Immanuel Kants Bewunderung des „bestirnten Himmels“ über ihm und des „moralischen Gesetzes“ in ihm ist heute zum philosophischen Topos geworden.Während das „moralische Gesetz“ Gegenstand der praktischen Philosophie ist, verweist Kant für die Hauptaufgabe der theoretischen Philosophie – nämlich die Beantwortung der Frage „Was kann ich wissen?“– auf einen Gegenstand der Astronomie: Wir deuten auf einen leuchtenden Punkt am Himmel und die Wissenschaft sagt uns dazu, dass es sich dabei um einen Körper der und der Größe, Masse, Entfernung, Geschwindigkeit und Temperatur handelt, der aus diesen und jenen chemischen Elementen besteht. Wie können wir das wissen? Band III nimmt diese Frage in Angriff – und zwar in Verallgemeinerung auf die „harten“ Naturwissenschaften Physik, Chemie und Kosmologie. Dabei werden spezifische Fragen in den Blick genommen, die seit jeher in der interessierten Öffentlichkeit und auch unter Physikern selbst im weitesten Sinne als „philosophisch“ gelten: „Was ist Gleichzeitigkeit an verschiedenen Orten?“, „Welche Deutung der Quantenmechanik ist die korrekte und was folgt daraus für unser Weltbild?“, „Was folgt für unsere Welt aus der Entropiezunahme gemäß dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik?“ – und nicht zuletzt: „Existierte das Universum von Ewigkeit her oder hat es einen Anfang (und ein Ende)?“
Aktualisiert: 2023-03-24
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Die Bedeutung des Toleranzgebots reicht über das Problemfeld religiöser Toleranz hinaus. Sie tritt überall zutage, wo Verhaltensweisen und die Äußerung von Auffassungen vom konsentierten 'mainstream' abweichen und deshalb als anstößig wahrgenommen werden. Der moderne Rechtsstaat westlicher Prägung nimmt zwar für sich in Anspruch, ein ultimatives Modell eines freiheitlichen wie friedlichen Zusammenlebens in Diversität zur Verfügung zu stellen, ganz gleichgültig, ob diese sich religiös-weltanschaulich, moralisch-politisch oder ganz allgemein gesellschaftlich manifestiert. Offenkundig bleiben aber trotz dieses umfassenden Anspruchs Problemreste bei der Konfliktlösung, die die Rufe nach Toleranz nicht verstummen lassen und zugleich die Mahner auf den Plan rufen, die unablässig an die unabdingbaren Grenzen von Toleranz erinnern und Homogenität zur zentralen Funktionsbedingung des Gemeinwesens erklären. Dieser Band schließt an den Vorgängerband mit dem Titel 'Toleranz als Ordnungsprinzip? – Die moderne Bürgergesellschaft zwischen Offenheit und Selbstaufgabe' (2007) an und will die dort veröffentlichten Überlegungen vertiefen sowie um bislang noch nicht berücksichtigte Fragestellungen und Perspektiven des Toleranzproblems, insbesondere Gesichtspunkte jenseits spezifisch religiöser Toleranz (alternative Lebensentwürfe, internationale Beziehungen) ergänzen.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Wendet man sich der Frage nach den Quellen unseres Wissens zu, so muss man feststellen, dass wir zweifelsohne einen großen Teil unseres Wissens über die Welt aus dem Zeugnis anderer gewinnen. In der gegenwärtigen erkenntnistheoretischen Diskussion wird nicht in Frage gestellt, dass das Zeugnis anderer zur Genese unseres Wissens beiträgt. Umstritten ist dagegen, ob die Anführung des Ursprungs solcher Überzeugungen auch zu deren Rechtfertigung in hinreichendem Maße beiträgt. Dieses Buch bietet einen systematischen Einblick in die verschiedenen epistemologischen Positionen dieser Debatte – sowohl klassische Ansätze als auch neuere Entwicklungen werden vorgestellt und kritisch diskutiert. Darüber hinaus wird der Zeugnisbegriff selbst – als epistemisch funktionaler Begriff – eingehend analysiert. Aufbauend auf den Untersuchungsergebnissen des systematischen Teils des Buches wird dann in einer Fallstudie zur Berichterstattung der Tagesschau ein Sonderfall des Zeugnisses anderer genauer in den Blick genommen, der in der bisherigen epistemologischen Debatte erstaunlicherweise nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat: die mediale Berichterstattung.