Festschrift Matthias Koeppel zum 85. Geburtstag

Festschrift Matthias Koeppel zum 85. Geburtstag von Deuter,  Jörg
Einleitung »Die Einleitung ist möglichst kurz.« (Erich Kästner) Dieses Buch erweist sich als ein Reigen, der sich aus mehr oder weniger intensiven Begegnungen ergab, die weit abseits vom wissenschaftlichen Weg lagen. Es ist eine untereinander verbundene Reihe, ein Ineinandergreifen, und aus ihr ergeben sich Bezüge, die mir mehr als äußerlich zu sein scheinen. Außer Werner Heldt durfte ich alle hier skizzierten Persönlichkeiten kennenlernen, wenn natürlich auch nur mehr und weniger gut. Bei Karl Alfred Wolken wurde ich durch Irene Kowaliska-Wegner introduziert, als ich die Witwe Armin T. Wegners 1987 in Rom besuchte. Bei Wegners war einst der junge Kunststudent Matthias Koeppel ein tanzender Dauergast auf deren Terrassengrundstück am Fuße des Stromboli gewesen. Dies fand ich bei Matthias Koeppel heraus, als ich zufällig mit einem Wegner-Buch unterm Arm in seinem Ladenatelier kurz vorbeischneite. Ich war eigentlich auf dem Weg zu meinem Vortrag im Literaturhaus an der Fasanenstraße – über Wegner. Matthias Koeppels besondere Affinität zu Werner Heldts Berlin, seinen Brandmauern und seinem unterm Pflaster liegenden Strand, war evident, sie ist an seinen Bildern abzulesen, wurde aber für mich zu einer vertieften Wahlverwandtschaft, als ich seine Heldt-Paraphrase im »Abschied der Moderne« kennenlernte: Er zählt den Maler zu den großen Berliner Kollegen, wie ich auch. Werner Heldt war mir durch seine Kriegsgefangenschaft in meiner oldenburgischen Heimat zu einem »Forschungsgegen-stand« geworden, einem jener Abgeschobenen, Zwangsemigranten oder eben hierhin Verbannten, von denen die heimische Kultur seit jeher profitiert hat. Die Photos seines Freundes Fritz Eschen gaben mir den Anstoß zu dieser Beschäftigung. Zu den besonderen Bedingungen, unter denen sich Werner Heldts Kriegsgefangenschaft abspielte, hat mir Paul Meskemper aufschlußreiches Material geliefert: Heldt durfte in einem Stall-Atelier malen und sich nördlich des Küstenkanals frei bewegen. Paul Meskemper war es gewesen, der mein jugendliches Interesse an Werk und Persönlichkeit Armin T. Wegners, so um 1975 herum, teilte, ja der damals vielleicht sogar der einzige Oldenburger war, der überhaupt wußte, welche geistig-literarische Brisanz und Qualität da verborgen war. Ich hatte Armin T. Wegner umgehend nachdem sein Buch »Fällst Du, so umarme auch die Erde« (1974) erschienen war, geschrieben und über ihn dann kleinere Arbeiten publiziert. Der Kreis hat sich so geschlossen. Bei Durchsicht der allein aus persönlicher Vorliebe hervorgegangenen und keiner Konzeption geschuldeten Zusammenstellung von Künstler- und Schriftsteller-Charakeristiken, wie sie sich hier zusammenfindet,1 erweist diese sich, mich als Autor damit letztendlich überrumpelnd, als eine »Komposition«. Eine Komposition im wortwörtlichen Sinn, denn: Für mich ist eine Sonate daraus entstanden. Diese wäre wohl dem zu Ehrenden nicht entgangen, der musikalisch hochgebildet ist; mir sind die Verbindungen, die sich da so scheinbar von selbst ergeben, geradezu unheimlich: Mit dem (Sonaten-)Hauptsatz klingen bei Karl Alfred Wolken die wesentlichen Themen alle schon einmal an, ein Allegro oder doch wenigstens ein Allegretto. Sie werden zügig angeschlagen, dem Typus des späteren Kultur-Managers Wolken entsprechend, folgen sie rasch wechselnd aufeinander: das Meer als Lebenselement; sein Stolz, ein Insulaner zu sein; die Sehnsucht des Nordländers nach dem Süden; der Protest gegen Verluste, wie er sie an der »Abschreibung« seines Wangerooger Elternhauses festmacht, eines Hauses für die Toten; vor allem aber seine lebenslange Verarbeitung des Aufgeriebenwerdens einer ganzen Generation, seiner Generation, noch unmittelbar vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Ist es bei Wolken ein selbstgewähltes römisches Exil, so war es bei Armin T. Wegner ein zwangsweise auferlegtes: Der »Themen-dualismus«, den das Andante maestoso hier vor uns aufbereitet, getragen