Zwei Arten von Verfall

Zwei Arten von Verfall von Kühn,  Annette, Manguso,  Sarah, Winkler,  Ron
Eine Geschichte über eine tückische Autoimmunkrankheit, ein Jahrzehnt von wiederkehrender Paralyse, kollabierten Venen, Halskathetern, dem Tod von Freunden und Fremden, Depression und Abhängigkeit und somit von abgedroschenen Metaphern für lange Krankheit. Könnte man denken. Doch entgegen den Klischees macht die Krankheit die Autorin nicht zu einem besseren Menschen. Vielleicht zu einem mit größerem Introspektionsvermögen. Eine nüchterne, präzise Sprache von lyrischer Intensität und eine schonungslose Offenheit gegenüber der eigenen Egozentrik machen diese Krankengeschichte eben nicht zu einem der zahlreichen Schicksalsberichte, sondern zu einer Auseinandersetzung mit Krankheit im Kontext der postmodernen amerikanischen Gesellschaft, in der die Erkrankte erwachsen wird. Manguso ist ein nahezu unmöglicher Spagat gelungen: eine fesselnde, unterhaltsame und anrührende Geschichte, die, ohne den Leser auch nur kurz zu verlieren, eine kunstvolle Analyse vollführt. Damit wird 'Zwei Arten von Verfall' zur Essenz dessen, was eine Geschichte über Krankheit sein kann — und sein sollte. In den USA fand das Buch weitreichende Beachtung, unter anderem wurde es in der New York Times Sunday Book Review als eines der besten Bücher des Jahres 2008 aufgeführt. Sarah Manguso (*1974 in Massachusetts) veröffentlichte bisher vier Bücher. Die Gedichtbände 'The Captain Lands in Paradise' (2002) und 'Siste Viator' (2007), den Erzählband 'Hard to Admit and Harder to Escape' (2007) sowie den Prosaband 'The Two Kinds of Decay' (2008). Ihre Gedichte erschienen u. a. in drei Ausgaben der Best American Poetry-Serie, dem New York Times Magazine, der London Book Review sowie in der Paris Review. Eine zweisprachige Ausgabe ist in der Übersetzung Ron Winklers in der luxbooks.americana erschienen. Sarah Manguso erhielt u. a. 2008 den Joseph Brodsky Rome Prize sowie den Pushcart Prize. Sarah Manguso unterrichtete Literatur an der University of Iowa und lehrt am Pratt Institute.
Aktualisiert: 2019-11-28
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Das Brennesselhaus

Das Brennesselhaus von Jakobson,  Martina, Vishniou,  Zmicier
Safa Burschtyn, der seit seiner Geburt auf dem elterlichen Sofa die Welt “kopfüber entdeckte und deshalb Schriftsteller wurde”, verdient sich seinen Lebensunterhalt mit dem Malen pseudo- stalinistischer Ölgemälde. Er lebt in Minsk, bis Seltsames geschieht: Ein Handwerker gräbt einen Tunnel durch seine Wohnung, seine Freundin Natascha entführt ihn in die mythischen Sümpfe der weißrussischen Sprache, die Kaktusmafia lässt den Gemüsegarten der Großeltern zuwuchern, ein gelber Garten- zwerg überwacht Safa gleich einem Angehörigen des Geheimdienstes – ob real oder virtuell, jede dieser Gestalten un- ternimmt den Versuch, Safa davon abzuhalten, seinen Roman zu schreiben. Safa landet schließlich im Künstlerhaus “Tacheles” in Berlin inmitten von Freaks, Performern, Kunsthändlern, Literaturagenten und schrägen Typen. Geheime Drahtzieherin und literarische Metaebene des Romans ist eine schräge weißrussische Großmutter, die in wandelbarer Gestalt als Literaturkritikerin oder Lebensberaterin mit moralischen Ansprüchen das Geschehene kommentiert und vorantreibt. Eine surreale, hochkomische und überaus unterhaltsame Tour de Force durch die weißrussische Seele. Zum Autor Zmicier vishniou, geboren 1973 in Ungarn, studierte philologie und Journalistik in Minsk. Er ist in vielen Künsten zu hause, Autor, Lyriker, Maler und Performancekünstler. Nach seiner Tätigkeit als Lektor und Herausgeber wagte er den Versuch, sich als unabhängiger Verleger des Hauses „halijafy“ jenseits der schwerfälligen staatlichen verlage zu etablieren. Vishniou ist seit den 1990er Jahren einer der prägendsten autoren in Weißrussland. er war Mitbegründer maßgeblicher Vereinigungen wie Bum-Bam-Lit oder Schmerzwerk, die in der Literaturlandschaft eine Wiederentdeckung der weißrussischen Sprache auslösten. Vishniou verbrachte mehrere Monate im Berliner Künstlerhaus Tacheles.
Aktualisiert: 2019-11-28
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Die Ernte

