Sozialwissenschaftlichen FrauenForschungsInstitut Freiburg („SOFFI F.“) durchgeführter Untersuchungen zur Familienplanung.
Über die Autorin:
Cornelia Helfferich ist Professorin an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik in Freiburg im Breisgau. 2007 erhielt sie den Helge-Pross-Preis der Universität Siegen. Sie ist Erste Vorsitzende des Instituts für Qualitative Sozialforschung Freiburg und gründete 1995 das Sozialwissenschaftliche FrauenForschungsInstitut „SOFFI F.“ an der Evangelischen Hochschule. Bei ihren Forschungsprojekten zur gender-Problematik arbeitet sie u.a. mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln zusammen.
Aktualisiert: 2023-06-30
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In ihren Vorlesungen zur Familiensoziologie untersucht Cornelia Helfferich menschliche Bindungen im privaten und öffentlichen Leben aus verschiedenen Perspektiven und liefert damit einen Beitrag zur Thematik des momentanen Wandels der Familie. Sie betrachtet persönliche Lebensläufe und Geschlechterunterschiede im Zusammenhang mit der historischen Veränderung des Familienbildes in Deutschland. So liefert sie durch die Verbindung unterschiedlicher Forschungsansätze neue Einblicke in diese Problematik.
Die Untersuchungen umfassen die individuelle Planung von Beziehungen, eine Hervorhebung der Stellung der Geschlechterperspektive innerhalb der Familienforschung und nicht zuletzt einen Blick auf den Wandel der Familie, die sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu einer „privaten Lebensform“ entwickelt hat. Dass gerade deshalb eine differenzierte Betrachtungsweise notwendig geworden ist, zeigt die Autorin anhand der Analyse verschiedener vom Sozialwissenschaftlichen FrauenForschungsInstitut Freiburg („SOFFI F.“) durchgeführter Untersuchungen zur Familienplanung.
Über die Autorin:
Cornelia Helfferich ist Professorin an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik in Freiburg im Breisgau. 2007 erhielt sie den Helge-Pross-Preis der Universität Siegen. Sie ist Erste Vorsitzende des Instituts für Qualitative Sozialforschung Freiburg und gründete 1995 das Sozialwissenschaftliche FrauenForschungsInstitut „SOFFI F.“ an der Evangelischen Hochschule. Bei ihren Forschungsprojekten zur gender-Problematik arbeitet sie u.a. mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln zusammen.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Trotz des neuen Interesses an den außereuropäischen Städten im Allgemeinen wie im Besonderen an den urbanen Agglomerationen Afrikas, das sich zum Teil auch auf ältere, vornehmlich von Historikern durchgeführte Untersuchungen stützen kann, fehlen indes Arbeiten, die dem Prozess der Urbanisierung in Afrika eher unter kulturellen und imaginistischen Aspekten folgen würden. Angesiedelt auf dem Gebiet der kulturwissenschaftlichen Stadtforschung, setzt diese Arbeit hier an und geht anhand des konkreten Beispiels Accra, der Hauptstadt Ghanas – und in Exkursen auch von Kumasi, der zweitgrößten Stadt des Landes –, dem Wechselspiel von Stadtgestalt, Verstädterungsformen und städtischer Imagination nach. In welchen Diskursen artikuliert(e) sich dort Stadterfahrung? Welche Symbole, Ikonen und Fantasien spielen eine Rolle für die urbane Imagination und auf welche Veränderungen im materiellen Raum und den sozialen Praxen beziehen sie sich oder welche bringen sie hervor?
Das Material für die Studie wurde im Rahmen einer zwölfmonatigen Forschung (2000–2001) in Ghana zusammengetragen. Eingerahmt von einer ausführlichen Einleitung („Forschungsfeld Stadt“) und einem Epilog, widmet sich die Arbeit dem Thema in drei größeren Kapiteln. Das erste Kapitel befasst sich mit „Stadtbild und Stadtimages“. Die zu Stein gewordene, materielle Stadt sowie deren urbanistische, aber auch in Ansätzen sozioökonomische Grundlagen, stehen hier im Mittelpunkt. Über die (Re)Konstruktion der kolonialen, modernistischen und postmodernen Stadt lässt sich das gegenwärtige Stadtbild fassen sowie die Formierung beider Städte in Exkursen und Rückblicken nachvollziehen.