und langsam, wird repräsentiert von der tragischen Gestalt Wegners: Ein verbitterter würdiger alter Herr ist in Verarbeitung erlittener Leiden befangen, die von den Jüngeren nicht mehr verstanden werden, die auf seinem Plateau vorerst nur feiern wollen. Matthias Koeppel und sein Cousin Peter Ronnefeld haben ihn so erlebt. Wenn das »Hauptthema« in diesem zweiten Satz dreimal erscheint, so ließe sich das auf Wegners dreifache Italienerfahrung beziehen, als Tourist vor dem Ersten Weltkrieg, als weitgehend Isolierter in der Künstlerkolonie Positano und schließlich als Autor ohne Sprachraum in der ewigen Stadt und auf Stromboli. Hier gibt es die »Mollparallele« zum weltoffenen römischen Lyriker und Kulturmanager Wolken. Das Scherzo oder Menuett bietet dann den Formteil, den wir beim Hören (in diesem Fall beim Sehen) »am leichtesten wiedererkennen« können. Matthias Koeppels Kunst ist ein für jeden Be-trachter offenes Buch, sie gibt sich unmißverständlich preis. Die Dinge und die Menschen, ihre Handlungsweise und ihre Motive präsentieren sich nach einer komplizierten »Durchführung« oft deutlicher: Die »Abschreibung«, die Wolken seinem Elternhaus lyrisch nachruft, wird in Koeppels »Spaziergang der Investoren« dingfest, und Wegners immer etwas mythisiertes Italienbild, beschreibe er nun Positano als die »Sphinx« oder die Tempel von Paestum als Tierleiber in Abwehrstellung, stellt Matthias Koeppel vom Kopf auf die Füße: Italien kann erstaunlich wenig pittoresk sein, dafür aber gerade im Unmalerischen für den Maler zur Herausforderung werden. Das hat er in der Poebene so erlebt, aber abblätternder Putz, verlassene Gehöfte und Autowracks sind eben auch malenswert, weil sie die von Koeppel so geschätzten Lebensspuren tragen und weil sie Farbwerte zur Geltung bringen, Abstufungen, Töne, Nuancen, um die es anfangs schon dem noch Abstrakten zu tun war. Daß »der Himmel über Berlin« und auch der Himmel anderswo, wie immer der sich von Tag zu Tag gestaltet, oft ein von Matthias Koeppel gemalter Himmel sein kann, haben ihm prominente Meteorologen bestätigt. Seine Wolkenbildungen und seine Himmelslandschaften sind erkennbar und benennbar. Seine Lichtführung verhält sich konsequent zum sonstigen kosmischen Geschehen und manche seiner Kollegen rufen ihn sogar an, wenn mal wieder ein besonders schöner »Koeppel-Himmel« aufzieht. Aber welcher Künstler kann schon von sich behaupten, daß er für einen meteorologischen Aufsatz über »Himmelsanblick und Wolkengestalt«2 zum Kronzeugen der Schichtung der Wolken wird, weil sie sich in seinen Bildern in Troposphäre, Stratosphäre und Mesosphäre exakt dargestellt und in typischer Form finden? Kunst und Meteorologie sind, seit Goethe sein berühmtes Gedicht auf »Howards Ehrengedächtnis« schrieb und seit die Romantiker von Kopenhagen bis Dresden die Wolken zum monographischen Bildthema erhoben haben, eine Allianz eingegangen. Aber nur ganz wenige bildende Künstler haben jene Präzision angestrebt, mit der Matthias Koeppel seine großen Himmel gestaltet. Sein Kommentar dazu ist, daß vor einem solchen »großen Himmel« auch die oft alltäglichen Dinge an Bedeutung gewinnen. Bliebe noch Werner Heldt, dem hier das Allegro dramatico zufällt, der musikalisch angeblich kein neues Material mehr präsentierende vierte Satz. Er wird dennoch zum alles abrundenden Finale: Die Kriegsgefangenschaft und die damit verbundene Identitätskrise, der Heldts essayistischer »Versuch über die Masse« bereits vorausgegangen war, also wiederum Ausgegrenztsein und anschließende Isolation, bilden den Ausklang und ergeben in seiner 1943 bereits entstandenen Ikone »Fensterausblick mit totem Vogel« so etwas wie ein Finale appassionato. Eine tote Krähe auf dem Fensterbrett wird zum Sinnbild subversiven Einverständnisses der Ateliergemeinschaft Klosterstraße in Berlin und später dann, 1945 – als verlorenengegangene zweite Fassung – zum Symbolbild der Kriegsgefangenschaft schlechthin.
Aktualisiert: 2022-10-20
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John Thomas Looney und Sigmund Freud