Die Ernte von Hempel,  Amy, Jung,  Jakob
New York Times Book Review Book of the Year Amy Hempel ist in Deutschland eine der großen unentdeckten Stimmen der amerikanischen Literatur. Die vier schmalen Bändchen, die sie in den letzten 30 Jahren veröffentlicht hat, sind in den USA und anderen Ländern Europas bereits moderne Klassiker. Die minimalistischen Geschichten von Amy Hempel sind Kleinode, in die man hineingeworfen wird, um verändert wieder aufzutauchen. Sie sind scharfsichtige Portraits scheinbarer Nichtigkeiten. Die immer wiederkehrenden Motive sind zugleich die Grundthemen Amy Hempels: der Tod, als beständiger Begleiter, die omnipräsente Angst vor menschlichen Bindungen, der unsichere Grund, auf dem sich die Figuren bewegen, Schlammlöcher und Erdbeben, das Auftreten von Einzelgängern, die zu empfindsam sind, um das Wanken der Welt nicht zu bemerken. Diese Geschichten entfalten ihren Sog im ersten Satz, sie sind unheimlich, verstörend, immer originell – und jede tritt eine Lawine los, die sich wie eine unbezahlte Rechnung im Kopf des Lesers festsetzt. Amy Hempel (*1951) lebt in New York City und unterrichtet Creative Writing in Harvard. Sie hat vier Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht: Reasons to Live (1985), At the Gates of the Animal Kingdom (1990), Tumble Home (1997) und The Dog of the Marriage (2005). Ihre Collected Stories gehören zu den Top 10 der New York Times Book of the Year Liste. Ihre Geschichten wurden u.a. in Harper’s, GQ, Vanity Fair veröffentlicht und in Anthologien wie The Best American Short Stories and The Norton Anthology of Short Fiction aufgenommen. Sie war Stipendiatin der Guggenheim Foundation und der United Artists Foundation of Arts and Letters. 2008 wurde sie mit dem REA Award for the Short Story ausgezeichnet, 2009 erhielt sie den PEN/Malamud Award for Excellence in the Short Story. 'Literaturereignis des Jahres' Village Voice 'Lebendig und echt. mörderisch komische Stories, die wie alle echte Kunstwerke zur Erlösung führen.' The New York Times Book Review “Alle Sätze sind nicht nur ausgefeilt, sie sind auf Hochglanz poliert. Alle Zitate und Witze, die Hempel wie ein Kabarettist streut, sind so komisch und so wichtig, dass man sie über Jahre nicht wieder vergessen kann. Genauso wie Hempel sie im Gedächtnis behalten hat, daran festgehalten hat, sie aufgespart hat für einen Platz, an dem sie in vollem Glanz erstrahlen können.“ Chuck Palahniuk
Aktualisiert: 2019-11-13
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Was uns treibt