Das folgende Kapitel denkt die Stadt in sozialen Kategorien und fokussiert dabei auf besondere Orte und konkrete Verstädterungsformen, die für Stadterfahrung und Stadtimagination besondere Relevanz besitzen. Ein Bereich, in dem sich soziale und physische Realitäten besonders durchdringen, ist der öffentliche Raum. Entsprechend kommen das Kino, bewachte Wohnkomplexe und die sogenannte Kioskkultur als Teil einer zunehmend umkämpften Öffentlichkeit der Straße zur Darstellung.
Das letzte Kapitel widmet sich schließlich den imaginativen Aspekten von Stadt und städtischem Leben. Hier wird nach der Verarbeitung von Stadterfahrung in Literatur, Musik, Malerei und Film gefragt; es geht um Repräsentationsweisen des Urbanen und um Stadtikonen. Im Epilog findet dann die abschließende Diskussion der Ergebnisse unter Einbeziehung der Befunde auch aus anderen afrikanischen Städten statt.
Über die Autorin:
Nach der Bekleidung einer Juniorprofessur an der FU Berlin ist Kerstin Pinther derzeit als Professorin für Islamische Kunstgeschichte / Kunstgeschichte Afrikas an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.
Aktualisiert: 2023-06-28
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In ihrer Forschung zum Unabhängigkeitsjubiläum in Burkina Faso beschäftigt sich die Autorin mit dem Spannungsverhältnis zwischen offizieller Politik und den inoffiziellen Praktiken des Erinnerns. Eine zentrale Frage ist, wer anlässlich der Nationalfeier die burkinische Geschichte wie erzählt. Welche historischen Phasen und Persönlichkeiten werden als erinnerungswert und identitätsstiftend betrachtet, und welche werden aus machtpolitischen oder anderen Gründen „vergessen“?
Die Aufmerksamkeit gilt dabei besonders der Aushandlung eines „kollektiven Gedächtnisses“ zwischen den verschiedenen politischen Parteien, den Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie der (Re)Produktion nationaler Identität im Rahmen der Unabhängigkeitsfeiern.
Über die Autorin:
Nach einem Studium der Soziologie an der Universität Bielefeld seit 2003, das Svenja Haberecht mit dem Diplom im Jahr 2009 abschloss, war sie seither als Promotionsstipendiatin im Rahmen des Programms „PRO Geistes- und Sozialwissenschaften 2015“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Forschungsprojekt Erinnerungspolitik und Nationalfeiern in Afrika tätig. In diesem Rahmen führte sie zwischen 2010 und 2012 mehrere Feldforschungen in Burkina Faso durch.
Eine weitergehende Analyse der Unabhängigkeitsbewegungen in verschiedenen afrikanischen Staaten bietet unser Sammelband, ferner sind weitere Forschungsarbeiten zu Nationenbildung westafrikanischer Staaten erschienen:
„50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika - Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven“, ISBN 978-3-89645-829-2.
„The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon“, ISBN 978-3-89645-838-4.
„Ein günstiger Augenblick – Das Jubiläum der Unabhängigkeit in Madagaskar“, ISBN 978-3-89645-845-2.
Aktualisiert: 2023-06-26
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In ihrer Forschung zum Unabhängigkeitsjubiläum in Burkina Faso beschäftigt sich die Autorin mit dem Spannungsverhältnis zwischen offizieller Politik und den inoffiziellen Praktiken des Erinnerns. Eine zentrale Frage ist, wer anlässlich der Nationalfeier die burkinische Geschichte wie erzählt. Welche historischen Phasen und Persönlichkeiten werden als erinnerungswert und identitätsstiftend betrachtet, und welche werden aus machtpolitischen oder anderen Gründen „vergessen“?
Die Aufmerksamkeit gilt dabei besonders der Aushandlung eines „kollektiven Gedächtnisses“ zwischen den verschiedenen politischen Parteien, den Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie der (Re)Produktion nationaler Identität im Rahmen der Unabhängigkeitsfeiern.