John Thomas Looney und Sigmund Freud von Laugwitz,  Uwe
Inhalt Sigmund Freud: Ansprache im Frankfurter Goethe-Haus Zur Gründung der Neuen Shake-speare Gesellschaft Zu dieser Veröffentlichung John Thomas Looney (1870-1944). Ein Nachruf in Briefen V. A. Demant: Erinnerungen an John Thomas Looney John Thomas Looney: Die Art des Problems/ Die Methode der Untersuchung Freud über Shakespeare I Hamlet und Ödipus Freuds Shakespeare-Studien bis 1910 II Das Motiv der Kästchenwahl (1913) III Die Ausnahmen/Die am Erfolge scheitern (1916) IV„Da sind dunkle Mächte im Spiel“ Freuds Abkehr von Stratford V „Eine ungeheure Taktlosigkeit“ Sigmund Freud, Ernest Jones, Thomas Looney und Peter Gay VI Freud als Oxfordianer Richard M. Waugaman: Psychoanalyse und die Verfasserschaftsfrage Ludwig Wittgenstein und Shakespeare Kurt Kreiler: Aus Originalinterviews für die Sendung „Shakespeare ist ein Anderer. Eine Verschwörung“ Notizen In Memoriam
Aktualisiert: 2022-05-15
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Botanik, Fechtkunst, Medizin, Latein, Bibliophilie, Reformation

Botanik, Fechtkunst, Medizin, Latein, Bibliophilie, Reformation von Laugwitz,  Uwe
Inhalt Uwe Laugwitz: Zu dieser Veröffentlichung Ein weiteres Porträt Gerold Wagner: Rocco Bonetti, the Butcher of a Silk Button Rapier, Fechten, Duell und Ehrenkodex bei Shakespeare Shakespeares medizinische Kenntnisse Wie kommt Dr. Caius in die Merry Wives of Windsor? Latein bei Marlowe und Shakespeare (mit Originaltexten und Übersetzungen von Frank-Patrick Steckel, Ludwig Tieck und Dietrich Schamp, kommentiert von Gerold Wagner) (I) Loues Labor’s lost IV.ii (II) Loues Labor’s lost V.i (III) The Troublesome Reign of King John I, 1 (IV) The Troublesome Reign of King John III, 1 (V) Marlowe, Massaker, Ramus-Szene (VI) Marlowe, Doctor Faustus, Monolog I, 1 (VII) Marlowe Faust, Astronomie-Szene (II, iii) (VIII) Marlowe Faust, Beschwörungsszene Ernst Robert Curtius über Shakespeare als Buchkenner und -liebhaber Gerold Wagner: Curriculum Vitae mit Begleittext Jan Cole: Oxfords Aufenthalt in Deutschland Robert Detobel: Harold Bloom und die Verfasserschaftsfrage Getrude Grabert: Gedanken zu einigen Dramen Buchkritik William J. Ray: Dr. Magri’s Bow and Quiver Walter Klier: Von den Sagenhaften Notizen
Aktualisiert: 2022-05-15
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Wahrheit und Dichtung, Umdichtung, Weiterdichtung

