Box mit 4 Audio-CDs, 293 Minuten und Booklet, 24 Seiten
Aktualisiert: 2023-06-06
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Box mit 4 Audio-CDs, 293 Minuten und Booklet, 24 Seiten
Aktualisiert: 2023-05-31
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“Einstein sagte, die Welt kann nicht so verrückt sein, wie uns die Quantenmechanik dies erzählt. Heute wissen wir, die Welt ist so verrückt.” (Daniel Greenberger)
Die Quantenphysik beschreibt Eigenschaften von kleinsten Einheiten, zum Beispiel Photonen, Elektronen oder Atomen. Diese Eigenschaften stellen das klassische physikalische Weltbild und auch unser auf Erfahrung beruhendes Alltagsverständnis grundsätzlich in Frage. Anders als Objekte im täglichen Leben können beispielsweise zwei oder mehrere Quantenobjekte so miteinander verbunden werden, daß – unabhängig davon, wie weit sie voneinander entfernt sind – die Beobachtung (Messung) des einen Teilchens die Eigenschaften des anderen Teilchens beeinflußt. Albert Einstein bezeichnete dieses Phänomen als “spukhafte Fernwirkung”.
Die experimentellen Ergebnisse auf diesem Gebiet führen zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur zu neuen Interpretationen und Sichtweisen in der physikalischen Grundlagenforschung, sondern auch zu neuen Zukunftstechnologien, die eine Revolutionierung der bisherigen Kommunikations- und Computertechnologien in Aussicht stellen.
Professor Anton Zeilinger (geboren 1945), Vorstand des Instituts für Experimentalphysik der Universität Wien, und seine Arbeitsgruppe sorgen mit ihren erfolgreichen Quantenteleportationsexperimenten weltweit für Aufsehen. Zuvor war einem die Teleportation allenfalls aus der Science-Fiction vertraut, als die “beamen” genannte Überwindung von Zeit und Raum, ohne Zurücklegung des Wegs vom Sender zum Empfänger.
In allgemein verständlicher Art und Weise erzählt Anton Zeilinger die geschichtliche Entwicklung der Quantenphysik, von ihren Anfängen bei Max Planck, Albert Einstein, Niels Bohr, Erwin Schrödinger und Werner Heisenberg bis hin zu ihren heutigen Anwendungsmöglichkeiten. Dabei geht er auf die “Verrücktheit” der – oftmals paradox anmutenden – radikalen Erkenntnisse der Quantenphysik für unser Weltbild ebenso ein, wie auf die “Schönheit” ihrer theoretischen Formulierung. An den Originalschauplätzen der experimentellen Versuchsaufbauten – im Labor des Instituts, auf dem Dach einer Sternwarte und im Pumpwerk unterhalb der Donau – erläutert Zeilinger die Phänomene der Quantenteleporation und der Quantenkryptographie, nicht zuletzt im Hinblick auf die Entwicklung zukünftiger Quantencomputer.
Aktualisiert: 2022-10-04
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Vogelzug ist - im Hinblick auf die riesigen, wandernden Vogelscharen, die enorm weiten Zugstrecken, verblüffenden Orientierungsleistungen, erstaunlichen physiologischen Anpassungen und vieles mehr - ein Phänomen der Superlative. Zugvögel haben im Laufe der Evolution nahezu alle Gebiete unserer Erde erobert und ihre Wanderzüge umspannen praktisch die gesamte Oberfläche unseres Planeten wie ein Netz. Jedes Jahr begeben sich mehr als die Hälfte der rund 10.000 heute lebenden Vogelarten auf Wanderungen, das sind insgesamt 50 Milliarden einzelne Lebewesen. Die Forschung der letzten hundert Jahre, insbesondere die Vogelberingung, hat die meisten Wanderbewegungen aufgeklärt. In den letzten fünfzig Jahren ist es zunehmend gelungen, die Steuerungs- und Orientierungsmechanismen zu analysieren. Dabei zeichnet sich ab, daß Zugbewegungen vor allem auf ererbten Zeit- und Richtungsprogrammen basieren. So ist Vogelzug seit geraumer Zeit auch zu einem Modell moderner Evolutionsforschung geworden. Sorge bereitet heutzutage der Rückgang vieler Zugvögel. In mitreißendem Vortragsstil behandelt Peter Berthold alle wesentlichen Aspekte des Vogelzugs und seiner Erforschung bis hin zu den neuesten Entwicklungen, etwa der Satelliten-Telemetrie.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Fichtes Feldstudien sind Innenansichten aus der Welt der Dirnen und Stricher, sie folgen der Ökonomie des Anschaffens und 'Schluckens', sie zeichnen die Deformationen des Eros nach, die Perversionen der Normalität, das Halbdunkel der Kontakthöfe und die schweren Haschisch-Träume in den Zeiten vor Aids.