Was uns treibt von Hempel,  Amy, Mesch,  Stefan
Nach dem großen Erfolg von 'Die Ernte' erscheint nun mit 'Was uns treibt' ein neuer Band mit Storys der neben Alice Munro und Lydia Davis wohl meist verehrten Erzählerin englischer Sprache. 'Du lernst, allen Ballast zu streichen. Stellst dir bei jedem Satz vor, wie deine Leser nur nach dem ersten Grund suchen, dich wieder fortzulegen. Der Trick?', sagt Amy Hempel über ihre Zeit als Journalistin: 'Ihnen keine Gründe zum Aufgeben zu lassen!' 15 atemlose, heimtückische Short Stories, die deutlich machen, weshalb Hempel vielen als markanteste Erzählerin seit Raymond Carver gilt – und was sie zum Idol und besten Feindin der Generation X gemacht hat: 'Was uns treibt' (Reasons to Live) war ihr Debütband und ist in den USA eine seit 30 Jahren geliebte, tiefschwarz schraffierte CD auf dem Armaturenbrett eines Kleinwagens, den man verscherbeln, aufgeben, schrotten will. Ein Freudenfeuer. Eine warme Decke, den Kindern gestohlen. 15 liebevolle Tritte in den Magen. Amy Hempel (*1951) lebt in New York City und unterrichtet Creative Writing in Harvard. Sie hat vier Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht: Reasons to Live (1985), At the Gates of the Animal Kingdom (1990), Tumble Home (1997) und The Dog of the Marriage (2005). Ihre Erzählungen wurden u.a. in Harper’s, GQ, Vanity Fair veröffentlicht. Sie war Stipendiatin der Guggenheim Foundation und der United Artists Foundation of Arts and Letters. 2008 wurde sie mit dem REA Award ausgezeichnet, 2009 erhielt sie den PEN/Malamud Award for Excellence. Auf Deutsch erschien zuletzt Die Ernte (At the Gates of the Animal Kingdom) bei Luxbooks.
Aktualisiert: 2019-11-28
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Die Signatur Deiner Augen. Junge Lyrik aus Deutschland und der Türkei

Die Signatur Deiner Augen. Junge Lyrik aus Deutschland und der Türkei von Drawert,  Kurt
Dem Goethe-Wort folgend: 'Wer das Dichten will verstehen,/ Muss in das Land der Dichtung gehen', kamen sieben deutsche Lyriker der Darmstädter Textwerkstatt auf Einladung des Goethe-Institutes nach Istanbul, um auf sieben türkische Dichter zu treffen und mit ihnen gemeinsam die Übersetzungen ihrer Gedichte zu erarbeiten. Das Ergebnis liegt nun in dieser Ausgabe vor und kann – pünktlich zur Leipziger Buchmesse im März 2015 – den Lesern in Deutschland und der Türkei vorgestellt werden. Sinnfällig daran ist nicht nur die hohe Qualität der Poesie, sondern auch die Überschneidung von Sujets und Motiven, die bei aller kulturellen Differenz und ästhetischen Eigenwilligkeit in eine Weltanschauung zusammenfließen: der einer globalisierten Welt. Die Autorinnen und Autoren sind: Ann-Kathrin Ast (Innsbruck), Özlem Özgül Dündar (Wuppertal), Kurt Drawert (Darmstadt), Marit Heuß (Dresden), Alicia Metz (Darmstadt), Andreas Pargger (Lienz/A), Martina Weber (Frankfurt am Main), sowie aus Istanbul: Furkan Caliskan, Cenk Gündogdu, Nafer Ermis, Deniz Durukan, Gonca Özmen, Gökcenur C. und Nilay Özer. Gefördert vom Goethe-Institut Istanbul.
Aktualisiert: 2020-01-07
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ich lebe in einem wasserturm am meer, was albern ist

