Hinter dem berühmten Detektiv Father Brown steckt in Wirklichkeit Father John O’Connor – ein realer, irischstämmiger Pfarrer in England. In zweifacher Weise nahm er Einfluß auf G.K. Chesterton: er inspirierte ihn zum Schreiben von Kriminalgeschichten und er verkörperte derart bodenständig und klug die katholische Kirche, daß sich Chesterton immer mehr zu diesem Glauben und dieser Weltsicht hingezogen fühlte.
Nach einer glaubensfernen Periode hatte er durch seine Frau zur anglikanischen Kirche zurückgefunden, spürte aber immer deutlicher, daß dies noch nicht seine innere Heimat war. 1922 trat Chesterton schließlich zur Katholischen Kirche über, begleitet von Father O’Connor, 1926 auch seine Gattin Frances. Im selben Jahr erschien das Buch Katholische Kirche und Konversion. Chesterton beschreibt in ihm nicht nur seinen persönlichen Weg in die Kirche Father Browns: Bei der Auseinandersetzung mit den Vorurteilen gegenüber der Kirche entdeckte er zunehmend Ungereimtheiten, ohne sich den Katholiken deshalb zunächst besonders verbunden zu fühlen. Doch seine Einsichten alarmieren ihn schließlich und nach langer Suche und Denkarbeit findet er den rettenden Hafen, das wirkliche Glück.
Aber Chesterton beschreibt nicht nur seine Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Argumenten, sondern auch das Glück des Konvertiten, der fernab aller irdischen Dinge die größte und wichtigste Heimat gefunden hat. Und es ergibt sich ein eklatanter Widerspruch: Auf der einen Seite die innere Verfaßtheit
des Gott-Suchenden, der am Ziel und ergriffen von der erfahrbaren Glückseligkeit ankommt, auf der anderen Seite das Unverständnis der Menschen seiner Umwelt, die eben jenen bei Gott-Ankommenden und seine Probleme zu kennen glauben und nun vermeintlich eine tiefe Lebenskrise ausmachen, die unweigerlich zum Unheil führen müsse.
Seine geistvolle und tiefgründige Darstellung enthält dabei wie immer auch Allgemeingültiges und Prophetisches über die Kirche. Sie erscheint, vermehrt um einen Anhang und ein ausführliches Nachwort, zum ersten Mal auf Deutsch.
Aktualisiert: 2018-07-18
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Noch immer vermögen Papstmessen, Kardinalserhebungen oder die Feier der Heiligen Jahre Besucher der Ewigen Stadt, Pilger und Touristen, zu beeindrucken. Sie sind aber nur noch ein schwacher Abglanz des Geschehens, das sich bei päpstlichen Liturgien und Zeremonien einst vor den Augen der staunenden Teilnehmer entfaltete. Durch die nachkonziliare Liturgiereform und die Umwandlung des Päpstlichen Hofs in das „Päpstliche Haus" trat eine entscheidende Wende ein; im Vollzug päpstlicher Feierlichkeiten sollte eine „evangeliumsgemäße Schlichtheit" (Paul VI.) Fuß fassen.
Mit dem zweibändigen Werk des führenden Vatikanisten Ulrich Nersinger liegt nun erstmals weltweit eine umfassende Darstellung der Feierlichkeiten vor, wie sie im Vatikan vor den Reformen der Jahre 1968 und 1970 üblich waren; zudem enthält jedes Kapitel an seinem Ende einen Abschnitt, in dem über die jeweils heutige Praxis und entsprechende Veränderungen Auskunft gegeben wird.
Nach einer Einführung in die Geschichte und die Zusammensetzung des alten Päpstlichen Hofs (Cappella Papale und Famiglia Pontificia) werden alle Mitglieder dieser altehrwürdigen Einrichtung, Kleriker wie Laien, dem Leser detailliert vorgestellt (Geschichte, Aufgaben, Rechte, Privilegien und Kleidung). Der Autor beantwortet desweiteren Fragen nach dem Päpstlichen Adel, den Ordensverleihungen durch den Papst, den Erhebungen von Gotteshäusern zu Päpstlichen Basiliken und der Ernennung „Päpstlicher Hoflieferanten", Papsthymnen und -märschen sowie den päpstlichen Fahnen und Wappen.
Es folgen im ersten Band die Kapitel: Die Papstwahl, Krone und Krönung des Papstes, Das Pallium, Die päpstliche Ferula und der Kreuzstab des Papstes, Der Possess des Laterans, Die Stationsgottesdienste des Papstes in der Ewigen Stadt, Die feierliche Papstmesse sowie Die Fronleichnams- und Sakramentalprozessionen der Päpste.
Ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis ermöglicht ein weiterführendes Studium.