Wahrheit und Dichtung, Umdichtung, Weiterdichtung von Laugwitz,  Uwe
Inhalt Klassiker-Lektüre Zu dieser Veröffentlichung Christopher Paul: »Shakespeares verlorenes Königreich« John Gill: Zwei Rezensionen zur Prinz-Tudor-Hypothese Robert Detobel: Die Prinz-Tudor-Hypothesen – Gesichte statt Geschichte 1) Die Prinz-Tudor-Apologeten und ihre Hauptkritiker Diana Price und Roger Parisous 2) Christopher Paul über Paul Streitz Noemi Magri: Die lateinischen Wahlsprüche auf der Titelseite von Henry Peachams Minerva Britannia Noemi Magri: Der Einfluss italienischer Renaissancekunst auf Shakespeares Werk: Tizians »Venus und Adonis« im Palazzo Barberini in Rom Über Noemi Magri Ramon Jiménez: Ein Gespräch mit Richard Paul Roe Roger Stritmatter: »Nicht ich bin es« – Sünde, Verfasserschaft und Wille bei Shakespeare und Paulus Ramon Jimenéz: Wie zuverlässig ist Stilometrie? Die Untersuchungen von zwei orthodoxen Forschern Kurt Kreiler: A Hundreth Sundrie Flowres Eine Antwort an Robert R. Prechter Robert Detobel: Kleist und Shakespeare Gedanken zu einem Bericht über eine Tagung Klaus Hollerbach: Shakespeare als Sonderfall der literarischen Zensur und Selbstzensur Siegfried Seifert The Queen and Mister He! Notizen Nach- und Hinweise Buchempfehlungen
Aktualisiert: 2022-05-15
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Wie aus William Shaxsper William Shakespeare wurde

Wie aus William Shaxsper William Shakespeare wurde von Detobel,  Robert
Der Titel dieses Buches, Wie aus Shaxsper Shakespeare wurde, erinnert unvermeidlich an die Shakespeare-Biographie Stephen Greenblatts, in der nachzuzeichnen versucht wird, wie sich aus einem einfachen Jungen aus der Provinz das Genie William Shakespeare entwickelte. Indes stand er seit langem als Titel des geplanten Buches fest, das die bescheidenere und völlig entgegengesetzte Frage untersucht, wie aus dem einfachen Jungen aus der Provinz nicht der geniale Schriftsteller wurde, sondern aus dem Stratforder Händler und Schauspieler William Shaxsper ein William Shakespeare, wobei dieser orthographische Wechsel zwar dazu führte, daß ihm die Werke Shakespeares zugeschrieben wurden, was ihn selbst jedoch nicht dazu bewog, diese zu schreiben, ja nicht einmal dazu bewegen konnte, seinen Namen auf Urkunden oder freiwillig unter sein Testament zu setzen. Wer sich nun aber vornimmt, einen anderen Verfasser ins Spiel zu bringen, kommt nicht daran vorbei, eine plausible Hypothese zu erarbeiten, wie denn der Stratforder Händler ins Spiel gekommen sein könnte. Der Name des als Autor von Shakespeares Werken geltenden Stratforder Händlers schrieb sich eben so: Shaxsper. Und ebenso schrieb er sich auch anders: Shakespere, Shacksper, Shakspeare... und weitere Varianten. Eine verbindliche Rechtschreibung gab es zu Shakespeares Zeiten in England ebensowenig wie in Frankreich oder Deutschland. Ich hätte also auch jede andere Variante wählen können, einschließlich „Shakespeare“. Allein scheint mir die Variante mit dem „x“ thematisch angemessener als alle anderen, denn es gibt im Leben William Shaxspers aus Stratford soviele Unbekannte, soviel „X-liches“, daß die Autoren bisher daran gescheitert sind, Leben und Werk einander anzunähern, geschweige ineinander zu spiegeln.
Aktualisiert: 2021-11-30
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Ernst Willers