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Die Entwicklungen in der Neurowissenschaft und den angrenzenden human-wissenschaftlichen Disziplinen stellen die Ethik vor Herausforderungen, die von manchen Wissenschaftlern und Philosophen als so gravierend empfunden werden, dass sie die Ausarbeitung einer neuen Ethik, einer Neuroethik, fordern. Genau genommen handelt es sich um eine doppelte Herausforderung: Auf einer praktischen Ebene müssen wir im Hinblick auf die Interventionsmöglichkeiten und Handlungsoptionen, die durch das Fortschreiten dieser Disziplinen eröffnet werden, moralisch Stellung beziehen. Auf einer theoretischen Ebene zwingt uns der wissenschaftliche Fortschritt, unsere ethisch-anthropologischen Grundbegriffe sowie unser Selbstverständnis kritisch zu hinterfragen, und wirft zugleich die Frage nach den Grundlagen der Moralität selbst auf. Die Autoren dieses Bandes befassen sich u.a. mit folgenden Frage: • Wie könnte ein Kriterienkatalog bzw. eine 'Minimalethik' für die moralische Bewertung von Eingriffen am Nervensystem aussehen? • Welche anthropologischen Implikationen haben neurowissenschaftliche Erkenntnisse und Techniken? • Dürfen oder sollten Eltern prädikative Testverfahren zur Früherkennung besonderer Talente ihrer Kinder wahrnehmen? • Entlarvt die Neurowissenschaft die Idee von Freiheit und Verantwortlichkeit als Illusion? • Lassen sich normative Fragen anhand neuropsychologischer Befunde beantworten? Mit Beiträgen von Ansgar Beckermann, Christoph Demmerling, Wolfram Henn, Kristian Köchy & Martin Norwig, Wolfgang Lenzen, Sabine Müller & Henrik Walter, Gilbert Scharifi, Stephan Schleim, Kai Vogeley & Albert Newen und Sven Walter.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Wie tragfähig sind naturalistische Theorien der Moral? Naturalisten betrachten Moral als ein Phänomen, das grundsätzlich Erklärungen zugänglich ist, die sich nicht kategorial von denen unterscheiden, die auch in den empirischen Wissenschaften Anwendung finden. So nehmen viele zeitgenössische Naturalisten zum Beispiel an, dass Überlegungen über die evolutionäre Genese und Funktion des psychologischen Altruismus einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Moralität leisten können. Dieser Sammelband enthält Originalbeiträge zur Frage, wie die Aussichten naturalistischer Ansätze in der Debatte um Grundlagenfragen der Ethik einzuschätzen sind. Was lässt sich aus Spekulationen über den Ursprung der Moral und aus einer historischen Skizze moralischer Praktiken über die Natur der menschlichen Moral lernen? Kann der Blick in die Geschichte uns bei der Beantwortung drängender moralischer Fragen helfen? Der Band wird durch einen Beitrag von Philip Kitcher eingeleitet, der sich mit diesen Fragen befasst. Weitere Beiträge von: Rüdiger Bittner, Mario Brandhorst, Gerhard Ernst, Christoph Halbig, Kirsten Meyer, Holmer Steinfath, Peter Schaber, Thomas Schmidt, Tatjana Tarkian.