Der abschließende 2. Band (geplantes Erscheinungsdatum: Anfang 2011) wird folgende Kapitel enthalten: Riten und Zeremonien rund um das Kardinalat (Konsistorien, Kreierung der Kardinäle, Kleidung, Residenz und „Familie" der Purpurträger, Besitzergreifung einer Titelkirche oder Diakonie, Entsendung von Kardinälen als Legaten), Selig- und Heiligsprechungen, Die Feier der Heiligen Jahre, Weihe und Übergabe päpstlicher Ehrengeschenke (Agnus Dei, Die Goldene Rose, Schwert und Hut, Petrusschlüssel und Banner sowie Die fasce benedette), Die Chinea – eine Tributverpflichtung gegenüber dem Papst, Die Audienzen des Papstes sowie Tod und Beisetzung des Papstes.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Ich würde gern alle Weihnachtsaufsätze und -gedichte sammeln. Er schrieb jährlich mehrere, doch jedes Stück ist anders, jedes kommt ihm aus dem Herzen. Christopher Morley meinte: "Eine der einfältig großen Eigenschaften G.K. Chestertons zeigt sich unter anderem darin, daß wir gegen Weihnachten unwillkürlich an ihn denken." Möglich, daß manche Menschen am stärksten durch Haß zum Reformieren angetrieben werden; Chestertons stärkste Triebfeder aber war die Liebe, die nirgendwo klarer aufleuchtet als in all dem, was er über Weihnachten schrieb. Um dieser Philosophie, dieser Liebe, dieser Poesie willen wird man noch nach hundert Jahren in den Seiten von G.K.'s Weekly blättern, wen die Welt bis dahin noch besteht. Es liegt an uns, seinen Nachfolgern, zu sehen, daß sie wahrhaft schöpferisch sind. Die Vernichtung des Bösen ist ein großes Werk, aber sie läßt nur eine Leere zurück, vor der die Natur zurückschreckt. Für die Zukunft hat allein das Schöpferische Wert, und Chestertons Schriften sind schöpferisch.
Die englische Schriftstellerin Maisie Ward in ihrer gleichnamigen Biographie über Gilbert Keith Chesterton, 1944.
Die neue Weihnacht ist eine Anthologie von 29 einzelnen Texten Chestertons rund um Weihnachten. Sie entstanden in den vielen Jahrzehnten seiner Tätigkeit für verschiedene, zumeist wöchentlich und damit auch stets zur Weihnachtszeit erscheinende Zeitschriften. In dieser erstmals überhaupt in diesem Umfang zusammengestellten Sammlung finden sich ebenso heitere wie besinnliche Texte, Gedichte und Essays, Erzählungen und Abschnitte aus zweien seiner Bücher. Diese Ausschnitte aus "Das neue Jerusalem" und "Der unsterbliche Mensch" gab es bereits auf Deutsch. Die Übersetzungen wurden überarbeitet und weil Sie zu den Herzstücken der Gedanken Chestertons über Weihnachten zählen, in die Sammlung integriert. Es handelt sich um die Schilderung seines Besuches in Bethlehem und den berühmten Abschnitt Der Gott in der Höhle.
Einen wahrhaft humorvollen Abschluß dieser Sammlung bildet sein unvergeßlicher Artikel zum Stichwort Humor, den er für die Encyclopedia Britannica schrieb.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Wenn mehr als hundert Jahre nach dem ersten Erscheinen eine historische Studie erneut im Druck zugänglich gemacht wird, muß es sich um ein besonderes Werk handeln. Die Messe im Deutschen Mittelalter (neben den Benediktionen im Mittelalter) die bekannteste Arbeit des Breslauer Domkapitulars Adolph Franz (1842-1916), ist in der Liturgiewissenschaft und in allen Bereichen der Mediävistik, die sich für die Kulturgeschichte des katholischen Gottesdienstes interessieren, längst als Klassiker anerkannt. Sein langjähriger Freund, der berühmte Papsthistoriker Ludwig von Pastor, hat Adolph Franz nach seinem Tod mit Recht einen musterhaften Priester und großen Gelehrten genannt.
Die Wiederbegegnung mit dem antiquarisch kaum mehr erhältlichen Buch zum mittelalterlichen Meßverständnis lohnt sich. Denn was seine Rezensenten schon nach dem ersten Erscheinen mit großer Bewunderung vermerkten, beeindruckt auch noch den Leser von heute: Hier wird ein wichtiges Thema ganz aus den Quellen erarbeitet, und zwar so gründlich und objektiv, daß die seitdem in manchen Einzelfragen fortgeschrittene Forschung die Studie zwar punktuell ergänzen und korrigieren, aber keinesfalls ersetzen konnte. In einer klaren, eingängigen Sprache zeichnet Adolph Franz aus unzähligen gedruckten und ungedruckten Dokumenten ein lebendiges und facettenreiches Bild über die Messe in Frömmigkeit und Theologie des Mittelalters. Das Ergebnis ist noch umfassender und repräsentativer, als der etwas anachronistische Titelzusatz deutsch es nahelegt. Franz unterteilt seine Studie in einen volkskundlichen Teil und einen zweiten, der der Geschichte der mittelalterlichen Meßerklärung gewidmet ist.