Ernst Willers von Deuter,  Jörg
»Eine Entdeckung auch für die bayrische Kunstgeschichte« nannte Norbert Miller das OEuvre des Malers Ernst Willers anlässlich der hier erweitert vorgelegten Aschaffenburger Rede zu dessen 200. Geburtstag. In der Tat ist Willers ein zu Unrecht vergessener Erneuerer der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Seine um 1848 einsetzende Abkehr von »Historien-Landschaften« hin zur monumentalen, nun menschenleeren Großlandschaft; seine verknappte kraftvolle Auffassung der Ölskizze und sein Beharren auf Zivilisationsferne lassen sich auch als Kommentar auf die geistige Situation der Zeit deuten. Zudem sind seine Bilder heute wesentliche Dokumente des römischen Umlands vor dessen Zersiedelung. Willers tritt uns hier zum Teil erstmals als Freund und Förderer so bedeutender Zeitgenossen wie Joseph Viktor von Scheffel, Anselm Feuerbach oder Ferdinand Gregorovius entgegen. Die Biographie setzt sich auch für eine Gedenktafel am Ort seines Grabes auf dem Alten Südlichen Friedhof in München ein. »So genüge hier die einfache Feststellung, dass dem Neunzehnten Jahrhundert, dessen unmittelbare Kindeskinder wir sind, Entdeckungen abgewonnen werden können, die mehr Überraschungen bereithalten als jeder Fund aus weiter entlegenen Epochen.« (Hans Wollschläger »Von Sternen und Schnuppen«)
Aktualisiert: 2023-03-28
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Nach 100 Jahren

Nach 100 Jahren von Laugwitz,  Uwe
Zu dieser Veröffentlichung Robert Detobels Nachruhm Etwas mehr Licht auf John Thomas Looney Es geht weiter Ein neuer Autor: Abraham Bronson Feldman Robert Detobel/Walter Klier: Ein Gespräch im Hause Detobel über den abwesenden Herrn Shakespeare [ungekürzte Fassung] Gerold Wagner: The actors are come hither, my lord / Der Schauspielcluster in Shakespeares Hamlet Gerold Wagner: Why tribute? Why should we pay tribute? / Cloten und die Verweigerung von Tributzahlungen Gerold Wagner: Zwei Marginalien zu Richard II. Warren Hope: Oxford’s Reputation: A Note Warren Hope: A Celebration Gertrude Grabert: Warum ich glaube, daß Oxford der Dichter Shakespeare war Buchkritik
Aktualisiert: 2022-01-16
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Zweimal Prager Frühling

Zweimal Prager Frühling von Deuter,  Jörg
Eine erste persönliche Begegnung in Mnischek 1911 und eine Ausstellung 1912 brachten die Prager Kubisten und die Brücke-Maler zusammen. An diese Tradition wollte der Hamburger Kustos Gerhard Wietek 1968 anknüpfen, als er Künstlerpostkarten des Altonaer Museums in der „Galerie D.“, dem Dientzenhofer Palais, in der Moldaustadt ausstellte. Diese Ausstellung wurde schon nach wenigen Tagen demontiert, und die Exponate verschwanden an einen unbekannten Ort. Gerhard Wietek (1923 – 2012) hat diese Episode, die für ihn hätte folgenreich werden können, öfter und noch wenige Monate vor seinem Tod detailliert geschildert. Nachforschungen führten im dem Kunsthistoriker und Germanisten Jörg Deuter vertrauten Prag zur Identifizierung des Schutzgeistes, der die Kunstwerke rettete.
Aktualisiert: 2022-01-16
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Ochsenfords Art / Manner of Oxenford