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Die Anwendung der Mathematik in der Formulierung wissenschaftlicher GeSetzesaussagen und Theorien hängt von der Ausbildung phänomen-spezifischer Größenbegriffe ab. Die Messung ist daher ein Grundproblem der Wissenschaftsphilosophie. Die durchgehende Quantifizierung sodann auch in Physiologie, messender Psychologie, Wirtschaftswissenschaft und zunehmend in der Organisation des Alltags lässt sie aber zu einem Kulturphänomen in einem viel weiteren Sinne werden. Dementsprechend war die Ausweitung der quantitativen Methode auch immer von scharfen Diskussionen begleitet, die sich in einer spannenden Literatur niederschlugen. In diesem Band sind facettenreiche Aufsätze zur Messtheorie aus dreihun-dert Jahren versammelt. Er bietet damit einen Überblick über eine teilweise wenig bekannte Literatur gleichwohl prominenter Autoren wie Leibniz, d'Alembert, Gauß und Mach. Einige der Texte liegen erstmals in deutscher Sprache vor. Jedem der Texte ist eine kurze erläuternde Einführung beigegeben. Der Band dient damit als Quellensammlung, kann aber auch als historische Einführung in die Messtheorie gelesen und als Grundlage zur Gestaltung von Seminaren herangezogen werden.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Werturteile, insbesondere ethische, kennzeichnen zwei Begriffsmerkmale: Sie sind wahr oder falsch und sie liefern einen Grund, entsprechend zu handeln. Laut Standardauffassung der Handlungstheorie liefern Überzeugungen alleine keinen Handlungsgrund. Werturteile drücken jedoch gemäß erstem Merkmal Überzeugungen aus. Sie liefern daher bei Standardauffassung keinen Handlungsgrund - im Widerspruch zum zweiten Merkmal. Dieser lässt sich nur vermeiden, indem man eines der beiden Merkmale als Schein entlarvt oder die Standardauffassung aufgibt. Im ersten Teil werden die Merkmale präzisiert und es wird begründet, warum sie kein Schein sind. Die Ansätze, die von einem Schein ausgehen, werden zurückgewiesen, so dass nur eine Non-Standardauffassung als Auflösung des Widerspruchs in Frage kommt. Der zweite Teil widmet sich der Wahrheitsfähigkeit von Werturteilen. Denn gemäß einer verbreiteten Ansicht impliziert deren Wahrheitsfähigkeit einen mit großen Schwierigkeiten behafteten Werte-Realismus. Es wird jedoch gezeigt, wie die Non-Standard-Lösung gerettet werden kann, indem Wahrheit für Werturteile nicht als Übereinstimmung mit der Realität, sondern als nicht-revidierbare Form gerechtfertiger Behauptbarkeit gefasst wird.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Dieses Buch untersucht Lebenssituationen von Menschen, die sich für oder gegen die Inanspruchnahme von genetischen Tests entschieden haben. Es zeigt auf, dass genetische Tests und Pränataldiagnostiken zu Grenzsituationen auf Seiten der Betroffenen führen können. Dazu verlässt es den Sprachgebrauch der biomedizinethischen Debatte und bedient sich der Sprache des Philosophen Albert Camus, um dessen Konzepte von Absurdität zur Analyse von gendiagnostischen Grenzsituationen fruchtbar zu machen. Patientengeschichten werden unterschiedlichen Arten von Absurditäten zugeordnet, gleichzeitig werden Patienteninterviews mit Protagonisten der Camus'schen Werke verglichen. Die Resonanzen dieser Analyse bereichern die laufende Debatte zu genetischen Tests in innovativer Weise: Es wird unter anderem ausgeführt, wie Patienten zwischen Entscheidungen und Entfremdungen gefangen sein können und inwiefern die menschliche Fähigkeit der narrativen Rekonstruktion ganz entscheidend zur Verarbeitung von absurden Lebensereignissen beiträgt. Es wird weiter deutlich, dass die existenzielle Kategorie der "Absurdität" generell eine vernachlässigte Größe im medizinischen Alltag darstellt.