Über die Autorin:
Nach einem Studium der Soziologie an der Universität Bielefeld seit 2003, das Svenja Haberecht mit dem Diplom im Jahr 2009 abschloss, war sie seither als Promotionsstipendiatin im Rahmen des Programms „PRO Geistes- und Sozialwissenschaften 2015“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Forschungsprojekt Erinnerungspolitik und Nationalfeiern in Afrika tätig. In diesem Rahmen führte sie zwischen 2010 und 2012 mehrere Feldforschungen in Burkina Faso durch.
Eine weitergehende Analyse der Unabhängigkeitsbewegungen in verschiedenen afrikanischen Staaten bietet unser Sammelband, ferner sind weitere Forschungsarbeiten zu Nationenbildung westafrikanischer Staaten erschienen:
„50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika - Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven“, ISBN 978-3-89645-829-2.
„The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon“, ISBN 978-3-89645-838-4.
„Ein günstiger Augenblick – Das Jubiläum der Unabhängigkeit in Madagaskar“, ISBN 978-3-89645-845-2.
Aktualisiert: 2023-06-26
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In ihrer Forschung zum Unabhängigkeitsjubiläum in Burkina Faso beschäftigt sich die Autorin mit dem Spannungsverhältnis zwischen offizieller Politik und den inoffiziellen Praktiken des Erinnerns. Eine zentrale Frage ist, wer anlässlich der Nationalfeier die burkinische Geschichte wie erzählt. Welche historischen Phasen und Persönlichkeiten werden als erinnerungswert und identitätsstiftend betrachtet, und welche werden aus machtpolitischen oder anderen Gründen „vergessen“?
Die Aufmerksamkeit gilt dabei besonders der Aushandlung eines „kollektiven Gedächtnisses“ zwischen den verschiedenen politischen Parteien, den Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie der (Re)Produktion nationaler Identität im Rahmen der Unabhängigkeitsfeiern.
Über die Autorin:
Nach einem Studium der Soziologie an der Universität Bielefeld seit 2003, das Svenja Haberecht mit dem Diplom im Jahr 2009 abschloss, war sie seither als Promotionsstipendiatin im Rahmen des Programms „PRO Geistes- und Sozialwissenschaften 2015“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Forschungsprojekt Erinnerungspolitik und Nationalfeiern in Afrika tätig. In diesem Rahmen führte sie zwischen 2010 und 2012 mehrere Feldforschungen in Burkina Faso durch.
Eine weitergehende Analyse der Unabhängigkeitsbewegungen in verschiedenen afrikanischen Staaten bietet unser Sammelband, ferner sind weitere Forschungsarbeiten zu Nationenbildung westafrikanischer Staaten erschienen:
„50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika - Kontinuitäten, Brüche, Perspektiven“, ISBN 978-3-89645-829-2.
„The Lion and his Pride – The Politics of Commemoration in Cameroon“, ISBN 978-3-89645-838-4.
„Ein günstiger Augenblick – Das Jubiläum der Unabhängigkeit in Madagaskar“, ISBN 978-3-89645-845-2.
Aktualisiert: 2023-06-26
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Beim togoischen Außenministerium (MAEC) handle es sich um die „vitrine du pays“, um das „Schaufenster des Landes“, und es sei von größter Bedeutung, um u.a. Vertretern ausländischer Regierungen, internationaler Organisationen und potenziellen Investoren einen guten ersten Eindruck von Togo zu präsentieren, wie von offizieller Seite verkündet wird. Die gute personelle Ausstattung scheint diesen Äußerungen auch Rechnung zu tragen, doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich feine Risse in der Fassade der „vitrine du pays“: In diesem personell gut ausgestatteten Ministerium „machen“ die meisten Mitarbeiter keine Außenpolitik, sondern häufig auf den ersten Blick rein gar nichts, und für die wenigen anfallenden Aufgaben ist noch nicht einmal die grundlegende Büroausstattung vorhanden.