Ochsenfords Art / Manner of Oxenford von Laugwitz,  Uwe
Inhalt Ein weiteres Porträt Uwe Laugwitz: Rückblick auf 20 Jahre Dokumente aus den ersten Jahren Oxford For Lancaster! [Konzept U. L., 23. 8. 1996] [Brief U. L., 29. 5. 1997] Robert Detobel: Viel Gips, kaum Knochen Ludwig Tieck: Fünfter Entwurf: Chronologisches Verzeichnis der Stücke Shakespeares. (1821.) Christian Fuchs: Zu Shakespeare. Notizen eines Dramaturgen. Lesezirkel, Februar 1994 Robert Butler: Shakespeare & Co Gary Goldstein: Wer war James Joyces Shakespeare? Alexander Waugh: Praise for Edward de Vere, 17th Earl of Oxford Gerold Wagner: Fremde Hände im Tempest? Hanjo Schmidt: Briefe zur Sturm-Diskussion Gerold Wagner: Cymbeline Gary Goldstein: Eine kritische Antwort auf The New Oxford Shakespeare: Modern Critical Edition James Warren: The First 100 Overt References In Print To Edward De Vere As Shakespeare Buchkritik Alexander Waugh: Reflections on the True Shakespeare, by Gary Goldstein Getrude Grabert: The troublesome Raigne of King Iohn Notizen Errata in Band 5, N. F.
Aktualisiert: 2022-05-15
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Was Großmutter erzählt

Was Großmutter erzählt von Goeth,  Ottilie
Ottilie Goeth, geb. Fuchs (1836-1926) war die zweitjüngste Tochter von Pastor Adolf Fuchs. In ihren im hohen Alter aufgezeichneten Erinnerungen schildert sie uns plastisch, wie das Auswanderungsprojekt ihres ideal angelegten Vaters in der texanischen Wirklichkeit des 19. Jahrhunderts umgesetzt wurde. In einem auch sprachlich souveränen Rückblick auf ein arbeitsreiches Leben bringt Ottilie uns nahe, wie sie ihre Welt der Gegensätze erlebt hat und was ihr Beitrag zur Gestaltung dieser Welt gewesen ist. "Es war im Frühling 1846, als wir nach Cat Spring gekommen, und da hieß es denn nun auch gleich, Hand ans Werk zu legen. Ein bescheidener Pflug, von einem Joch Ochsen gezogen, war zur Hand. Wie mochte dem Gelehrten hinterm Pfluge zu Mute sein, wie ungeschickt und schwerfällig ihm alles von der Hand ging, die wohl den Violinbogen und die leichtere Gartenschere zu handhaben gewußt. Aber diese Ochsen, dieser Pflug! Was nützte alle Geometrie, sechs Sprachen und Logarithmen, es ging nicht. Und hielt da nicht zu Pferde am Felde Mephistopheles in höllischer Person und spottete wie einst in der Hexenküche: Ernähre dich mit ungemischter Speise, Leb’ mit dem Vieh als Vieh, und acht es nicht für Raub, Den Acker den du erntest, selbst zu düngen. Glücklicher Weise war’s aber kein Mephisto, sondern einer jener liebenswürdigen amerikanischen Ansiedler,. der jetzt vom Pferde stieg und dem Vater in freundlichster Weise zeigte, wie eine widerspenstige Pflugschar zu bändigen. - Ein gar saures Frühjahr mag's gewesen sein, aber wir alle griffen frisch mit an, wo es geschehen konnte, so wurde Verzagtheit verbannt, wenn sie uns anwandeln wollte."
Aktualisiert: 2022-01-16
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Das Massaker von Paris /Die Historie von Dr. Faustus