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Deflationäre Wahrheitskonzeptionen genießen in der gegenwärtigen analytischen Philosophie große Aufmerksamkeit. Dieses Buch versucht einen kritischen Beitrag zur aktuellen Debatte über diese Wahrheitskonzeptionen zu leisten. Es wird zunächst das Ziel verfolgt, deflationäre Wahrheitskonzeptionen von anderen Wahrheitskonzeptionen möglichst klar abzugrenzen. Daran anschließend werden drei sehr verbreitete Versionen deflationärer Wahrheitskonzeptionen detailliert dargelegt und einer kritischen Überprüfung unterzogen. Im dritten Teil des Buches wird eine Konzeption der Wahrheit verteidigt, die wesentliche Einsichten deflationärer Wahrheitskonzeptionen aufnimmt, jedoch in einigen entscheidenden Punkten über diese hinausgeht. Die hier vertretene Konzeption beinhaltet einerseits eine Bestimmung der Eigenschaft der Wahrheit mittels einer Generalisierung des Schemas 'Die Proposition, dass p, ist wahr genau dann, wenn p', und sie legt andererseits die Einsicht nahe, dass die Auffassung der Wahrheit selbst grundsätzlich nicht bestimmt werden kann.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Die dominierende Position in der Philosophie des Geistes ist heute der Physikalismus, demzufolge Bewußtsein und Selbstbewußtsein physikalische Phänomene sind, die durch Gehirnvorgänge realisiert werden. Allerdings klafft eine Erklärungslücke zwischen den Beschreibungen neuronaler Vorgänge und der Subjektivität des bewußten Erlebens. Daraus folgern viele Dualisten die grundsätzliche ontologische Verschiedenheit von Geist und Gehirn. In diesem Buch werden systematisch Varianten des Physikalismus und des Dualismus unterschieden und anhand einschlägiger philosophischer, kognitionspsychologischer und neurobiologischer Theorien detailliert diskutiert. Zwar kann bisher keine physikalistische Theorie des Bewußtseins völlig überzeugen, aber auch ontologische Folgerungen von Dualisten sind nicht hinreichend begründet. Als Lösung des Problems der Erklärungslücke wird anhand von Kants kritischer Philosophie als moderate Alternative ein rein erkenntnistheoretischer Dualismus entwickelt. Dieser erkenntnistheoretische Dualismus weist den physikalistischen Reduktionismus zurück, vermeidet aber ebenso den ontologischen Dualismus.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Dass man seine Versprechen halten muss, weiß jedes Kind. Philosophen geraten indes ins Straucheln, wenn sie zu erklären versuchen, was ein Versprechen überhaupt ist und warum moralisch falsch handelt, wer es bricht. Norbert Anwander diskutiert systematisch die klassischen Positionen zu Versprechen, Setzt sich kritisch mit ihren aktuellen Vertretern auseinander und legt eine alternative Theorie vor. Im ersten Teil dieses Buches wird untersucht, was Versprechen gegenüber Phänomenen wie Ankündigungen oder Gelübden auszeichnet, und aufgezeigt, was dafür spricht, das Versprechen als gemeinsame Willensbindung zu analysieren. Einsichten aus den Diskussionen um Normativität und praktische Rationalität können uns verständlich machen, in welcher Weise wir per Willensdekret Verpflichtung zu schaffen vermögen. Der zweite Teil befasst sich mit der moralischen Bedeutung von Versprechen. Anwander argumentiert, dass es bei der moralischen Pflicht, sein Versprechen zu halten, um die Achtung von Autonomie geht. Noch vor allen anderen Erwägungen sind wir es der Person, gegenüber der wir ein Versprechen eingegangen sind, schuldig, ihre Autonomie zu respektieren.