ich lebe in einem wasserturm am meer, was albern ist von Elze,  Carl-Christian
Ein großes wildes Wagnis sind diese Gedichte, die eine verwegen aufspielende Stimme vorantreibt. Pathos und Melancholie? Liebesgedichte? Das assoziert man weder mit dieser Dichtergeneration noch mit dem Leipziger Lyriker Carl Christian Elze, der mit "Ich lebe in einem Wasserturm am Meer, was albern ist" seinen dritten Gedichtband vorlegt und den Leser in jedem Gedicht auf mehrere Fährten lockt. Und wie der Titel nahelegt, ist das Pathos mit Vorsicht zu genießen. Denn in diesen außergewöhnlichen Versen finden sich rasch auch "fickende Fliegen" in den Köpfen. Und die vermehren sich naturgemäß rasch.
Aktualisiert: 2020-01-07
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ich lebe in einem wasserturm am meer, was albern ist

ich lebe in einem wasserturm am meer, was albern ist von Elze,  Carl-Christian
Ein großes wildes Wagnis sind diese Gedichte, die eine verwegen aufspielende Stimme vorantreibt. Pathos und Melancholie? Liebesgedichte? Das assoziert man weder mit dieser Dichtergeneration noch mit dem Leipziger Lyriker Carl Christian Elze, der mit "Ich lebe in einem Wasserturm am Meer, was albern ist" seinen dritten Gedichtband vorlegt und den Leser in jedem Gedicht auf mehrere Fährten lockt. Und wie der Titel nahelegt, ist das Pathos mit Vorsicht zu genießen. Denn in diesen außergewöhnlichen Versen finden sich rasch auch "fickende Fliegen" in den Köpfen. Und die vermehren sich naturgemäß rasch.
Aktualisiert: 2019-04-23
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Gegend Entwürfe

Gegend Entwürfe von Au,  Michael, Wasner,  Alexander
GEGEND ENTWÜRFE ist Jahrbuch für Literatur aus einem gerne unterschätzten Landstrich, ein Schrei nach Liebe aus der Provinz und zur Provinz. GEGEND ENTWÜRFE ist geschützt und macht, was Literatur nicht darf: Halt an den Grenzen, zumindest den geographischen. Denn dieses Jahrbuch will die literarische Szene eines Bundeslandes vermessen, das in den letzten Jahren viel zu oft als Heimat des Eifelkrimis von sich reden gemacht hat. In Rheinland-Pfalz beginnt Literaturgeschichte gerne. Aber sie wird schnell flügge. Und dann kennt sie keine Grenzen mehr. GEGEND ENTWÜRFE zeigt Literatur im Neststadium – und noch einiges mehr: Rheinland-Pfalz als Ort des Infernos (nach Dante), große Nestflüchter aus Hamburg und Berlin, eine Kartographie des Preisregens und Gespräche über Gott und die Welt. Mit Beiträgen von: Daniel Ableev, Dante Alighieri, Nora Bossong, Lutz Herrschaft, Frank Hertweck, Martin Mandler, Rainer Moritz, Harald Martenstein, Nina Sahm, Nadja Schlüter, Hans Thill u.v.a.m.
Aktualisiert: 2019-11-28
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Die Revolution war im Fernsehen