Neben der großen Anzahl von Mitarbeitern, die völlig unterbeschäftigt sind, gibt es andere, die sehr überlastet wirken. In Anlehnung an dieses Paradoxon lautet die Fragestellung dieser Arbeit: Wie gestalten die Diplomaten im togoischen Außenministerium im Spannungsfeld zwischen betonter Wichtigkeit und erlebter Bedeutungslosigkeit ihren Arbeitsalltag und auf welche Weise „machen“ sie dabei Staat? Die durch Widersprüche geprägte Situation führt offensichtlich dazu, dass die Diplomaten in ihrem Ministerium „Staat machen“ (den Staat gestalten), ohne damit besonders viel „Staat machen“ zu können.
Nach einer Einleitung führt das zweite Kapitel in den Forschungsstand und das methodische Vorgehen der Autorin ein. Um Handlungslogiken besser nachvollziehen zu können, werden im dritten Kapitel die soziologischen Profile der im togoischen Außenministerium tätigen Diplomaten vorgestellt. Kapitel vier beschreibt, wie die Mitarbeiter des MAEC Machtbeziehungen verhandeln, und Kapitel fünf analysiert das Verhältnis der Diplomaten zum Staat in Togo. Das sechste Kapitel widmet sich den beruflichen Identitäten der Mitarbeiter des MAEC als Diplomaten und Staatsbeamte, bevor das letzte Kapitel darstellt, wie verschiedene Akteure versuchen, das Funktionieren des Außenministeriums zu verändern.
Die Fragestellung dieser Arbeit nimmt hinsichtlich bisheriger Studien, die sich mit Ministerien befassen, einen Perspektivwechsel vor. In einem Teil dieser meist politikwissenschaftlichen Arbeiten stand die Politik, die in einem Ministerium definiert und umgesetzt wird, im Fokus der Analysen. Ein anderer Teil der Studien fokussierte auf die Diskrepanzen zwischen den Funktionsweisen eines Ministeriums und einem wie auch immer gearteten Idealmodell.
In dieser Arbeit soll vielmehr versucht werden zu verstehen, welche Funktionen das Außenministerium für den togoischen Staat einnimmt – wenn seine Funktion offenbar nur marginal darin besteht, Außenpolitik zu betreiben – und letztendlich so ein tieferes Verständnis davon gewonnen werden, was ein Außenministerium in Togo eigentlich ist, unabhängig davon welche Vorstellungen von dieser Institution sich in der Literatur finden oder das eigene Denken bisher geprägt haben. In dieser neuen Perspektive sieht die Autorin ihren zentralen Beitrag zur wissenschaftlichen Debatte über „den Staat in Afrika“.
QUERVERWEIS:
Klaus Grütjen: „Lokale Selbstverwaltung im Spannungsfeld von afrikanischer Tradition und europäischer Moderne – Dezentralisierung und Dekonzentration in den frankophonen Staaten Westafrikas am Beispiel Burkina Fasos“, ISBN 978-3-89645-623-6.
Aktualisiert: 2023-06-26
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Beim togoischen Außenministerium (MAEC) handle es sich um die „vitrine du pays“, um das „Schaufenster des Landes“, und es sei von größter Bedeutung, um u.a. Vertretern ausländischer Regierungen, internationaler Organisationen und potenziellen Investoren einen guten ersten Eindruck von Togo zu präsentieren, wie von offizieller Seite verkündet wird. Die gute personelle Ausstattung scheint diesen Äußerungen auch Rechnung zu tragen, doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich feine Risse in der Fassade der „vitrine du pays“: In diesem personell gut ausgestatteten Ministerium „machen“ die meisten Mitarbeiter keine Außenpolitik, sondern häufig auf den ersten Blick rein gar nichts, und für die wenigen anfallenden Aufgaben ist noch nicht einmal die grundlegende Büroausstattung vorhanden.
Neben der großen Anzahl von Mitarbeitern, die völlig unterbeschäftigt sind, gibt es andere, die sehr überlastet wirken. In Anlehnung an dieses Paradoxon lautet die Fragestellung dieser Arbeit: Wie gestalten die Diplomaten im togoischen Außenministerium im Spannungsfeld zwischen betonter Wichtigkeit und erlebter Bedeutungslosigkeit ihren Arbeitsalltag und auf welche Weise „machen“ sie dabei Staat? Die durch Widersprüche geprägte Situation führt offensichtlich dazu, dass die Diplomaten in ihrem Ministerium „Staat machen“ (den Staat gestalten), ohne damit besonders viel „Staat machen“ zu können.