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Systematische Fragen an die Ethik bestimmen einen Schwerpunkt des Bandes: Was will Ethik in den Wissenschaften? Gibt es ethische Kriterien, mit denen wir einen wünschenswerten wissenschaftlich-technischen Fortschritt steuern können? Sind Subjektivität und Freiheit als zentrale Begriffe der Ethik noch aufrechtzuerhalten? Wie können wir angemessen den zentralen Begriff Verantwortung verstehen? In welchem Verhältnis stehen philosophische und theologische Ethik? Systematische Fragen der Wissenschaft bilden einen weiteren Schwerpunkt: Welche ethischen Aspekte wirft die Mathematisierung der Wissenschaften auf? Ist mathematische Modellbildung ein fraglos gültiges Kriterium für Wissenschaftlichkeit? Erheben sich mittlerweile die Lebenswissenschaften zur Leitwissenschaft - in welchem Sinne und mit welchem Recht? Welche Bedeutung haben Sprache und Bildung auch heute noch für die Wissenschaften? Wie ist ein gerechter Zugang zur Bildung zu bestimmen und zu gestalten? Aus einzelnen Fachdisziplinen heraus werden ethische Fragestellungen entfaltet, deren Bearbeitung ein differenzierteres Selbstverständnis verspricht: Vertreten sind hierbei Biologie, Chemie, Erziehungswissenschaft, Linguistik, Literaturwissenschaft, Mathematik, Politikwissenschaft, Sozialwissenschaften und Technikforschung. Mit Beiträgen von Gernot Böhme, Julia Dietrich, Marcus Düwell, Klaus Giel, Hans Jürgen Heringer, Klaus-Peter Horn, Christof Mandry, Dietmar Mieth, Catrin Misselhorn, Uta Müller-Koch, Gregor Nickel, Frank Pfetsch, Thomas Potthast, Nikos Psarros, Christian Sinn, Ralf Stoecker, Klaus Wiegerling, Reiner Wimmer
Aktualisiert: 2023-02-06
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Menschen sprechen und werfen Bomben, philosophieren und steigen auf Berge. Dieser Band versammelt dreiundzwanzig Versuche, diese Handlungen – und das Handeln überhaupt – zu beleuchten. Besonderen Raum nimmt das Verstehen von Handlungen ein, mit denen etwas zu verstehen gegeben werden soll; und das Bewerten von Handlungen, gewaltsamen und anderen, als vernünftig oder unvernünftig, als gut oder schlecht. Mit Beiträgen von Christoph Fehige, Günther Grewendorf, Ted Honderich, Beatrice Kobow und Fitzgerald, Nikola Kompa, Wolfgang Lenzen, Weyma Lübbe, Christoph Lumer, Daniel Messelken, Julian Nida-Rümelin, Igor Primoratz, Richard Raatzsch, Peter Rohs, Oliver R. Scholz, Rudolf Schüssler, Peter Singer, Wolfgang Spohn, Pirmin Stekeler-Weithofer, Raimo Tuomela, Franz von Kutschera, Ulla Wessels und Véronique Zanetti.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Ist was wir wahrnehmen … … nicht wahr? Informationen, die wir über unsere Sinnesorgane erhalten, reichen in der Regel nicht aus, um ein vernünftiges Bild von der Außenwelt bereit zu stellen. Unser Gehirn filtert, selektiert und deutet die eintreffenden Sinnesdaten. Bewusst wird uns nur das Ergebnis dieses Prozesses. Dieses Wahrnehmungsergebnis beruht auf Hypothesen des Gehirns. Ist eine dieser Hypothesen falsch, kommt es zu einer Wahrnehmungstäuschung. Was wir wahrnehmen ist also … … nicht (immer) wahr! Täuschungen als bloße „Fehlleistungen“ abzutun, wäre aber verfehlt: Sie sind ein Triumph über ein auf den ersten Blick zwar nahe liegendes, aber letztlich wenig hilfreiches Konzept, die Welt einfach nur so genau wie möglich über die Sinne abzubilden. Relevant (etwa fürs Überleben) ist nicht in erster Linie, was „wahr“ ist, sondern was uns in die Lage versetzt, effektiv und sinnvoll auf unsere Umwelt zu reagieren. Wie kommt die Welt in den Kopf? Was macht das Gehirn daraus? Und welche Bedeutung hat all das für die menschliche Erkenntnisfähigkeit? Aktuelle Forschungsergebnisse liefern Grundlagen für die Debatte um das moderne Selbstverständnis des Menschen. Mit Beiträgen von Michael Bach, Heinrich H. Bülthoff, Hubert R. Dinse, Hinderk M. Emrich & Markus Zedler & Wolfgang Dillo, Karl R. Gegenfurtner & Alexander C. Schütz & Doris I. Braun, Hanns Hatt, Mirja Hubert & Peter Kenning, Birger Kollmeier, Bernd Lingelbach & Walter H. Ehrenstein jr., Michael Pauen, Wolf Singer
Aktualisiert: 2023-02-06