Die Revolution war im Fernsehen von Sepinwall,  Alan
In seiner ersten Therapiestunde mit Dr. Melfi erklärt Tony Soprano: „Es ist gut, von Anfang an bei etwas dabei zu sein. Dafür war ich zu spät, ich weiß. Doch jetzt habe ich manchmal das Gefühl, dass ich erst am Ende dazukam. Dass alles schon vorbei ist.“ In seinem brillanten ersten Buch beschreibt Alan Sepinwall, dass es eben jener Satz Tonys ist, der nicht das Ende markiert, sondern den Aufbruch zu etwas völlig Neuem, bis dato in der Medienlandschaft Unbekanntem. Sepinwall wurde durch sein Blog “What’s Alan Watching?” zu einem der bekanntesten Blogger Amerikas. Als vielleicht bester Chronist der revolutionierten Fernsehlandschaft begleitet und erklärt er die Umwälzungen, die durch großartige, tief in die Verwerfungen der Postmoderne gestürzte Serien wie “The Sopranos”, “Lost”, “Mad Men”, “24”, “Breaking Bad”, “The Wire” oder “Deadwood” entstanden sind. Gerade von der New York Times als eines der besten Bücher 2012 ausgezeichnet, ist dieses Buch eine geistreiche und kluge Kulturgeschichte. Zwölf Seriendramen der letzten 15 Jahre verhandelt Sepinwall. Er erklärt, wie die Künstler hinter diesen revolutionären Sagas die Zeit, den ihnen gegebenen Raum und die Vertrautheit des Fernsehens genutzt haben, um eben dort die Grenzen des Erzählens zu verschieben – und wie sie gleichzeitig die komplexen philosophischen Ansätze hinter ihren Werken sichtbar machen. New York Times Book of the Year 2012 Zum Autor: Alan Sepinwall wuchs in Pine Brook, New Jersey auf und studierte an der University of Pennsylania. ab 1996 schrieb er als Fernsehkritiker für "The Star Ledger" und begann täglich Episoden der wichtigsten Fernsehserien zu besprechen, einzuordnen und zu analysieren. 2010 verlegte er sein Blog zu HitFix. nach dem ende von „The Sopranos“ gewährte David Chase, Erfinder und Chefautor der Serie, Sepinwall sein einziges Interview. Er gilt heute als einflussreichster TV-Kritiker in den USA. Slate.com attestiert ihm, die Fernsehkritik an sich revolutioniert zu haben
Aktualisiert: 2020-01-07
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arbeiten und wohnen im denkmal

arbeiten und wohnen im denkmal von Bresemann,  Tom
Tom Bresemanns Gedichte bieten eine brüchige, oft ironische Sicht auf die Makel und Schönheiten der Zeit, auf Berlin, auf Stadt, auf Land – und sie tun dies auf engagierte Weise. Der Zorn, die Lakonie und Ironie sind nicht Zeichen eines abgeklärten, gleichgültigen Schreibenden, sondern zeigen immer wieder aufs Neue, dass es wert ist, genau hinzusehen, die Klischees zu betrachten und als solche zu sehen. Tom Bresemann schreibt abseits der elfenhaften Berliner Großstadtromantik, und damit entsteht eine neue, selten klare Sicht auf die Gegenwart und ihre Vielstimmige Hyperaktivität. Tom Bresemann (*1978, Berlin) veröffentlichte bisher zwei Gedichtbände und eine Erzählung. Er ist Mitbegründer des Literaturhauses Lettrétage in Berlin Kreuzberg. 'Das Besondere an der Lyrik Bresemanns: Die Sprache selbst führt uns unsere eigenen Widersprüchlichkeiten vor. Aber weder belehren diese Texte, noch klären sie auf. Daran sind sie nicht interessiert. Sie setzen auf Widerwillen und bieten im gleichen Zug Identifikationsmöglichkeiten.' taz 'Gedichte, die zunächst ganz alltäglich daherkommen, dann aber bekannte Redewendungen verfremden und auf den Kopf stellen. „Punk kommt von Pünktlichkeit“ heißt es bei ihm, oder „nur ein integrierter ist ein guter Indianer“. Bresemann entlarvt immer wieder den von Stadt- und Dorfbewohnern zur Schau getragenen Individualismus als Teil des Mainstreams, oder die Fremdenfeindlichkeit hinter den Häkelgardinen' FAZ
Aktualisiert: 2020-01-07
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Die Leimrute