Das Massaker von Paris /Die Historie von Dr. Faustus von Marlowe,  Christopher, Schamp,  Dietrich
Im ersten Band einer neuen Marlowe-Edition erscheinen „Das Massaker von Paris“ und erstmals in überlieferungstreuer Rekon- struktion „Doktor Faustus“, womit Marlowes Intellektuellen- Geschichte endlich unverfälscht durch spätere Zusätze zugänglich gemacht wird. „Das Massaker von Paris“ lag bis vor kurzem in deutscher Übersetzung nicht vor. Die kraftvolle Naivität dieses Textes mit seiner poetischen Komprimierung der turbulenten Vorgänge des französischen Bürgerkriegs entsprach nicht dem Zustand unserer Bühne. Dabei würde dem Theater heute die Besinnung auf seine ursprünglichen, spezifischen Mittel nur gut tun. Solche Mittel aber sind: Poetisierung, rituelle Artistik, gleichnishafte Darstellung, kunstvolle Sprache. Die Motorik politischer Vorgänge in Zeiten krisenhafter Auseinandersetzung und zuschlagender sendungsbewußter Brutalität aber ist kaum prägnanter und sinnbildhafter auf dem Theater denkbar. Daß Marlowe, der genialische Gleichaltrige aus Shakespeares Jugend, einen „Doktor Faustus“ geschrieben hat, lernt man auf der Schule. Jeder aber, der irgendwann einmal einen Blick in eine der deutschen Fassungen des Stücks, wie sie bis jetzt vorlagen, getan hat, wird vielleicht ähnlich reagiert haben wie zunächst auch ich: man wandte sich achselzuckend wieder ab. Aus dem Nachwort 1972 In der Tat ist Schamps Übersetzung grundsätzlich getreuer. Besser als Schlüter weiß er eine Grundregel des Übersetzens in Acht zu nehmen, nämlich sich vor „falschen Freunden“ zu hüten. Zu hoffen ist, dass die. Bemühung um Marlowes dramatisches Werk vielleicht den Durchbruch des neben Shakespeare bedeutendsten Theaterautors aus dem elisabethanischen England in deutscher Sprache einläuten könnte. Arnd Beise in literaturktik.de
Aktualisiert: 2021-07-10
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Robert

Robert von Fuchs,  Adolf
Carl Adolf Friedrich Fuchs (1805-1885), Freund und Zeitgenosse von Hoffmann von Fallersleben, Heinrich Laube u.a. war einer der führenden Intellektuellen des 'Jungen Deutschland'. In seinem autobiographischen Roman 'Robert' schildert er wenig versteckt seinen eigenen Werdegang. Als freiheitsliebender Burschenschaftler studiert er in Jena Philosophie und Theologie und versucht, zwischen Rationalismus und Supranaturalismus seine eigenen naturreligiösen Auffassungen zu entwickeln. Zurückgekehrt nach Mecklenburg, der 'verstecktesten Ecke Deutschlands', schildert er sehr plastisch seine Erlebnisse als Kandidat, Hauslehrer und schließlich Pastor in Kölzow. 1842 muß dieses Buch provozierend gewirkt haben; es ist möglich, daß sämtliche Exemplare des Buchs in Deutschland eingesammelt und vernichtet wurden. In seinem unbedingten Freiheitsstreben ist Fuchs verwandt mit den Freigeistern des frühen 20. Jahrhunderts. In der drei Jahre nach Erscheinen des Romans auch vollzogenen Auswanderung, über die er in 'Robert' bereits ausführlich reflektiert, sah er schließlich den besten Weg, 'ein neues deutsches Vaterland' nach seinen Vorstellungen zu gründen. Sein Leben in Amerika spiegelt sich aufschlußreich in den Altersmemoiren seiner Tochter Ottilie.
Aktualisiert: 2022-01-16
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Eduard II. / Der Jude von Malta