Zugleich sind diese Dialoge Dokumente einer einzigartigen Rezeption von Marcel Prousts Suche nach der verlorenen Zeit. Die CD enthält Auszüge aus den erhaltenen Originalaufnahmen mit den Protagonisten aus Fichtes Roman Wolli Indienfahrer und macht die Interviewtechnik Fichtes akustisch erfahrbar: Es ist die würdevolle Annäherung an den anderen, mit der Fichte uns für sich einnimmt.
Fichte: Was tust du am liebsten?
Wolli: Am liebsten mache ich Liebe, Haschisch rauchen und Musik hören.
Fichte: Mehr nicht?
Wolli: Ich lese auch gerne, aber am liebsten mache ich Liebe, wenn du mich fragst.
Fichte: Proust antwortet: la lecture, la rêverie, les vers, l’histoire, le théâtre - Lektüre, Träumerei, Verse, Geschichte und Theater.
Wolli: Ja, das ist auch schön, aber Proust war vierzehn Jahre, stell dir mal vor, der hätte gesagt, am liebsten mache ich die Liebe, da hätte man gesagt, was ist denn das für ein verkommenes Bürschchen.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Wolfgang "Wolli" Köhler (1932–2017), gelernter Autoschlosser, jobbte als Kohlenhauer, im Zirkus und auf dem Rummelplatz. Mit dem Hamburger Dom kam er 1959 nach St. Pauli, wo er vom Portier und Rotlichtkellner zum Puffboss aufstieg und zu einer Kiezgröße wurde.
Der Schriftsteller Hubert Fichte hat Wolfgang Köhler in den späten 60er und Mitte der 70er Jahre dreimal interviewt und ihn als "Wolli Indienfahrer" zu einer literarischen Figur gemacht. Diese endet 1982 mit der Auswanderung Wollis und seiner Frau Linda nach Costa Rica. 22 Jahre später begibt sich Klaus Sander auf die Spurensuche nach Wolli, um zu erfahren, wie es seinerzeit weiterging und was ihn heute umtreibt. Er findet ihn in Hamburg-Iserbrook – zurückgezogen, seit Jahren kaum noch die Wohnung verlassend. Das Abenteuer Costa Rica endete im Gefängnis und im finanziellen Fiasko. Hatte er St. Pauli einst als wohlhabender Mann auf Nimmerwiedersehen verlassen, so stand er nun, Jahre später, gealtert und nahezu mittellos, wieder auf der Großen Freiheit.
Im Gespräch blickt Wolli kompromisslos, aber voller Witz und Selbstironie zurück auf sein Leben: die Wanderjahre im Zirkus und auf dem Rummelplatz, seine großen und kleinen Reisen, die tiefgreifenden Erfahrungen im Gefängnis in Costa Rica und seine späten Jahre auf dem Kiez. Die Wandlung vom Partykönig und Weltenbummler zu einer Art Eremit – von "Wolli Indienfahrer" zu "Wolli Iserbrook".
Aktualisiert: 2023-03-30
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Die Jahre zwischen 930 und 1030 werden in Island "Sagazeit" genannt. In dieser Zeit spielen die Geschichten von Kriegen, Verbrechen, sozialen Konflikten, großen Lieben und Freundschaften, menschlichen Tragödien, die in den Isländersagas gesammelt sind.