Die Leimrute von Hawkes,  John, Weil,  Grete
Ein Pferderennen im englischen Aldington bietet den Hintergrund für einen literarischen Thriller von Weltrang. Das Ehepaar Michael und Maragret Banks wird von einem Freund in den scheinbar genialen Plan verwickelt, eines der Rennpferde beim Golden Bowl zu stehlen und unter falschem Namen wieder auf die Bahn zu schicken. Die Aktion schlägt katastrophal fehl, und die Banks finden sich unvermittelt im Konflikt mit einer professionellen Verbrecherbande und somit in einem fiebrigen, albtraumhaften Szenario, das auf ein grausames Ende zusteuert. Thomas Pynchon hält den Roman für einen der wichtigsten Wegbereiter der Postmoderne. Zu Hawkes Fürsprechern gehören außerdem Flannery O’Connor, Saul Bellow, Anthony Burgess, Donald Barthelme und William H. Gass. Bereits 1964 erschien im Limes Verlag Wiesbaden (zu dessen Autoren Gottfried Benn und Alan Ginsberg gehörten) John Hawkes "The Lime Twig" in der Übersetzung von Grete Weil. Das fünf-zigjährige Publikations-Jubiläum wollen wir dazu nutzen, auf die durch uns in Wiesbaden fortgeführte Herausgabe von US-Literatur und Gegenwartslyrik hinzuweisen. 'Wie ein gefährlicher Schnaps.' Jeffrey Eugenides
Aktualisiert: 2019-11-28
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Der Spender

Der Spender von Lipsyte,  Sam, Lux,  Christian
Ein New York Times Bestseller Sam Lipsyte wird in den USA als Wiedergänger Mark Twains gefeiert. Wie kaum einem anderen gelingt ihm die wunderbare Kombination von Satire, Gesellschaftspanorama und packende Figurenentwicklung. Milo Burke, ein gescheiterter Künstler, arbeitet in der Finanzentwicklungsabteilung einer mittelmäßigen Universität in New York, um seine Frau Maura und seinen kleinen Sohn Bernie durchzubringen. Als er seinen Job verliert, weil er die Tochter eines Spenders der Universität beleidigt hat, gerät sein Leben aus den Fugen. Plötzlich aber möchte ihn die Universität zurück, da ein in Zeiten des Dotcom-Booms sagenhaft reich gewordener Studenfreund Milos, Purdy Stuart, eine gewaltige Spende in Aussicht stellt. Er erbittet sich Milo als Verhandlungspartner. Der vermeintliche Glücksfall wird für Milo zu einer Tour de force, denn sein alter Freund hat eine zweite Agenda: Milo soll ihm helfen, ein dunkles Geheimnis zu bewahren. Im Verlauf gerät Milos Ehe aus den Fugen, Bernies alternativer Kindergarten "Happy Salamander" schließt, längst verdrängte Geister der Vergangenheit tauchen au, Purdys unehelicher Sohn Don, ein im Rollstuhl sitzender, verbitterter Irak-Veteran, wird zu einer Bedrohung, während Milos Arbeitskollegen, Horaz, Llewellyn, Vargina und Chef Dean Cooley, genannt "Kriegsverbrechen" nichts als Verachtung für ihn hegen. Eine böse, treffsichere Satire über das Amerika der 2000er Jahre. Lipsyte verrührt seinen urkomischen Cocktail aus Sarkasmus und schmerzlicher Handlungsunfähigkeit zu eloquenten Volten, die ihm den Vergleich mit Mark Twain und Joseph Heller eingebracht haben. Sam Lipsyte (*1968) ist in Closter, New Jersey als Sohn eines Sportjournalisten aufgewachsen, er lebt in Manhattan und unterrichtet Creative Writing an der Columbia Universität. Bisher hat Lipsyte drei weitere Romane veröffentlicht. 2013 erscheint in den USA eine Sammlung von Kurzgeschichten bei FSG. Seine Texte erschienen u.a. in The New Yorker, Harper’s, Tin House, Open City, N+1, Slate, McSweeney’s, Esquire, GQ, The New York Times Book Review, The Washington Post, The Los Angeles Times, Nouvelle Revue Française, The Paris Review und Playboy. Seine Bücher sind ins Französische, Russische, Italienische, Spanische und Portugiesische übersetzt worden. 'Präzise, originell, boshaft verführerisch und ungemein witzig.' Jeffrey Eugenides 'Lassen Sie uns also Lipsyte lesen und in Jubel ausbrechen.' New York Times “Wie Joseph Heller in “Catch-22” inszeniert dieser Puppenspieler wahnhafter Kreaturen Verzweiflung in rapide abgefeuerten Dialogen und urkomischen, überraschend auftauchenden Pointen. “Der Spender” ist eine beeindruckend ambitionierte Sozialkomödie, eingebettet in die Beklemmung der Wirtschaftskrise des heutigen Amerikas.” The Los Angeles Times
Aktualisiert: 2019-11-28
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Die Kunst des Scheiterns