Aktualisiert: 2018-06-25
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Angeregt durch seine Sekretärin schrieb Chesterton dieses Werk in seinem Todesjahr 1936 als er schon schwer erkrankt war. 1952 erschien es erst- und letztmals bei Herder unter dem Titel Der Mann mit dem goldenen Schlüssel herausgegeben wurde. Seit dieser Zeit gab es in Deutschland keine Neuauflage; es war und ist daher seit Jahrzehnten auch antiquarisch nicht mehr erhältlich.
Zum Inhalt:
Er selbst nennt sie eine Detektivgeschichte. Mit Daten geht er großzügig um, manches läßt er weg. Dennoch lernen wir viel über ihn, seine Zeit und die Menschen, denen er begegnete. Wenn sich dann am Ende der Bogen vom dem Mann mit dem goldenen Schlüssel seiner Kindheit schließt zu dem Mann mit dem goldenen Schlüssel, dem auf Erden alle Gewalt gegeben ist, dann wird deutlich, daß dieses Genie (J.B. Shaw) seinen Weg - im doppelten Wortsinn - gefunden hat.
Die Autobiographie enthält einige der schönsten Passagen seines Schaffens. (Prof. Elmar Schenkel im Vorwort)
Heute wie zu seinen Lebzeiten ist es ein Skandal, wenn sich ein Intellektueller zum romtreuen Katholizismus bekennt. Um so bemerkenswerter ist es, daß er selbst seine Gegner stets mit den Waffen der Vernunft besiegte und ihn bis heute noch keiner wiederlegen konnte.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.novaetvetera.de
Aktualisiert: 2018-06-25
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Viele betrachten dieses Buch als das Herzstück der Trilogie von Lisbeth Burger zur ersten Heiligen Kommunion. Die Bewertung mag richtig sein. Eines jedenfalls ist sicher: Es gibt wohl kein vergleichbares Buch, in dem der Weg der Vorbereitung auf die erste Heilige Beichte so eindrucksvoll beschrieben wird wie hier; auch der allseits bekannte Wilhelm Hünermann muß in diesem Punkte passen. Als wenn sie es selbst mit Herzblut geschrieben hätte, senken sich Worte und Bilder bei kleinen und großen Lesern tief ein; besonders jener Abschnitt, da alle Kinder in der Stube versammelt sind und die Mutter die Einsetzung der Heiligen Beichte schildert. Wer könnte von sich sagen, diesen Bericht je vergessen zu können. Daher ist dieses Buch, wie auch die anderen von Lisbeth Burger, nicht nur, aber gerade für Kommunionkinder ein unermeßlicher Schatz auf dem Weg zum Heiland.
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Aktualisiert: 2018-07-05
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Im Februar 1999 wird in der Kathedrale Notre Dame in Reims nach fast 175 Jahren wieder ein Bourbonenprinz zum König von Frankreich geweiht. Frankreich jedoch schläft und ahnt nichts von dem Abenteuer, das den Prinzen von der Atlantikküste schließlich nach Saint Denis geführt hat, wobei er immer wieder dem Häscher vom Nachrichtendienst des Innenministeriums entwischte, der sich ihm an die Fersen geheftet hat.
Der Bericht dieses sensationellen Ereignisses, das schon aufgrund seiner bloßen Natur das gesamte politische Gefüge unseres westlichen Nachbarlands in Frage zu stellen scheint, hat das Buch in Frankreich zu einem Kultroman, ausgezeichnet mit zahlreichen Literaturpreisen werden lassen.
Der Autor mischt Geschichte und Geheimnisvolles, Wunder und Wirklichkeit, läßt uns die Spannung zwischen dem Rätsel um die Heilige Ampulle mit dem Salböl der Könige und dem Frankreich der Autobahnen, der internationalen Konzerne erleben - er erzählt eine Geschichte, fesselnd wie ein Thriller; eine Geschichte über ritterlichen Adel im höchsten Sinne des Wortes, wie jene der Tafelrunde und der Suche nach dem Heiligen Gral.
Obwohl Jean Raspail mit seinen zahlreichen Romanen eine Gesamtauflage von mehreren Millionen erreichte, ist er dem deutschsprachigen Publikum bisher nur durch die deutsche Ausgabe seines bekanntesten Werkes Das Heerlager der Heiligen (Gesamtauflage über 2 Millionen) bekannt geworden.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Dom Marmion hat als Abt von Maredsous zu Lebzeiten durch einen seiner Mönche die drei ersten Bände seines Christus-Werkes herausgeben lassen: Christus, das Leben der Seele, Christus in seinen Geheimnissen und Christus, unser Ideal. Der Trilogie fehlte die Krönung, jener Teil, den Marmion den Priestern gewidmet hatte. Erst im Jahre 1951/52 haben Mönche der Abtei Maredsous das letzte Buch herausgebracht, das nun erneut vorliegt, nachdem es lange nicht mehr erhältlich war: Christus, das Ideal des Priesters.