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Eine der zentralen Fragen der Bioethik ist die nach der universalen Gültigkeit ihrer normativen Aussagen. Diese Frage ist nicht nur theoretisch relevant. Im Bereich der angewandten Ethik führt sie auch zu konkreten praktischen und politischen Problemen zwischen den Kulturen. Kann es gerechtfertigt sein, die eigenen Organe zu verkaufen? Unter welchen Bedingungen ist es erlaubt, an Menschen zu forschen? Dürfen embryonale Stammzellen in der Forschung verwendet oder hergestellt werden? Bisher haben einige Autoren die unterschiedlichen kulturellen, religiösen oder historischen Perspektiven auf bioethische Fragen nachgezeichnet. Aber nur wenige fragen nach der normativen Bedeutung der Differenz. Spiegeln unterschiedliche Positionen verschiedene kulturelle oder verschiedene moralische Normen? Der Sammelband soll die bestehende Lücke schließen. Die Zusammenstellung interdisziplinärer Beiträge zielt zum einen darauf, die Frage nach der universalen Gültigkeit bioethischer Positionen auf einer pragmatischen, deskriptiven, normativen und prozeduralen Ebene differenzierter zu stellen als bisher. Zum anderen soll ein Spektrum an philosophischen Begründungsmöglichkeiten und praktischen Lösungsansätzen daraufhin geprüft werden, ob und inwieweit sie eine kulturübergreifend gültige Bioethik fundieren könnten. Dabei steht auch zur Diskussion, ob ein solches Unterfangen grundsätzlich möglich ist.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Methodisches Vorgehen kennzeichnet seit jeher Philosophie und Wissenschaft. Die aufklärerische Reflexion über Formen methodischer Verfahrensweisen im Rahmen von Programmen zur Wissenschaftsreform bestimmt zudem den Beginn der Philosophie der Moderne, ohne die das heutige wissenschaftlich-technologische Zeitalter nicht denkbar wäre.Die 30 Aufsätze dieses Bandes suchen das methodische Denken in seinen vielfältigen Kontexten auf. Das Buch ist Christian Thiel gewidmet, der als ehemaliger Assistent und später Nachfolger Paul Lorenzens in Erlangen die Tradition der Erlanger Schule in dem ihm eigenen Stil fortführte. Thiels Forschungsarbeit, die sich nie von Disziplingrenzen beeindrucken ließ und sich durch einen ausgeprägten Sinn für historische Zusammenhänge auszeichnet, spiegelt sich in dem Sammelband wider. Die Themen reichen von theoretischer Philosophie über mathematische Grundlagenforschung und Logikgeschichte bis hin zur Wissenschaftstheorie. Der Band enthält außerdem eine Bibliographie Thiels sowie einen bislang unbekannten Brief von Gottlob Frege.
Aktualisiert: 2023-02-06
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Interkulturelle Philosophie legt den historisch kontingenten und insofern mit dem partikulären Risiko der Fehlinterpretation behafteten und mithin dem Irrtum ausgesetzten Charakter einer philosophisch-historiographischen Praxis bloß, die alle nicht-europäischen philosophischen Traditionen nur vom Standpunkt der europäischen Philosophie(n) aus thematisiert und das tertium comparationis ausschließlich nur bei sich selbst dingfest macht. Diese Problemlage ist besonders auch für Logiken aufzuarbeiten. Logik ist nicht ein und für allemal gewählt und bleibt dann künftig unverändert erhalten. Vielmehr ist sie selbst geschichtlich verfaßt: Das Denken ist nicht nur das, was über alles, was es gibt und nicht gibt, denkt, es denkt auch insbesondere über sich selbst. Daher verändern sich nicht nur die Inhalte, über die gedacht wird, sondern es verändert sich auch die jeweilige geschichtliche Denkform, was fragen läßt: Können Erforschungen der Logik(en) zu Deutungen der kulturellen Geschichte(n) beitragen und umgekehrt Erforschungen der Geschichte(n) zu Deutungen der Logik(en)?