Eduard II. / Der Jude von Malta von Bülow,  Eduard von, Marlowe,  Christopher
'Der Jude von Malta' ist also ein Phantom; die Authentizität des Drucktextes ist zweifelhaft, niemand weiß, wer alles an dieser Ausgabe mitgemischt haben könnte; außerdem ist das Werk ein Gespenst, ein legendäres antisemitisches Machwerk, kolportiert und selbst Kolportage und bis in die neueste Zeit hinein mehr Spielzeug eitler Selbstbespiegelung von Leuten wie Hans Mayer oder Stephen Greenblatt als Werk, das wirklich für sich zu stehen in der Lage ist. Man kann es jetzt lesen, in einer Fassung, die zumindest in ihrer unprätentiösen sprachlichen Kraft dem Werk nichts nachgibt, ja es überhaupt erst im Deutschen lesbar macht: es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, daß Eduard Bülows Marlowe-Übersetzung das leistet, was Schlegel-Tieck- Baudissin bei Shakespeare geleistet haben. Leider hat Karl Eduard von Bülow (1803-1853), Novellendichter, Zeitgenosse, Freund und leider zu früh gestorbener präsumptiver Biograph Ludwig Tiecks so viel mir bekannt ist nur diese zwei Werke übersetzt. Es hat sich mal wieder niemand darum gekümmert, wie so oft. Man sollte es lesen, trotz aller begründeten Abneigung gegen dieses bisweilen schwer erträgliche antisemitische Machwerk, denn daß es keines ist, wird mir keine noch so ausgefallene Apologetik z.B. eines Friedemar Apel (der mit Berufung auf die in diesem Punkt wenig hilfreichen Marx und Stephen Greenblatt den Antisemitismus wegzureden versucht – bei Wagenbach, wo die autosuggestiven „nimmermüden Kritiker der Ellenbogengesellschaft“ ganz entre nous sind) einreden können.
Aktualisiert: 2022-01-16
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Ernst Willers

Ernst Willers von Deuter,  Jörg
»Eine Entdeckung auch für die bayrische Kunstgeschichte« nannte Norbert Miller das OEuvre des Malers Ernst Willers anlässlich der hier erweitert vorgelegten Aschaffenburger Rede zu dessen 200. Geburtstag. In der Tat ist Willers ein zu Unrecht vergessener Erneuerer der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Seine um 1848 einsetzende Abkehr von »Historien-Landschaften« hin zur monumentalen, nun menschenleeren Großlandschaft; seine verknappte kraftvolle Auffassung der Ölskizze und sein Beharren auf Zivilisationsferne lassen sich auch als Kommentar auf die geistige Situation der Zeit deuten. Zudem sind seine Bilder heute wesentliche Dokumente des römischen Umlands vor dessen Zersiedelung. Willers tritt uns hier zum Teil erstmals als Freund und Förderer so bedeutender Zeitgenossen wie Joseph Viktor von Scheffel, Anselm Feuerbach oder Ferdinand Gregorovius entgegen. Die Biographie setzt sich auch für eine Gedenktafel am Ort seines Grabes auf dem Alten Südlichen Friedhof in München ein. »So genüge hier die einfache Feststellung, dass dem Neunzehnten Jahrhundert, dessen unmittelbare Kindeskinder wir sind, Entdeckungen abgewonnen werden können, die mehr Überraschungen bereithalten als jeder Fund aus weiter entlegenen Epochen.« (Hans Wollschläger »Von Sternen und Schnuppen«)
Aktualisiert: 2020-12-19
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Der Fall Shakespeare – Die Autorschaftsdebatte und der 17. Graf von Oxford als der wahre Shakespeare

Der Fall Shakespeare – Die Autorschaftsdebatte und der 17. Graf von Oxford als der wahre Shakespeare von Klier,  Walter
Dieses Buch erschien in einer ersten und weniger umfangreichen Fassung im Jahr 1994 unter dem Titel Das Shakespeare-Komplott. Es hat nicht nur dazu beigetragen, die so gut wie vergessene Frage nach der Identität von William Shakespeare im deutschen Sprachraum wieder nachhaltig aufzuwerfen, sondern es sind auch seither und teils als Folge davon zahlreiche neue Aspekte aufgetaucht und größere und kleinere Teilprobleme angesprochen worden, weswegen eine gründliche Überarbeitung und Erweiterung geboten schien. 'Der Fall Shakespeare' ist eine sorgfältig überarbeitete, bebilderte und wesentlich erweiterte Neuauflage von Das Shakespeare-Komplott, gedacht als Standardwerk für alle an der Autorschaftsfrage und der damit verbundenen wissenschaftlichen Kontroverse Interessierten.
Aktualisiert: 2018-10-02
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