Dieses wundervolle Buch Dom Marmions erinnert unwillkürlich an die Priesterenzyklika Haerent animo des heiligen Papstes Pius X. Dom Marmion steckt dem Priester ein hohes Ziel, geleitet ihn klug und sicher auf dem Weg dahin, stellt jedoch keine überspitzten Forderungen. Auf Schritt und Tritt erkennt man den Theologen aus bester Schule, aber ebensosehr den im geistlichen Leben erfahrenen und im innigsten Verkehr mit Gott beheimateten Ordensmann. Der hervorragende Seelenführer weiß das Wesentliche vom Nebensächlichen zu unterscheiden, fordert Großes ohne zu entmutigen, und betont immer wieder die übernatürliche Kraft der priesterlichen Weihe- und Standesgnade. In echt benediktinischem Geist erschließt er dem Priester den unerschöpflichen Reichtum der Heiligen Schrift, des Missale und des Breviers.
Angesichts der reichen Inhalts kann hier nur angedeutet werden, was es enthält: Das Priestertum Christi, von dem das erste Kapitel handelt, ist Ursprung und Vorbild für jegliches Priestertum und alle priesterliche Heiligkeit. Der Priester muß aus dem Glauben leben, der Sünde absterben, braucht den Geist der Zerknirrschung, der Demut, der Gottesverehrung. Das Hauptgebot der Liebe gilt für ihn besonders. Was vollends über das heilige Meßopfer, die heilige Kommunion, das Brevier und die Betrachtung gesagt wird, was in den Kapiteln ‚Priester und Heiliger Geist‘, ‚Heiligung durch den Alltag‘ und ‚Maria und der Priester‘ steht, müßte jeder Priester und Priesteramtskandidat selber lesen oder vielmehr betrachten.
In dieser deutschen Übersetzung liest sich das Buch wie ein Original. Der ungekünstelte, warme Herzenston der Sprache Dom Marmions ist vorzüglich getroffen. Die Verdeutschung verwischt keineswegs den überwältigenden Eindruck dieser Priesterkonferenzen, daß hier ein heiligmäßiger Mönch spricht, der aus der Fülle der Heiligen Schrift, der kirchlichen Lehre und der reifsten persönlichen Erfahrung schöpft. Prof. Anton Rohrbasser
Aktualisiert: 2018-07-12
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Mit seiner aus dem Glauben geschöpften Fröhlichkeit und Nächstenliebe beeindruckte der heilige Philipp Neri (1515-1595) seine Zeitgenossen so sehr, dass er noch heute einer der beliebtesten Heiligen der Neuzeit ist. Welch große Strahlkraft vom heiligen Philipp Neri und seinem Werk, dem Oratorium, ausgeht, bezeugt nicht zuletzt das Bekenntnis des seligen Kardinal John Henry Newman: „Was mich betrifft, kann ich … soviel mit Gewissheit sagen: Ganz gleich, ob ich nun etwas nach der Art des heiligen Philipp tun kann oder nicht, wenigstens vermag ich nichts nach einer anderen Art zu tun." Er folgte daher dem Weg „seines Heiligen", den er auch „seinen Freund im Himmel" nannte und begründete das Oratorium in seiner englischen Heimat.
In der vorliegenden Publikation lassen im Rückgriff auf oratorianische Grundlagendokumente verschiedene Autoren die Gestalt des heiligen Philipp, die Kardinal Newman in seinem persönlichen Leben so prägte, aufleuchten. Hierzu zählen das innere Leben des hl. Philipp, seine innige Beziehung zum hl. Messopfer, seine besondere Verehrung für die Gottesmutter Maria sowie seine Vorliebe für die Zeit der Apostel und der ersten Christen.
Nicht von der Person des heiligen Philipp zu trennen ist das von ihm gegründete Oratorium. Dieses Werk versucht daher eine erste umfassende Einführung in seine Entstehung, sein Wesen und Wirken in dieser Welt vorzulegen. Dazu zählen neben historischen Darlegungen auch solche über die Charakteristika, die juridische Verfassung, verschiedene Eckpunkte seiner Spiritualität, die „Methode", das Gebetsleben, die Gesprächen, die Musik sowie die Berufung zum Oratorium. Weiterhin werden die eigenen Gebräuche und Liturgischen Formen des Gebetes vorgestellt.
Dank der intensiven Zusammenarbeit mehrerer Forscher ist es gelungen, in diese Publikation neueste Forschungsergebnisse und wichtige Grundlagentexte in der Originalsprache jeweils mit einer kurzen Einführung sowie erstmals auch in deutscher Übersetzung aufzunehmen. Dazu zählen u.a. Kardinal Baronius\' wichtige Abhandlung „De origine Oratorii", die ersten erweiterten Konstitutionen des Römischen Oratoriums aus dem Jahre 1612 (die sog. Instituta), die im großen und ganzen bis 1969 in Geltung geblieben sind, sowie als geistliche Orientierung das Direktorium des Oratoriums, und zur Vervollständigung des Gesamtbildes wichtige Hymnen und Gebete aus dem Eigenoffizium für das Fest des hl. Philipp Neri von 1962 u.a. werden dem Leser deutscher Zunge erstmals zugänglich. Die im deutschen Sprachraum bisher wenig bekannten Briefe von John Henry Newman mit seinen Ausführungen über die oratorianische Berufung runden diesen Abschnitt ab.