Nach einer Einleitung führt das zweite Kapitel in den Forschungsstand und das methodische Vorgehen der Autorin ein. Um Handlungslogiken besser nachvollziehen zu können, werden im dritten Kapitel die soziologischen Profile der im togoischen Außenministerium tätigen Diplomaten vorgestellt. Kapitel vier beschreibt, wie die Mitarbeiter des MAEC Machtbeziehungen verhandeln, und Kapitel fünf analysiert das Verhältnis der Diplomaten zum Staat in Togo. Das sechste Kapitel widmet sich den beruflichen Identitäten der Mitarbeiter des MAEC als Diplomaten und Staatsbeamte, bevor das letzte Kapitel darstellt, wie verschiedene Akteure versuchen, das Funktionieren des Außenministeriums zu verändern.
Die Fragestellung dieser Arbeit nimmt hinsichtlich bisheriger Studien, die sich mit Ministerien befassen, einen Perspektivwechsel vor. In einem Teil dieser meist politikwissenschaftlichen Arbeiten stand die Politik, die in einem Ministerium definiert und umgesetzt wird, im Fokus der Analysen. Ein anderer Teil der Studien fokussierte auf die Diskrepanzen zwischen den Funktionsweisen eines Ministeriums und einem wie auch immer gearteten Idealmodell.
In dieser Arbeit soll vielmehr versucht werden zu verstehen, welche Funktionen das Außenministerium für den togoischen Staat einnimmt – wenn seine Funktion offenbar nur marginal darin besteht, Außenpolitik zu betreiben – und letztendlich so ein tieferes Verständnis davon gewonnen werden, was ein Außenministerium in Togo eigentlich ist, unabhängig davon welche Vorstellungen von dieser Institution sich in der Literatur finden oder das eigene Denken bisher geprägt haben. In dieser neuen Perspektive sieht die Autorin ihren zentralen Beitrag zur wissenschaftlichen Debatte über „den Staat in Afrika“.
QUERVERWEIS:
Klaus Grütjen: „Lokale Selbstverwaltung im Spannungsfeld von afrikanischer Tradition und europäischer Moderne – Dezentralisierung und Dekonzentration in den frankophonen Staaten Westafrikas am Beispiel Burkina Fasos“, ISBN 978-3-89645-623-6.
Aktualisiert: 2023-06-26
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Das Swahili ist eine der wenigen Sprachen Afrikas, die sich über ihr ursprüngliches Sprachgebiet hinaus – die ostafrikanische Küstenregion und deren Hinterland – außerordentlich weit verbreitet hat. Man kann das Swahili – neben dem Hausa – heute als die bedeutendste afrikanische Sprache des subsaharischen Afrika bezeichnen. Es wird als Mutter- oder Zweitsprache von mehr als 80 Millionen Menschen gesprochen. Seit 1967 ist Swahili Nationalsprache in Tansania und seit 1974 auch in Kenia. In den angrenzenden Staaten hat es sich zu einer übernationalen Verkehrssprache herausgebildet; eine Variante – das Kingwana – ist eine wichtige Lingua Franca im östlichen Kongogebiet.
Die weite Verbreitung in Gebiete, in denen neben anderen Bantusprachen auch Englisch und Französisch noch ihre Rolle spielen, hat naturgemäß eine Standardisierung und Vereinheitlichung des Swahili erschwert. Insbesondere die Lexik unterliegt andauernden Veränderungen; es werden neue Wörter gebildet, Lehnwörter übernommen, andere inhaltlich verändert und wieder andere allmählich aus der Kommunikation verdrängt.