In Deutschland werden die Sagas oft mit "Sagen" verwechselt, mit Volksmärchen von Elfen und Trollen, und insbesondere mit der in der Edda geschilderten nordischen Mythologie, der Götterwelt um Odin und Thor. In Island sind die Sagas allgegenwärtig, ihre Helden präsent wie gute Bekannte. Jede Region Islands hat ihre eigene Saga – mündlich überlieferte Geschehnisse aus der Anfangszeit der isländischen Gesellschaft. Die Saga-Aufnahmen knüpfen an die jahrhundertealte Erzähltradition auf Island an. Thomas Böhm und Klaus Sander haben für dieses mehrteilige Editionsprojekt zahlreiche Islandreisen unternommen und auf ihren Aufnahmetouren Deutsch sprechende Isländer ihre persönlichen Geschichten und Erkenntnisse zu den Sagas erzählen lassen.
Die Veröffentlichung der Saga-Aufnahmen beginnt im Frühjahr 2011 mit den Erzählungen zweier großer Isländersagas: Arthúr Björgvin Bollason erzählt Die Saga von Njáll (Njáls saga) über den Helden Gunnar, dem eine Ohrfeige, die er seiner Frau gibt, zum Verhängnis wird und seinem Freund Njáll, dem größten Rechtskenner seiner Zeit, der mit seiner Familie einem „Mordbrand“ zum Opfer fällt.
Sigrún Valbergsdóttir erzählt die Die Saga der Leute aus dem Lachsflusstal (Laxdæla saga), den Nachkommen der ersten Siedlerin Islands, die tragische Liebeshändel und Familienfehden austragen, in deren Hintergrund sich die in der europäischen Geschichte einzigartige, unblutige Christianisierung Islands im Jahre 1000 vollzieht.
Um den Spuren der Landschaft in den Geschichten nachzugehen, wurden die Saga-Erzählungen an den Originalschauplätzen aufgenommen, die im Booklet der CD-Box auch fotografisch dokumentiert sind: im Angesicht der großartigen Panoramen der isländischen Historie und Natur, deren Geräusche als Hintergrund Eingang in die Aufnahmen fanden.
Neben den Erzählungen der beiden Sagas enthält die Box zwei weitere CDs, auf denen die Schriftsteller Einar Kárason, Kristof Magnusson und Kristín Steinsdóttir, die Wissenschaftler Klaus von See, Julia Zernack und Árni Björnsson, sowie als historischer Originalton der Nobelpreisträger Halldór Laxness in einführenden Erläuterungen und Kommentaren die historischen und kulturgeschichtlichen Hintergründe der Isländersagas erschließen – einem außerhalb Islands weitgehend unbekannten, europäischen Kulturschatz.
Aktualisiert: 2023-03-30
Autor:
Arni Björnsson,
Thomas Böhm,
Arthúr Björgvin Bollason,
Einar Kárason,
Halldór Laxness,
Kristof Magnusson,
Klaus Sander,
Klaus von See,
Kristín Steinsdóttir,
Sigrún Valbergsdóttir,
Julia Zernack
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Der in Wien geborene und in Kalifornien lebende Erkenntnistheoretiker Heinz von Foerster ist ein leidenschaftlicher und charismatischer Erzähler. Bei seinen Büchern handelt es sich durchweg um Transkriptionen, Verschriftlichungen von Vorträgen oder Interviews. Diese Tatsache verdeutlicht bereits die Wichtigkeit des gesprochenen Wortes in seiner Arbeit. Höchste Zeit also, Heinz von Foerster in angemessener Form zu veröffentlichen: ihn zu Gehör zu bringen. Die Aufnahmen der Doppel-CD
2 x 2 = grün präsentieren das Panorama seines Schaffens: akustische Höhepunkte seiner Überlegungen zu Bevölkerungen, roten Blutkörperchen, rekursiven Funktionen, Ethik, Kybernetik, Wissen, Gewissen, Begreifen und anderen Unbegreiflichkeiten.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Ausgezeichnet als "Hörbuch des Jahres 2014" * Bayern 2-JahresFavorit 2014 * Buch des Monats, Kulturzentrum der Aktion Lebensqualität (Dezember 2014) * Buch der Woche, Deutschlandfunk Büchermarkt (November 2014) * Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste (Juli 2014) * Hörbuch der Woche, B5 aktuell (Juni 2014) * Bayern 2-Favorit (Juni 2014) * Hörbuch der Woche, WDR 5 (Juni 2014)
Aktualisiert: 2023-03-30