In die Fußstapfen des hl. Philipp traten neben vielen anderen so bedeutende Persönlichkeiten wie Kardinal Newman, Kardinal Cesare Baronio, Vater der neuzeitlichen Kirchengeschichtsschreibung, und der hl. Franz von Sales. Sie und andere Heilige und Selige des Oratoriums werden ebenso in eigenen Beiträgen vorgestellt wie der Gründer des ersten deutschen Oratoriums in Aufhausen und des Wiener Oratoriums, Propst Johann Georg Seidenbusch (1641-1729), sowie der oratorianische Märtyrerbischof Salvio Huix Miralpeix (1877-1936), der voraussichtlich in den kommenden Monaten in Spanien seliggesprochen wird.
Aktualisiert: 2018-07-13
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Pater Garrigou-Lagrange O.P. (+ 1964) gilt als der einflußreichste Dominikanertheologe und bedeutendste römische Thomist der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Über viele Jahre lehrte er an der renommierten Römischen Hochschule des Dominikanerordens, wo kein geringerer als Papst Johannes Paul II. seine Dissertation bei ihm erarbeitete.
Mit seinen fast tausend Veröffentlichungen sowie seinem intellektuellen Engagement in den theoligischen Zeitfragen hat er Geschichte geschrieben. Dies gilt in besonderer Weise für das hier vorliegende Werk, mit dem er die Reichtümer der thomistischen Spiritualität dem Vergessen entrissen hat und zu einem der angesehensten Meister der klassischen mystischen Theologie wurde. Gerade heute, in einer Zeit, in der „Mystik“ und „Spiritualität“ nach dem Scheitern der Entsakralisierungswelle eine neue Hochkonjunktur erleben, besitzt der hier neu aufgelegte Leitfaden Garrigou-Lagranges zur spirituellen Theologie eine große Aktualität. Er erschließt uns auf beeindruckende Weise eine Spiritualität, die nicht nur überzeugend an den hl. Thomas von Aquin sowie die großen Mystiker aus dem Karmeliterorden anknüpft, sondern auch objektivistisch, theozentrisch und glaubenstreu ist. Dies alles ist entworfen vor einem existentiell glaubhaften Hintergrund, von einem frommen, edlen Geist, der ganz der Beschauung hingegeben und bereit ist, das Geschaute auch weiterzuvermitteln: „P. Garrigou-Lagrange sitzt nicht nur vor seinen Lesern gleichsam auf dem Lehrstuhl, er kniet neben oder vor ihnen auf dem Betstuhl!“ (David Berger, Einleitung)
Aktualisiert: 2019-11-08
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Weihnachten ist ein echtes Zeugnis für den Anfang des Christentums; ein Anfang, der nicht endet." - Mit diesem typischen Paradoxon beschreibt Gilbert Keith Chesterton den einzigartigen Rang des Festes, gleichzeitig betont er den nicht enden wollenden Strom der Konsequenzen aus diesem Grunddatum der Christenheit. Ebenso aber auch den schier endlosen Strom seiner eigenen Gedanken zum Christfest: „Selbst wenn ich meine Leser unablässig und endlos mit diesem Gegenstand gelangweilt habe, kann ich ehrlich sagen, daß ich mich selbst nie dabei gelangweilt habe."
Das führte zu immer neuen, bis heute ungezählten Essays, in denen Chesterton laut Ulrich Greiner „seine Philosophie der Liebe und der Menschenfreundlichkeit darlegt, aber eben nicht, wie oft üblich, verschwiemelt oder sentimental, sondern kühn, um Widersprüche nicht besorgt, auch er ein Feuergeist."
Greiners Worte galten der ersten Sammlung von GKC's Weihnachts-Essays, die wir 2004 unter dem Titel „Die neue Weihnacht" vorlegten. Seitdem sind bei vermehrten Recherchen noch viele weitere Essays aufgetaucht, vor allem aus den „Illustrated London News" und aus „G.K.\'s Weekly". Mit diesem zweiten Band kann keine Vollständigkeit angestrebt werden; erstens ergäbe sich das Problem der Redundanz, und zweitens kann bisher noch niemand den ganzen Berg der Texte unseres Dichters wirklich überblicken. Zuviel schlummert noch in Zeitungsarchiven, und auch zu unserem Thema werden sicher noch lange Zeit Fundstücke ans Licht kommen, die keineswegs zu den weniger wichtigen Texten Chestertons zählen müssen, nur weil sie vielleicht in einem obskuren Blättchen abgedruckt wurden.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Schon bald nach dem Erscheinen 1966 wurde das Buch vom Markt genommen. Es war zu brisant und paßte nicht mehr zum neuen Geist der Ökumene. Jahrzehntelang hat man versucht, es zu verschweigen - umsonst. Es blieb im Gedächtnis vieler und ist nach wie vor eines der bedeutendsten Werke zu Martin Luther.