Das vorliegende Wörterbuch basiert in seinem Grundwortbestand auf der im Jahr 1989 erschienenen Auflage. Die Neubearbeitung zwischen 2005 und 2010 erfolgte mit dem Ziel, die Lexik und deren Gebrauch in Wendungen zu erweitern, dabei ihre Veränderungen zu berücksichtigen, und somit auch nicht mehr (oder nur noch selten) gebrauchte Lexeme zu streichen. Insgesamt konnte dieses Wörterbuch durch etwa 2000 neue Einträge und etwa 3000 zusätzliche Wendungen bereichert werden. Als Quelle zur Erweiterung der Lexik dienten neuere Wörterbücher, Wortlisten und Materialien staatlicher Swahili-Institutionen, moderne Swahili-Texte (Belletristik, Schulmaterialien, Zeitungen, Journale) sowie auch gesprochene Texte aus Radiosendungen in Tansania.
Das Wörterbuch wurde so konzipiert, dass die Lexeme schneller aufgefunden werden können, indem Ableitungen vom Grundwort mit ihren speziellen Bedeutungen jetzt als Stichwort erscheinen. Ebenso sind vorwiegend gebrauchte Pluralformen als eigene Stichwörter aufgenommen worden.
Dieses Wörterbuch ist auch zusammen mit unserem "Wörterbuch Deutsch-Swahili" zu einem vergünstigten Preis lieferbar, siehe unter ISBN 978-3-89645-197-2.
Aktualisiert: 2023-06-24
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Das Swahili ist eine der wenigen Sprachen Afrikas, die sich über ihr ursprüngliches Sprachgebiet hinaus – die ostafrikanische Küstenregion und deren Hinterland – außerordentlich weit verbreitet hat. Man kann das Swahili – neben dem Hausa – heute als die bedeutendste afrikanische Sprache des subsaharischen Afrika bezeichnen. Es wird als Mutter- oder Zweitsprache von mehr als 80 Millionen Menschen gesprochen. Seit 1967 ist Swahili Nationalsprache in Tansania und seit 1974 auch in Kenia. In den angrenzenden Staaten hat es sich zu einer übernationalen Verkehrssprache herausgebildet; eine Variante – das Kingwana – ist eine wichtige Lingua Franca im östlichen Kongogebiet.
Die weite Verbreitung in Gebiete, in denen neben anderen Bantusprachen auch Englisch und Französisch noch ihre Rolle spielen, hat naturgemäß eine Standardisierung und Vereinheitlichung des Swahili erschwert. Insbesondere die Lexik unterliegt andauernden Veränderungen; es werden neue Wörter gebildet, Lehnwörter übernommen, andere inhaltlich verändert und wieder andere allmählich aus der Kommunikation verdrängt.
Das vorliegende Wörterbuch basiert in seinem Grundwortbestand auf der im Jahr 1989 erschienenen Auflage. Die Neubearbeitung zwischen 2005 und 2010 erfolgte mit dem Ziel, die Lexik und deren Gebrauch in Wendungen zu erweitern, dabei ihre Veränderungen zu berücksichtigen, und somit auch nicht mehr (oder nur noch selten) gebrauchte Lexeme zu streichen. Insgesamt konnte dieses Wörterbuch durch etwa 2000 neue Einträge und etwa 3000 zusätzliche Wendungen bereichert werden. Als Quelle zur Erweiterung der Lexik dienten neuere Wörterbücher, Wortlisten und Materialien staatlicher Swahili-Institutionen, moderne Swahili-Texte (Belletristik, Schulmaterialien, Zeitungen, Journale) sowie auch gesprochene Texte aus Radiosendungen in Tansania.
Das Wörterbuch wurde so konzipiert, dass die Lexeme schneller aufgefunden werden können, indem Ableitungen vom Grundwort mit ihren speziellen Bedeutungen jetzt als Stichwort erscheinen. Ebenso sind vorwiegend gebrauchte Pluralformen als eigene Stichwörter aufgenommen worden.
Dieses Wörterbuch ist auch zusammen mit unserem "Wörterbuch Deutsch-Swahili" zu einem vergünstigten Preis lieferbar, siehe unter ISBN 978-3-89645-197-2.
Aktualisiert: 2023-06-24
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Das Swahili ist eine der wenigen Sprachen Afrikas, die sich über ihr ursprüngliches Sprachgebiet hinaus – die ostafrikanische Küstenregion und deren Hinterland – außerordentlich weit verbreitet hat. Man kann das Swahili – neben dem Hausa – heute als die bedeutendste afrikanische Sprache des subsaharischen Afrika bezeichnen. Es wird als Mutter- oder Zweitsprache von mehr als 80 Millionen Menschen gesprochen. Seit 1967 ist Swahili Nationalsprache in Tansania und seit 1974 auch in Kenia. In den angrenzenden Staaten hat es sich zu einer übernationalen Verkehrssprache herausgebildet; eine Variante – das Kingwana – ist eine wichtige Lingua Franca im östlichen Kongogebiet.