Die Kunst des Scheiterns von Juul,  Jesper, Kühn,  Annette
Menschen haben von Kindesbeinen an das Verlangen, Erfolge zu erzielen und Kompetenz zu erreichen. Computerspieler entscheiden sich jedoch fortlaufend für eine Aktivität, die oft und wiederholt zum Verlieren führen muss und ein taubes Gefühl der Unfähigkeit erzeugt. Im Kino, im Theatersaal und beim Lesen von Büchern nehmen wir ebenfalls Anteil am Leid einer tragischen Figur, doch lässt sich die Lust daran mit Katharsis und Stellvertreterpositionen erklären. Warum aber gerade Videospiele, in der der Spieler sich für seine Niederlagen selbst verantwortlich fühlt, auch eine wichtige Rolle im Umgang mit Gewinnen, Verlieren, Leiden und Leben spielen, und wie sich das vermeintliche Paradoxon erklären lässt, zeigt Jesper Juul in seinem brillanten Essay 'Die Kunst des Scheiterns' und stößt damit zu einem der Wesenskerne der Conditio Humana vor.
Aktualisiert: 2019-11-28
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blicktot, nixe

blicktot, nixe <klaffende tags> von Rudolph,  Andre
Wie kaum ein anderer Gegenwartsautor ist Andre Rudolph der Dichter der scheinbaren Gegensätze, von Pathos und Ironie, von echtem, tiefem Witz und echter, tiefer Klage. Auch in seinem dritten Gedichtband fi ndet sich bei aller Lust zum Beschreiten neuer Pfade ein strenger Formwille, der dabei nie gezwungen, eher rauschhaft wirkt. Es ist ein zersplitternder, epischer, konfessioneller Gesang. Ein breiter barocker Teppich, dessen Vollendung gleichzeitig gelingt und scheitert, scheitern muss, weil es das homerische >Großesowohl/als auch< weiterhin und unerschütterlich, dass Dichtung lieben, trauern, singen kann. Andre Rudolph (1975, Warschau) wuchs in Leipzig auf. Studium der Germanistik, Philosophie und Slawistik. Er lebt als freier Autor und Übersetzer aus dem Englischen und Polnischen in Leipzig. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. Lyrik von Jetzt 2, Neubuch, Sinn und Form, Bella triste. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Lyrikpreis Meran 2010, der kranichsteiner literatur-Förderpreis 2010 und der Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2011.
Aktualisiert: 2020-01-07
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Feind Islam

Feind Islam von Bowen,  John R., Reuter,  Nicole
In Europa und den USA vertreten viele Politikern, Aktivisten und Wissenschaftler die These, dass der Islam mit westlichen Werten nicht zu vereinbaren sei und dass wir uns einem Risiko aussetzen, wenn wir glauben, dass muslimische Immigranten in unsere Gesellschaft integriert werden können. In Norwegen hat Anders Behring Breivik diesem Gedanken 2011 ein extremes und mörderisches Fazit folgen lassen. Währenddessen gibt es in den USA und anderen europäischen Ländern Bestrebungen, die Ausübungen islamischer religiöser Praktiken und Regeln gesetzlich zu verbieten. Doch gibt es kaum nennenswerte Indizien dafür, dass beispielsweise die Sharia eine Gefahr für die westliche Gesellschaft darstellt. In einer luziden und unaufgeregten Sprache entlarvt John Bowen die absurden Auswüchse eines kaum zu entschärfenden Populismus in Europa und den USA. John Bowen ist der Dunbar-Van Cleve Professor in Arts & Sciences an der Washington University in St. Louis. Sein Kerngebiet ist die Soziokulturelle Anthropologie. “Ein erleuchtender Blick auf die Wahrnehmung des Islam in der westlichen Welt” (Booklist)
Aktualisiert: 2019-11-13
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Die Freuden der Hölle