Papst Benedikt XVI. im Vorwort, das er auch der Neuauflage voranstellte:
In einem freilich ist dieses Buch in der Tat unmodern: in der Entschiedenheit, in der es die Frage nach der Wahrheit, nach der wirklichen Treue zum Evangelium stellt.
(.) Deshalb liegt in der Leidenschaft zur Wahrheit, die in diesem Buch lebt, ein Ferment, daß dem ökumenischen Gespräch nur dienen kann.
Papst Benedikt XVI. in seinem Buch: Aus meinem Leben, 1997:
In der Genauigkeit seiner Textanalysen ist er bis zuletzt unübertroffen geblieben., sein Werk wird heute kaum beachtet, wird aber - davon bin ich überzeugt - eines Tages wieder entdeckt werden und noch vieles zu sagen haben.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.novaetvetera.de
Aktualisiert: 2018-07-12
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Der neuzeitlichen Wissenschaft fällt es schwer anzuerkennen, daß dem menschlichen Geist in seiner Erschließung der Welt vieles geheimnisvoll bleibt. Seit der Aufklärungszeit hat dieser Vorbehalt gegen das Mysterium häufig auch Einzug in die Theologie gehalten. Anderes gilt für das Denken in der Schule des hl. Thomas von Aquin. Den Beweis dafür liefert P. Reginald Garrigou-Lagrange im vorliegenden Buch, das zu den theologischen Hauptwerken des bedeutenden Dominikanergelehrten zählt. Darin weist er auf, wie der „Sinn für das Geheimnis“ zu den Grundhaltungen dessen gehören muß, der sich als Philosoph oder Theologe der Wirklichkeit nähert. Auf je verschiedene Weise stellen das an sich dunkle Sein der Materie und das jenseits aller sinnlichen Erfahrbarkeit stehende lichte Sein Gottes die Grenzen menschlichen Erkennens dar. Anteil am inneren Leben Gottes kann der Mensch deshalb nur erhalten, wenn Gott sie ihm selbst durch das übernatürliche Geschenk der Gnade gewährt. Die Meisterschaft des thomistischen Systematikers zeigt Garrigou-Lagrange vor allem in der exakten Darstellung des Verhältnisses von Natur und Gnade, das sich in seiner Analyse als „der Mittelpunkt aller Theologie“ erweist. Von ihm her werden das Wesen von Glaube und Glaubenswissenschaft ebenso begreiflich wie die komplexen Zusammenhänge zwischen zentralen Wahrheiten der Gottes- und Gnadenlehre in der Sicht des klassischen Thomismus.
Aktualisiert: 2020-11-07
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Eine Sensation! Alle Freunde der Father Brown - Geschichten werden begeistert sein. Erstmals erscheint hier auf deutsch die bisher verschollene Father Brown-Geschichte "Die Midasmaske". Chesterton schickt seinen Helden in die Scheinwelt der Banken und Finanzinstitute. Über den Inhalt sei nur soviel verraten, daß Father Brown sich dem gigantischen Betrug namenloser Bankiers gegenübersieht. Er sei mit seinem Latein am Ende, bekennt er. Lieber wünsche er sich einen ungeklärten, aber eben doch in jeder Hinsicht "menschlichen" Mord.
Im Buch ist „Die Midasmaske“ die erste von insgesamt sieben unbekannten Geschichten, deren Helden Father Brown in vielem zum Verwechseln ähnlich sind. Darunter befindet sich das "Duell der Fünf", jene Geschichte, die Chesterton für seine beste Detektivgeschichte hielt. Zwei dieser Geschichten zeigen ihn auch als Meister der phantastischen Erzählung.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Die Neuauflage enthält das Hauptwerk "Missarum Sollemnia" sowie das 1970 erschienene Werk: "Messe im Gottesvolk - Ein nachkonziliarer Durchblick durch Missarum Sollemnia" im Anhang zu Band II.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Der großen Schaffenskraft des Breslauer Domkapitulars verdankt die Fachwelt neben der "Messe im Deutschen Mittelalter" ein zweites Standardwerk. Schon zur Zeit seines ersten Erscheinens wurde es euphorisch aufgenommen und ist bis heute unüberholt.
Das Werk enthält u.a. auch ein 100seitiges Kapitel Besessenheit, indem sich neben der Schilderung des allgemeinen kirchlichen Vorgehens auch die Entwicklung des Exorzismus bis hin zu den wichtigsten Formeln findet.