Aktualisiert: 2023-02-06
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Dieser Band versucht, dem Leser zweierlei zu bieten: Zum einen eine Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Forschungsstandes, zum anderen den Versuch, einen Ausblick in die zukünftige Entwicklung dieser Forschungen zu geben. Der Fokus der zwölf Beiträge ist hierbei bewusst auf aktuelle Themen der Philosophie des Geistes gelegt: Welche Eigenschaften hat der Geist
Die Beiträger: Ansgar Beckermann, Daniel Cohnitz, Michael Esfeld, Frank Hofmann, Wolfgang Lenzen, Klaus Mainzer, Thomas Metzinger, Albert Newen, Wolfgang Prinz, Tobias Schlicht, Patrick Spät, Kai Vogeley und Sven Walter
Aktualisiert: 2023-02-06
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Was manch einem Beobachter wie eine kurzfristige wissenschaftliche Mode erschien, hat eine erstaunliche Beharrlichkeit an den Tag gelegt: Emotionen und andere affektive Phänomene sind seit rund zwei Jahrzehnten ein großes und wichtiges Thema der humanwissenschaftlichen Forschung. Für die Philosophie ist die Emotionalität des Menschen in verschiedenen Hinsichten ein zentrales Thema. Gefühle – so die landläufige Bezeichnung für affektive Phänomene wie Emotionen, Stimmungen, hedonische Empfindungen und existenzielle Hintergrundgefühle – sind ausgezeichnete Werkzeuge der Welterkenntnis, vor allem in persönlich relevanten Angelegenheiten. Dabei sind Gefühle nicht auf ungerichetete phänomenale Erlebnisse zu reduzieren, vielmehr sind sie stets auch Erfahrungen von etwas, sie haben einen intentionalen Gehalt. Ihre affektive Intentionalität ist durchaus eine Art des Welt- und Selbstbezugs sui generis, der sich von der „gewöhnlichen“ Intentionalität, wie sie in emotionslosen propositionalen Einstellungen zum Ausdruck kommt, signifikant unterscheidet. Die damit einhergehende welterschließende Funktion des Affektiven steht im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes. Dieser ist ein Ergebnis des von der VolkswagenStiftung geförderten Schlüsselthemenprojektes "animal emotionale", an dem sowohl Philosophen als auch Neurowissenschaftler beteiligt sind. Mit Beiträgen von Judith Daniels, Sabine Döring, Michael Gäbler, Peter Goldie, Bennett Helm, Hilge Landweer, Brian McLaughlin, Jean M. Müller, Matthew Ratcliffe, Andrés Sánchez Guerrero, Jan Slaby, Achim Stephan, Henrik Walter, Sven Walter und Wendy Wilutzky
Aktualisiert: 2023-02-06
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Im Alltag begegnen wir Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, moralischen Vorstellungen sowie Problemlösungsstrategien. Diese Ansätze erleben wir häufig als gleichberechtigt mit der eigenen Einstellung. Dennoch stellt sich die Frage, ob tatsächlich alles relativ ist oder ob es auch Sätze gibt, die unbestreitbar wahr sind. Wenn alles (insbesondere Wahrheit selbst) relativ wäre, ließe sich dies dann überhaupt allgemeinverständlich und allgemeingültig behaupten? Es ist ein altbekanntes Verfahren, dem mit Absolutheitsanspruch vorgebrachten Relativismus durch ein sogenanntes ›reflexives Argument‹ zu begegnen. Reflexive Argumente stellen aber keinen direkten Beweis für Letztbegründung dar. Einen solchen Beweis kann es nicht geben, weil er immer von VorausSetzungen ausgehen würde, die ihrerseits begründet werden müssten. Wie in diesem Buch gezeigt wird, wird jedoch durch einen bestimmten Typ reflexiver Argumente deutlich, welche Bedingungen für uns denknotwendig und damit unhintergehbar sind. Die Einsicht in die Notwendigkeit der als letztbegründet ausgezeichneten Sätze gelingt nur durch die Erkenntnis der allgemeinen Struktur (und damit VorausSetzungslosigkeit) reflexiver Argumentation. Dies ist vor allem deshalb erstaunlich, da jedes einzelne Argument abhängig bleibt von der Logik und Sprache desjenigen, der die Existenz absolut wahrer Sätze bestreitet.
Aktualisiert: 2023-02-06
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