Die weite Verbreitung in Gebiete, in denen neben anderen Bantusprachen auch Englisch und Französisch noch ihre Rolle spielen, hat naturgemäß eine Standardisierung und Vereinheitlichung des Swahili erschwert. Insbesondere die Lexik unterliegt andauernden Veränderungen; es werden neue Wörter gebildet, Lehnwörter übernommen, andere inhaltlich verändert und wieder andere allmählich aus der Kommunikation verdrängt.
Das vorliegende Wörterbuch basiert in seinem Grundwortbestand auf der im Jahr 1989 erschienenen Auflage. Die Neubearbeitung zwischen 2005 und 2010 erfolgte mit dem Ziel, die Lexik und deren Gebrauch in Wendungen zu erweitern, dabei ihre Veränderungen zu berücksichtigen, und somit auch nicht mehr (oder nur noch selten) gebrauchte Lexeme zu streichen. Insgesamt konnte dieses Wörterbuch durch etwa 2000 neue Einträge und etwa 3000 zusätzliche Wendungen bereichert werden. Als Quelle zur Erweiterung der Lexik dienten neuere Wörterbücher, Wortlisten und Materialien staatlicher Swahili-Institutionen, moderne Swahili-Texte (Belletristik, Schulmaterialien, Zeitungen, Journale) sowie auch gesprochene Texte aus Radiosendungen in Tansania.
Das Wörterbuch wurde so konzipiert, dass die Lexeme schneller aufgefunden werden können, indem Ableitungen vom Grundwort mit ihren speziellen Bedeutungen jetzt als Stichwort erscheinen. Ebenso sind vorwiegend gebrauchte Pluralformen als eigene Stichwörter aufgenommen worden.
Dieses Wörterbuch ist auch zusammen mit unserem "Wörterbuch Deutsch-Swahili" zu einem vergünstigten Preis lieferbar, siehe unter ISBN 978-3-89645-197-2.
Aktualisiert: 2023-06-24
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Lohnarbeitsverhältnis und Erwerbsarbeit auf dem kapitalistischen Markt sind für die Frau aus einem ‚Muss‘ des Elends und der materiellen Not über die ‚Doppelbelastung der Hausfrau‘ zu einem Schutz der Frau vor der Hausarbeit und dem Dasein der ‚Nur-Hausfrau‘ und Mutter geworden.
Maria S. Rerrich ist seit mehr als zwei Jahrzehnten diesem politischen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Wandel auf der Spur. Wie sie haben nur wenige diesen folgenreichen Wandel durch so gründliche und reichhaltige empirische Studien anschaulich gemacht, ihn analytisch differenziert und theoretisch auf den Begriff gebracht. Ihre Einsichten überraschen und geben dem wissenschaftlichen Diskurs Richtung und wesentliche Anregungen – dabei besitzt die Autorin auch die seltene Gabe, ihre wissenschaftlichen Beobachtungen und Gedanken in Worte zu fassen, die das allgemeine interessierte Publikum ansprechen. Auf diese Weise vermag sie es, der öffentlichen Debatte neue Denkanstöße zu geben.
Über die Autorin:
Maria S. Rerrich ist seit 1993 Professorin für Soziologie am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule München. Sie erhielt 1997 den Helge Pross-Preis „für die Soziologie der Geschlechter oder der Familie“. Nach Prof. Dr. Hildegard Maria Nickel von der Humboldt Universität in Berlin war sie die zweite Preisträgerin; sie ist die erste, bei der es möglich geworden ist, die mit dem Preis verbundene Vorlesung zu veröffentlichen. Neben der wissenschaftlichen Arbeit ist das Engagement in der Frauenpolitik ein weiterer wichtiger Arbeitsschwerpunkt.
Aktualisiert: 2023-06-25
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