Die Bedeutung des Franzschen Werkes erstreckt sich über das eigentliche Fach der Liturgik hinaus auch auf das allgemeinere kulturhistorische Gebiet. Man kann überhaupt das neueste Werk von Franz nicht durchstudieren, ohne die Überzeugung zu gewinnen, daß es das bedeutendste ist, welches die Liturgik seit langer Zeit hervorgebracht hat. Prof. Dr. Ludwig Eisenhofer (in Literarische Rundschau, Freiburg 1910)
Franz hat in seinem großen Werke mit außergewöhnlichem Fleiße ein überaus reiches Material verarbeitet. Seine subtilen liturgisch-geschichtlichen Untersuchungen, die sich vielfach auf Wiedergabe zahlreicher, meist aus Handschriften entnommener Formeln gründen, sind von vorbildlicher Gründlichkeit und zeugen von einer tiefgehenden Kenntnis der Geschichte der Liturgik. Franz zeigt auch eine rühmliche Objektivität und Vorurteilslosigkeit, daß er sich nicht scheut anzuerkennen, daß die Entstehung und Ausbildung der kirchlichen Benediktionen nicht nur durch christliche Ideen, sondern vielfach auch durch heidnische Traditionen, nationale Siten, soziale und naturwissenschaftliche Anschauung bedingt ist. Der Titel des Werkes läßt kaum erahnen, welch für den Religions- und Kulturhistoriker wichtiger Stoff hier zu finden ist. Für das religiöse Volksleben des Mittelalters bietet es die wertvollsten Beiträge. Wir empfehlen das wertvolle Buch von Franz den Historikern und Kirchenhistorikern des Mittelalters zum gründlichen Studium. Die wertvollen Register, die recht ausführlich sind, erleichtern seine Benutzung. Prof. Dr. Grützmacher (in Historische Vierteljahresschrift XIII, Liepzig 1910)
Aktualisiert: 2018-07-12
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Unter den Kennern der Philosophie- und Theologiegeschichte gilt es seit fast hundert Jahren als Allgemeinplatz, dass die Geschichte des Thomismus noch darauf wartet, geschrieben zu werden. Diesem Ziel ist die Wissenschaft mit dem hier vorliegenden Thomistenlexikon ein gewaltiges Stück näher gekommen. Nicht nur im Hinblick auf die deutsche Sprache und unsere Zeit, sondern generell kann man sagen, dass nun zum ersten mal ein solches Werk erscheint.
Das umfangreiche Lexikon verschafft einen zugleich breiten wie in die Tiefe gehenden biographisch-bibliographischen Überblick über die Schule des hl. Thomas von Aquin (1224-1274), des wichtigsten Denkers des Mittelalters überhaupt und der katholischen Kirche im speziellen. Von Fachleuten aus aller Welt werden nicht nur die großen Vertreter der Thomasrezeption, wie etwa Johannes Capreolus, Dominicus Báñez, Johannes a Sto Thoma, Cajetan oder Charles Billuart vorgestellt. Auch zu weniger bekannten und neueren Thomisten finden sich hier erstmals in mühsamer Pionierarbeit erstellte Informationen.
Jeder Beitrag wir eröffnet durch einen Lebensabriss des jeweiligen Thomisten, dann folgt ein Aufriss seiner Thomaserklärung bzw. der von ihm vertretenen thomistischen Thesen sowie eine Einschätzung der Rolle, die er in der Geschichte des Thomismus spielt. Abgeschlossen wird jeder der mehr als 200 Artikel mit einer Bibliographie der Primär- sowie der Sekundärliteratur.
Schon vor seinem Erscheinen gilt das Lexikon der Fachwelt als unverzichtbares Standardwerk der Philosophie- und Theologiegeschichte, das in keiner Bibliothek fehlen sollte.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Der große englische Oratorianer John Henry Kardinal Newman - von dem schon Pius XII. zu Jean Guitton sagte, er werde zweifellos eines Tages zu den Kirchenlehrern gezählt werden - darf mit Recht zu den bedeutendsten katholischen Autoren des 19. Jahrhunderts gezählt werden. Wer sein Leben betrachtet, wird feststellen, dass es ein beständiger geistiger Kampf um den wahren Glauben ist. Dieser führt ihn von der anglikanischen Gemeinschaft in den Schoß der römisch-katholischen Kirche. In dem vorliegenden Buch lassen im Rückgriff auf die Schriften Newmans verschiedene Autoren, unter ihnen Bischof Philip Boyce, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Uwe Michael Lang, Kardinal Leo Scheffczyk u.a., den großen Lehrer der Wahrheit, sein theologisches Werk und seine Zeit neu lebendig werden.
Die vollständige Ausgabe der Briefe und Tagebuchaufzeichnungen Newmans zeigt eindrucksvoll, in welch großem Umfang seine Gedanken und Tätigkeiten dem Oratorium des heiligen Philipp Neri gehören bzw. sich auf dieses beziehen. Erstmalig im deutschen Sprachraum kann in einem eigenen Kapitel dem interessierten Leser Newman als Oratorianer lebendig erschlossen werden. Der Delegat des Apostolischen Stuhls für die Konföderation des Oratoriums, Pater Felix Selden, legt in sehr beeindruckender Weise Newmans besondere Verehrung für den Stifter und Patron des Oratoriums, den hl. Philipp Neri, dar.