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Box mit 4 Audio-CDs, 293 Minuten und Booklet, 24 Seiten
Aktualisiert: 2023-02-15
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Box mit 3 Audio-CDs, 202 Minuten und Booklet, 8 Seiten
Nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis 2023
Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste, April 2022
Preis der deutschen Schallplattenkritik, Longlist 2/2022
Aktualisiert: 2023-02-16
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Box mit 3 Audio-CDs, 188 Minuten und Booklet, 24 Seiten
Aktualisiert: 2022-04-21
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Box mit 3 Audio-CDs, 208 Minuten und Booklet, 28 Seiten
Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste März 2021
Aktualisiert: 2023-03-30
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Box mit 4 Audio-CDs, 305 Minuten und Booklet, 24 Seiten
Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste (Oktober 2020)
Aktualisiert: 2023-03-30
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Box mit 2 Audio-CDs, 125 Minuten und Booklet, 16 Seiten
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Hörbuchpreis 2021 (Kategorie "Beste Unterhaltung")
Shortlist "Hörbuch des Jahres 2020"
Preis der deutschen Schallplattenkritik, Longlist Jahrespreise 2020
Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste, Juli 2020 und August 2020
Aktualisiert: 2021-05-28
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Box mit 2 Audio-CDs, 125 Minuten und Booklet, 8 Seiten
Aktualisiert: 2020-02-10
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Lise Meitner (1878-1968) ist die große Dame, man möchte sagen selbstbewusste Verkörperung des Weiblichen in der Wissenschaft ihrer Zeit und eine der ersten Frauen (in) der Physik. Über viele Jahre forschte und lehrte sie an der Seite von Otto Hahn bevor sie, von den Nationalsozialisten aus Berlin vertrieben, 1938 nach Schweden emigrieren muss. Führend in ihren Arbeiten auf dem Gebiet der Kernphysik und Radioaktivität, war sie maßgeblich an der Entdeckung und theoretischen Deutung der Kernspaltung beteiligt. Angebote, zum Bau der Atombombe in die Vereinigten Staaten zu gehen, lehnte sie ab. Die hier versammelten Tonaufnahmen vergegenwärtigen den Werdegang dieser so bemerkenswerten, eigentlich öffentlichkeitsscheuen Frau, der zugleich auch Zeugnis einer geglückten Askese ist - eines Lebens für die Forschung.
"Es fällt auf den ersten Blick schwer, sich vorzustellen, daß Frau Meitner tatsächlich unser gesamtes Weltbild entscheidend beeinflußt hat. Diese zierliche Dame, die selbst in hochhackigen Pumps noch auffallend klein wirkt, hat so sanfte Bewegungen, eine so warme, leise Stimme, daß man sie sich überhaupt nicht in irgendeinem wissenschaftlichen Institut, sondern nur in der Intimität eines Zimmers vorstellen mag. Selbst in einem Hörsaal gibt sie jedem ihrer tausend Zuhörer das Gefühl, als unterhalte sie sich mit ihm allein. Sie hat nichts Lehrhaftes, nichts Dozierendes. Sie erzählt, ja, sie plaudert fast. So meint man bis dann plötzlich ihr Manuskript mit einem lauten Rascheln vom Pult herunterfällt, und sie es nicht einmal bemerkt. Und man sieht, sie plaudert eben doch nicht, sie arbeitet so konzentriert, daß für sie nichts mehr wirklich ist außer ihren Gedanken..." (Berliner Tagesspiegel, 10.4.1953)
Aktualisiert: 2022-08-01
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"Die Substanz, mit der ich hatte experimentieren wollen, hatte mich besiegt. Sie war der Dämon, der höhnisch über meinen Willen triumphierte. Eine furchtbare Angst wahnsinnig geworden zu sein, packte mich. Ich war in eine andere Welt geraten, in andere Räume mit anderer Zeit. Mein Körper schien mir gefühllos, leblos und fremd. Lag ich im Sterben? War das der Übergang?"