Die Freuden der Hölle von Kanese,  Jorge, Lupette,  Léonce
Zum ersten Mal werden ausgewählte Gedichte des vielleicht wichtigsten zeitgenössischen Dichters Paraguays vorgestellt. Die junge Generation paraguayischer Dichter erkennt ihn als Vorläufer der aktuellen Strömungen: des "portunhol selvagem" (einer Mischsprache aus Spanisch-Portugiesisch und Straßenslang). Schon in den 80er Jahren verwendete er zudem das Yorapá, eine Mischung aus Guraraní und Spanich. Léonce W. Lupette hat die Auswahl vorgenommen, übersetzt und erläutert. Zum Autor Jorge Kanese wurde 1947 in Asunción geboren. Er arbeitet als Professor und Facharzt für Mikrobiologie. Wegen politischer Aktivitäten unter der Stroessner-Diktatur inhaftiert und gefoltert. Aufenthalt in Buenos Aires. Mitbegründer der Poetas3Fonteras.
Aktualisiert: 2020-01-07
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Ich bin Nicht Sidney Poitier

Ich bin Nicht Sidney Poitier von Everett,  Percival, Witthuhn,  Karen
Am Anfang und im Zentrum des vielleicht unterhaltsamsten Romans zu Medienwahnsinn und Rassenfragen in den USA steht ein böser, verzweifelter Witz: Portia Poitier, die unkonventionelle Mutter der Hauptfigur, gibt ihrem Sohn den Namen 'Nicht Sidney'. Starkult, Rassenfrage, und die Schere zwischen Arm und Reich sind Nicht Sidney Poitier damit in die Wiege gelegt. Nicht Sidneys Mutter stirbt, als er elf Jahre alt ist und sie hinterlässt ihm nicht nur einen ungewöhnlichen Namen, sondern aufgrund kluger Investitionen auch einen maßgeblichen Anteil an der Turner Broadcasting Corporation, dem Mutterkonzern des Nachrichtensenders CNN. Dessen Gründer, Ted Turner, wird nun zum Vormund des vielleicht reichsten, verwirrtesten afroamerikanischen Jungen der USA. Als Nicht Sidney das abgeschirmte Anwesen seiner Jugend verlässt, wird er verhaftet und gerät er sogleich in einen Mordfall in Smuteye, Alabama. Eine dunkle, witzige, überbordend erzählerische Tour de force durch ein groteskes Amerika der Postmoderne. “Everett ist auf dem Höhepunkt seiner gewaltigen erzählerischen und satirischen Fähigkeiten.” Publishers Weekly “Einer der witzigsten, originellsten Romane seit Jahren. Everett hat eine hervorragende Komödie über Fehlkommunikation geschrieben.” National Public Radio “Großartig geschrieben, spritzig, temporeich – inmitten Pools voller wunderschöner Prosa.” Bookslut “Everett kann scheinbar mühelos unterhalten.” Time Out New York Percival Everett (*1956) studierte an der Brown University und ist heute Professor für Englisch an der University of Southern California. Er veröffentlichte 19 Romane, mehrere Kurzgeschichtenbände und Gedichtsammlungen. Zu seinen Auszeichnungen gehören der New American Writing Award, der Josephine Miles Literary Award, und der Pen Center USA Award. Ich bin nicht Sidney Poitier wurde u.a. mit dem Dos Passos Prize und dem Believer Book Award ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Frau, der Romanautorin Danzy Senna, und zwei Söhnen in Los Angeles.
Aktualisiert: 2019-11-28
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