Die unterschiedlichen Beiträge dieses Buches werden durch Quellschriften oratorianischen Lebens ergänzt, die sämtliche gesammelte Schriften und Gebete von Kardinal Newman über bzw. zu Philipp Neri enthalten. Man kann Newman letztlich ohne Kenntnis seiner tiefen Wertschätzung und Liebe für den heiligen Philipp, den er „seinen Heiligen" nennt, nicht wirklich verstehen. Erstmals seit vielen Jahrzehnten können die Predigten, Novenengebete, Litaneien und weiteren Gebete zum hl. Philipp Neri sowie überhaupt zum ersten Mal das Fragment einer Lebensbeschreibung des Heiligen, fünf Lieder zu Philipp Neri sowie Hymnen zu Ehren des Gründers des Oratoriums in deutscher Sprache vorgelegt werden.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Der Kanonist Hans Barion (1899-1973) gehörte während der Zeit des Nationalsozialismus und in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zu den umstrittensten Persönlichkeiten des akademischen Lebens im katholischen Deutschland.
Das vorliegende Buch wirft einerseits neues Licht auf Barions Stellung zum NS-Staat, indem es aus bislang unausgewerteten Quellen seine Lehrtätigkeit in Braunsberg (1931-38), den Eklat um die Berufung nach München, der zur Schließung der Theologischen Fakultät führte (1937-39), und die Zeit als Dekan in Bonn (1939-45) illustriert. Von besonderem Interesse sind mehrere umfangreiche Gutachten, u. a. zum Reichskonkordat, die Barion 1933 für staatliche Adressaten verfaßt hat und die nach ihrer Auffindung nun erstmals zur Veröffentlichung kommen.
In einem zweiten Teil wendet sich die Untersuchung Barions Biographie nach 1945 zu. Thema ist neben dem langen Streit um Entnazifizierung und Wiederanstellung in Bonn immer wieder Barions freundschaftliches Verhältnis zum Staatsrechtler Carl Schmitt, das auf der Grundlage der zahlreichen Briefe des Kanonisten an Schmitt und weitere Personen seines Kreises nachgezeichnet wird. Dabei zeigt sich, wie sehr Barions Denken auch nach 1945 von einer prinzipiellen Abneigung gegen den „politischen Katholizismus" bestimmt blieb, die am Ende seines Lebens in eine scharfe Kritik am Zweiten Vatikanischen Konzil mündete.
Durch die Verbindung neuer Ergebnisse zu einem bedeutsamen Kapitel kirchlicher Zeitgeschichte mit wertvollen Ergänzungen für die Carl Schmitt-Forschung spricht die vorliegende Studie Theologen wie Historiker gleichermaßen an.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Ende Dezember 1812 ist der Rußlandfeldzug der Grande Armée gescheitert, die Reste der Truppen befinden sich auf dem Rückzug. Das noch weitgehend intakte Hilfskontingent der preußischen Armee befehligt Generalleutnant Johann David von Yorck. Vergeblich sandte er mehrfach um Instruktionen von König Friedrich Wilhelm. Immer drängender wird die Lage bis er sich endlich entschließt, eigenständig zu handeln und die Geschicke Preußens selbst in die Hand zu nehmen. Am 30. Dezember unterschreiben er und sein russischer Gegenpart die Konvention von Tauroggen – die Preußen erklären sich für neutral. Diese Konvention markiert nicht nur einen Wendepunkt des Kriegsgeschehens, sie wird zum Ausgangspunkt der Befreiungskriege.
Die Eigeninitiative von Yorcks stellt formalrechtlich eindeutig das Verbrechen des Hochverrats dar. Doch was ist Gehorsam? Was ist Widerstand? Nur drei Monate später kündigte der König selbst das erzwungene Bündnis mit Frankreich auf. Verständlicherweise ist daher die politische, militärische und verfassungsgeschichtliche Tragweite der Konvention von Tauroggen nicht hoch genug anzusetzen. War ihr – aus naheliegenden diversen ideologischen Gründen – noch zu verschiedenen Phasen deutscher Geschichtsschreibung eine erhöhte Aufmerksamkeit zuteilgeworden, so gilt dies sicher nicht für die vergangenen 50 Jahre. Umso mehr bietet sich nun eine Neubetrachtung der Konvention von Tauroggen an. Das Geflecht aus Tradition, Gehorsam und Widerstand erschöpfend behandelt zu haben, ist das unleugbare, ja historische Verdienst dieser Studie.
„Die, deren Erinnerung in jene Zeit zurückreicht, werden sich entsinnen, dass die Nachricht davon auch dem weit Entfernten wie ein Blitzstrahl erschien, der den Gesichtskreis durchzuckte und veränderte.“ (Leopold von Ranke)
„In militärischer Hinsicht ist es gar nichts, aber in politischer sehr viel.“ (Napoleon Bonaparte)
„Tauroggen barg höchste Loyalität.“ (Claus Graf Schenk von Stauffenberg)
Aktualisiert: 2019-11-08
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Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei nova & vetera
Wie die oben genannten Verlage legt auch nova & vetera besonderes Augenmerk auf die
inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen.
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