Jene Abenteurer, Pioniere, die den Welteninnenraum befahren und tief eintauchen in das Mysterium ihrer Selbst, können sich niemals sicher sein, wohin die Reise führen und ob sie auch einen guten Ausgang nehmen wird. Sie bleiben, wenn sie zurückkehren, und das ist der Preis, die Fahrkarte ins Außerordentliche, Befremdende ihrer inneren Räume, für immer Verwandelte. Und es sind wuchernde, bald bizarre Träume ihr Begleiter, geht es durch Paradiese in denen der Dämon regiert oder kopflose Götter, werden Kontinente angesteuert, an deren Himmel mehr als nur eine Sonne steht und eine unheimliche Helle die bekannte Welt in den Schatten stellt.
Wenn nun im großen kosmischen Eintopf, im Durcheinander von Vision und Gelächter, von Konfusion und Luzidität, der Reisende seine Fassung zu verlieren droht, wenn das Verzücktsein über das Sein und das Nichtsein des Seins, dem Raumschifffahrer aus dem Ruder laufen, wenn er abkommt vom Kurs, von allen bekannten Koordinaten, dann ist es gut, (auf) die Stimme des Führers zu hören, eines Reisekundigen und Freundes, ohne den man in solchen Regionen schnell verloren ist.
Mit Albert Hofmann kommt ein Chemiker von Rang und zugleich unfreiwilliger Erfinder, ein Demiurg wider Willen, ein verzauberter Zauberer zu Wort, der eine Substanz in die Welt entlassen hat, von der nicht wenige glauben, dass man durch ihre Hilfe "Gott selbst" in sich wachrufen und sprechen lassen könnte: LSD. Kein anderer Stoff hat einer ganzen Generation so sehr die Augen geöffnet, für die Ekstase und für das Entsetzen, welche den Menschen treffen können, urplötzlich und unvermittelt, aus einem heiteren und wolkenlosen Himmel.
Aktualisiert: 2022-08-01
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Es ist schon ein Wagnis, Sophokles’ Ödipus, der in seiner Rezeptionsgeschichte zu einem Monstrum an Polyvalenz, an Vieldeutigkeit geworden ist, 'neu' zu lesen! Peter Sloterdijk, einer der großen Rhetoriker der Gegenwart, liest und kommentiert abwechselnd - ausgehend von der These, daß die Philosophie die Fortführung der Tragödie mit anderen Mitteln darstellt und daß wir in Ödipus genau diesen Übergang finden. Mit seiner Selbstblendung, der Auslöschung aller für die Augen sichtbaren Welt, beginnt die Geschichte des eigentlich philosophischen Denkens, eines radikal anderen Sehens, durch das Licht einer Sonne im Kopf, die niemals mehr untergeht. Sloterdijk zählt zu jenem heute selten gewordenen Typus Denker, dessen Stimme gegen das Geschriebene sich mühelos und eigenmächtig behauptet. Spielerisch leicht beherrscht er auch die schwierigsten Tonlagen - bis zum Äußersten sensibel und vielschichtig, fungiert seine Stimme als ein Werkzeug gerade für die feinen, feinsten Unterschiede und schärft den Sinn dafür, wie man die Begriffe, Worte
wieder zum Klingen bringt.
Aktualisiert: 2022-08-01
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"Man hält die Heimat für den relativ permanenten, die Wohnung für den auswechselbaren, übersiedelbaren Standort. Das Gegenteil ist richtig: Man kann die Heimat auswechseln oder keine haben, aber man muß immer, gleichgültig wo, wohnen. Der Mensch kann überall wohnen: unter den Pariser Brücken, in Zigeunerkarawanen, in den Hütten der Paulistaner Favelas und sogar in Auschwitz. Er ist wie die Ratte - kosmopolitisch...
Wer aus der Heimat vertrieben wird (oder den Mut aufbringt, von dort zu fliehen), der leidet. Die geheimnisvollen Fäden, die ihn an Dinge und Menschen binden, werden zerschnitten. Aber mit der Zeit erkennt er, daß ihn diese Fäden nicht nur verbunden, sondern angebunden haben, daß er nun frei ist, neue zwischenmenschliche Fäden zu spinnen und für diese Verbindungen die Verantwortung zu übernehmen."
Inhalt:
Die eigene Biographie (Robion, September 1991) 3:34
Heimat und Heimatlosigkeit (Weiler/Allgäu, August 1985) 44:40
Aktualisiert: 2022-08-01
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